Beiträge von Reich der Spiele im Thema „Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?“

    Öhm .. ich verstehe gerade den Zusammenhang zwischen meiner Ausführung und deiner Antwort nicht. Ich sprach von Aktualität und du mal wieder vom großen Unterschied zwischen echten Journalisten und einfachen Bloggern


    Ich nicht. Nicht einmal hier im Thread.
    Und sonst: Kontext, Baby, Kontext! Du fühlst dich zu Unrecht angegriffen.


    Wobei du mir übrigens als "echter Journalist" immer noch den Beweis bzw. die Erklärung schuldig geblieben bist, worin sich die Rezensionen auf eurer Seite von denen der einfachen Blogger unterscheiden ;)


    Darum geht es hier nicht. Ich habe wohl auch nie gesagt, dass eins "besser" als das andere ist. Es gibt aber viele Blogger, die einfach nur mäßig schreiben können. Eine Beurteilung ist aber naturgemäß nur möglich, wenn man selbst gewisse Kompetenzen hat. Darum sind solche Foren-Stammtischdiskussionen über Politik, die beste Mannschaftsaufstellung beim Fußball und über "Jeder-kann-Professionen" wie Schreiben immer ein bisschen wenig zielführend.


    Aus der Sicht eines Bloggers? Eine VIEL breitere Wahrnehmung durch eine fachkundige, internationale Leserschaft. Andererseits hast ja keine Nachteile dadurch, abgesehen von einem wirklich geringfügigen Mehraufwand, und natürlich dem Risiko eines ablehnenden oder gar ausbleibenden Feedbacks auf deine Reviews.
    Und aus meiner Sicht als Leser ist es viel komfortabler und zeitsparender, mir einfach alle Rezis auf dem Geek anzeigen zu lassen, und dann (z.B. anhand von Datum, Länge, Anzahl der Likes, Sprache, Bebilderung, Verfasser...) die für mich brauchbarsten herauszufiltern, anstatt x verschiedene Seiten zu durchwühlen in der Hoffnung, irgendwann etwas lesenswertes zu finden.


    Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung ist das nicht optimal. Es ist abzuwägen zwischen mehr Aufmerksamkeit und weniger Besucher über Suchmaschinen. Ein Link wäre für das Zweite deutlich effektiver. Und abgesehen davon: WER nutzt BBG und WER die Suchmaschine?.



    Man sollte nicht immer von Forenbeiträgen auf den Mensch dahinter schließen.


    Auch aus dem Zusammenhang gerissen unterschreibe ich das zu 100 %.

    Der Großteil der Leser möchte sich aber möglichst schnell informieren und da sind Online-Magazine (und Blogs) nunmal ganz klar im Vorteil. Stell dir vor, es hätte wirklich kein Online-Magazin Zutritt, dann dürftet ihr auf die nächste Spielbox warten, was die Berichterstattung angeht. Und bei knapp 1000 Neuheiten im Jahr würde das Ding Kataloggröße erreichen.

    So, pauschal: ;)
    Was denn nun? Wollt "ihr" Blogger einfach eure ungeschminkte Meinung rausposaunen dürfen oder nun doch wie ein echtes Medium berichten? Mal so, mal so?!


    Damit man in den Pressebereich kommt und Fotos von den Spielen machen kann, ohne dass 20 Besucher vor der Linse rumlaufen.

    Teil 1 okay, für Teil 2 habe ich in Essen noch nie wirklich die Pressekarte in meine Brusttasche stecken müssen, um "wichtig" durch die Gegend zu laufen (zumal die Fotros aus der Neuheutenschau meistens zweitklassig sind/sein müssen).



    So, nun eine schöne Messe oder schönes Mitlesen.

    @Reich der Spiele Ich bin (wen wundert's?) nach wie vor der Ansicht, dass Ihr mit Eurer Zielgruppenordientierung in erster Linie Verkaufsberatung betreibt, aber die Diskussion verzettelt sich ins klein-klein, wenn wir das weitervertiefen. Lass es mich mal mit einem anderen Vergleich probieren: Mit Euren Rezensionen berichtet Ihr meinem Einruck nach über Spiele in etwa so, wie der Kicker über Fußball berichtet. Man kann die Sache aber auch so angehen, wie es die 11Freunde tut, nämlich mit der Idee, mit jedem Artikel eigentlich über das Hobby an sich zu schreiben.


    So ganz stehen lassen möchte ich das nicht. Das eine ist das Produkt Spiel, das bekommt eine "klassische Rezension". Wir sind aber ein Online-Magazin, das deutlich mehr zu bieten hat. Interviews zum Beispiel (da waren wir ja lange Vorreiter) und unseren Blog, (der uns nicht zu Bloggern macht,) in dem es NICHT um Rezensionen geht und der sich immer mehr füllt. Dieses Jahr waren wir aus öffentlich bekannten und unbekannten Gründen da etwas kürzer, aber:
    Brettspiele-Blog - persönliche Blogs und Ansichten über Gesellschaftsspiele


    Ich bin eben der Meinung, dass jedes Format einen gewissen Rahmen benötigt, je nach Fähigkeiten des Autors auch einen gewissen Stil. Eine Rezension als reine Kaufberatung zu verstehen und unsere Arbeit so pauschal zu vereinheitlichen (bei 40 Leuten eh schwwierig), das geht mir dann doch etwas zu weit.


    Die Beurteilung eines Spiels unter Berücksichtigung der Zielgruppe und idealerweise ähnlicher Spiele ist eine Rezension. Wenn das für dich nur Kaufberatung ist, haben wir in der Tat gegensätzliche Auffassungen. Kaufberatung ist nur ein kleiner Aspekt. Der Leser interessiert sich aber abseits der Gestaltungsfrage sehr wohl dafür, ob ein Spiel für ihn interessant sein könnte, ob er es kaufen sollte.


    Ich denke, so oder so ähnlich sehen es viele Blogger. Das ist ein Angebot, mehr nicht. Mich verwirren diese Diskussionen daher immer. Ihr lest ein fremdes Tagebuch, und dann beschwert ihr euch darüber? Warum? ;)

    Ich glaube, das hier ist einer der wesentlichen Punkte. Wenn es ein fremdes Tagebuch ist, warum (unabhängig von dir)


    a) veröffentlichen dann Blogger ihre Gedanken überhaupt?
    b) führen sich die privaten Tagebuchblogger wie Top-Influencer (wie es heute heißt) auf?


    Wenn a) und b) zusammenkommen, folgt dann vielleicht die Frage vom Holy Petrus.

    :denk:


    Das heisst wir motzen einfach in aller Regelmäßigkeit immer wieder über dieselben Themen, einfach weil wir es können?


    Das muss man ja auch erstmal wissen ...


    Aber natürlich. Warum denn sonst? :D


    Übrigens: Viele Blogger, Fanboys, Selbstdarselle oder, Nur-Jubler - das ist allgemein und schließt elbstverständlich nicht alle ein. So stand das wohl auch an keiner Stelle. Aber natürlich können ALLE Blogger etwas mehr bringen als nur ihre unreflektierte Meinung. Mehr Substanz. Dann stört auch das Jubeln der Auffälligen nicht so. Weil jemand Blogger ist, muss er sich ja nicht mit Unkenntnis im Spielen oder Rezensieren herausreden. Kann natürlich, aber dann ... Ich sage ja: Wer in die Öffentlichkeit geht ...

    André ließ letzt auch schon mal so einen Spruch los. Das bloße SPIELEN (die Partie) betrachte ich nicht als das Kulturgut Spielen.
    Für mich ist das SPIELEN nur das Objekt, der Kern; aber die kultivierte Frucht des Kerns das Ergebnis ist. Die Heide ist der Urzustand und der Ackerbau die kultivierte Form davon. Das Drumherum erzeugt ein Kulturgut. Entwickeln, Veröffentlichungen, Diskussionen, Empfehlungen, Bewertungen, Archivierungen, Sammlungen, Messen, Handel, Datenbanken, Meisterschaften sind das Wesen des Kulturguts. Sie sind nicht die Aktivität SPIELEN, machen aber das Kulturgut aus. Das SPIELEN wäre ohne dieses Drumherum mit der Heide (Urzustand) gleichzusetzen - nicht kultiviert.


    Wenn wir also vom Kulturgut sprechen, verstehe ich nicht, warum das auf den Kern (die Partie) begrenzt sein soll.

    OT-Alarm!


    Kern/Partie: Genau deshalb nutze ich lieber den Begriff "spielen". Von welcher Partie redest du denn? Von welchem Spiel? Genau hier liegt doch das Missverständnis. Spielen hat zunächst gar nichts mit einem Gesellschaftsspiel, nicht einmal zwingend mit einem Spiel als Objekt zu tun. Da haben mir zu viele Leute Scheuklappen der Spieleszene auf.


    Es gibt durchaus Spiele, die Kulturgut sind. Aber sehr wenige. Im Allgemeinen ist es aber das Spielen. In deinem Sinne das Objekt, um das es geht. Spielen ist weit mehr als ein einzelnes Spiel. EIn Spiel ist nur Mittel zum Zweck. Daher ist das Spielen das ursprüngliche, jedes Spiel "nur" ein Resultat daraus. Wenn wir vom Kulturgut sprechen, ist es eben nicht das objektbezogene Produkt, sondern - von mir aus auch mit allem Drumherum - das Spielen als solches, das kultiviert wird. Und übrigens auch für die Entwicklung des Menschen und des Menschsein eine wichtige Rolle spielt.


    Man kann trefflich über Definitionen streiten, aber nach außen trägt mir bspw. die Jury Spiel des Jahres viel zu sehr das Spiel als Produkt. Darum geht es beim Kulturgut meiner Meiung nach eben gerade nicht. Auch nicht um die gesamte Spielemaschinerie. Spielen ist viel natürlicher und auch kindischer. "Spiel" verkürzt mir das zu sehr.


    Aber im Prinzip streiten wir uns mal wieder um Details bei vermutlich ähnlicher Sichtweise. :P

    Zum Thema Fanboy: Ich bin Fanboy (resp. Girl) weil ich Spiele rezensiere, die ich gut finde???

    Nein. Eben nicht. Meiner Meinung nach. Nur, wenn du relativ kritiklos immer alles abfeierst, dann ...

    Wenn andere Blogger das nicht tun, muss man das aber respektieren. Schließlich ist das deren Freizeit

    Ja und? Das ändert doch nichts daran, dass sie eine Wirkung erzielen. Wer nur jubelt, wird eben den Vorwurf des Fanboys nicht von sich weisen können. Es geht letzlich um Kritik. Die kann auch positiv sein, aber ohne negative wird es auf Dauer nicht gehen. Es geht hier nicht um gute oder schlechte Spiele, sondern um die Art des Rezensierens/Vorstellens.


    dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln.

    Es gibt meiner Meinung nach eine signifikante Anzahl, bei denen dieser Vorwruf zurecht im Raum steht. Ob der Vorwurf auf Tatsachen beruht, können wir von außen ja schwer berteilen. Aber wir können Empfindungen ausdrücken. Da scheint es ja einige Forenuser zu geben, die das so sehen. Und es hängt definitiv mit der Präsentation des Mediums bzw. dessen Inhalte zusammen. Schon sind wir fast wieder bei Fanboys.



    Alle schreiben nur ihre persönlichen Eindrücke zu einem Spiel auf, wie auch hier im Forum einige Leute ihre Meinung kundtun. Nur dass wir eine eigene Seite mit ein paar Bildern oder Videos haben. Nicht mehr und nicht weniger. Das könnt ihr gut oder schlecht finden, ihr seid ja alle mündige Bürger. Aber lasst den Leuten doch den Spaß.

    Wer sich in die Öffentlichkeit begibt ... Niemand zwingt Leute, einen Blog (= Medium, das Leute erreichen soll) zu starten. Ich habe ja mal von Verantwortung gegenüber den User gesprochen und wurde heftig kritisiert. Wer ein Medium betreibt, sollte etwas mehr als nur seine persönliche Meinung und das aus Spaß veröffentlichen (und nebenbei auch rechtliche Dimensionen abschätzen). Zumindest sollte sich keiner Wundern, wenn es zu Resonanz kommt. Aber da stecke ich gern wieder Schläge ein.


    Da bin ich ehrlich gesagt eher bei Thygra. Ich möchte ja das Spielgefühl beschreiben und du kannst auch als guter Rezensent kaum schreiben, dass das Spielgefühl eines Würfelspiels toll ist, wenn du selbst keine Würfelspiele magst.

    Doch! Genau das kann ein guter Rezensent.


    Und ich meine, dass du selbst mal gesagt hast, dass du deine Rezensionsexemplare ebenso verteilst und darauf achtest, dass nicht der Ameritrash-Freund das Eurogame bekommt.

    Das ist richtig, schließt aber das andere nicht aus. Ideal ist es, wenn Rezensenten mit Bezug zu einem Spieletypen rezensieren. Es geht aber auch anders, WENN der Rezensent sein Handwerk (!) versteht. Übrigens reden wir an dieser Stelle von Rezensionen und nicht von "einfachen" Meinungen. Das sind für mich schon Unterschiede.



    Sehe ich anders. Das Problem besteht viel mehr darin, dass selbst professionelle Journalisten wie Du ihre eigenen Rezensionen auf Verkaufsberatung reduzieren. Mann, Ihr Leute seid doch im Prinzip sogar selber daran schuld, wenn man als Konsument Eure Schreibe nicht von dem unterscheiden kann, was die Jubelrezensenten raushauen. Der bessere Ansatz wäre daher meiner bescheidenen Ansicht nach, Rezensionen mit dem Ziel zu verfassen, ein Spiel in seinem kulturellen Kontext zu bewerten. Angeblich ist das Brettspiel ja mehr als ein Konsumgut, oder wie war das noch gleich? Stattdessen macht Ihr Euch sich lieber Gedanken über Zielgruppen und den Nutzwert einer Rezension für den Kaufentscheid ihrer Zielgruppe. Irgendwie traurig.

    Ist das denn so? Dass "wir" uns auf Verkaufsberatung beschränken (da misst du der Nils-Diskussion etwas zu viel Wirkung bei. Es ging da um ein anderes Detail.)? Das ist ein Faktor, aber sicher nicht der alleinige. Und nein, es gibt schon gewaltige Unterschiede zwischen "Fanboys" und anderen Rezensetzen (egal, wie gut oder schlecht sie schreiben oder labern).


    Dennoch ist die Zielgruppe doch einer der wesentlichsten Faktoren bei der Bewertung eines Spiels, oder? Ich kann doch nicht schreiben, das Stone Age Junior mit nicht komplex genug ist, wenn es sich an Kinder richtet. Und ich kann nicht sagen, dass Puerto Rico schlecht ist, weil es nicht zu zweit funktioniert. Oder dass Escape-Spiele zu wenig Strategie zulassen und deshlab Mist sind. Genau das, die Bewertung vor dem Hintergrund der Zielgruppe und unter Bezug auf andere Spiele, IST doch bereits ein wichtiger Schritt zum kuklturellen Kontext. Und das machen viele Rezensenten - anders als Fanboys - durchaus. Nur nicht immer stilistisch gut genug (mich natürlich eingeschlossen).


    Übrigens ist mir das meiner Meinug nach immer wieder falsch verstandene "Kulturgut Spiel" egal. SpieleN ist ein Kulturgut. Ein teilweise völlig anderer Ansatz, der erhebliche Folgen in solchen Diskussionen hat.

    Natürlich, als "Rezensent" oder "Kritiker" sollte man in der Lage sein, das neutral zu einstufen zu können.

    So viele Ausrufezeichen kann ich hier gar nicht setzen, wie hinter diese Aussage gehören.


    Es ist eine Sache, besser auf bestimmte Rezensionen zu verzichten, wenn man nicht Zielgruppe ist. Ideal ist eben das Gegenteil (= Zielgruppe sein). Dennoch kann ein guter Rezensent gute Rezensionen über alle (!) Spiele schreiben, ohne diesen und ihren Zielgruppe gegenüber ungerecht zu werden. Und zwar ohne zuzugucken. Zugucken ist für mich kein Maßstab (die Stimmung in der Spielrunde aufzugreifen bedingt schon, dass man involviert ist). Auch nicht bei Kindern und Senioren oder bei Tabletoppern oder Rollenspielern. Selbsterfahrung ist der Eingang zu eine Rezension, auch wenn es nicht das ganze Haus ist. Da könnte ich ja gleich nur Zettel verteilen und 100 Leute nach ihrer Meinung fragen und daraus eine Rezension schreiben.


    Das Problem vieler "Jubelblogger" ist doch eher, dass sie Formate nutzen, um egostisch und aufmerksamkeithaschend "ihr Hobby voranzubringen" (Betonung der letzten drei Begriffe nach Belieben). Der bessere Ansatz wäre aber, eine Rezension mit dem Ziel zu verfassen, anderen Leuten Stärken und Schwächen sowie die Zielgruppe eines Spiels aufzuzeigen. Für mich sind das gegensätzliche Ansätze, die nur selten (aber nicht nie) zusammenpassen. Also auf gut Deutsch: Für Leser, Zuhörer oder Zuschauer arbeiten, nicht für das eigene Ego. DAS würde einigen mal ganz gut stehen und vielleicht unreflektierte (!) Jubelarien unterbinden.

    Was mich an vielen Rezensionen stört, ist nämlich die fehlende Angabe darüber, in wie vielen unterschiedlichen Runden ein Rezensent ein Spiel gespielt hat. Oder ob es auch mal von einer Runde hat spielen lassen, ohne dass er selbst mitgespielt hat. Mich beschleicht oft das Gefühl, dass ein Spiel eben nicht in vielen unterschiedlichen Runden ausprobiert wurde. Und das dann aber nur selten zugegeben wird, weil man sich selbst damit angreifbar machen würde.

    Ich würde sagen: So viele, wie nötig. Ich kann da nur für uns sprechen. Maßgabe ist: Verschiedene SpieleRrunden, die Altersangaben ausreizen und möglichst verschiedene Spielerzahlen + Speilrunden, um sich Mechanismen zu erarbeiten, sofern nötig. EIne Rezension vom Zugucken fände ich hingegen irgendwie wenig zielführend. Das ist so, wie ein Buch auf Basis des Films zu rezensieren.

    Somit gibt es nicht mehr so viele Spiele, die man wirklich verreißen kann.

    Können könnte man schon.


    Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

    Das sehe ich anders. Ein schlechtes Spiel bleibt ein schlechtes Spiel und ein Spiel von allenfalls gehobenen Durchschnitt ist kein gutes. Das herauszuarbeiten ist aber ggf. Aufgabe einer Rezension. Und dann komme ich mal auf Fanboys zurück. Können die das, wenn alles "amazing" und "toll" ist? Genau diese Herangehensweise trägt erheblich zu dem Gefühl von "Abfeiern" in der Breite bei. Und das hilft niemanden. Außer vielleicht dem eigenen Gefühl, dass "wir alle" eine riesige Familie sind. Was "wir" übrigens genau nicht sind. Nicht zuletzt sollten Rezensenten und Verlage verdammt noch mal andere Ziele im Blick haben.


    Es reicht halt irgendwann nicht mehr aus, ein nur handwerklich gutes Spiel zu veröffentlichen.

    Genau das ist der Punkt. Nur weil alles solide ist, ist es im Verhältnis nicht zwingend wirklich gut. Nur eben besser als vor 2-3 oder 5-6 oder 10-20 Jahren.


    Trotzdem ist die Frage eigentlich an andere zu stellen: Warum sind einige Blogger, Videokünstler oder Rezensenten nicht kritischer?


    Meinerseits verstehe ich das nicht, obwohl ich mich ja laut Nils auf dünnem Eis der angeblichn werbemäßigen Abhängigkeit bewege. Hey, Nils, gerade weil wir kritisch und immer mal wieder unbequem sind, haben wir viele Leser. Und deshalb wiederum platzieren Verlag auch mal Anzeigen bei uns. Kritische Berichterstattung und Werbung schließen sich also nicht aus, sie bedingen einander sogar zu einem gewissen Teil. Kritik lohnt sich also.

    Das "in der Summe-Jubel-Kritiken" irritiert mich.

    Das bezog sich nicht auf einzelne Spiele, sondern auf die Summe der medial wie auch immer aufbereiteten Rezensionen einer Plattform. Wer nur jubelt, ist Fanboy (negativ), lässt Abstand vermissen und wird am Ende irgendwann unglaubwürdig. Dass ein nicht winziger Teil der Spiele medienübergreifend aus gutem Grund in der Mehrzahl gute Rezensionen bekommen, steht doch außer Frage.

    Boah, Nils, nein. Du willst totschweigen. Ich weiß aber, dass Leute Info szu Spiel A suchen. Wenn DU es nicht rezensierst, vorstellst usw., dann kaufen die Leute es aber vielleicht dennoch. Wenn sie aber einen Verriss lesen, sind sie wenigstens gewarnt. DAS ist mein Anliegen. Und das honorieren viele Entscheidungssuchenden. Tatsache.


    Das hat weder was mit Bevormunden, noch mit Beeinflussen zu tun. Es ist eine Entscheidungshilfe, die sonst nicht da ist. Eine fehlende schlechte Kritik ist doch dann schlecht, wenn Leute unbedarft ein schlechtes Spiel kaufen, nur weil sie nichts schlechtes darüber gelesen haben, oder?


    Ich weiß, dass du das anders siehst, aber es ist eben ein Bedarf an Orientierungshilfe da. Der schließt explizit bestimmte Spiele ein, nicht nur ein paar andere gute zur Auswahl.


    Unterschiede sehe ich schon. Tatsächlich ein bisschen generationsbedingt. Spannungen nicht zwingend. Eher ein Aneinandernebenher.


    Ich schrieb ja oben, dass die Szenesuppe schon sehr ausgeprägt ist. Wenn jeder, der Erklärbär, Ex-Verlagsmitarbeiter und Spieleventmacher gleichzeitig ist, auch noch Rezensionen verfasst, wird es irgendwann etwas schwierig. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit habe ich ja genannt. Das kann ggf. schon zu einer tendenziell unbewussten Gefälligkeitsarbeit beitragen. Muss aber nicht.


    Ich würde aber in anderen Bereichen Presseberichten von Journalisten mit Skepsis begegnen, wenn die im Dunstkreis einer Lobby zu verorten sind. Wie stark skeptisch und wie bekannt das überhaupt ist, ist wieder eine andere Sache. Muss das nicht auch für die Spieleszene gelten?



    Das wäre eigentlich meiner Definition eines Fanboys ziemlich nahe gekommen. Jemand der sämtliche Dinge einer bestimmten Kategorie unreflektiert hochjubelt und keinerlei negative Kritik daran zulässt.Dich würde ich nach Deiner eigenen Beschreibung eher als Fan bezeichnen. Fan sein ist natürlich okay, da ist nichts dran auszusetzen, aber Fanboys brauch ich nicht unbedingt :)


    Für mich ist Fanboytum, tendenziell nur zu bejubeln. Es geht auch unterhaltsamer und enthusiastischer Verriss. Das ist aber kein Fanboytum mehr, weil der Rezensent den nötigen Abstand für einen solchen Verriss hatte (und für Atii: Bejubeln ist jedoch nicht zwingend gleich kein Abstand).


    @Sankt Peter


    Das ist doch auch nicht neu - Seit Jahren fahren die Cliquenabendler nach Mallorca - Tun sie das mit dem Leser (als Konsumenten der angebotenen Dienstleistung) oder mit Verlagsmitarbeitern? ;)
    [...]Viel wichtiger finde ich die notwendige und unabdingbare Medienkompetenz jedes einzelnen Lesers, der solche Dinge beim Lesen berücksichtigt und seine eigenen Schlüsse zieht. Eine eigene Meinung kann einem nicht abgenommen werden - Dafür sind Rezensenten auch garnicht da.

    Teil 1: Das muss man ihnen jedoch nicht ankreiden,


    Teil 2: 100 % einverstanden.

    Dann wüsste ich gerne, welche Verlage diese Agenturen dafür in Anspruch nehmen.

    Nicht von mir. Wenn ich mich zu Namen äußere, dann in Form eines Artikels, in dem mehrere Seiten zu Wort kommen.


    Ich denke mal, du meinst mich. Leider hast du mich nicht ganz verstanden oder ich mich unverständlich ausgedrückt. Es geht nicht um eine einzelne Jubelrezension (Text/Bild). Es geht darum, dass einige Formate regelrechte Jubelarien sind und enthusiastisch wirken sollen. Wenn sie das sollen, ist es aber ganz, ganz schwer, Kritik unterhaltsam rüberzubringen. Die fällt dann weg oder geht unter. Wenn immer alles toll und "awesome" ist, wird es halt nichts mit Kritik. Das ist dann eine logische Folge.


    Fanboytum ist die (in der Summe häufig tendenziell unreflektierte) Auseinandersetzung mit Produkten aus dem eigenen Hobbybereich durch einen Tick zu wenig Abstand . Dieser Abstand und und weniger Begeisterung über die ach so tollen Figuren, Illustrationen oder Buchstaben auf dem Cover oder sont etwas und mehr kritische Auseinandersetzung mit Mechanismen und Spielspaß wäre bei einigen Kollegen oft angebracht. Ich stehe da voll auf der Seite des Fairplay-Editorials, das hier im Forum heftig umstritten ist. Das Fanboytum hat übrigens was mit einer grundsätzlichen Haltzung zum Thema zu tun. Anders gefragt: Wie viele nicht enthusiastischen und nicht bejubelnden Vorstellungen gibt es denn bei den verschiedenen Fanboys? Da wird die Luft schnell dünn.


    Und noch einma, damit du mich nicht falsch verstehst: Es geht nicht um Lob und Jubel-Kritiken. Es geht in der Summe um Nur-Bejubeln. Und auch Verrisse lassen sich wunderbar unterhaltsam präsentieren. Allein, das macht fast keiner (von den Fanboys). Ich schreibe übrigens niemanden etwas vor. Aber Abstand zu den Machern und zum Produkt (und damit das Zurücktreten vom eigenen begeisterten Hobbyblickwinkel) selbst ist meiner Meinung nach schon die zwingende Voraussetzung, um eine faire, sachliche und dabei trotzdem kritische Rezension zu verfassen. Dieser Abstand geht einigen Formaten in der deutschen Szene ab und führt zu den von einigen kritisierten Fanboy-Jubelarien. (Meint nicht, keine Beziehungen zu knüpfen, sondern beim Rezensieren den Abstand zu halten.)


    Mit Paid Reviews hat das übrigens erst einmal gar nichts zu tun. Den Zuammenhang hast allein du hergestellt. Das sind zwei verschiedene Baustellen.


    Übrigens war die Ausangsfrage, ob und warum es mehr Abfeiern gibt. Mein Posting war eine Antwort darauf. Kann wie gesagt jeder anders sehen. Mein Gefühl ist aber, dass dieser Punkt dazu beiträgt.

    7. Unterhaltung vs Journalismus: wer kann überhaupt bestimmen WIE irgendejmand irgendeinen Artikel zu schreiben hat? Ich kann Michael Weber auch nicht sagen "Ich finde deinen Artikel wenig unterhaltsam oder nicht ausführlich genug, schreib mal neu". Auch hier gilt: jeder muss und darf es so machen, wie er es für richtig hält. Und wenn den Lesern das nicht passt, werden sie sich automatisch auf anderen Seiten umschauen, die sie besser finden

    Wenn das auch an mich gerichtet war: Du hast meine ohnehin kurze Ausführung leider inhaltlich verkürzt. Es geht nicht darum, WIE jemand berichtet, sondern dass Fanboys schneller begeistert sind und den kriktischen Abstand zum Produkt und seinen Machern vermissen lassen. Das eine hat nur indirekt mit dem anderen zu tun.



    Hallo Christian,

    ooooh - der Konsument möchte Nutzen aus dem Verfassen von negativen Kritiken schlagen.Welche Motive liegen hier denn vor?
    Vielleicht Geld- und Zeitersparnis...?

    Lieber Nils, bitte nimm einfach mal zur Kennntis, dass es sehr viele Menschen gibt, die sich im Vorfeld eines Kaufs über Spiele informieren und dann bei ihrer Entscheidung natürlich auch negative Kritiken berücksichtigen, Nämlich um genau das zu tun: Geld zu sparen. Du tust immer so, als wenn die Gurken vorher keiner kennen würde und dann nur über eine negative Kritik davon erfahren. Oft genug ist es anders herum und dann hilft ein gut verstandener Verriss bei der Entscheidung, ob sie das Spiel kaufen wollen/sollen. Das musst du nicht so sehen, ist aber Tatsache, wie ich aus Leserzuschriften und aus meinem Dunstkreis weiß.



    Dann fragst du die falschen Leute. Zusammenarbeiten sind wichtig. Solange es für beide eine Win/Win (ich weiß... Bullshit-Bingo lässt grüßen) Situation ist. Ich hab mich hier mit Anfragen zurück gehalten, weil ich eben noch viel Flaum hinterm Ohr habe. :)
    Bisher habe ich die "Szene" aber als sehr hilfreich empfunden. Vor allem @dawue (= Knopfspiele) stand/steht mir mit hilfreichem Rat zur Seite. Da bin ich ihm auch sehr dankbar!

    Du hast mich falsch verstanden. Wir werden gefragt und bekommen eher windige Vorschläge. Unsererseits kooperieren wir seit Jahren harmonisch mit vielen Webseiten wie Hall, Michas, Spieletest.at, angespielt (ex Lludoversum), fairspielt usw. Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Und wir sind - wenn es nicht in meiner Mailflut von mehreren Hundert Mails pro Tag untergeht - grundsätzlich immer zu Kooperationen bereit, die wir stemmen können.



    @Reich der Spiele Paid Reviews; Habt ihr bei den Verlagen nachgehakt, ob diese wissen, dass die Agenturen solche Deals anbieten? Und wenn ja, tolerieren sie das oder wurde das eigentlich im Vorfeld ausgeschlossen?

    Nein. Es spielt aber für das Vorgehen letztlich auch keine Rolle. Selbst wenn es ausgeschlossen ist, ist das weder okay, noch ein Plus für alle ehrlichen Rezensenten. Ich nehme das nur zur Kenntnis.

    "Gerüchten zufolge herrscht ja ein bedingungsloser Konkurrenzkampf innerhalb der Bloggerszene. Jeder will den Längsten haben, hat die heißesten News, will als Erster das neueste Spiel rezensieren; Gegner werden gnadenlos in der Luft zerfetzt, wenn die Wortwahl nicht genehm ist oder die Meinung nicht der eigenen entspricht. So sagt man zumindest."


    Als Leser bekomme ich das nicht mit.


    Ich denke, es gibt zwei Generationen von Machern. Die von vor ca. 2010 und die danach. (Eigentlich drei oder vier, aber egal.) Bei den "jüngeren" scheint es eine völlig andere Auffassung von ihrer selbst verstandenen Funktion zu geben als bei der "älteren" Generation. Das erklärt dann auch das Verständnis oder Nicht-Verständnis des Fairplay-Editorials.


    Was da so abgeht, weiß ich auch nicht immer. Aber ich weiß, dass die jüngere Generation nicht so schnell kooperiert wie die ältere. Nicht, dass es immer leichter wäre zwischen den "alten Hasen", aber ... Aus verschiedenen Mailwechseln ist bei mir ein Gefühl entstanden, denen (den "Jüngeren" jetzt) geht es bei Anfragen in erster Linie um den eigenen Vorteil, nicht um eine "gemeinsame" Sache. Daher *mutmaßmodus* kann ich mir gut vorstellen, dass es auch untereinander etwas robuster zugeht. Aber das ist ja auch verständlich. Denn die müssen sich ihren Platz erkämpfen und viele anderen haben ja schon vorgelegt. Dazu noch die älteren Medien.


    Es gbt allerdings sicher 2-3 Medien, die gern sachlich und teilweise persönlich extrem anecken. Und es gibt einen größeren Player, der hier ausgiebig diskutiert wurde und einiges an Porzellan zerschlagen hat. Grundsätzlich aber arbeiten viele sehr kooperativ und freundschaftlich zusammen. Und das teilweise seit Jahren. ich würde mich meinerseits freuen, wenn ein paar Jüngere einfach mal mehr Bock auf "gemeinsam" und weniger auf "ich" hätten. Und um in der Jahresvorschau zu bleiben: Das muss ja nicht die Aufgabe eines eigenen - vermutlich ohnehin zum Scheitern verurteilten - Blogs und die Mitarbeit bei einem größeren Magazin sein, sondern kann ganz andere Anknüpfungspunkte bedeuten.


    Abgesehen davon: Wenn die meisten doch mal überhaupt mehr Infos liefern würde als Spieleeindrücke und Rezensionen ...

    Spannendes Thema, das mehrere Ebenen streift.
    Kommt schon, ihr wisst genau, dass ich dazu was schreiben muss ;)


    1. Abhängigkeit
    Ich kenne keinen (ich buchstabiere K-E-I-N-E-N!) Verlag, der einem Rezensenten eine miese Rezension übel nimmt, sofern diese auf Basis eines korrekten Spielens und der korrekten Zielgruppe verfasst ist. Ich kenne aber einige Blogbetreiber und Rezensenten, die sich um "Nachschub" sorgen. Ob das in positive Bewertungen einfließt, müssen die Mädels und Jungs besser wissen. Ich rate allen nur, ohne Rücksicht kritisch zu sein. Sonst wird kein Rezensent auf Dauer ernst genommen.


    2. Persönlicher Stil
    Aus eigener Erfahrung, denn wir haben rund 40 Leute bei uns, weiß ich, dass es einige gibt, die weniger kritisch sein WOLLEN, und andere, die lieber draufhauen. Dieser Anteil hat sich aber meiner Empfindung nach nicht geändert. Es kann aber sein, dass durch viele neue Blogs mehr Leute mit dem Harmonietrieb dabei sind. Etwas, was der Arbeit eines Rezensenten abträglich ist, wie ich finde.


    3. Unterhaltung statt Journalismus
    Ja. Das müssen wir an dieser Stelle nicht ausdiskutieren. Aber Fanboy-Gehabe widerspricht grundsätzlich einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Produkt als solchem. Da hatte die Fairplay schon recht. Neulich mit dem doppelten Rundumschlag. Wer unterhalten will, kann das machen und muss nun wahrlich nicht alles abfeiern. Solche Leute haben aber schnell die Tendenz, lustig, witzig alles hochzujubeln ("Ui, guck mal, das ist so schön, und das hat mir gefallen und hier und da, Mensch, wir müssen spielen! SPIELEN!"). In solchen Formaten wären Verrisse gut aufgehoben, aber schon Kritik ist meistens in der Sache wenig unterhaltsam. Ein unterhaltsamer Verrisses ist wesentlich schwieriger als ein Lob. Ich für meinen Teil wünsche mir einen deutlich kritischeren Umgang mit Spielen und deutlich mehr Abstand zum Produkt und seine Machern.


    4. Szenesuppe
    Holy Petrus, right! Gefühlt hat doch inzwischen jeder auch nur halbwegs zur Szene gehörende Mensch einen Blog. Einige schreiben sogar mit starker Nähe zu bestimmten Verlagen (etwas, was wir bewusst zu unterbinden versuchen, denn auch wir haben persönliche Beziehungen zu dem einen oder anderen in der Szene. Diese Beziehung durchtrennen wir möglichst durch Vergabe der Spiele an andere Personen). Er mag es mir nicht übel nehmen, aber wenn ein sehr netter Kollege von uns Spiele seines alten Arbeitgebers rezensiert ... Finde ich schwierig. Und das war nicht auf den Inhalt bezogen und nur ein sehr sichtbares Beispiel des Szenegesuppes.


    5. Qualität
    Eins muss man dann dennoch sagen. In Bezug auf die jeweilige Zielgruppe machen Autoren, Illustratoren und Verlger einen verdammt guten Job. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die nach unten abfallen. Das heißt: Die Qualität der Veröffentlichungen ist in der Masse (und zwar jedes jahr etwas mehr) auf einem extrem hohen Level. Daher geht es dann tatsächlich nicht selten eher um Geschmacksfragen.


    6. Paid Reviews
    Ich bin dieses Jahr von wenigstens drei Social-Media-Agenturen angesprochen worden, ob wir Spiel X, Y oder Z rezensieren möchten. Der Clou: Die haben gefragt, was das dann kostet. Nun verdienen wir unser Geld definitiv NICHT mit Rezensionen, sondern mit dem Drumherum. Anzeigen aus der Szene, Google, Amazon - so etwas halt. Man kann mit mir über alles reden, aber nicht über gekaufte Kritiken. Also lehne ich ab. Und kurz danach sehe ich mehrere Rezensionen zu diesen Spielen auf Blogs, die sehr positiv waren. Kann Zufall sein, weil wir die Spiele ja auch rezensiert haben. Kann aber auch eine Folge sein. Schwarze Schafe sind offenbar in erster Linie bei Blogs und Videoblogs zu suchen. Für alle Interessierten: Vergesst es. ich werde keinen einzigen von euch auch nur annähernd einen Hinweis zu den Webseiten geben. Aber bezahlte Rezensionen sind inzwischen aus meiner Sicht auch bei uns in der Szene angekommen. Ich sehe das mit Bestürzung, zumal die Verlage die Rezi-Exemplare bei Blogger A einsparen, die dann von der meist nicht besonders szenefachkundigen Agentur doch an eben diesen Blogger A gegeben werden, der dann auch noch anders als alle anderen Rezensenten Kohle für die Veröffentlichung bekommt. Alles klar?


    7. Vorfreude
    Und dann noch etwas. Viele Bewertungen basieren auf Vorfreude. Bogger A hat mal mit Autor B oder Verleger C eine Partie von Spiel D angespielt. Zack: "Das Siel macht einen guten Eindruck!", heißt es von dort dann. Das zieht Kreise, ohne aber auf einem ernsthaften "Spieletest" über mehrere Partien zu beruhen. Am Ende sind viele Spiele dann eben doch nicht ganz soooooo top. Aber eben gut. Hinzu kommen Interviews, wie wir sie machen, die natürlich die Vorfreude ebenfalls schüren. So saugen alle die positive Grundstimmung auf. Bis dann Verrisse kommen, vergeht eine Zeit. So richtig nimmt die keiner mehr wahr.


    Ich weise bei der Gelegenheit mal darauf hin, dass unsere aktuellen Rezensionen sehr durchwachsene Wertungen bekommen. Auch Verrisse sind dabei. Wir haben natürlich 40 verschiedene Stile und eine tendenziell andere Zielgruppe und bewerten zum Beispiel auch ein Trivial Pursuit 2000er Edition mit gut, weil es besser als die alten ist. Usw. Aber ich weise eine zu positive Berichterstattung von uns ;)


    Aber das Gefühl eines verstärkten Abfeierns kann ich nachvollziehen. :)


    Alles nur mein Empfinden mit ein paar Fakten angereichert. Darf jeder anders sehen.