Ab wann sind wir zu alt zum Spielen?

  • Wunsch : bis 30 Min vor Exitus.

    Wahrscheinliche Realität : irgendwann werden es die Augen vermutlich nicht mehr schaffen, Schriftgröße Arial 6 Icons auf einem 60x90er Spielboard zu erkennen, oder Arial 4 auf 44x68er Karten Anweisungen wo 96% farblich HübschiHübschi statt eine gescheite Schriftgröße zu wählen.

    Bislang komme ich mit -1/+1 Dioptrin wunderbarst durchs Spielerleben, aber das ist eigentlich meine größte Sorge.

    vielleicht wird die Spielebranche bis dahin noch aus ihrem Tiefschlaf diesbzgl erweckt.

  • Ich bin 63 Jahre alt und spiele jede Woche mit meinem 35 jährigen Sohn und seinen beiden Freunden ( auch 35). Einmal im Monat machen wir einen Spieletag, starten mit einem gemeinsamen Frühstück und spielen dann bis Abends. Ich bin mächtig stolz, das die Jungs mit mir alten Sack noch spielen wollen. Wenn ich mal tendiere einen Spieleabend nach einem anstrengenden Arbeitstag abzusagen, motivieren mich die Jungs zu spielen. Für mich ist das ein Jungbrunnen, ich kann dann super gut abschalten. Und macht euch keine Sorgen, wir spielen nicht Mensch Ärger dich nicht. Wir spielen an Spieletagen Nemesis, Eclipse, Great Wall, Voidfall etc.. An Spieleabenden wird quer durch die BGG Top 100 gespielt. Ich muss zugeben, das ich bei Experten Spielen länger brauche rein zu kommen und die Jungs schneller ihre Strategie überlegt haben.Die Jungs sind gedanklich schneller, aber es ist nicht so, das ich immer verliere. Zuletzt habe ich Darwins Journey gewonnen, aber das ist mir egal. Es macht einfach mega Bock zu spielen und ich bin mir ganz sicher das es der „Birne“ sehr gut tut. Also: Schaut zuversichtlich in die Zukunft.

    So etwas ist immer sehr schön zu hören/lesen. Leider hat und hatte mein Vater nie auch nur annähernd ähnliche Interessen wie ich.

  • Etwas auf der Meta erhoffe ich mir, dass das Spielen mir die Gelassenheit gibt, das Alter zu nehmen, wie es kommt. Ein bisschen gesündere Ernährung, ein bisschen mehr Bewegung – arg viel mehr als hoffen, dass man im Alter gute Karten auf der Hand hat, kann man nicht tun.

    Ob ich im Alter noch spielen werde weiß ich nicht, ich habe aber vor, die Herausforderungen dieses Lebensabschnitts spielerisch zu nehmen.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Bislang komme ich mit -1/+1 Dioptrin wunderbarst durchs Spielerleben, aber das ist eigentlich meine größte Sorge.

    Guter Punkt und leider auch meine einzige Einschränkung. Ohne Lesebrille kann ich so gut wie keine Spiele mehr spielen. Das sind auch nur ca. 1 Dioptrie, typische Altersweitsicht, aber die Brille brauche ich immer.

    Und immer öfter sogar die +2 Brille ausm Supermarkt, weil die Texte wirklich viel zu klein geworden sind und je nach Lichtsituation nix mehr zu erkennen ist.

    Aber da es ja Brillen für fast jede Sehstärke gibt, mache ich mir nicht wirklich Sorgen. Muss eben immer an die Brille denken, wenn ich losziehe.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Bislang komme ich mit -1/+1 Dioptrin wunderbarst durchs Spielerleben, aber das ist eigentlich meine größte Sorge.

    Ab 45 bräuchten viele eine Lesebrille und haben keine, was ich nachvollziehen kann. Ich trage schon lange eine Brille, aber es ist nervig, wenn die Dioptrin sich verändern und man eigentlich (schon wieder) neue Gläser bräuchte. Die Umstellung auf Gleitsicht empfinden einige auch als anstrengend. Da ist das stundenlange Starren auf winzige Symbole in unterschiedlicher Entfernung mühselig und die Konzentrationsfähigkeit leidet spürspar.

    Ein weiterer Faktor ist die "Konzentrationsfähigkeit" der Personen - wie gesagt, spiele ich gerne Spiele, die sich entwickeln - und habe Spaß und Lust, mich auch nach 3h noch zu konzentrieren - doch bei manchen Mitspielern merke ich (teils sehr deutlich), dass die Konzentration merklich nachlässt.

    Gehen deine Mitspieler regelmäßig zum Optiker?

    Einmal editiert, zuletzt von Kai3000 (9. August 2024 um 08:22)

  • Die Frage habe ich mir in letzter Zeit öfter gestellt. Meine Eltern z.B. haben so ziemlich gar kein Interesse an Brettspielen. Die sind beide Anfang/Mitte 70 und da ist Kniffel das höchste der Gefühle.

    Meine Eltern sind auch in dem Alter. Statt Kniffel darf es dann auch mal Skyjo oder Uno sein (hipphipp-kein hurra). Meine Mutter (69) lässt sich dann auch manchmal auf Dinge wie Codenames, Dixit und Mysterium ein, während von meinem Vater (74) i.d.R. die Aussage kommt "nichts, wo man denken muss"...obwohl er das als promovierter Mathematiker durchaus kann :D

    Manchmal muss man die beiden einfach zu ihrem Glück zwingen und dann sind sie auch begeistert dabei. Einfach hinlegen und sagen, das spielen wir jetzt und danach können wir immer noch Uno spielen. Meistens freuen sich Eltern ja, wenn man sich mit ihnen zusammen an den Tisch setzt. Letztlich sind die beiden einfach in einer anderen Zeit groß geworden, wo die Brettspielindustrie gänzlich anders aussah als heute. Jedes neuer Spiel ist dann erstmal unbekannt und unbekannt baut Hürden auf. Wenn jemand nen komplexen Euro rausholt und mir den erstmal ne Stunde erklären will, denke ich auch während der gesamten Erklärung, dass ich gerade lieber irgendetwas anderes machen würde, aber beim Spielen verfliegen dann (meistens!) alle Zweifel.

    Für mich selbst hoffe ich, dass ich mir das Hobby bewahren kann und im Ruhestand - wo man vermeintlich Zeit - so richtig ausleben kann. Bei einer 41 Stunden Arbeitswoche ist meine Sammlung eigentlich zu groß, ich freue mich, wenn ich die Zeit am Wochenende finde.

    Lange Rede, gar kein Sinn: Zwing sie manchmal zu ihrem Glück und lass dich nicht von Zweifeln lenken, junger Padawan. Wenn du mal 70 bist spielen wir einfach ne Partie Arche Nova oder so, dann definieren wir das alt sein für uns.

    Warte auf: Kingdom Rush - Sturm der Elemente | Company of Heroes 2nd Edition | Dice Throne X-Men/Missions | Tiny Epic Cthulhu | Malhya | Fate - Defenders of Grimmheim | Aeons End The Descent | TESO Betrayal of the Second Era | Horror on the Orient Express

  • Zwing sie manchmal zu ihrem Glück und lass dich nicht von Zweifeln lenken, junger Padawan.

    Das werde ich immer mal wieder machen. Ich finde schon noch das richtige Gatewayspiel, bei dem alles zusammenpasst. Ich warte einfach, bis die beiden zu alt zum Weglaufen sind, dann schlägt meine Stunde.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Ein weiterer Faktor ist die "Konzentrationsfähigkeit" der Personen - wie gesagt, spiele ich gerne Spiele, die sich entwickeln - und habe Spaß und Lust, mich auch nach 3h noch zu konzentrieren - doch bei manchen Mitspielern merke ich (teils sehr deutlich), dass die Konzentration merklich nachlässt.

    Gehen deine Mitspieler regelmäßig zum Optiker?


    Servus, ich vermute, ich weiß, worauf Deine Frage abzielt - zwei sind Brillenträger, besagte Person aber nicht. Ich werd´s mal (vorsichtig) ansprechen, wäre natürlich wie ein 6er im Lotto, wenn es "nur" daran liegen würde! ^^

  • In zwei Spielekreisen, bei denen ich mitspiele, tummeln sich jetzt die ersten Rentner. Macht aber nix, denn wir spielen schon seit mehreren Jahrzehnten miteinander. Bei anderen Spielekreisen bin ich mittlerweile beinahe doppelt so alt wie die jüngsten.

    Mir sind die Menschen, mit denen ich spiele wichtiger, als die gespielten Spiele. Merke dass immer sehr deutlich, wenn jemand dazustößt, der unbedingt seine komplexen Spiele durchdrücken will.

    Manchmal muss ich mich dann auch selbst bremsen, wenn den anderen dann doch nach leichtester Kost ist.

    Was ich aber nach fast vier Jahrzehnten Spielzeit an mir merke: Ich brauche keine hochkomplexen Spiele mehr, keine die mehr als 2h Spielzeit benötigen. Ausnahmen sind allerdings möglich, vielleicht aber auch nur eine Illusion. Mein Gradmesser ist dabei mein pile of opportunitiy mit Spielen, die ich in den letzten Jahrzehnten in maßloser Selbstüberschätzung gekauft habe und die mittlerweile in die Spielekreise meiner Kinder verschoben werden.

    Ich hatte mal ein anderes Zuhause. Bleibe, wo ich mich wohlfühle. Ansonsten Zugvogel.

  • Meine Frau (44) und ich (42) spielen seit ca. 15 Jahren regelmäßig Spiele. Dabei kommt alles auf den Tisch vom großen Expertenspiel bis hin zu Familienspielen oder Partyspielen. Unsere Tochter ist mittlerweile 9 und mir ihr gehen mittlerweile auch Kennerspiele (Atiwa spielt sie z. B. sehr gerne und gewinnt auch, wenn sie sich konzentriert).

    Meine Eltern sind 74 und 72. Mit ihnen spielen wir eher einfache Sachen (Skyjo, LAMA, manch mal auch Carcassone). Aber mein Vater spielt mit seinen 74 Jahren noch immer viele PC-Spiele, im Wesentlichen Aufbausimulation und Rundenspiele. Dazu zählen Anno 1800 (da hat er mehr als 300 Stunden investiert, Civilization, aber auch mal X-COM).

    Ich denke es gibt nicht das Alter und es hängt auch immer davon ab wie man aufgewachsen ist und wie man sich fühlt. Meine Frau und ich spielen wie oben dargestellt schon sehr lange und werden das hoffentlich auch bis ins hohe Alter tun. Aus meiner Sicht einfach ein tolles Hobby, das auch gut für das Gehirn ist. Meine Eltern sind erst durch uns dazu gekommen und ich denke wenn man so spät anfängt, dann reichen einem einfache Spiele.

    Bei uns ist es auch so, dass ich sehr gerne Regeln lese und mir neue Spiele beibringe. Das verringert für die anderen und auch meine Spielgruppen den Einstieg doch immens.

  • Was ich aber nach fast vier Jahrzehnten Spielzeit an mir merke: Ich brauche keine hochkomplexen Spiele mehr, keine die mehr als 2h Spielzeit benötigen. Ausnahmen sind allerdings möglich, vielleicht aber auch nur eine Illusion. Mein Gradmesser ist dabei mein pile of opportunitiy mit Spielen, die ich in den letzten Jahrzehnten in maßloser Selbstüberschätzung gekauft habe und die mittlerweile in die Spielekreise meiner Kinder verschoben werden.

    Da finde ich mich wieder. Die komplexen Spiele kommen nach wie vor auf den Tisch, aber meist im Solomodus. Mein Umfeld hat dafür wenig übrig. Einfach weil die sich beim Spielen gerne unterhalten und nicht zu 100% aufs Spiel fokussieren wollen.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Wunsch : bis 30 Min vor Exitus.

    Wahrscheinliche Realität : irgendwann werden es die Augen vermutlich nicht mehr schaffen, Schriftgröße Arial 6 Icons auf einem 60x90er Spielboard zu erkennen, oder Arial 4 auf 44x68er Karten Anweisungen wo 96% farblich HübschiHübschi statt eine gescheite Schriftgröße zu wählen.

    Bislang komme ich mit -1/+1 Dioptrin wunderbarst durchs Spielerleben, aber das ist eigentlich meine größte Sorge.

    vielleicht wird die Spielebranche bis dahin noch aus ihrem Tiefschlaf diesbzgl erweckt.

    Vielleicht entsteht in einigen Jahren sogar ein Markt für "Rentner-Spiele" mit größeren Karten, größerer Schriftart etc., analog zu diesen Handys mit größeren Tasten :) Zumindest für die bekannteren Mainstream-Spiele, SdJ-Preisträger etc. könnte ich mir das echt vorstellen.. oder ist unser Hobby dafür immer noch zu nischig bzw. die Marge zu gering, dass sich das für die Verläge wirklich lohnen würde? :/

  • Mein Plan war (wie bei vielen hier) irgendwann ab spätestens 70 in Rente zu gehen und dann endlich genau die Zeit zu haben. Nehmen werde ich mir die dann auf jeden Fall.

    Hach das wäre schön. Ich hab mich mental schon darauf vorbereitet dass es für meine Generation keine Rente gibt 😂

    Aus dem Grund baue ich die Sammlung jetzt schon auf :) so wird der Pile of Shame zum Pile of Retirement.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Bislang komme ich mit -1/+1 Dioptrin wunderbarst durchs Spielerleben, aber das ist eigentlich meine größte Sorge.

    Guter Punkt und leider auch meine einzige Einschränkung. Ohne Lesebrille kann ich so gut wie keine Spiele mehr spielen. Das sind auch nur ca. 1 Dioptrie, typische Altersweitsicht, aber die Brille brauche ich immer.

    Und immer öfter sogar die +2 Brille ausm Supermarkt, weil die Texte wirklich viel zu klein geworden sind und je nach Lichtsituation nix mehr zu erkennen ist.

    Aber da es ja Brillen für fast jede Sehstärke gibt, mache ich mir nicht wirklich Sorgen. Muss eben immer an die Brille denken, wenn ich losziehe.

    Bislang habe ich (47) tapfer durchgehalten, funktioniert bei kleiner Ikonographie (jaja, falsches Wort 😋) aber nur mit Extralicht. Werde aber nächste Woche Fielmann aufsuchen, um mir eine Altersweitsichtbrille anfertigen zu lassen, bevor ich The Hunter in Schweden (hoffentlich) auf M*** gebe! 😁 (Merke langsam, wie ich sonst auch morgens schon müde Augen habe… 😢)

    Sag mal, Tobi, brauchst du eigentlich nicht langsam auch so ein Ding? *neid*

    2 Mal editiert, zuletzt von LeGon (9. August 2024 um 10:08)

  • Guter Punkt und leider auch meine einzige Einschränkung. Ohne Lesebrille kann ich so gut wie keine Spiele mehr spielen. Das sind auch nur ca. 1 Dioptrie, typische Altersweitsicht, aber die Brille brauche ich immer.

    Und immer öfter sogar die +2 Brille ausm Supermarkt, weil die Texte wirklich viel zu klein geworden sind und je nach Lichtsituation nix mehr zu erkennen ist.

    Aber da es ja Brillen für fast jede Sehstärke gibt, mache ich mir nicht wirklich Sorgen. Muss eben immer an die Brille denken, wenn ich losziehe.

    Bislang habe ich (47) tapfer durchgehalten, funktioniert bei kleiner Ikonographie (jaja, falsches Wort 😋) aber nur mit Extralicht. Werde aber nächste Woche Fielmann aufsuchen, um mir eine Altersweitsichtbrille anfertigen zu lassen, bevor ich The Hunter in Schweden (hoffentlich) auf M*** gebe! 😁 (Merke langsam, wie ich sonst auch morgens schon müde Augen habe… 😢)

    Sag mal, Tobi, brauchst du eigentlich nicht langsam auch so ein Ding? *neid*

    Ich habe eine mit +1,5 Dioptrien, mein Freund. Ist im Koffer. 😀

    Einmal editiert, zuletzt von The Hunter (9. August 2024 um 10:10)

  • Wenn man sein Leben lang Spaß an Spielen hat(te), wird man nicht plötzlich in einem bestimmten Alter sagen "Boah ne ... jetzt bin ich zu alt dafür."

    Das wird man in dieser Form wahrscheinlich nicht bewusst sagen, aber wie man an den Beiträgen von Knolle und Workerplacer im Bezug auf Videospiele sieht, kann es durchaus passieren, dass man im Lauf der Zeit einfach das Interesse verliert und ehe man sich versieht, sind auf einmal 10 Jahre ohne Brettspiel/PC/Konsole/[beliebiges Hobby einfügen] vergangen, ohne dass man es wirklich bemerkt hat, weil sich die Interessen einfach verschoben haben.

    Das ist mir mit den PC-Spielen exakt genauso gegangen und ich finde es echt interessant, dass ich damit anscheinend nicht alleine bin. Wäre ja schon fast ein Thema für nen eigenen Thread ^^

    Natürlich kann man irgendwann das Interesse an Dingen verlieren. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Du wirst nie "zu alt" für ein Spiel. Du wirst nie irgendwann ein bestimmtes Alter erreichen und dann das Gefühl haben: "Boah ... also jetzt bin ich 70 ... jetzt hab ich aber keinen Bock mehr auf Deck Building."

    Dein Geschmack wird sich über die Jahre natürlich ändern und das kann mitunter natürlich darin gipfeln, dass man das Brettspielhobby aufgibt, weil man grundsätzlich kein Interesse mehr daran hat. Das kann mir aber auch mit 20 passieren. Oder mit 40. Tatsächlich passiert das mit mir bei weiten Teilen des Hobbys gerade. Aber das hat nichts mit dem Alter zu tun.

  • Bei uns ist es auch so, dass ich sehr gerne Regeln lese und mir neue Spiele beibringe.

    Das ist bei mir auch ein ganz großer Faktor. Oftmals bleibts auch dabei, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich liebe das Regelstudium und habe darum auch nichts dagegen, Regeln zur Auffrischung ein paar Monate später nochmal zu lesen.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Bei uns ist es auch so, dass ich sehr gerne Regeln lese und mir neue Spiele beibringe.

    Das ist bei mir auch ein ganz großer Faktor. Oftmals bleibts auch dabei, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich liebe das Regelstudium und habe darum auch nichts dagegen, Regeln zur Auffrischung ein paar Monate später nochmal zu lesen.

    Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich da einen etwas anderen Ansatz habe.

    Spielregeln sind für mich Gebrauchstexte, Anleitungen zum Umgang mit dem Spielmaterial. Je sachlicher geschrieben, um so besser.

    Nie habe ich es gemocht, wenn eine Spielregel eher erzählerisch geschrieben ist. Das vernebelt nur die Sicht.

    Gerne kann eine Regel am Anfang oder am Ende oder in einem gesonderten Heft auch umfangreiche Ausführungen zum Thema des Spiels enthalten. Im Regeltext selbst wünsche ich mir insofern nur Erläuterungen, warum gerade dieser oder jener Mechanismus thematisch einen konkreten Sinn haben soll.

    Lese ich Regeln gerne? Ja, wenn sie in meinem Sinne wirklich gut gemacht sind. Muss man sie sich "erarbeiten", weil der Regelschreiber seinen Job nicht beherrscht und sich bei manchen Passagen erst beim dritten Lesen erschließt, was der Regelschreiber eigentlich will, ist das Spiel bei mir meist schon deshalb "unten durch". So manches Spiel habe ich ungespielt verkauft, weil die Regel schlicht eine Zumutung war.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen

    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich spiele Brettspiele seit der Schulzeit, angefangen mit Klassenkameraden und Panzerschlacht von MB sowie Risiko.

    Heute bin ich 61 Jahre "jung", zocke mit den gleichen Leuten seit 30 Jahren und es gab einige Zu- und Abgänge.

    Alter habe ich immer als etwas sehr abstraktes empfunden, ich habe mich nie so alt gefühlt wie ich sein sollte.

    Da ich plane so um die 300 Jahre alt zu werden, bin ich also in der jugendlichen Blüte meiner Jahre und habe noch etliche Dekaden an Spieleabenden vor mir.

    Ich bin enttäuscht, wenn die Spieleabende kürzer als 8 Stunden sind und 13 Stunden oder mehr kommen bei uns auch mal vor.

    Ich bin der Erklärbär (und Übersetzer und Kurzregelverfasser wenn nötig) der Gruppe.

    Die Jüngsten sind mittlerweile auch schon zu 30 jährigen herangewachsen, haben aber mit 14 oder 15 schon mit uns gespielt.

    Es gibt bei uns keine Altersdiskriminierung und auch sonst keine.

    Wann also bin ich zu alt zum spielen?

    So wie es aussieht, wenn ich sterbe oder erblinde.

    In meinem jugendlichen Wahn habe ich mir vor 2 Monaten nach 40 Jahren Abstinenz auch erstmal wieder ein Motorrad gekauft (man muss heute Helme tragen......verrückt), fühle mich gleich nochmal 20 Jahre jünger und kann daher noch 20 weitere Jahre an mein Brettspielerleben dranhängen.

  • Natürlich ist es so das gut geschriebene Regeln es deutlich einfacher machen ein Spiel zu lernen. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn ich es mir erarbeiten muss. Manche mögen das “Masochistisch“ nennen, ich sehe da eher den Spaß am Anspruch. Ich fand es z. B. interessant Bitoku zu lernen. Wie einfach wäre es gewesen, wenn da nicht die ganzen thematischen Begriffe gewesen wären, aber so war es auch irgendwie interessant.

    Was mich eher ärgert sind Regellücken, vor allem wenn mir die im ersten Spiel auffallen. In den meisten Fällen hilft da ja BGG, am besten wenn die Spiele-Entwickler da selber aktiv sind. Da denke ich mir immer, dass das doch in den Testrunden auffallen muss.

    Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Ich spiele auch mit meinen 42 Jahren weiterhin Videospiele. Je nach Schwierigkeit kommt es mir aber häufig mehr auf die Erzählung an und ich bin bereit den Schwierigkeitsgrad runter zu stellen. Spiele wie Baldurs Gate 3, Spider-Man 2 oder auch Diablo 4 sowie aktuell Prince of Persia (das Metroidvania) spiegeln da die Bandbreite ganz gut wieder. Entsprechend glaube ich das man auch für Videospiele nicht zu alt sein kann. Alles eine Frage des Interesses.

    Eine Ergänzung noch: Was im Alter dann doch auffällt ist die fehlende Zeit. Eine anspruchsvolle Führungsaufgabe im Job, Familie und Kinder, Sport usw.. Da bleibt einfach nicht so viel Zeit für‘s Spielen.

  • Das ist bei mir auch ein ganz großer Faktor. Oftmals bleibts auch dabei, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich liebe das Regelstudium und habe darum auch nichts dagegen, Regeln zur Auffrischung ein paar Monate später nochmal zu lesen.

    Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich da einen etwas anderen Ansatz habe.

    Spielregeln sind für mich Gebrauchstexte, Anleitungen zum Umgang mit dem Spielmaterial. Je sachlicher geschrieben, um so besser.

    Nie habe ich es gemocht, wenn eine Spielregel eher erzählerisch geschrieben ist. Das vernebelt nur die Sicht.

    Gerne kann eine Regel am Anfang oder am Ende oder in einem gesonderten Heft auch umfangreiche Ausführungen zum Thema des Spiels enthalten. Im Regeltext selbst wünsche ich mir insofern nur Erläuterungen, warum gerade dieser oder jener Mechanismus thematisch einen konkreten Sinn haben soll.

    Oh, du würdest die Anleitung zu Obsession echt hassen.

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  • Es geht hier nur um Brettspiele? Dann mal meine Erfahrung dazu:

    Meine Schwiegereltern 70+ spielen ca. 1 mal die Woche mit einem befreundeten Paar Karten. Sie spielen auch regelmäßig Dame, MÄDN etc. mit ihren Enkeln. Karak hat man mal ausprobiert aber da hatten die „Alten“ das nachsehen und meinten, sie würden die Regeln nicht verstehen (wobei unsere Jj gs sie vielleicht wirklich gedehnt haben, um zu gewinnen 😬).

    Meine Eltern spielen Atlantis oder Hägar mit ihren Enkeln. Das sind meine alten Spiele, die meine Eltern ohne Not vom Dachboden geholt haben.

    So ganz ist ihnen der Spaß am Spielen also nicht vergangen.

    Edit: Nur auf den Titel bezogen - ich glaube, man ist nie zu alt zum spielen. Man muss sich nur mal die Spielnachmittage oder auch den Wii-Abend in Senioreneinrichtungen ansehen. Was da ein Spaß herrscht, reißt einen einfach unglaublich mit.

    Einmal editiert, zuletzt von Zorn74 (9. August 2024 um 23:24)

  • Meine Mutter ist 80 und wir spielen bei Familientreffen öfter Spiele. Allerdings kein Arche Nova oder andere Expertenspiele.

    Aber sowas wie Watson&Holmes, Q.E., Auf den Wegen von Darwin, Cascadia, Just in Time, Fauna, Challengers usw spielt sie gerne mit. Dementsprechend lernt sie auch immer neue Spiele, gggs auch zugängliche Kennerspiele, auch wenn sie manchmal etwas meckert, wenn ich wieder mit neuen Spielen ankommen wo man "wieder stundenlang erklären muss".

  • Meine Eltern sind auch 73 und 75. Gestern war ich dort zu Besuch (die Kids verbringen dort 2 Wochen in den Sommerferien) und meinen Mädels war langweilig, weil Opa im TV-Raum Mittagsruhe gehalten hat. Wir haben dann im Esszimmer die alte Spielesammlung aus meinen frühen 20ern rausgeholt und Backgammon, Mühle, Dame, Halma, Kniffel sowie Dominos rausgeholt. Anno Domini Deutschland und Flopps kam dann später noch auf den Tisch.

    Meine Mutter hatte einige der Regeln nicht mehr drauf, deshalb habe ich mit einer Tochter jeweils die erste Partie alleine gespielt, Oma und Tochter 2 haben zugeschaut und danach Feuer gefangen und auch eine Partie der Spiele gespielt, bei denen sie sich wieder regelfest fühlte. Dabei haben wir zwischendurch immer erklärt warum wir was machen würden, wenn es mal klemmte. Meine Eltern sind jetzt für die nächsten Regentage wieder versorgt.

    BGG Gallus-Stammtisch.

  • Kleiner Hinweis zur Notwendigkeit einer (Lese/Gleitsicht-)Brille:

    Mit 47 bin ich als Weitsichtiger dann auch auf eine Gleitsichtbrille umgestiegen und habe mir dazu auch gleich noch eine PC-Bildschirm- bzw. Arbeitsplatz-Brille fertigen lassen (für den Nah-/Mittelbereich, bis 100 cm). Und zwar nicht nur für die PC-Arbeit, sondern eben auch für Gesellschaftsspiele und das Miniaturenbemalen (daher auch ohne farbverändernden Blaulichtfilter). Die ist optimal für die typischen Entfernungen bei Spielen und da ist auch nichts ermüdend oder umständlich o.ä. Eine Lesebrille geht zur Not oder je nach Sehfähigkeit natürlich auch, die deckt aber nur den Nahbereich ab (ca. 40 cm), so dass die evtl. nicht reicht um den ganzen Tisch detailliert zu überblicken.

    Jedenfalls kann ich allen die Anschaffung so einer Brille zur Unterstützung beim lebenslangen Spielen nur wärmstens empfehlen!

  • Jedenfalls kann ich allen die Anschaffung so einer Brille zur Unterstützung beim lebenslangen Spielen nur wärmstens empfehlen!

    Absolut. Habe mir auch ne Arbeitsplatzbrille zugelegt im letzten Jahr, bis 1,5m und das Ding hat mir das Leben gerettet. Davor habe ich mich mit einer guten Lesebrille den Nacken kaputtgemacht. Die war zu schmal und ich musste immer den Kopf in den Nacken legen, wenn ich auf den Bildschirm geschaut habe. Verspannung, Kopfweh und so weiter.

    Also an der Brille darf man nicht sparen.

    Im nächsten Jahr kommt dann noch die Gleitsicht für alles ander dazu.

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  • Ich finde schon noch das richtige Gatewayspiel, bei dem alles zusammenpasst. Ich warte einfach, bis die beiden zu alt zum Weglaufen sind, dann schlägt meine Stunde.

    Also bei meinen Eltern war "Die Crew - reist gemeinsam zum 9. Planeten" das perfekte Gateway Spiel. Und seit sie beide in Rente sind spielen wir fast jeden Sonntag. Immer wieder die Crew und andere Kooperative Titel (Paleo, Robinson Crusoe, Mythwind), die haben es meiner Mutter (65) angetan. Mein Vater (71) ist mittlerweile zusätzlich begeisterter Arche Nova Spieler, auch auf BGA.

  • Ich finde schon noch das richtige Gatewayspiel, bei dem alles zusammenpasst. Ich warte einfach, bis die beiden zu alt zum Weglaufen sind, dann schlägt meine Stunde.

    Also bei meinen Eltern war "Die Crew - reist gemeinsam zum 9. Planeten" das perfekte Gateway Spiel. Und seit sie beide in Rente sind spielen wir fast jeden Sonntag. Immer wieder die Crew und andere Kooperative Titel (Paleo, Robinson Crusoe, Mythwind), die haben es meiner Mutter (65) angetan. Mein Vater (71) ist mittlerweile zusätzlich begeisterter Arche Nova Spieler, auch auf BGA.

    Die Crew könnte ich mir noch vorstellen, das werde ich mal testen. Aber ein Robinson Crusoe oder gar Arche Nova... ausgeschlossen :)

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  • Also bei Robinson Crusoe kam durchaus jedes mal: "Also ohne dich können wir das nicht spielen, wir wüssten gar nicht wann wir was machen müssen." ^^ Aber mit der strukturellen Organisation meiner seits waren sie sehr fleißig beim mitentscheiden und überlegen was wir jetzt dringend machen müssen.

    Und bei Arche Nova hat meinen Vater der Ehrgeiz gepackt, denk ich, angesteckt durch die Begeisterung meines Bruders und meinerseits durch dieses Spiel. Flügelschlag spielen wir auch hin und wieder, sowie Cascadia und Mischwald. Limitierender Faktor bei meinem Vater werden vermutlich irgendwann die Augen sein (blöde Makuladegeneration)

  • Also bei Robinson Crusoe kam durchaus jedes mal: "Also ohne dich können wir das nicht spielen, wir wüssten gar nicht wann wir was machen müssen." ^^ Aber mit der strukturellen Organisation meiner seits waren sie sehr fleißig beim mitentscheiden und überlegen was wir jetzt dringend machen müssen.

    Stimmt, bei Coop Spielen kann man das noch steuern. Da muss ich mal sanft einsteigen. Meine Mutter könnte ich vielleicht mit Sky Team ködern, mal sehen.

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