Auf den Spuren von Marco Polo?

  • Einfach die Augen offen halten - ich habe letztes Jahr Venedig für nen Zwanni auf KA geschossen und die Charaktere tauchen zweimal im Jahr auch für nen Zehner auf - momentan übrigens für besagten Zehner auf ebay (noch knapp 2 Tage)! ;)


    EDIT: Das haben wohl mehrere gelesen, da es ausgerechnet jetzt hochging - Leute, gönnt euch doch, anstatt den Preis so hochzutreiben… :)

    3 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • wie steht's beu euch mit Marco Polo II? Spielt ihr öfter Teil I oder II?

    Ähnlich wie Venedig. Nur einmal gespielt, aber es veränderte mir das, was ich an Marco Polo möchte, zu sehr, sodass es mir nicht so Recht gefiel. Hauptgrund war der Fokus aufs Reisen. MP1 kannst du ohne Reisen gewinnen, was bei manchen Charakteren auch sinnvoll ist. Bei MP2 musst du reisen, um vorne mitspielen zu können.


    Gruß Dee

  • Das ist ja echt krass mit den Preisen.

    War mir gar nicht bewusst was für einen Schatz ich da im Keller stehen habe mit Marco Polo inkl. allen Erweiterungen/Promos .

    Da muss ich es ja direkt mal wieder spielen.

    😉

    Einmal editiert, zuletzt von Chris_oabling () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • MP1 kannst du ohne Reisen gewinnen, was bei manchen Charakteren auch sinnvoll ist. Bei MP2 musst du reisen, um vorne mitspielen zu können.

    Reisen muss man bei Marco Polo eigentlich auch, wenn ich mich recht erinnere, zumindest gegen gute Spieler, die effizient reisen und Stadtaktionen gut nutzen. Es ist relativ einfach, ohne zu Reisen eine passable Punktzahl zu bekommen, die höher liegt, als was man in den ersten (Lern-)Partien, in denen man reist, vermutlich erreicht. Aber mein Eindruck war, da läuft man dann schnell gegen eine Grenze, während der reisende Spieler erst nur in einer guten Partie, dann immer öfter weitaus mehr Punkte bekommen kann. Zumindest zu ein bisschen Reisen muss sich der sonst zu Hause bleibende Spieler dann schon durchringen, etwa beispielsweise um sich eine gute Stadtaktion nahe Venedig zu sichern, die man dann öfters nutzt.


    (Marco Polo II habe ich nie gespielt, dazu kann ich nichts sagen, insofern gut möglich, dass Reisen da noch wichtiger ist, das möchte ich gar nicht in Abrede stellen)

  • Dee

    Ohne Reisen kannst Du Marco Polo 1 normalerweise nicht gewinnen. Da muss Dein Gegner dann schon wirklich extrem schlecht sein. Gut reisen ist in MP1 ganz klar der Schlüssel zu einem erfolgreichen Spiel.

  • MP2 ist bei mir auch nach einigen Partien wieder ausgezogen, vor allem weil mir die Hälfte der Charaktere so gar nicht gefallen hatte.


    Teil 1 (35 Partien) müsste nach jetzt fast zwei Jahren Pause mal wieder auf den Tisch. Der Venedig-Plan kam selten zum Einsatz, ist wie ich finde schon eine interessante Variante, aber macht erst ab vier Spielern Sinn, ansonsten wird's zu offen. Zusätzliche Charaktere, sei es aus der Venedig- oder der kleinen Charakter-Erweiterung sind hier absolut das Salz in der Suppe. Ich glaube ohne diese zusätzliche Varianz wäre es bei mir nicht auf so viele Partien gekommen. Die Geheimwege haben mich nie interessiert, habe ich mir daher auch nicht geholt.

    Meine Top 15 (via pubmeeple gerankt):

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Agricola - The Gallerist - Heaven & Ale - Food Chain Magnate

  • Ich mag Teil 1 auch lieber, finde aber Teil 2 auch nicht schlecht. Teil 1 ist v.a. durch das teure Reisen und die teuren Ressourcen wesentlich mangeliger. Bei Teil 2 hat man dafür mehr offene Optionen. Die Charaktere gefallen mir bei Teil 1 auch besser. Dennoch beides sehr gute Spiele in meinen Augen, schade dass sie OOP sind.


    Da ich MP1 hauptsächlich mit Ab und zu-Spielern gespielt habe, habe ich bislang nur die zusätzlichen Charaktere und Geschenke eingebaut. Den Venedig-Plan habe ich nur solo mal ausprobiert, war ok, aber nichts dass ich mit weniger als 4/5 dazunehmen würde.

  • Ich mag Teil 1 auch lieber, finde aber Teil 2 auch nicht schlecht. Teil 1 ist v.a. durch das teure Reisen und die teuren Ressourcen wesentlich mangeliger. Bei Teil 2 hat man dafür mehr offene Optionen. Die Charaktere gefallen mir bei Teil 1 auch besser. Dennoch beides sehr gute Spiele in meinen Augen, schade dass sie OOP sind.


    Da ich MP1 hauptsächlich mit Ab und zu-Spielern gespielt habe, habe ich bislang nur die zusätzlichen Charaktere und Geschenke eingebaut. Den Venedig-Plan habe ich nur solo mal ausprobiert, war ok, aber nichts dass ich mit weniger als 4/5 dazunehmen würde.

    Die Spiele sind aber derzeit doch ganz normal bei Händlern verfügbar.

  • MP2 ist bei mir auch nach einigen Partien wieder ausgezogen, vor allem weil mir die Hälfte der Charaktere so gar nicht gefallen hatte.

    Ich weiß, was du meinst. Ging mir ähnlich. Ich wusste zwar, welche Spielweise bei MP2 für die einzelnen Charaktere gefordert war und konnte sie auch halbwegs gut spielen (jedenfalls besser als andere), aber das hat sich bei MP2 im Vergleich zu MP1 alles viel künstlicher angefühlt.

    Ein Spiel kann gerne vom Mechanismus her entwickelt werden, aber die Macher sollten schon zusehen, dass es am Ende nicht ganz so krampfhaft-gewollt wirkt. Und genau dieses Gefühl hatte ich bei MP2. Vielleicht hätte man aus diesen Ideen doch besser eine große Kartenerweiterung stricken sollen. Ein eigenständiges Spiel muss sich dem Vergleich mit dem Vorgänger stellen, und diesen Vergleich verliert MP2.

  • Die Spiele sind aber derzeit doch ganz normal bei Händlern verfügbar.

    Ok, dachte das seien vielleicht Restposten. Teil 1 und alle Erweiterungen abgesehen von den Geheimwegen gibt's zumindest nicht bei cundco.de und den größeren Händlern. HiG hatte ja die Zusammenarbeit mit Tascini beendet und soweit ich weiß im Gegensatz zu Board & Dice das auch nicht mehr revidiert.

  • Ok, dachte das seien vielleicht Restposten. Teil 1 und alle Erweiterungen abgesehen von den Geheimwegen gibt's zumindest nicht bei cundco.de und den größeren Händlern.

    Da dürftest du richtig denken. Die beiden Grundspiele gibt es nur noch bei einigen kleineren und eher unbekannteren Händlern. Die kleine und große Erweiterung für MP1 (neue Charaktere / Gefährten) gar nicht mehr. Bei den Geheimwegen dürfte das bald ähnlich aussehen.


    HiG hatte ja die Zusammenarbeit mit Tascini beendet und soweit ich weiß im Gegensatz zu Board & Dice das auch nicht mehr revidiert.

    Das ist auch mein Kenntnisstand. Wobei es dann IMHO nur eine Frage der Zeit ist, wann die Rechte an die Autoren zurückfallen und bei einem anderen Verlag eine neue Marco Polo Ausgabe erscheint, eventuell als Deluxe-Version über Crowdfunding mit anschließender/paralleler Retail-Version.

  • Zum Venedig-Plan aus der Erweiterung: Das ist für mich eine Krücke, um das Spiel zu fünft überhaupt zu ermöglichen. Von mir aus auch zu viert verwendbar, aber sonst bleibt der IMHO besser in der Schachtel.

    Hört sich irgendwie genau nach der Stone Age Erweiterung an, von der man ja auch oft hört, man solle sie besser nur zu fünft spielen.

  • Das ist auch mein Kenntnisstand. Wobei es dann IMHO nur eine Frage der Zeit ist, wann die Rechte an die Autoren zurückfallen und bei einem anderen Verlag eine neue Marco Polo Ausgabe erscheint, eventuell als Deluxe-Version über Crowdfunding mit anschließender/paralleler Retail-Version.

    Oh, das ist interessant. Ich hätte gedacht, dass die Rechte beim Originalverlag/Auftraggeber liegen/verbleiben. Nach wie vielen Jahren passiert so was normalerweise? Der 1.Teil feiert ja bald 10-jähriges. Für Marco Polo 2 war seinerzeit ja auch noch eine PNP-Solovariante angekündigt, die dann schon gar nicht mehr veröffentlicht wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von anke79 ()

  • anke79 : Was genau HiG mit seinen Autoren vertraglich vereinbart hat, ist natürlich nicht öffentlich. Da sind Autoren und Verlage im Prinzip auch recht frei. Aber ein übliches Modell in Deutschland wäre, dass die Rechte an einem Spiel bei dem Vertrag verbleiben, solange bestimmte Jahresumsätze damit erreicht werden. Das ist ein faires Modell für alle Seiten. Der Verlag hat Sicherheit und der Autor bekommt dann eine jährliche Abrechnung mit seinem Anteil, solange mit dem Spiel Geld verdient wird, das es zu verteilen gibt.

    Ein solches Modell war z.B. auch der Grund, warum Stefan Feld sein Macao von Alea zur City Collection bei Queen Games "mitnehmen" konnte, Burgen von Burgund jedoch nicht. Das war noch "in print", also kam die Neuauflage bei Alea (zusammen mit Awaken Realms).

    Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber, dass Sachen, die der Verlag selbst beauftragt hat, insbesondere das Artwork, fest dem Verlag gehören. Deshalb gibt's bei einem Verlagswechsel dann fast immer auch eine grafische Überarbeitung. Und wenn man die Grafik eh neu machen muss, dann heißt Verlagswechsel bei Zweitauflagen dann in aller Regel auch, dass das Spiel selbst überarbeitet wird. Da soll den Alt-Besitzern ja auch ein Grund zum Erwerb der Neuauflage gegeben werden.

    Wenn dagegen bei einer Neuauflage im gleichen Verlag das Artwork schon da ist, spart sich der Verlag diese Kosten und wird die Zweitauflage normalerweise eher unverändert nachdrucken, zumal der Verlag es sich nicht mit den Käufern seiner Erstauflage verscherzen will, die es normalerweise nicht so gut finden, dass eine überarbeitete Neuauflage ihre alte Version "entwertet". (In Anführungszeichen, weil ein Spiel ja nicht durch die Existenz einer Neuauflage schlagartig schlechter wird, aber der Effekt auf den Gebrauchtmarktpreis ist schon eindeutig.)

  • Beitrag von einfachich717 ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Mir hat MP2 deutlich besser gefallen. Das mit den Markt finde ich ausgeglichener und insgesamt das Spiel offener. Bei MP1 habe ich schon den Eindruck das das Gewinnen sehr stark davon abhängt, ob man öfter als erster anfangen kann...

  • Bei MP1 habe ich schon den Eindruck das das Gewinnen sehr stark davon abhängt, ob man öfter als erster anfangen kann...

    MP1 hat schon so seine Ecken und Kanten und ist nicht perfekt ausbalanciert. Aber für ein Spiel mit dieser Variabilität ist es in meiner Wahrnehmung so gut ausbalanciert, wie es sein kann. Mit den Mini-Unwuchten kann man sehr gut leben.
    Ich beziehe mich mal vor allem auf das 2er-Spiel: Da würde ich nach rund 4000 Partien sogar so weit gehen, zu vermuten, dass das Spiel einen ganz leichten Startspielervorteil haben könnte (beweisen kann ich es nicht, habe keine Aufzeichnung darüber und nix ausgewertet). Wer dann in den nächsten Runden als erster dran kommt, ist nicht soo entscheidend, weil man das ggf. mit schwarzen Würfel "breaken" kann. Das mag in Partien mit mehr als 2 Spielern anders sein. Da könnte der Vorschlag von MetalPirate ggf. hilfreich sein.
    Aber generell verschieben sich einige Sachen auch mit der Spieleranzahl. Nehmen wir mal den Merkator: Im 4er-Spiel ziemlich stark (letztlich weil er auch nicht so schwer zu spielen ist), aber im 2er-Spiel hat der normalerweise einen schweren Stand gegen den "Würfelaugenaussucher". Da würde ich sagen, dass die Tatsache der stets perfekten Würfel schwerer wiegt als das "Schmarotzen". Oder der, der in Beijing startet ist im 4er-Spiel auch nicht so schwach, aber im 2er-Spiel braucht er schon eine sehr besondere Konstellation um gewinnen zu können. Naja, etc. etc.
    Also sagen wir mal so: Man muss schon ein ziemlich guter Spieler sein, um diverse "Unwuchten" wirklich nachhaltig zu bemerken.

    MP2 mag ich allerdings auch sehr gerne, weil es ein vergleichbares Spielgefühl vermittelt aber sich doch deutlich anders Spiel. Gelingt das noch mal mit MP3 bin ich wieder dabei. Allerdings: MP2 habe ich noch nicht so tief durchdrungen :)

  • MP1 hat schon so seine Ecken und Kanten und ist nicht perfekt ausbalanciert. Aber für ein Spiel mit dieser Variabilität ist es in meiner Wahrnehmung so gut ausbalanciert, wie es sein kann. Mit den Mini-Unwuchten kann man sehr gut leben.

    Sehe ich im Prinzip genauso. Wobei ich eher sagen würde: so gut ausbalanciert, wie man es mit vertretbarem Aufwand hinkriegen kann bei dem Ziel, genau einen gemeinsamen Satz Regeln für alle Spielerzahlen und Spielertypen zu finden.

    Wenn bei einem so krass asymmetrischen Spiel der Merkator ("Schmarotzer") mit seinen spielerzahlabhängigen Charakterplättchen das einzige Element ist, was irgendwelche Anpassungen braucht, dann haben die Macher offensichtlich gute Arbeit geleistet. Mir ist schon klar, warum man z.B. keine komplett variable Spielerreihenfolge nimmt, wenn zwei Drittel der Spieler im angepeilten Marktsegment eh keinen Unterschied merken würden (sehr wohl aber die dadurch erhöhte Komplexität).

    "Perfekte Balance" ist kein absolutes Ziel. Die Verlage dürfen und sollen ruhig auch bei allem die "Kosten" berücksichtigen, die eine zusätzliche Regel mit sich bringt, z.B. beim Aufbau oder Erklären. Da bin ich ganz pragmatisch. Sowas wie eine komplett variable Spielerreihenfolge hätte ich dennoch gerne als offizielle Variante gesehen. Wenn bei vielen Spielern ein Spieler eine Strategie fährt, dass er unbedingt Startspieler werden bzw. bleiben will, dann hat sonst derjenige, der in der Reihenfolge direkt vor ihm sitzt, ziemlich verloren, ohne viel dafür zu können.