Beiträge von Zottelbart im Thema „Ab wann sind wir zu alt zum Spielen?“

    Die Frage habe ich mir in letzter Zeit öfter gestellt. Meine Eltern z.B. haben so ziemlich gar kein Interesse an Brettspielen. Die sind beide Anfang/Mitte 70 und da ist Kniffel das höchste der Gefühle.

    Meine Eltern sind auch in dem Alter. Statt Kniffel darf es dann auch mal Skyjo oder Uno sein (hipphipp-kein hurra). Meine Mutter (69) lässt sich dann auch manchmal auf Dinge wie Codenames, Dixit und Mysterium ein, während von meinem Vater (74) i.d.R. die Aussage kommt "nichts, wo man denken muss"...obwohl er das als promovierter Mathematiker durchaus kann :D

    Manchmal muss man die beiden einfach zu ihrem Glück zwingen und dann sind sie auch begeistert dabei. Einfach hinlegen und sagen, das spielen wir jetzt und danach können wir immer noch Uno spielen. Meistens freuen sich Eltern ja, wenn man sich mit ihnen zusammen an den Tisch setzt. Letztlich sind die beiden einfach in einer anderen Zeit groß geworden, wo die Brettspielindustrie gänzlich anders aussah als heute. Jedes neuer Spiel ist dann erstmal unbekannt und unbekannt baut Hürden auf. Wenn jemand nen komplexen Euro rausholt und mir den erstmal ne Stunde erklären will, denke ich auch während der gesamten Erklärung, dass ich gerade lieber irgendetwas anderes machen würde, aber beim Spielen verfliegen dann (meistens!) alle Zweifel.

    Für mich selbst hoffe ich, dass ich mir das Hobby bewahren kann und im Ruhestand - wo man vermeintlich Zeit - so richtig ausleben kann. Bei einer 41 Stunden Arbeitswoche ist meine Sammlung eigentlich zu groß, ich freue mich, wenn ich die Zeit am Wochenende finde.

    Lange Rede, gar kein Sinn: Zwing sie manchmal zu ihrem Glück und lass dich nicht von Zweifeln lenken, junger Padawan. Wenn du mal 70 bist spielen wir einfach ne Partie Arche Nova oder so, dann definieren wir das alt sein für uns.