In dieser Nachricht im Pile of Shame Thread meinte jemand, dass man bei Battlestar Galactica (dem Brettspiel) stundenlang repetitiv das selbe macht. Ich war kurz verwirrt, ich hab in meinem Leben bestimmt 20-30 Partien davon gespielt und in keiner davon haben wir immer das selbe gemacht. Es ist für mich ein Spiel, bei dem alle in jedem Zug total involviert sind und gespannt sind was passiert, welche Karten gespielt werden, was die Spieler machen, wer der Zyklon ist und es wird super viel diskutiert über unterschiedlichste Situationen, wie wir am besten damit umgehen usw., das Spiel ist für mich eines der Paradebeispiele von langen Spielen, bei denen man aber permanent am mitfiebern ist.
Dann hab ich aber weiter nachgedacht, es stimmt schon, in jedem Zug zieht man zuerst Karten, dann macht man optional genau eine Bewegung und dann macht man genau eine Aktion (Ort oder Karte) und zieht ne Krisenkarten auf die man in einer von 3 Möglichkeiten (2 mit Exodus Erweiterung) abhandeln muss. Der Gameloop ist repetitiv und immer der selbe.
Dann hab ich über weitere Spiele nachgedacht die ich gerne Spiele
Skull King: Eine Stunde lang in jedem Zug ne Karte in die Mitte werfen
Architekten des Westfrankenreich: 90 Minuten in jedem Zug nen Arbeiter aufs Brett stellen
Fantastische Reiche: In jedem Zug ne Karte ziehen und ne andere ablegen
Trotzdem machen mir diese Spiele Spaß, weil die Entscheidungen interessant sind welche Karte ich wann spiele, an welchen Ort ich meinen Arbeiter schicke und welche Karte ich ablege um meine Hand zu optimieren.
In Everdell stellt man immerhin nicht jede Runde nen Arbeiter auf's Brett, sondern spielt auch mal ne Karte. In Coup hat man in jedem Zug die Wahl aus 6 Aktionen, in Root hat man je nach Fraktion auch die Wahl aus einigen Aktionen und die Züge können sich sehr unterschiedlich anfühlen.
In Battlestar Galactica ist die Anzahl an Aktionen die ich in jedem Zug zur Verfügung habe relativ groß finde ich, 9 Orte auf der Galactica, 3 auf der Colonial One, 4 auf der Pegasus plus Charakter und Kartenaktionen (Natürlich sind einige der Aktionen in einigen Situationen einfach nicht sinnvoll, böse Zungen würden sagen manche Aktionen sind nie sinnvoll), trotzdem ist das Spiel repetitiv stundenlang das selbe.
Ab wann wird ein Spiel bei euch repetitiv?
Ich glaube bei mir hat das was damit zu tun, ob meine Entscheidungen Relevanz haben. Ich "musste" mal ne Partie Igel Ärgern durchstehen, ein Roll & Move Rennspiel, bei dem ich nicht wirklich das Gefühl hatte, dass meine Entscheidungen viel Tragweite haben, bzw sie waren in den meisten Fällen auch offensichtlich. Es war einfach ein repetitives "Würfeln und machen was der Würfel einem sagt".