1. Du kennst deine optimale Vorgehensweise innerhalb der ersten Partie. Die Klassen sind sehr klar angelehnt.
2. Das Aktionsdeck bringt Varianz rein. Allerdings sind viele Basisaktionen eben auch wichtig, die du jede Runde machen willst. Heißt, deine Kartenhand beeinflusst nur zum Teil deine Aktionen.
3. Absolut! Das war ja der springende Punkt hier in der Diskussion. Das Spiel bietet Möglichkeiten, allerdings sind die oft auch zum Nachteil von dir selbst. Du brauchst also andere Klassen die mitziehen.
4. Die optionalen Karten kenne ich noch nicht, auch nicht die historischen. Letztere habe ich mir angeschaut, die wirbeln das Spiel schon arg durcheinander.
5. Ja, absolut. Wenn aber immer alle gleich spielen, nur zu ihrem eigenen Vorteil und das gleich gut machen, gewinnt zu viert wohl eher der Staat oder die Klasse, die von der immer gleichen Strategie profitiert. Es ist sehr ersichtlich, wer am meisten von den politischen Einstellungen profitiert.
Mein Essenz, die auch in der Spielgruppe geteilt wird, wer das Spiel mechanisch spielt, um seine Klasse zu lernen und den besten Zug jede Runde für sich ausführt, gewinnt nicht unbedingt, sondern es bleibt der gleiche Ablauf. Das Spiel gewinnt, wenn man sich davon löst und Tabletalk, die sich wirklich wie kleine politische Diskussionen anhören, das Spiel verändert. Wer diese Aushandlungen nicht mag, der verliert da Spielreiz.
Es war z.B. so, dass die Mittelklasse bei uns in der dritten Runde perfekt vorbereitet hatte. Mich als Kapitalist hats nicht so ganz gestört, (außer eine "politische Ausrichtung") die Arbeiterklasse wollte es aber "anders haben" und lag hinten. Unter anderem fehlte Geld. Ich hätte jetzt stumpf meine Plan durchführen können und meinen besten Zug machen können. Ich wollte aber, dass weder Staat noch Mittelschicht weiter profitieren, also habe ich als Kapitalist mit Gehaltserhöhung und freiwilliger Bonuszahlung den Arbeitern einen Vorteil verschafft, der zwei anderen am Tisch zum Nachteil war, gleichzeitig mir aber als Verhandlungsmasse einen Vorteil bei den "Steuergesetzen" ermöglichte, weil das eben der Deal war. Ich hatte dafür weniger Einnahmen, was aber okay war, weil so meine Steuer eine Stufe runterging. Die Arbeiterklasse war zu dem Zeitpunkt Letzter.
Dieses Verhandeln am Tisch, das sorgt aus meiner Sicht für Varianz. Wer aber mit einer "Fraktion" unterschiedliche Strategien erleben will, immer Neues erleben möchte, der ist bei Hegemony falsch aufgehoben. Das Ziel ist eben klar für den Klassenkampf. Jeder hat seine eine äußerst thematische Siegpunktemechanik.