Hegemony - lead your class to victory

  • Es gibt doch Unternehmen bei den Unternehmern, wo sowohl Arbeiter aus der Mittel, als auch aus der Arbeiterklasse arbeiten? Oder hab ich das falsch im Kopf? Bin mir da aber vor meinem geistigen Auge recht sicher? Aber gut, bin müde, wenn ich mich da irre war die Frage natürlich Schwachsinn :D

  • Allerdings gibt es in der Mittelschicht Unternehmen, da arbeiten Mittelschicht und Arbeiterklasse zusammen. Da bekommt die Mittelschicht aber kein Lohn. Die bezahlt sich ja nicht selbst.

    Es gibt doch Unternehmen bei den Unternehmern, wo sowohl Arbeiter aus der Mittel, als auch aus der Arbeiterklasse arbeiten?

    Stimmt, dann bekommen die Mittelschicht-Arbeiter aber eben auch keinen Lohn, wie du richtig schreibst. Es sind quasi Selbstständige Mittelschichtler die Angestellte der Arbeiterklasse haben und diese bezahlen.

    Eine Aufteilung des Lohns auf verschiedene Klassen findet somit nicht statt.
    Bei den Kapitalisten ist sogar extra die Anmerkung: Gründest du ein Unternehmen und setzt Arbeitskräfte ein, müssen die alle aus der SELBEN Klasse kommen. Also entweder nur Mittelschicht, oder nur Arbeiterklasse.

  • HotSauce Du darfst Extraschicht nur machen, wenn die Arbeiter aufrecht stehen. Also einfach so mal seine Einnahmen vervielfachen geht nicht und selbst wenn, kostet dich dad Aktionen. Dann liegen deine Ressourcen in deinem Markt und du brauchst erst noch Aktionen zur Warentransferierung (dazu gleich mehr), sonst kannst du sie nicht für den Wohlstand nutzen.


    Also wir haben nichts falsch gespielt, da bin ich mir ziemlich sicher! Das Startunternehmen gibt dir 2 Gesundheit (ohne Bonus eingerechnet). Und du verlierst anders als die Arbeiterklasse 2 Stufen Wohlstand jede Runde. Wenn du nicht viel Gesundheit hast, ist das aus meiner Sicht kein Spaziergang. Ich will dir da auch gar nicht groß widersprechen, meine Erfahrung ist halt nur echt anders. Ich halte die Mittelschicht für die schwerste Klasse. Du brauchst Ressourcen, stellst selber nur wenig her, hast Kosten (Unternehmenskauf plus Lohn) und den größten Verlust pro Runde. Du selber hast keine Einnahmen, wenn du nichts verkaufst (außer durch Löhne in fremden Unternehmen, was andere Nachteile bringt)! Verkaufst du, kannst du nicht selber die Ressourcen nutzen. Weiter musst du als Aktion dir deine eigenen Ressourcen abkaufen, zwar ohne Kosten, aber als Aktion, weil Einnahmen erst in den eigenen Markt kommen und du sie nicht selbst benutzen darfst, um Wohlstand zu generieren und das auch nur maximal zu deiner Bevölkerungsanzahl (!!!). Dazu bist du eben noch etwas vom Glück abhängig, was für Unternehmen in deinem Markt ausliegen, der auch nur 3 Slots hat.

  • HotSauce Du darfst Extraschicht nur machen, wenn die Arbeiter aufrecht stehen. Also einfach so mal seine Einnahmen vervielfachen geht nicht und selbst wenn, kostet dich dad Aktionen. Dann liegen deine Ressourcen in deinem Markt und du brauchst erst noch Aktionen zur Warentransferierung (dazu gleich mehr), sonst kannst du sie nicht für den Wohlstand nutzen.


    Also wir haben nichts falsch gespielt, da bin ich mir ziemlich sicher! Das Startunternehmen gibt dir 2 Gesundheit (ohne Bonus eingerechnet). Und du verlierst anders als die Arbeiterklasse 2 Stufen Wohlstand jede Runde. Wenn du nicht viel Gesundheit hast, ist das aus meiner Sicht kein Spaziergang. Ich will dir da auch gar nicht groß widersprechen, meine Erfahrung ist halt nur echt anders. Ich halte die Mittelschicht für die schwerste Klasse. Du brauchst Ressourcen, stellst selber nur wenig her, hast Kosten (Unternehmenskauf plus Lohn) und den größten Verlust pro Runde. Du selber hast keine Einnahmen, wenn du nichts verkaufst (außer durch Löhne in fremden Unternehmen, was andere Nachteile bringt)! Verkaufst du, kannst du nicht selber die Ressourcen nutzen. Weiter musst du als Aktion dir deine eigenen Ressourcen abkaufen, zwar ohne Kosten, aber als Aktion, weil Einnahmen erst in den eigenen Markt kommen und du sie nicht selbst benutzen darfst, um Wohlstand zu generieren und das auch nur maximal zu deiner Bevölkerungsanzahl (!!!). Dazu bist du eben noch etwas vom Glück abhängig, was für Unternehmen in deinem Markt ausliegen, der auch nur 3 Slots hat.

    Ja das mit dem Aufrecht stehen ist aber ja quasi bei meinem eigenen Unternehmen, wo ich alleine drin bin immer gegeben, also ist das hier ja nicht das Problem? Selbsr wenn ich ausser dem Startbetrieb kein weiteres gesundheitsunternehmen bauen kann, weil die Karte nicht kommt, kann ich das ja mindestens einmal pro Runde locker machen?


    Das mit dem Wohlstands erlöst ist eher ein Vorteil, weil du dadurch wieder leichter Punkte generieren kannst. Zumal es ja noch die extra Phase gibt, wo du Wohlstand bekommst, wenn der kleiner ist als die Zahl der Unternehmen die du hast.


    Was bringen mir Arbeiten in fremden Unternehmen denn für Nachteile? Ich Han hier immer diverse Arbeiter in kapitalistenfirmen gehabt, die mich zwar steuern Kosten, sonst aber nur Vorteile=Geld einbringen?


    Was genau meinst du mit den Ressourcen selbst abkaufen?


    Ich hab die klasse etzt wie gesagt mehrfach gespielt, auch in unterschiedlichen Runden m, daher kann ich ansich ausschließen dass ich hier was falsch gespielt habe. Ich finde einfach es ist klar, was ich als mittelschicht machen muss: Unternehmen bauen, Löhne durch Arbeiter in fremd/staatsfirmen einsetzen, möglich Gesundheit generieren und damit Arbeiter auf den Arbeitsmarkt bringen. In den späteren Runden dann ungelernte Arbeiter hochstufen, damit man neue ungelernte hat. Dir Abstimmungen sind als mittelschicht einfacher find ich, da immer eine der anderen Schichten das auch will. Wenn am Ende die Sachen nicht alle im der Mitte stehen ist aber auch egal, dafür gibt das zu wenig Punkte. Vll habt ihr ja Tipps was man hier anderes spielen kann, ich sehe einfach nicht und das find ich schade

  • Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass die Materialqualität von Hegemony durchwachsen sein soll - "Playerboards die schlecht verklebt sind und sich um cm von der Tischplatte heben und teils aussehen als wäre einer mit Nägeln drübergerutscht" waren die Formulierungen. Kann jemand mehr dazu und zur Übersetzungsqualität was sagen?

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  • Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass die Materialqualität von Hegemony durchwachsen sein soll - "Playerboards die schlecht verklebt sind und sich um cm von der Tischplatte heben und teils aussehen als wäre einer mit Nägeln drübergerutscht" waren die Formulierungen. Kann jemand mehr dazu und zur Übersetzungsqualität was sagen?

    Ich bin echt pingelig, aber weder an der Übersetzung (auch wenn die deutsche Regel nicht der englischen 1.1 entspricht, was Produktionsbedingt gar nicht möglich war) noch am Material gibt es irgendwas zu meckern. Die Playerboards sind super verklebt, sie biegen sich etwas - wie alle double Layer Boards die ich kenne, das wars aber auch.

  • Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass die Materialqualität von Hegemony durchwachsen sein soll - "Playerboards die schlecht verklebt sind und sich um cm von der Tischplatte heben und teils aussehen als wäre einer mit Nägeln drübergerutscht" waren die Formulierungen. Kann jemand mehr dazu und zur Übersetzungsqualität was sagen?

    Ich bin echt pingelig, aber weder an der Übersetzung (auch wenn die deutsche Regel nicht der englischen 1.1 entspricht, was Produktionsbedingt gar nicht möglich war) noch am Material gibt es irgendwas zu meckern. Die Playerboards sind super verklebt, sie biegen sich etwas - wie alle double Layer Boards die ich kenne, das wars aber auch.

    Ich habe mir das Spiel nachträglich bei der Offensive bestellt und wollte es gestern zum Lernen auf den Tisch bringen.

    Die Playerboards scheinen bei mir ok zu sein (minimaler blend), wobei ich mittlerweile bei jedem Spiel sofort nach dem Öffnen die Boards auf meinen Tisch lege. Dann mehrmals nach 15 Minuten das Board umdrehen bis die ganze Feuchtigkeit entwichen ist.

    Dafür ist mir gestern leider das Spielbrett negativ aufgefallen: An den Knickkanten dicke Blasen und somit schlecht verklebt. Zusätzlich ist das Brett irgendwie verramscht. Als hätte man das Spielbrett irgendwo rübergezogen. Sieht leider alles andere als schön aus und bei solch einem Preis (habe ja Retail Preis bezahlt) kann ich einfach schlecht wegsehen und habe gestern eine Mail an den Support geschrieben. Ich hoffe, ich werde hier Ersatz bekommen.

  • HotSauce Nachteilig kann es sein, dass wenn du so viele Unternehmen hast, aber wenig Einwanderung, dann ist es vielleicht nicht mehr so leicht die alle zu bestücken.


    Und das du zwei runterrutscht, empfinde ich als Nachteil, weil du ja wieder hoch musst um wirklich Punkte zu machen. Die kleinen Punkte bringen beim Wohlstand ja eher wenig. Bei uns waren die Punkte von den vorderen Plätzen immer weit über 100 (bis 135).


    Mit dem Kaufen meine ich, dass du deine erwirtschafteten Waren nicht direkt benutzen darfst. Die kommen in "Handelsbereich". Für den Wohlstand musst du die Waren besitzen. Du musst sie also mit einer Aktion von dir selbst kaufen. Das kostet kein Geld, aber eben eine Aktion.


    Man hat ja nur 5. Und wild Unternehmen gründen, dann Überstunden (mehrmals), da bleibt dann ja pro Runde nicht mehr viel übrig an Aktionen. Gerade wenn du viel Gesundheit hast, reicht eine kaufen Aktion nicht einmal aus, um alles zu transferieren, weil dein Limit anfänglich ja auch niedrig ist (und du beim Kaufen auch nur eine Ressourcenart transferieren darfst). Der Anspruch der Mittelklasse ist aus meiner Sicht auch nicht zu verstehen, was man machen muss, sondern das man viel tun muss, aber nur 5 Aktionen pro Runde hat. Du musst auf der einen Seite das machen, was die Arbeiterklasse macht, aber auch das, was die Kapitalisten machen (z.T.) und hast aber eben auch nur 5 Aktionen.


    Aber wir drehen uns jetzt im Kreis. Je nach Kartenauslage, aktivierten Politikbereichen, Kartenhand und wie die anderen spielen (Streik, Verhandlungen, aktives Ausbremsen über Bündnisse), kann das Spiel halt variieren und so leicht wie von dir beschrieben finde ich, durch meine Erfahrungen, die Mittelklasse nicht (ich rede übrigens die ganze Zeit von Partien mit 4 Personen).

  • Wie gesagt ich sage ja nirgendwo dass die Mittelklasse leicht wäre, darum geht's mir ja gar nicht. Mir geht's darum, dass ich das Gefühl habe, dass es eben pro Fraktion genau eine dominierende gute Strategie gibt, die abhängig von den Karten besser oder schlechter Funktioniert, aber halt doch immer nur die Eine logische Strategie bleibt. Weshalb ich da keinen Widerspielwert sehe, wenn man jede Fraktion 1-2 mal gespielt hat, weil das Spiel immer sehr ähnlich abläuft.

  • Dem würde ich nicht widersprechen. Im Zusammenspiel mit vier Personen entsteht dann erst die Varianz. Das Ziel und wie du da theoretisch hinkommst, ist immer gleich. Was du allerdings in der Praxis umsetzen kannst, unterscheidet sich.


    Und ich habe mich zusätzlich gewundert, weil eben deine Spielerfahrung mit der Mittelklasse sich sehr von meiner Erfahrung unterscheidet. Das alleine ist ja Grund genug, zu sehen, dass die Klassen sich zwar gleich spielen, je nach Personen und Situationen am Tisch es eben nicht gleich abläuft.

  • Ich glaube, dass das Spiel von den meisten im Endeffekt nicht so oft gespielt wird, dass sich eine merkbare Routine etablieren wird. Wenn jeder, jede Fraktion 3 mal spielen würde, in einem 4er Gespann kommen da einige Spieltage auf einen zu.

  • Die Variation in der Strategie liegt doch auch darin, abzuschätzen und zu reagieren, wie sehr ich andere ausbremsen oder unterstützen muss. Tolles Beispiel mit dem Staat - wenn alle super erfolgreich spielen, freut sich in aller Regel der Staat, macht ja auch thematisch Sinn, wobei wir dabei durchaus Mal als Meta Thema Diskutieren können inwiefern ein Gewinnen des Staates für die anderen Klassen denn ein Verlieren darstellen könnte, besonders wenn der Sieg dadurch entsteht, das alle anderen gut spielen. Irgendwie will der Staat mit seinem Sieg thematisch nicht in meinen Kopf passen, denn er steht nicht direkt in Konkurrenz zu Kapitalisten, Mittelklasse und Arbeiter - sondern wie in echt eben: darüber und muss das Gleichgewicht wahren. Und während ich das schreibe merke ich: wenn der Staat gewinnt, hat er das Gleichgewicht zwischen den Klassen gewahrt und verhindert, dass eine davon dominiert. Spannend 😁

  • Ich stell mir gerade folgende Fragen:


    1. Werde ich nach zweimaligen Spielen einer Klasse schon die optimale Vorgangsweise zu 100% wissen?


    2. Bringt das gemischte Aktionskartendeck nicht die notwendige Varianz hinein um immer etwas anders Vorgehen zu müssen?


    3. Muss ich nicht meine Vorgehensweise auch ein wenig an den anderen Klassen anpassen bzw. orientieren?


    4. Bringen die zusätzlichen optionalen Aktionskarten nicht andere Aspekte ins Spiel, die andere Vorgangsweisen notwendig machen?


    5. Wenn man immer gleich mit einer Klasse vorgeht und die anderen Mitspieler das auch so handhaben, ist da nicht ein gleicher bzw. ähnlicher Ablauf des Spiels logisch?

    Einmal editiert, zuletzt von Gewei ()

  • 1. Du kennst deine optimale Vorgehensweise innerhalb der ersten Partie. Die Klassen sind sehr klar angelehnt.


    2. Das Aktionsdeck bringt Varianz rein. Allerdings sind viele Basisaktionen eben auch wichtig, die du jede Runde machen willst. Heißt, deine Kartenhand beeinflusst nur zum Teil deine Aktionen.


    3. Absolut! Das war ja der springende Punkt hier in der Diskussion. Das Spiel bietet Möglichkeiten, allerdings sind die oft auch zum Nachteil von dir selbst. Du brauchst also andere Klassen die mitziehen.


    4. Die optionalen Karten kenne ich noch nicht, auch nicht die historischen. Letztere habe ich mir angeschaut, die wirbeln das Spiel schon arg durcheinander.


    5. Ja, absolut. Wenn aber immer alle gleich spielen, nur zu ihrem eigenen Vorteil und das gleich gut machen, gewinnt zu viert wohl eher der Staat oder die Klasse, die von der immer gleichen Strategie profitiert. Es ist sehr ersichtlich, wer am meisten von den politischen Einstellungen profitiert.


    Mein Essenz, die auch in der Spielgruppe geteilt wird, wer das Spiel mechanisch spielt, um seine Klasse zu lernen und den besten Zug jede Runde für sich ausführt, gewinnt nicht unbedingt, sondern es bleibt der gleiche Ablauf. Das Spiel gewinnt, wenn man sich davon löst und Tabletalk, die sich wirklich wie kleine politische Diskussionen anhören, das Spiel verändert. Wer diese Aushandlungen nicht mag, der verliert da Spielreiz.


    Es war z.B. so, dass die Mittelklasse bei uns in der dritten Runde perfekt vorbereitet hatte. Mich als Kapitalist hats nicht so ganz gestört, (außer eine "politische Ausrichtung") die Arbeiterklasse wollte es aber "anders haben" und lag hinten. Unter anderem fehlte Geld. Ich hätte jetzt stumpf meine Plan durchführen können und meinen besten Zug machen können. Ich wollte aber, dass weder Staat noch Mittelschicht weiter profitieren, also habe ich als Kapitalist mit Gehaltserhöhung und freiwilliger Bonuszahlung den Arbeitern einen Vorteil verschafft, der zwei anderen am Tisch zum Nachteil war, gleichzeitig mir aber als Verhandlungsmasse einen Vorteil bei den "Steuergesetzen" ermöglichte, weil das eben der Deal war. Ich hatte dafür weniger Einnahmen, was aber okay war, weil so meine Steuer eine Stufe runterging. Die Arbeiterklasse war zu dem Zeitpunkt Letzter.


    Dieses Verhandeln am Tisch, das sorgt aus meiner Sicht für Varianz. Wer aber mit einer "Fraktion" unterschiedliche Strategien erleben will, immer Neues erleben möchte, der ist bei Hegemony falsch aufgehoben. Das Ziel ist eben klar für den Klassenkampf. Jeder hat seine eine äußerst thematische Siegpunktemechanik.

  • In der Crisis & Control Erweiterung gibt es ja auch nochmal zufällige Ereignisse bei Staatsbankrott und die Hidden Agendas für jeden Spieler und Historical Events bringt einen unterschiedlichen Startaufbau und Events die den Boardstate ändern können zu Beginn der Runde.

  • Was ist denn eure Erfahrung zur Spielerzahl? Natürlich nehme ich schon an, dass ein Spiel mit 4 Parteien zu 4. am besten ist, aber ist es auch zu 2. vernünftig spielbar oder clunky?

  • Was ist denn eure Erfahrung zur Spielerzahl? Natürlich nehme ich schon an, dass ein Spiel mit 4 Parteien zu 4. am besten ist, aber ist es auch zu 2. vernünftig spielbar oder clunky?

    Solo!

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. -

    Antoine de Saint-Exupéry

  • Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass die Materialqualität von Hegemony durchwachsen sein soll - "Playerboards die schlecht verklebt sind und sich um cm von der Tischplatte heben und teils aussehen als wäre einer mit Nägeln drübergerutscht" waren die Formulierungen. Kann jemand mehr dazu und zur Übersetzungsqualität was sagen?

    Nein. Absolut top bei mir alles.

  • Die Übersetzungsqualität ist eigentlich gut. Aber bin beim ersten Durchlesen dann doch über mehrere Fallen gestolpert.


    Da steht nicht, dass jeder Schritt zunächst von allen Spielern (in entsprechender Reihenfolge) durchgeführt wird bevor der nächste Schritt kommt. Könnte ja auch sein, dass ein Spieler ALLE Schritte durchführt bevor der nächste Spieler dran ist.


    Im Englischen ist das klar und knusprig wie Schnitzel aus dem Fritierfett.


    Zitat

    During the Production Phase, the player order is reversed. This means that each step is performed first by the State, then by the Capitalist Class, then by the Middle Class and finally by the Working Class.

    Das wurde in der deutschen Anleitung einfach weggelassen. Da hat mich die deutsche Anleitung echt fertig gemacht... wer es mal richtig gespielt hat, der weiß eigentlich wie es sein soll, ok, aber Lernen wird durch Präzisionsmangel dann doch erschwert.


    Oder das hier:


    Zitat

    Du darfst in deinem Zug vor oder nach deiner Hauptaktion auch 1 Freie Aktion ausführen. Welche Freien Aktionen zur Verfügung stehen, hängt von deiner Klasse ab.

    vs


    Zitat

    A player may also perform one Free Action during their turn, either before or after their Main Action. Once again, each player has a different set of Free Actions available to them which can also be found on their Player Aid.

    Da fehlt im Deutschen das "entweder" zum "oder". Die englische Anleitung ist da wieder viel präziser und es ist klar, dass freie Aktionen gar nicht sooo frei sind. Immer nur 1 Kreu... äh... 1 Aktion. Das beeinflusst aus meiner Sicher das Spielgefühl sogar sehr.


    Schlecht finde ich z.B. auch diesen Kartentext:


    Zitat

    (Änderung der Regierungsagenda) Falls es 3 oder weniger vorgeschlagene Gesetzentwürfe gibt, wirf 1 von einer anderen Klasse vorgeschlagenen Gesetzentwurf ab. Dann dürft ihr beide jeweils 1 weiteren Gesetzentwurf vorschlagen (du wählst zuerst).

    Geht es nur mir so, aber mich hat "1 weiterer Gesetzentwurf" verwirrt. Im Brettspieljargon müsste es doch "1 anderen Gesetzentwurf" heißen? Auf der englischen Karte wird doch auch "other" verwendet. Hat da die Grundschullehrerin dem Schüler zu oft "Wortwiederholung" angekreidet und es wurde vermieden, weil es schon einen Satz zuvor verwendet wurde?


    "Weiteren" klingt nach... "weitere Aktion, 1 Gesetzentwurf"... der zuvor abgeworfene darf erneut vorgeschlagen werden.


    Ja, im Großen und Ganzen schon tolle Übersetzung, aber sind halt solche Ausreißer. Hinzu kommt, dass die etwas präzisere englische Anleitung mit V1.1 der deutschen V1.7 seit Juli voraus ist (Kleine Klarstellungen, kleine Fehlerchen ausgebessert und minimale Regeländerung)

  • Viele deiner Kritikpunkte sind in der Anleitung tatsächlich so, aber auf den Übersichtsblättern dann richtig und präzise :)

    Ja? Zum Beispiel?


    Die Übersichten finde ich übrigens auch nur 90% :) Generell gut, aber zum Optimum fehlt's.

    Aber das ist dann kein Problem der Übersetzung, nehme ich an.


    Unabhängig davon... fantastisches Spiel übrigens :D

  • Die Punkte merke ich mir Mal direkt für unsere erstpartie, vielen Dank!

  • Gestern mal fix alles gesleeved (Mayday Premium Size) und ins UV-Print-Insert von e-raptor einsortiert. Eng, aber alles passt rein. :thumbsup:

    Bei mir kam heute auch das UV-Insert an. Wie war/ist die Qualität bei Dir?


    Meine bedruckten Oberflächen sind allesamt extrem (!) klebrig. Bei Dir auch???


    (Ich vermute mal, daß e-raptor die Teile nach dem Bedrucken zu schnell verpackt hat. Sie hatten keine Zeit zum vollständigen Trocknen. Ist bei mir schon das dritte (!) mal. Anfang des Jahres zweimal das UV-Insert für Nemesis Lockdown versucht. Da half gegen das klebrige Berühren nicht mal eine fast zweimonatige Lufttrocknung!)


    Mit diesem insert kann ich nichts anfangen. Ich bin echt sauer. X(



    Auch wenn es hier etwas off-topic ist: Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? :/

  • Meins kam heute auch von der SO an. Klebt beidseitig und stinkt stark. Schon Reklamation eingereicht, darin will ich nichts verstauen…

  • Heute in entspannter 4er-Runde meine Erstpartie Hegemony. Bis auf den Spielebesitzer war das für uns alle die erste Partie. Ein Mitspieler hatte sich vorab schon mal ein Regelvideo angeschaut, ansonsten gab es kein Vorwissen, so dass die Erklärung etwas länger dauerte. Da wir uns aber alle einig waren, dass das hier wohl das einzige Spiel des Tages sein wird, haben wir uns auch die nötige Zeit genommen. Die Einstiegshürde war schon heftig, da sich die Zielsetzung und die Aktionsmöglichkeiten der vier Parteien schon extrem unterscheiden. Bei der Mittelschicht gibt es zwar Überschneidungen, aber ansonsten waren das mehrere verzahnte Spiele in einem - für jedem Mitspieler sein eigenes. Da braucht es schon Durchhaltevermögen beim Erklärer und ausreichend Sitzfleisch bei den Mitspielern, denn eigentlich will man doch wissen, was die anderen so vorhaben und können, den wir sind ja kompetetiv unterwegs. Am Ende werden Siegpunkte gezählt und nur Einer gewinnt.


    Ich hatte die Arbeiterfraktion. Hat sich so ergeben. Fand ich gut. Die vielen Aktionen lichteten sich dann auch bald im Laufe der ersten von fünf Spielrunden. Wobei wir aus Zeitgründen und einsetzender Dunkelheit am Ende der dritten Runde vorzeitig abgebrochen haben. Bis dahin zeigte sich aber schon, dass mit fortschreitender Spieldauer die Aktionen flotter von der Hand gingen, zumal ich am prima in den Zügen der Mitspieler vorplanen konnte und zeitgleich trotzdem an deren Geschehen interessiert war. Denn das Spiel ist schon heftig unter den Spielern verzahnt und sorgt so für gute indirekte und teils auch sehr direkte Interaktion.


    So komplex die Arbeiterfraktion am Anfang aussah, so gradlinig spielte sich die nachher. Im spielerischen Kern möchte ich für Nachschub an Arbeiter sorgen, die ich dann teilweise in ihre Berufe ausbilde, weil es für ungelernte Kräfte nur begrenzte Beschäftigung gibt. Zudem steigert der Arbeiternachschub und die Ausbildung den Wohlstand der Arbeiter und bringt mir Siegpunkte ein. Blöd nur, dass ich nur fünf Aktionen plus jeweils eine der freien Aktionen pro Runde habe und zudem mein Geld pro Runde durch den Lohn und eventuelle Aktionskartentexte aufgebessert, aber stets begrenzt und immer zu wenig ist. Weil zudem will ich auch noch Gewerkschaften gründen und dafür sorgen, dass die aktuelle Gesetzeslage in 7 Kategorien zu meinem Vorteil ist, was die Mitspieler aber nur teilweise zulassen wollen. Die haben ihre ganz eigenen Interessen. Nachschub und Ausbildung ist an Gesundheit und Bildung geknüpft und die muss ich mühsam und teuer erwerben, wenn ich nicht darauf einwirke, dass die billiger werden. Zudem konkurriert der Mittelstand-Spieler ebenso mit mir um diese Ressourcen auf dem öffentlichen Sektor.


    Kurz gesagt, viel und eigentlich zu viel zu tun und viel zu wenig Aktionen dafür, dass alles unter einen Hut zu bringen. Zumal ich anstatt einer Basisaktion auch die Kartenaktion selbst ausspielen kann und da gibt es etliches, was ich da so auf die Hand bekomme. In der gespielten dritten Runde war mein Aktionsradium fast schon zu klar: Abchecken, ob ich tolle neue Handkarten bekommen habe, die zu meiner Spielweise und dem Geschehen passen oder meine Spielweise und das Geschehen entsprechend der Handkarten anpassen, falls das mehr Erfolg verspricht. Zudem per Gesetzesvorschlag dafür sorgen, dass die Ausgangslage für mich besser wird, sofern ich mir da erfolgreiche Abstimmungen erhoffe durch Stimmenmehrheit und gemeinsame Interessen. Um Siegpunkte und ausreichend Lohn zu bekommen, für Nachschub und Ausbildung sorgen und vorab die nötigen Ressourcen möglichst preiswert besorgen. Dann die unbeschäftigten Arbeiter noch verteilen und da das alles limiert ist und zudem alles immer teurer wird, kann ich sowieso nicht alles machen.


    So kompliziert und komplex die Arbeiterfraktion zunächst klang, ab der Mitte der Erstpartie war das alles schon zu klar geworden. Zumal ich weder Streiks noch Demonstrationen einsetzen konnte, weil die Grundvoraussetzungen dazu nicht gegeben waren und ich aus eigener Kraft die auch nicht so einfach dahin verändern konnte. Wenn es Maximallohn gibt, darf ich eh nicht streiken. Und warum sollte ich das ändern wollen, wo das Geld eh knapp bei mir war, da kaum Preis gesenkt wurden von den Mitspielern, ich aber trotzdem auf die Waren angewiesen war für meine Aktionen. Fast schon spielte sich meine Rolle zu locker und fast schon vorgegeben, entweder durch meine Handkarten oder dem Geschehen auf dem Brett.


    Nicht falsch verstehen, dass war eine echt spannende und interessante Partie ohne jegliche Langeweile. Aber von den reinen Spielmechanismen ist es recht einfach gestrickt , wenn man diese erst einmal verstanden hat in der Ausführung und den Konsequenzen - zumindest das, was ich so als zielführend für meiner Arbeiterfraktion gesehen habe. Kann sein, dass sich die anderen Fraktionen da komplexer spielen oder ich durch andere Spielweise mehr aus meiner Rolle hätte herausholen können. Da frage ich mich dann, wann so eine Fraktion ausgereizt scheint? Allerdings haben wir keinerlei des Zusatzmaterials im Spiel gehabt. Eventuell wird es dadurch komplexer oder es will gar nicht so komplex, sondern nur mit den Mitspielern verzahnt sein.


    Gerne wieder. Auch weil es thematisch so perfekt passt. Die Einstiegshürde muss man allerdings erst einmal nehmen (wollen). Eine Revanche-Partie ist längst geplant und die wird aufgrund des Vorwissens auch wesentlich flotter laufen fernab tagesfüllend zu sein. Da das Spiel zweifach in meinem Spielerumfeld vorhanden ist, brauche ich es nicht zwingend selbst besitzen. Mitspielen reicht mir da. Obwohl es ist wirklich ein tolles Spiel, das es verdient hätte, auch in anderen Spielrunden getragen zu werden. Mal sehen.

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  • ravn Würfest du es einschätzen wie Root? Das fand ich zwar interessant, aber (persönlich) nur so lang, bis man alle Fraktionen mal durch hatte. Da lag das Interessante daran, zu verstehen. Sobald das einmal getan war, hat sich das Spiel als solches bei mir gar nicht mehr tragen können.


    Siehst du die Gefahr hier auch? Oder ist das Spiel an sich im Kern interessanter?

  • ravn Danke für den Bericht. Welches „Zusatzmaterial“ habt ihr nicht mit dazu genommen? M.E. gibt es doch nur die historischen Karten.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Die historischen Karten, die alternativen Events für den Staat, die Alternativen Effekte für den IWF, sowie die 5 zusätzlichen aktionskarten pro Klasse

    Ah, ja danke. Ich habe die (außer die historischen Ereignisse) beim Sleeven gleich mit einsortiert und daher als Bestandteil des Spiels betrachtet.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Die historischen Karten, die alternativen Events für den Staat, die Alternativen Effekte für den IWF, sowie die 5 zusätzlichen aktionskarten pro Klasse

    Ah, ja danke. Ich habe die (außer die historischen Ereignisse) beim Sleeven gleich mit einsortiert und daher als Bestandteil des Spiels betrachtet.

    Gerrit : Genau die haben wir auf Anraten des Spielbesitzers in unserer Erstpartie aussen vor gelassen. Die 5 zusätzlichen Aktionskarten wurden u.a. als zu offensiv-destruktiv angesehen und eher empfehlenswert, wenn man das Spiel schon kennt.

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  • ravn Würfest du es einschätzen wie Root? Das fand ich zwar interessant, aber (persönlich) nur so lang, bis man alle Fraktionen mal durch hatte. Da lag das Interessante daran, zu verstehen. Sobald das einmal getan war, hat sich das Spiel als solches bei mir gar nicht mehr tragen können.


    Siehst du die Gefahr hier auch? Oder ist das Spiel an sich im Kern interessanter?

    Die eigentlichen zu Verfügung stehenden Grundmechaniken einer Fraktion, wobei ich die Arbeiterfraktion weniger komplex als die Mittelschicht einordnen würde, sind für jede Partie gleich. Die Varianz kommt über den eigenen Aktionskartenstapel dazu, weil man nicht beeinflussen kann, wann man was auf die Hand bekommt. Zudem ebenso, wie die Mitspieler agieren und reagieren. Da so viel mit den Mitspielern verzahnt ist und damit interagiert, wird sich wohl nur eine Wiederholung einschleichen, wenn sich ein Gruppendenken einer vermeintlich idealen Spielweise etabliert hat und keiner gewollt ist, davon auszubrechen.


    Das Interessante an Hegemony sehe ich im Zusammenspiel der Fraktionen, mal mit gleichen Interessen und dann wieder auch gegenläufig. Eine Fraktion verstanden zu haben, ist da für mich erst der Grundstein auf dem man aufbauen kann. Wobei ich meinte, meine Arbeiterfraktion nach 2 von 5 Spielrunden rein spielmechanisch verstanden zu haben. Ob ich die Fraktion damit optimal gespielt habe? Sicher nicht, weil dazu auch die Erfahrung gehört, welche Kartentypen man im Deck hat und welche somit kommen können und welche Ausgangsbedingungen erstrebenswert sind, um die überhaupt ausspielen zu können. Von seinen 40+ Karten kommen immer nur 27 ins Spiel über die Runden verteilt.


    Im Vergleich zu Root ist Hegemony freundlicher und weniger komplett konfrontativ, weil auch vordergründig positiv mit den Mitspielern verknüpft. Dadurch kommt für mich viel mehr eine interaktive Komponente ins Spiel, dass man eben teilweise mit seinen Mitspielern zusammenarbeiten muss, wenn auch aus unterschiedlichen Interessen: z.B. Wenn ich nicht in den Firmen des Kapitalisten arbeite, dann produziert der nichts. Aber als Arbeiter brauche ich den Lohn und der öffentliche Sektor bezahlt schlechter. Also könnte der Kapitalist aus Anreiz die Verkaufspreise seiner Produkte senken oder mehr als den Mindestlohn zahlen, damit Arbeiter nicht aktiv abwandern.


    Root ist ein niedlich aussehendes Wargame. Hegemony ist eine Wirtschaftssimulation, bei der es stellenweise auch heftig zugehen kann. Sind zwei verschiedene Spiele und bis aus die verschiedenen Fraktionen kaum miteinander vergleichbar für mich. Beides tolle Spiele, die eine spezielle Nische bedienen und keine "lass mal eben spielen"-Spiele sind.

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  • Zu dritt eher als zu zweit würde ich sagen. Für zu zweit gibt es allerdings in glaube ich einer Erweiterung sehr umfangreiche Atomata für die anderen Rollen. Ich mag sowas nicht, aber gibt ja Leute denen die zusätzliche Verwaltung nichts ausmacht.