Beiträge von Uferschnepfe im Thema „Hegemony - lead your class to victory“

    Ohne den Seitenhieb auf Phil hätte es dafür einen "Daumen hoch" gegeben. :)

    Ich habe nichts gegen Phil und mag seine Spiele. Allerdings teilen sich bei seinen Ansichten die Geister.

    Ich wollte lediglich andeuten, dass das Compendium eher neutral gehalten ist.


    Was Phil deutlich besser macht, sind seine Quellenangaben. Die fehlen hier leider gänzlich.

    Was macht dieses Buch so besonders?

    Der Autor des Spiels hat Internationale politische Wirtschaft in London studiert.


    Das Buch/Heft beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Unterbau, auf dem das Spiel basiert. Erklärt wird das ganze von Professoren und Fachleuten die ihn begleitet haben. Die Umsetzung der Theorie ins Spiel nimmt nur eine untergeordnete Rolle ein.


    Das ganze ist wenig akademisch und auf den Punkt formuliert. Ich bspw habe bislang keine besser Definition und Erklärung von Politik gefunden, wie die im Compendium beschriebene. Experten mag das möglicherweise nicht aus der Reserve locken, ich hätte mir in meinem Wirtschaftsleistungskurs aber einen ähnlichen Exkurs gewünscht.


    Das Buch gibt mir Werkzeuge, um in zukünftigen Diskussionen klarer argumentieren zu können.


    Besitzer von Phil Eklund Spielen kennen so etwas aus seinen Anleitungen, hier wird es aber ohne ideologischen Unterbau präsentiert.

    Auch ich empfinde das Spiel als nicht zu schwer. Aufgrund der Regelmenge gibt es eine Einstiegshürde, das Spiel selber spielt sich aber erstaunlich intuitiv.

    Allerdings sollte man in der ersten Partie Fehler verzeihen können. Obwohl die Regeln gut verfasst sind, kann man bei deren Fülle schon mal Details übersehen.

    Bislang habe ich Fehler beim Staat und der Mittelschicht ausfindig machen können.

    Manche Fragen ergeben sich nicht aus der Regelkunde, sondern entstehen über das Ausspielen von Karten. Man sollte als Erklärer auch die Spielkarten der Fraktionen durchgucken (das hatte ich zeitlich nicht geschafft).

    Es könnte zwei oder drei Partien dauern, bis alle Fehler restlos beseitigt sind.


    Ich persönlich kenne zwei Arten von Spielern (und natürlich Mischformen):

    A. Diejenigen, die sich nur innerhalb ihrer Komfortzone bewegen und Spielen als Spaß und Unterhaltung verstehen

    B. Diejenigen, die Spiele als Herausforderung sehen um den eignen Horizont, die eignen Grenzen auszuloten


    Beide haben ihre Daseinsberechtigung, aber Kategorie A sollte die Finger von Hegemony lassen.


    Tatsächlich ist der Angang von Hegemony Arbeit. Das Regelstudium, sleeven der Karten (leider notwendig) und auch der Aufbau verschlingen Stunden. Dafür ist die Belohnung umso schöner.

    Auch ich hatte gestern meine erste Partie, mit meinen drei "kleinen" Neffen (und nein, ich heiße nicht Donald und die Neffen auch nicht Tick, Trick & Track).


    Auch bei uns waren alle restlos begeistert. Mit Erklärung haben wir gut sieben Stunden daran gesessen.


    Das Spiel ist schlicht großartig. Ich muss ganz lange zurück denken, um mich an ein ähnliches Spielgefühl zu erinnern: Meine erste gewonnen Runde Advanced Civilization von Avalon Hill. Das war ca. 1993.


    Leider sorgt die Spielzeit dafür, dass das Spiel wohl nicht zu häufig auf dem Tisch landen wird.


    Sehr gut gefällt mir auch das beiliegende Concepts Heft.