1.Die fast ausschließlich positiven Beiträge der Blogger sind ja schon öfter kritisiert worden. Die haben der Kritik entgegnet, dass sie Ihre Freizeit nicht mit Spielen verbringen wollen, die ihnen nicht gefallen, mit denen sie ihre Mitspieler vergraulen. Das ist nachvollziehbar und das ist auch nicht mein Problem, sondern das schnelle Hochjubeln neuer Spiele und die recht zögerliche Veröffentlichung kritischer Beiträge.
2. Das sehe ich persönlich als Folge einer Art Rezensionsetikette, die die Verlage praktisch einfordern, nämlich kein Verriss nach dem ersten Spiel. Welchen Grund gibt es aber bei Nichtgefallen ein Spiel mehrmals zu spielen. Und da entsteht indirekt folgender Vorwurf: Spielst Du eigentlich ein Spiel, das Dir nicht gefällt, deshalb mehrmals, damit Du es verreißen kannst?
3. Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.
4. Ich persönlich halte dieses Forum inzwischen für viel zu verlagsfreundlich. Deshalb würde ich mir eine Trennung wünschen, also ein V.I.P.-Bereich und einer für so Knalltüten wie mich, die kein finanzielles oder berufliches Interesse in direkter oder indirekter Art mit deiner Veröffentlichung haben. Dazu könnte man eine Trennlinie entsprechend § 319 HGB über die Besorgnis der Befangenheit ziehen.
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Ich habe mal nummeriert - spannende Punkte nämlich, die ich einzeln ansprechen möchte.
1. Das Argument konnte ich nie nachvollziehen. Ich verbringe meine Freizeit mit Spielen. Und die sind manchmal gut, manchmal okay, manchmal Scheiße. Wenn ich vorher schon wüsste, was eine Super Gurke ist, dann verpasse ich vielleicht einen Schatz. Das Argument für mich war immer: Ich verbringe meine Freizeit mit Spielen. Deswegen spiele ich solche, die mich interessieren. Und nicht gefallen und "schlecht" sind ja wohl 2 unterschiedliche paar Schuhe.
2. Das sehe ich schon als persönlichen Anspruch, nicht als Rezensionsetikette, die von einem Verlag eingefordert wird. Ich behaupte auch mal, dass ich nach 1 Spiel nur sagen kann, dass MIR das Spiel nicht gefällt, nicht ob es gut oder schlecht ist. Zu sagen: Habe wir 1x gespielt, ist scheiße" geht nicht in meinen Augen. "Habe ich 1x gespielt, hat mir gar nicht Gefallen" das geht schon. Ich nehme (oder nahm) mir allerdings schon raus nach einer guten Anzahl an Partien (und das waren bei mir mindestens 5, im Schnitt aber 10) zu sagen, ob das Spiel meiner Meinung nach als objektiv betrachtet "schlecht" einzustufen werden kann(nein, das ist kein Oxymoron). Aber für einen Veriss brauche ich handfeste Argumente. Und die habe ich zumindest nicht schon nach 1 Partie.
3. Nicht bei mir. Ob was bei Ben Nobbe so war, kann ich nicht sagen. Aber definitiv nicht zu meine Zeit. Bei keinem Verlag.
4. Das finde ich spannend. Das finde ich geht ja schon in einen verlagsübergreifenden Bereich über, bei der die interne Szene über Spiele spricht. Kann man machen. Hier finde ich das aber am falschen Platz.
So, mal schauen, ob ich mich mit meinen Kommentaren jetzt ins Wespennetz gesetzt habe