Alles anzeigenDas ist bei mir auch ein ganz großer Faktor. Oftmals bleibts auch dabei, aber das steht auf einem anderen Blatt. Ich liebe das Regelstudium und habe darum auch nichts dagegen, Regeln zur Auffrischung ein paar Monate später nochmal zu lesen.
Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich da einen etwas anderen Ansatz habe.
Spielregeln sind für mich Gebrauchstexte, Anleitungen zum Umgang mit dem Spielmaterial. Je sachlicher geschrieben, um so besser.
Nie habe ich es gemocht, wenn eine Spielregel eher erzählerisch geschrieben ist. Das vernebelt nur die Sicht.
Gerne kann eine Regel am Anfang oder am Ende oder in einem gesonderten Heft auch umfangreiche Ausführungen zum Thema des Spiels enthalten. Im Regeltext selbst wünsche ich mir insofern nur Erläuterungen, warum gerade dieser oder jener Mechanismus thematisch einen konkreten Sinn haben soll.
Lese ich Regeln gerne? Ja, wenn sie in meinem Sinne wirklich gut gemacht sind. Muss man sie sich "erarbeiten", weil der Regelschreiber seinen Job nicht beherrscht und sich bei manchen Passagen erst beim dritten Lesen erschließt, was der Regelschreiber eigentlich will, ist das Spiel bei mir meist schon deshalb "unten durch". So manches Spiel habe ich ungespielt verkauft, weil die Regel schlicht eine Zumutung war.
Natürlich ist es so das gut geschriebene Regeln es deutlich einfacher machen ein Spiel zu lernen. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn ich es mir erarbeiten muss. Manche mögen das “Masochistisch“ nennen, ich sehe da eher den Spaß am Anspruch. Ich fand es z. B. interessant Bitoku zu lernen. Wie einfach wäre es gewesen, wenn da nicht die ganzen thematischen Begriffe gewesen wären, aber so war es auch irgendwie interessant.
Was mich eher ärgert sind Regellücken, vor allem wenn mir die im ersten Spiel auffallen. In den meisten Fällen hilft da ja BGG, am besten wenn die Spiele-Entwickler da selber aktiv sind. Da denke ich mir immer, dass das doch in den Testrunden auffallen muss.
Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Ich spiele auch mit meinen 42 Jahren weiterhin Videospiele. Je nach Schwierigkeit kommt es mir aber häufig mehr auf die Erzählung an und ich bin bereit den Schwierigkeitsgrad runter zu stellen. Spiele wie Baldurs Gate 3, Spider-Man 2 oder auch Diablo 4 sowie aktuell Prince of Persia (das Metroidvania) spiegeln da die Bandbreite ganz gut wieder. Entsprechend glaube ich das man auch für Videospiele nicht zu alt sein kann. Alles eine Frage des Interesses.
Eine Ergänzung noch: Was im Alter dann doch auffällt ist die fehlende Zeit. Eine anspruchsvolle Führungsaufgabe im Job, Familie und Kinder, Sport usw.. Da bleibt einfach nicht so viel Zeit für‘s Spielen.