Beiträge von Bianca_und_Alex im Thema „Voidfall (Nigel Buckle / David Turczi) - Mindclash Games [2022]“

    Mein Voidfall ist leider noch nicht angekommen, aber dies mal zum Denkanstoß:

    Civilization 6, Stellaris.

    Das sind mal zwei PC Titel, die das 4x Genre in Reinform repräsentieren und zu meinen Lieblingsspielen gehören, in die ich zusammen weit über 1000 Stunden Spielzeit investiert habe.

    Bei der Exploration müssten die Tiles unbekannte Elemente aufweisen. Das scheint Voidfall nicht zu haben, da die Tiles nach Szenario ausgewählt werden. Das Erkunden bei 4x Spielen ist aus meiner Sicht der wichtigste Aspekt. Das Erzeugen einer unbekannten Spielwelt, die es zu entdecken gibt, erzeugt den größten Nervenkitzel eines 4x Spiels. Wohin entsende ich meine Scouts? Finde ich weitere Rohstoffe? Wo entdecke ich neue Gefahren, oder den perfekten Standort für meine neue Siedlung? Kann ich bei alledem schneller sein als meine Gegner?

    Expansion sorgt dafür, dass sich meine Zivilisation vermehren und ausbreiten kann. Mehrere Standorte sorgen für Wachstum, mehr Ressourcen, mehr militärische Kraft und am Ende aber auch für mehr Neid der anderen Völker. 20 Städte an verschiedenen Fronten sind eben schwieriger zu verteidigen als zwei zentrale Städte. Bietet Voidfall eine solche Art der Expansion?

    Der dritte Aspekt „exploit“ hängt sehr eng gekoppelt an der oben genannten Erkundung. Auf der Suche nach immer mehr Ressourcen, entwickeln sich auch meine Technologien weiter. Meine Zivilisation schreitet voran, beutet die Welt um sich aus und nutzt neu gefundene Ressourcen für immer bessere und fortgeschrittenere Innovationen und Erfindungen. Dieser 4x Aspekt ist ein Wettrennen. Gegen die Zeit und gegen andere Zivilisationen. Wer schafft es sich z.B. Zugang zu Öl zu verschaffen, um überhaupt in der Lage zu sein Panzer oder Plastik herzustellen. Oder schaffe ich es auf diplomatischem Weg an Öl zu kommen, indem ich hierfür Luxusressourcen eintausche, die mein Mitspieler dringend benötigt.

    Der letzte Begriff „exterminate“ steuert grundlegend meine Spielweise. Sobald die Welt von allen entdeckt wurde und man sich auf natürliche Art und Weise ausgebreitet hat, kommt es unweigerlich dazu, dass es keinen Platz mehr hierfür gibt. Bin ich der Anführer, der sich weiteres Land notfalls auch mit Kriegen besorgt? Oder möchte ich meine Zivilisation friedlich durch die Zeit lenken und setze auf Harmonie und Stabilität? Bin ich ein Aggressor, oder der Verbündete, auf den meine Mitstreiter jederzeit setzen können? Eventuell scheine ich auch nur nach außen so friedlich und in Realität habe ich meine Spione und Unterhändler, die unter dem Radar dunkle Dinge planen…

    Das sind mal ein paar schnelle Gedanken, was ich erwarte, wenn ich 4x lese. Natürlich kann ein Brettspiel das nicht so umsetzen, wie eine digitale Version, aber auch hier gibt es ja durchaus gute Vertreter, wie Era of Tribes.

    Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er sich von den ursprünglichen 4x Versprechungen der Voidfall Entwickler verarscht fühlt, oder ob er sich über das Spiel freut, welches es am Ende geworden ist. Als ich damals die die ersten Videos und Regelfetzen gesehen habe, war mir sofort klar, dass es sich hierbei um keine echtes 4x handelt. Unterstütz habe ich es dennoch, aber eben mit einer anderen Erwartungshaltung.