Voidfall (Nigel Buckle / David Turczi) - Mindclash Games [2022]

  • Zwischen ein "Ziel erkennen, groben Plan entwickeln, passende Fokuskarten finden und abschätzen, ob das alles geht" und "alles was ich in dem Zyklus vorhabe, bis in die letzte Teilaktion durchzuoptimieren, um zu wissen, dass das auch das mögliche Maximum ist" liegen ja Welten - an Zeitbedarf und Aufwand.


    Konkret hatte ich im letzten Zyklus des Tutorials den Plan, möglichst oft zu expandieren und dort die Gilden komplett auszubauen. Eben weil mir das die meisten Siegpunkte aufgrund meiner ausgespielten Agendakarten einbringen würde. Also erkannt, dass ich dafür Ressourcen brauche, die ich aktuell noch nicht hatte und eben Expansions-Aktionen sowie Gildenbau-Aktionen. Schon kannte ich vier von meinen fünf möglichen Fokuskarten. Kurz gecheckt, ob ich anstatt einer Expansions-Fokuskarte auch eine Agenda-Karte mit Expansion bekommen und nutzen konnte, sprich ob auf den drei schon eingeplanten Fokuskarten auch eine Agenda-nehmen-Aktion war. Zudem geschaut, ob es eingeplante Fokuskarten mit Handelsmarker-nehmen-Aktion gab, weil ich dank einer Fortschrittskarte doppelt davor profitieren konnte im Bonus. Ebenso war klar, dass ich als allererstes viele unterschiedliche Ressourcen brauchen werde, somit stand die erste Fokuskarte schon fest. Der Rest wird sich dann schon ergeben.


    Stattdessen hätte ich auch den genauen Bedarf an Unterhaltkosten ausrechnen können, wenn ich zwei neue Hexfelder erobere und eines davon maximal an Gilden ausbaue. Also wäre es sinnvoll gewesen, zu sehen, ob ich nicht erst expandiere und dann neue Gilden baue und dann erst produziere. Um die Produktion zu maximieren, obwohl ich die ja vorab brauchte. Sackgasse. Neu anfangen. Eventuell helfen Entwicklungsboni auf den Leisten oder ich tausche Agendakarten aus und schaue, welche Optionen ich habe, mit diesen Karten mehr Siegpunkte zu machen. Um Voidfall innerhalb eines Zyklus wirklich optimal am Maximum spielen zu können, müsste ich alle potentiell möglichen Optionen komplett durchrechnen und auf Machbarkeit und Siegpunktausbeute prüfen und mich dann für einen Weg entscheiden. Nur dann wäre jeder Mitspieler weggerannt und ich für mich hätte die Partie besser solo spielen sollen.

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  • Tutorial ja oder nein hängt doch wie immer von den beteiligen Personen ab. Bei Nicht-Expertenspielern würde ich immer das Tutorial vorschlagen. Bei Expertenspielern eben davon abhängig machen, wie diese gepolt sind. Wenn ich Personen wie von Huutini beschrieben dabei hätte, würde ich auch das Tutorial bevorzugen oder diesen Menschen nahelegen, nicht zu versuchen alles vorzuplanen... Wenn es eine weniger optimierfreudige aber erfahrene Gruppe ist, das komplette Spiel - hatte ich aber noch nicht. :D

    Ich neige z.B. zum Optimieren aber irgendwann habe ich dann keine Lust mehr, akzeptiere meine mentale Grenze und spüre aus mir selbst heraus auch einen gewissen sozialen Druck meinen Mitspielern gegenüber, mich zu entscheiden. Auf Dauer kommen so mehr Partien und Lerneffekte zusammen. Zusätzlich bin ich ein Spieler, der in solchen Spielen vorher entscheidet, welchen Weg er in einer Partie gehen möchte. Für das erdachte Vorhaben überlege ich aber nicht jedes mal vier mögliche Züge, sondern einen, der mir gut erscheint und mir das bringt, worauf ich Bock habe. Wenn mir dann hinterher auffällt, dass ich das auch besser erreichen konnte, ist dann fürs nächste Mal.

    Bei Voidfall habe ich schnell erkannt, dass ich und die meisten meiner Mitspieler, nicht dazu in der Lage sind (zumindest nicht in angemessener Zeit), alle Fokuskarten und Aktionen zu Zyklusbeginn in Gänze vorauszuplanen. Wir grübeln meistens, bis wir wissen, welche Karten wir in einem Zyklus spielen möchten und welche davon sicher zuerst. Bis man wieder dran ist, weiß man die Nächste und die entsprechenden Aktionen. Relativ spontan entschiede ich zumindest, ob ich einen Tradetoken einsetzen kann/muss/sollte. Klar kommt es auch vor, direkt zu Beginn eines Zuges noch mal nachjustiert wird.

    Ich verstehe nur bedingt, warum manche Menschen in einer Erstpartie eines Spiels wie Voidfall, gar nicht gar nicht suboptimal bzw. einfach entdeckungsfreudig spielen wollen/können. 15 Minuten Grübelzeit zu Beginn eines Zyklus ist geschätzt der Schnitt in unseren bisherigen Runden, wie ist das bei euch und wie langes Warten findet ihr ok, wenn jemand dann am Zug noch mal 'nachjustieren' möchte? Ich finde gefühlte 5 Minuten bei Voidfall absolut nachvollziehbar und nutze auch oft die zusätzliche Bedenkzeit. Bei gefühlten 10 Minuten werde ich dann aber schon hart ungeduldig.

    Dat is, wat dat is. Weer dat anners, weer dat nich so, wie dat is. Wenn man nix ännert, blifft dat ook so.

    Einmal editiert, zuletzt von GonzoHeart ()

  • Ich verstehe nur bedingt, warum manche Menschen in einer Erstpartie eines Spiels wie Voidfall, gar nicht gar nicht suboptimal bzw. einfach entdeckungsfreudig spielen wollen/können. 15 Minuten Grübelzeit zu Beginn eines Zyklus ist geschätzt der Schnitt in unseren bisherigen Runden, wie ist das bei euch und wie langes Warten findet ihr ok, wenn jemand dann am Zug noch mal 'nachjustieren' möchte? Ich finde gefühlte 5 Minuten bei Voidfall absolut nachvollziehbar und nutze auch oft die zusätzliche Bedenkzeit. Bei gefühlten 10 Minuten werde ich dann aber schon hart ungeduldig.

    Ich sehe das normalerweise ganz genau so wie du! Vor allem in einer Erstpartie halte ich gar nichts von vollständigem Durchdenken, ich bin da total der Typ, der einfach mal Hebel zieht und schaut was passiert. Aber bei Voidfall habe ich da seltsamerweise weniger ein Problem als bei anderen spielen. Der Freund, mit dem ich die letzten beiden Partien gespielt habe, neigt schon zur AP und normalerweise werde ich doch irgendwann ungeduldig. Bei Voidfall hab’s für mich glaube ich einfach selbst genug zu überlegen und wahrscheinlich hat die aufgezwungene Bedenkzeit meinem Spiel sogar gut getan. Meistens hat er lange überlegt und ich währenddessen auch und wenn er seinen Zug gemacht hat konnte ich auch schnell meinen hinterher spielen. Aber bei ca. 15 Runden pro Spiel und 3h30 Spielzeit, kommt man ja schon auch auf einen Schnitt von 14 Minuten je Runde. Das wird etwas überschätzen, weil ja zwischendrin auch Sachen abgehandelt werden und die Auswertung der Zyklen dauert auch etwas. Aber bei 5 Minuten ist das sicher nicht geblieben.

  • Mal als gegenteilige Erfahrung:
    Mit einem Spieler direkt ohne Tutorial losgelegt, weil ich dachte, der Spieler schafft das, und ihm alle acht Aktionskarten in die Hand gedrückt, das Spiel erklärt, und dann 50 Minuten zugeguckt, wie er aus allen acht Karten die 5 für den ersten Zyklus heraussucht und in die richtige Reihenfolge bringt. Der hat seinen gesamten ersten Zyklus durchgeplant, musste dann aber später mangels Erfahrung nochmal zeitintensiv nachbessern und hat ständig nochmal Detailfragen gestellt.
    Das Tutorial kann wirklich Gold wert sein, ich wünschte, ich hätte das genutzt ...

    Die meisten Gruppen scheinen das Tutorial zu begrüßen. Wir haben in unserer Gruppe direkt ohne Tutorial angefangen und es hat wunderbar funktioniert. Wir spielen hauptsächlich große Klopper und alle haben Lust auf komplexe Spiele. Wer es sich selbst und seinen Mitspielern zutraut, kann mMn also gerne direkt ohne Tutorial starten.

    Das ist es ja: Das Tutorial soll nicht das Spiel vereinfachen sondern die Auswahlkomplexität verringern, während man die Grundkonzepte erfährt.

  • Sieht sehr cool aus. Da ich bislang nur solo gespielt habe und mit den vorhandenen Tools (Icon-Katalog) ganz gut klarkommen, demnächst aber meine erste Partie in meiner Gruppe ansteht, werde ich das mal ausprobieren. Danke dafür!

  • Hallo, eine ganz kurze frage kann es sein, das haus kradmor und haus nervo 2 hauskarten haben statt einer?( wie in der Anleitung beschrieben) so war es bei mir bei den hauskarten stapel das waren 18 statt 16 :S

  • Hallo, eine ganz kurze frage kann es sein, das haus kradmor und haus nervo 2 hauskarten haben statt einer?( wie in der Anleitung beschrieben) so war es bei mir bei den hauskarten stapel das waren 18 statt 16 :S

    Ja beide haben 2 Hauskarten wie im Glossar Seite 6 dargestellt.

    ok danke wunderte mich nur weil sie in der zusammenstellung der haus sets nur eine haben laut liste. Hab es jetzt erst ausgepackt und einsortiert alles

  • Ich baue gerade das Soloszenario C041 auf. Der linke untere besondere Sektor hat ein Symbol, welches ich weder bei den ganzen Sektorteilen noch im Glossar finde. Ich habe mal nach dem Aufbau bei anderen gesucht und da wurde der Sektor Antike Ruinen verwendet. Ist das so richtig?

  • Ich baue gerade das Soloszenario C041 auf. Der linke untere besondere Sektor hat ein Symbol, welches ich weder bei den ganzen Sektorteilen noch im Glossar finde. Ich habe mal nach dem Aufbau bei anderen gesucht und da wurde der Sektor Antike Ruinen verwendet. Ist das so richtig?

  • Bei uns ist Voidfall neu eingezogen, und zum ersten Mal habe ich wirklich Schwierigkeiten mit einer Anleitung.


    Obwohl ich kein Freund von Regelvideos bin: kann jemand ein gutes, hoffentlich fehlerfreien Erklärvideo empfehlen?

    Wenn Englisch kein Problem ist, dann das von Paul Grogan:

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • Wenn die Icons in der Erstpartie (empfehle eine Vorab-Solo-Partie oder eine sehr entspannte Erstspieler-Runde mit viel Zeit) einmal verstanden sind, dann fluppt das Spiel und damit der Spielverlauf schon viel schneller und einfacher. Durch die Icon-Hürde musst Du aber durch. Ist eben ein Heavy-Euro.

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  • Wenn die Icons in der Erstpartie (empfehle eine Vorab-Solo-Partie oder eine sehr entspannte Erstspieler-Runde mit viel Zeit) einmal verstanden sind, dann fluppt das Spiel und damit der Spielverlauf schon viel schneller und einfacher. Durch die Icon-Hürde musst Du aber durch. Ist eben ein Heavy-Euro.

    ich erinnere mich nicht mehr ganz an die Erstpartie. Was aber hängen geblieben ist, dass die Ikonographie nicht gelungen war.


    Edit:

    Ich spezifizierte das mal lieber, bevor das große geheule losgeht:

    Ich habe das Voidfall insgesamt 3 mal gespielt.

    Was mir PERSÖNLICH in Gedanken geblieben ist war unter anderem, dass ICH die Ikonographie nicht ganz gelungen fand.

    Einmal editiert, zuletzt von Depa ()

  • Ich kann auch nur zum Einstieg zu einer Solo-Partie (Tutorial) raten. Im Tutorial hast Du eine begrenzte Anzahl von Karten, die Karten sind vorgegeben. Damit lernst Du, was welche Aktion bewirkt, und wirst herangeführt. Dann hast Du einen (gewissen) Überblick über die Aktionsmöglichkeiten, und kannst das Spiel erklären. Die Zusammenhänge erschließen sich dann etwas später - aber es macht (mir) auch Spaß, das zu erarbeiten. Die Ikonographie ist m.E.n. schlüssig, ein insgesamt tolles Spiel - lohnt sich! Viel Erfolg!

  • Wenn die Icons in der Erstpartie (empfehle eine Vorab-Solo-Partie oder eine sehr entspannte Erstspieler-Runde mit viel Zeit) einmal verstanden sind, dann fluppt das Spiel und damit der Spielverlauf schon viel schneller und einfacher. Durch die Icon-Hürde musst Du aber durch. Ist eben ein Heavy-Euro.

    ich erinnere mich nicht mehr ganz an die Erstpartie. Was aber hängen geblieben ist, dass die Ikonographie nicht gelungen war.

    Wie gut und einfach oder eben nicht jemand Icons versteht, deuten und lernen kann, ist anscheinend stark unterschiedlich. Hier sind es eine ganze Menge. Ich hatte selbst keine Probleme damit, war bei meinen Mitspielern aber auch schon verschieden. Wer Race for the Galaxy lesen kann von den Icons und der zu erlernenden Symbolsprache, der könnte sich bei Voidfall ebenso gut zu Hause fühlen.


    Weiterhin schade finde ich, dass auf erklärende Kurztexte bei den Focuskarten verzichtet wurde, weil das hätte den Einstieg nochmals erleichtert. Denn mit denen hantiert man die ganze Zeit und hätte so eine Direktübersetzung Icons zu Bedeutung immer in der Hand oder mindestens zur Hand. Die Symbole wiederholen sich ja überall wieder. So haben wir zur Icon-Übersicht gegriffen oder jemand hat die Bedeutung kurz erklärt und auch warum das Icon so aussieht.

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  • Wenn die Icons in der Erstpartie (empfehle eine Vorab-Solo-Partie oder eine sehr entspannte Erstspieler-Runde mit viel Zeit) einmal verstanden sind, dann fluppt das Spiel und damit der Spielverlauf schon viel schneller und einfacher. Durch die Icon-Hürde musst Du aber durch. Ist eben ein Heavy-Euro.

    ich erinnere mich nicht mehr ganz an die Erstpartie. Was aber hängen geblieben ist, dass die Ikonographie nicht gelungen war.

    Sorry, da muss ich wiedersprechen.

    Also wenn das Spiel etwas verdient hat, dann einen Oscar für die Symbole.

    Zumindest kompetetiv ist das großes Kino, sehr eingänglich.

    Und zumindest keiner meiner Spieler (bis 55J) hatte große Probleme.


    Über Koop und Solo Symbole kann ich nicht urteilen. Gehe aber von ähnlichem Niveau aus.

  • ich erinnere mich nicht mehr ganz an die Erstpartie. Was aber hängen geblieben ist, dass die Ikonographie nicht gelungen war.

    Wie gut und einfach oder eben nicht jemand Icons versteht, deuten und lernen kann, ist anscheinend stark unterschiedlich. Hier sind es eine ganze Menge. Ich hatte selbst keine Probleme damit, war bei meinen Mitspielern aber auch schon verschieden. Wer Race for the Galaxy lesen kann von den Icons und der zu erlernenden Symbolsprache, der könnte sich bei Voidfall ebenso gut zu Hause fühlen.

    Ok, aber Race for the Galaxy ist ja auch gleich das übelste an Symbolsprache - das ist keine Auszeichnung damit verglichen zu werden 😂.


    Uns hat das Spiel so erschlagen beim Erstaufbau, das wir nach ca. 2h entnervt zusammengeräumt haben und es mittlerweile wieder verkauft ist. Wir spielen viele Expertenspiele, aber solch ein Zeit- und Aufwandscommitment war uns zu krass. Da ist direkt vor der Partie bereits der Spaß am Spielen unter die Räder gekommen.

    Und ich glaube euch dennoch dass es ein geniales Spiel ist wenn man sich darauf einlässt.

  • Ok, aber Race for the Galaxy ist ja auch gleich das übelste an Symbolsprache - das ist keine Auszeichnung damit verglichen zu werden 😂.

    Ok, aber wenn das auf Deiner eigenen Erfahrung und nicht der von 10 einander kopierenden Influencern entspricht, dann ist Voidfall tatsächlich nichts für Dich. Ich halte diese Beurteilung der RfG Symbole immer noch für eine Legende, möchte Dir aber nicht bezüglich Deiner Erfahrung widersprechen.

  • Ja, das ist eigene Erfahrung, genau wie das Gefühl bei Voidfall und ist natürlich nicht allgemeingültig - wie auch.

    Aber tatsächlich ist nach dem doch großen Hype bei Voidfall für mich sehr interessant gewesen, dass wir doch nicht die einzigen waren, denen es einfach zu viel (Arbeit) war.

    Ich kann aber vollkommen verstehen dass es die Arbeit wert sein kann, wenn man bereit ist sie hineinzustecken. Genau dafür haben wir aktuell aber aus verschiedenen Gründen weder die Zeit noch den Kopf.

    Vermutlich würde ich es feiern wenn jemand es für uns aufbereitet und erklärt 🙂