Beiträge von ravn im Thema „Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?“

    Die meisten Blogger sind mir hingegen zu sehr Selbstdarsteller ... ergänze durch: die ich bisher konsumiert habe. Ist nur eine persönliche Meinung und keine absolute Wahrheit und schon längst keine Wertung. Kann jeder gerne anders sehen, aber Aussagenschnippsel zu zitieren, ist blöd und bringt die Diskussion nicht weiter. Betrachte lieber die Gesamtaussage.


    Cu / Ralf

    Aber mir fehlen halt auch mal negative Einschätzungen - bzw. realistische Bewertungen, da beschleicht einen manchmal das Gefühl, dass positive Rezis/ Meinungen aus persönlicher Verbundenheit zu den Machern oder vom Verlag sogar gekauft im Internet kursieren. Da gibt es "Auto-Likes" und Retweets... Schade, dass man da mittlerweile auch verstärkt aufpassen muss.
    Wie ist eure Erfahrung? Wo finde ich die kritischen Stimmen im Netz?

    Um mal wieder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:


    Jeder kann heutzutage seine ganz eigene Webseite eröffnen und nach seinen eigenen Prinzipien das schreiben, was man will. Tolle Sache, die ich absolut begrüsse, denn Meinungsvielfalt hilft, sich ein möglichst vollständiges Bild zu machen. Allerdings macht es das für den Leser leider nicht einfacher. So viele Stimmen und Meinungen und ob die in meiner ganz persönlichen Sichtweise was taugen, kann mir keiner sagen, sondern muss ich schlicht selbst herausfinden.


    Ob diese Stimmen und Meinungen sich an journalistische Grundsätze oder den Pressekodex halten, ist ebenso zweifelhaft und sollte hinterfragt werden. Eventuell ist mir das auch völlig egal und ich will nur gut unterhalten werden. Früher war das alles viel einfacher: Nur wer eine journalistische Grundausbildung hatte, der hatte auch Zugriff auf die Massenmedien. Ob der sich dann an die journalistischen Grundsätze oder den Pressekodex hielt, ist noch eine ganz eigene Frage. Zumindest sollte er wissen, was er da tat oder eben unterlassen hat.


    So gesehen sind die ganzen Stimmen und Meinungen da draussen im Internet nur Angebote. Am Ende entscheide ich, ob ich die konsumieren möchte. Wenn eine Masse eben Jubel-Wertungen mag, dann ist das eben so. Muss ich ja nicht ebenso konsumieren und kann mir stattdessen gezielt Stimmen suchen, die kritischer sind. Die eigentliche Schwierigkeit liegt also eher darin, die Stimmen zu finden, die mir gefallen.


    ShutUpAndSitDown empfinde ich als ausreichend kritisch, um mal eine konkrete Empfehlung auszusprechen. Im deutschsprachigen Raum halte ich die Fairplay wie auch Udo Bartsch für gesetzt genug, als dass die sich bei irgendwem durch gut gemeinte fehlende Kritik beliebt machen würden. Die meisten Blogger sind mir hingegen zu sehr Selbstdarsteller und deshalb empfinde ich mich nicht als deren Zielgruppe. Die sprechen eben eine andere Zielgruppe an, was völig ok ist. Bin da nur Konsument und sehr wählerisch.