Verlage boykottieren, weil Erweiterungen nicht lokalisiert werden?

  • Bei Rewe bekomme ich seit kurzem meine geliebten Käsebrötchen (zum aufbacken) nicht mehr - wurden mangels Umsatz ausgelistet. Boykottiere ich den Markt jetzt? Nö, muss ich mich eben mit abfinden - die Zeiten wo mein Revoluzzer-Gen sich nach außen schiebt, sind vorbei.

    Die gibts I.ü. auch nicht woanders, falls jemand das vorschlagen wollte...;)

    Ja, auch das tue ich um bei deinem hier doch so trefflichen Beispiel zu bleiben.

    Wenn ein Einzelhändler/Handelskette etwas tut was mir nicht passt (sei es Produkte die ich mag aus dem Sortiment nehmen, Preisgestaltung, etc) geh ich zur Konkurrenz. Denn das ist meine Macht als Verbraucher.


    Schön das es aber immer auch Gesellen gibt die eine normal geführte Diskussion ins lächerliche ziehen wollen weil wohl die Meinungen darin nicht der ihren entspricht. Auch ein Zeitgeist des anonymen Internets 👍

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Ich mag es auch nicht deutsches und englisches Material zu mischen, das geht höchstens mal, wenn es sich um eine Promokarte oder sowas handelt...


    Wegen fehlender Erweiterungen einen Verlag boykottieren? Eher nicht, da ich die Spiele bei denen ich extrem interessiert bin oft ohnehin auf englisch habe (Kickstarter sei dank und eben da ich auch immer vor Essen vorher die Listen durcharbeite, so kam z.B. Underwater Cities auf englisch zu uns) . Und wenn mich ein Spiel nicht so stark interessiert kommt es eh immer drauf an ob ich ne Erweiterung haben muss... und das obwohl ich da eher Komplettist bin.


    Englisch sehe ich nicht als Problem an, da ich beim Kaffee morgens immer Boardgamegeek durchstöbere und somit Englisch "trainiere". Umso mehr habe ich mich über die lokalisierte Version von The Magnificent geärgert. Da gab es nix zu lokalisieren außer die Regel... und die ist locker unter den Top 10 gruseligste Regeln aller Zeiten. Tippfehler, falsche Worte die einen semantisch sinnlosen Satz erzeugen, schlecht geschreiben und unvollständig. Top Leistung Pegasus :thumbsup:da habe ich schon deutlich bessere "Fanübersetzungen" von Regeln gelesen...


    Das hat mich auf jeden Fall dazu gebracht, dass ich wohl nicht mehr die deutsche Version kaufen werde, wenn diese bei Pegasus erscheint sondern die englische bevorzuge. Das Spielmaterial ist bei den meisten englischen Spielen sowieso fast sprachneutral also kann man das auch mit jedem Spielen und die wenigen Begriffe die da stehen kann man aufschreiben, falls jemand des Englischen nicht mächtig ist.


    Grundsätzlich kann ich mir durchaus vorstellen Verlage zu boykottieren und versuche auch seit dem Eclipse 2nd Dawn KS nichts von Kolossal oder Lautapelit zu kaufen... Wobei ich für nen Fuffi oder weniger vermutlich doch schwach würde die 2nd Edition zu kaufen. Ich werde auf jeden Fall nix Kickstartern was die machen, da mir die Ignoranz der Kundenwünsche, gepaart mit der Aussage des Verlages selbst, dass Kolossal "The greatest Influencers in the market" seien (oder meinten die Influenza?) tierisch gegen den Strich geht (Hat Donald Trump da die Finger im Verlag drin? Der Ton passt und deren Logo erinnert mich auch an Trump 8o) - Ich muss aber auch sagen die Verlage machen es mir bisher echt leicht, da das Beste was ich da bisher gespielt habe Nations ist und mich das nicht genug abgeholt hat, als das ich es kaufen müsste...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Sorry, aber die Käsebrötchen-Story finde ich kein bisschen lächerlich sondern dient als ziemlich gutes Beispiel wie überzogen die Reaktionen sind. Und ja, ich halte es auch für maßlos überzogen, deswegen das Geschäft zu wechseln (was nichts damit zu tun hat, das ich dir hiermit irgendwie deine eigene Entscheidung / Meinung nehmen will). Gerade bei diesen Dingen sind es fast immer die Hersteller, die ihr Progukt einstellen, weil es sich für sie nicht lohnt. Damit hat das Geschäft gar nichts zu tun.


    Mir scheint als meinen einige hier, dass wir in einer Welt leben, die für den Kosumenten gebaut wurde, aber das ist schlicht falsch. Es wird das Angeboten, von dem sich der Hersteller Einnahmen erhofft und wenn diese ausbleiben, stellt er das Produkt ein und ich wette das niemand von euch auch nur Ansatzweise anders handeln würde, wenn es um euer eigenes Geld und Überleben im Wettbewerb gehen würde.

  • Ich verstehe auch nicht, warum das Beispiel von Torlok die Diskussion ins Lächerliche zieht. Ich bin da bei H8Man und finde das ein sehr gutes Beispiel.

    Zumal das mit dem Wechsel der Einkaufskette nicht so einfach ist. Statt zu Lidl dann zu Kaufland zu gehen, lässt das Geld halt doch wieder beim gleichen Konzern landen. Außerdem ist das ja oft eine komplexere Entscheidung, da bei Laden A oft nicht nur genau ein Produkt ausschlaggebend war. Um wieder zu Spielen zurückzukommen: Wenn ein Verlag ein Spiel nicht weiter lokalisiert, aber der gleiche Verlag eine neue Erweiterung zu meinem Lieblingsspiel herausbringt. Wen treffe ich mich mit dem Boykott mehr?

    Wobei ich Bender30 schon in einer Sache recht geben möchte: Wir haben als Verbraucher schon die Möglichkeit am Markt mitzugestalten und ich würde es begrüßen, wenn das mehr Leute tun würden. Leider nutzen die meisten nur ein Instrument: Da kaufen, wo es am billigsten ist. Ausgewählter kaufen und auf Qualität achten würde vielerorts (imo auch bei Brettspielen) einen großen Schritt nach vorne darstellen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Auch wenn ich problemlos englisch lesen und verstehen kann, empfinde ich es besonders in meiner Freizeit als angenehm entspannend in meiner Muttersprache unterwegs sein zu können.

    Ich bewundere seit jeher Menschen die nach dem Lesen eines Buches auf die Frage in welcher Sprache es geschrieben war erstmal überlegen müssen. Passiert mir selten, aber bei einer Spielanleitung konnte ich mal am Tag nach dem Lesen nicht mehr sagen ob es die deutsche oder englische Version war. Ich hatte sie einfach gelesen. Ganz entspannt in meiner Freizeit. Und es war die englische Version.

    Diese "Leichtigkeit" kommt aber nur wenn man sich irgendwann aus der Komfortzone entfernt hat. Jedes Cosim dass man sich mit der englischen Originalregel erarbeitet ist am Anfang alles andere als entspannend (entspannend wäre es noch nicht einmal in der Muttersprache). Irgendwann kommt aber der Punkt an dem man bei Regelfragen nicht mehr zuerst in der Übersetzung sucht sondern direkt in die Regel geht und der nächste Schritt ist gleich beim ersten Lesen die englische Regel zur Hand zu nehmen, ganz ohne den Drang sie zunächst ins deutsche zu transferieren.

    So ganz nebenbei: in der Schule fand ich Fremdsprachen einfach nur uninteressant und nervig lernintensiv und habe sie abgewählt so früh es ging. Im Nachhinein danke ich meinen Lehrern dass sie trotz allem gute Grundlagen gelegt haben und in der Notengebung meist milde waren.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ist das Käsebrötchen Beispiel nicht eigentlich eine etwas tiefer greifende Analogie bei der ein paar Dinge vermischt werden? Speziell wenn man sich die Antworten so ansieht.


    Wenn ein FLGS die Produkte eines Verlages nicht mehr verkauft, weil sie Ladenhüter sind, suche ich halt nach anderen Quellen. Wenn ich dabei auf “für mich besser passende Shops” stoße, werde ich auch meine übrigen Käufe dort tätigen.

    War das Käsebrötchen einer der Hauptgründe den Shop aufzusuchen, ist es für mich schon nachvollziehbar sich nach Alternativen umzusehen.


    Wenn ein Verlag den Vertrieb eines Spiels einstellt, weil es keinen Gewinn bringt, dann ist das auch Schade, aber irgendwo verständlich. Hier kann aber der FLGS auch nicht viel machen... Hier jetzt “mit Wut im Bauch” den FLGS zu verteufeln (verkauft ja immerhin das Spiel nicht mehr 🤪) ist schon ein wenig kurz gedacht...

    Und auch der Verlag muss schauen wie er wirtschaftlich bleiben kann.


    Wenn ich eine “gut laufende Serie” (Spiel, zB LCG) in meiner Sprache (übersetzt) beginne, und diese wird - mittendrin - abgebrochen, werde ich in Zukunft für diese Fälle auf die original Version zurückgreifen. Sprachversionen mischen ist oft ein Glücksspiel... Karten sind minimal unterschiedlich (Größe, Kanten, Dicke, Beschaffenheit, Druck) oder - noch besser - die Packs sind nicht gleich aufgeteilt und man muss ca 30% Inhalt doppelt kaufen... (alles schon gehabt).


    Kurioserweise ist für mich das einzige Argument eine DE Version eines Spiels zu kaufen der Preis. Ist die EN Version ungefähr gleich teuer, wird EN gekauft. Größerer Markt und so ;)...


    Bei mir landen Verlage allerdings fast durchgehend wegen schlechter Materialqualität “auf der Liste” bzw. schlechtem Support :).

  • Mir scheint als meinen einige hier, dass wir in einer Welt leben, die für den Kosumenten gebaut wurde, aber das ist schlicht falsch. Es wird das Angeboten, von dem sich der Hersteller Einnahmen erhofft und wenn diese ausbleiben, stellt er das Produkt ein und ich wette das niemand von euch auch nur Ansatzweise anders handeln würde, wenn es um euer eigenes Geld und Überleben im Wettbewerb gehen würde

    Das ist einerseits richtig, andererseits ... bewerten wir hier Spiele nicht betriebswirtschaftlich. Und diese Liebhaberei für das Produkt erzeugt halt auch eine gewisse Erwartungshaltung, dass dem Spiel ein gewisser Respekt und eine gewisse Modellpflege entgegen gebracht wird. Wir wollen und die betriebswirtschaftliche Brille hat nicht aufsetzen.

    Hier ist Produktpflege halt auch als Kunden-Zufriedenheits-Instrument zu sehen.


    Insgesamt bin ich aber bei dir und finde das Käsesemmel-Beispiel auch gut.


    Ich bin prinzipiell eher ein Fan von Lokalisierungen. Wenn es keine gibt geht es auch auf Englisch, aber schon die Begegnungstexte bei Too many bones wären mir auf deutsch lieber. Bei Euros ist mir das eher wurscht, habe bisher trotzdem immer deutsch gekauft, wenn es verfügbar war.

    Mit Sleeping Gods habe ich jetzt noch einen Testballon "englisches Geschichtenspiel". Da bin ich mal gespannt wie gut das funktioniert. Ich denke Solo wird das kein Problem, wenn ich alles selbst lese, aber in der Gruppe mit Vorlesen wird das wahrscheinlich herausfordernd.

  • Das Käsebrötchen-Beispiel ist meiner Meinung nach gleichermaßen gut wie schlecht passend. Je nach Interpretation so oder so...

    Richtig ist: Wenn der Supermarkt mein Lieblingsprodukt aus dem Programm nimmt, dann brauche ich nicht deshalb den Markt boykottieren. Erst recht nicht, wenn es vergleichbare Alternativprodukte nirgendwo sonst gibt. Das wäre unnötig fundamentalistisch und wenn man das nur so sehen könnte, dann wäre das auch irgendwo ein "ins Lächerliche ziehen".

    So ist es aber nicht. Denn richtig ist aber auch, dass beim nächsten Mal, wenn ich mich frage, zu welchem Supermarkt ich zum Einkaufen fahre, ich mich nach vielleicht nicht mehr für meinen alten Supermarkt entscheide, weil dort durch das Auslisten der Käsebrötchen für mich spürbar die Attraktivität der angebotenen Produkte gelitten hat. Das gibt dann Minuspunkte nicht wegen des Auslistens an sich, wohl aber, weil der Laden mir einfach nicht mehr das anbieten kann, was ich haben will. Dann kaufe ich vielleicht auch andere Nahrungsmittel in Zukunft eher bei der Konkurrenz. In diesem Sinne kann man das Nicht-Lokalisieren von späteren Erweiterungen eben auch verstehen und dann ist da auch nichts mehr Fundamentalistisches dabei.

    Wie ich im Startbeitrag schon versucht habe anzudeuten, gibt es meiner Meinung nach da nicht den einen einzigen richtigen Weg. Von "ich kaufe grundsätzlich nur englisch" bis "ich warte geduldig auf Lokalisierungen und wenn keine kommt, war diese dritte Erweiterung wohl doch nicht so toll" ist alles logisch begründbar.

    Mir wäre es nur wichtig, dass man erstens versucht, auch die Lage der Verlage zu verstehen (es muss sich wirtschaftlich rechnen und in die Zukunft blicken können die nicht) und dass man sich zweitens am besten auch der Einschränkung und Konsequenzen bewusst wird, die die eigene Haltung bringt: vom Ausschließen von potentieller Mitspielern bei englischen Spielen bis zum Verpassen interessanter Spiele/Erweiterungen. Wenn man das beides schafft, wird man sich trotz unterschiedlicher Grundhaltungen zumindest von den allzu fundamentalistischen Postionen wie etwa Komplettboykott eines Verlages fernhalten.

  • Mit Sleeping Gods habe ich jetzt noch einen Testballon "englisches Geschichtenspiel". Da bin ich mal gespannt wie gut das funktioniert. Ich denke Solo wird das kein Problem, wenn ich alles selbst lese, aber in der Gruppe mit Vorlesen wird das wahrscheinlich herausfordernd.

    Jo. Texte vorlesen lassen kann ganz schnell komplett immersionstötend sein, wenn sich da ein Mitspieler bei englischen Texten einen zurechtstammelt, weil er nicht so gut englisch kann.

    So sehr ich PzVIE (oder anderen) grundsätzlich Recht gebe, dass englische Spiele in der gelebten Praxis für viele Einsteiger doch sehr viel leichter in den Griff zu kriegen sind als sie zunächst denken -- es gibt auch ein paar erwähnenswerte Ausnahmen. Stark textlastige Sachen zum Beispiel, erst recht, wenn das Vorlesen nicht einer übernehmen kann, sondern alle ran müssen. Und ganz böse ist hidden information, etwa geheim zu haltende Ziele auf irgendwelchen Karten. Wenn man da die Mitspieler nach der Übersetzung fragen muss, kann man das Spiel direkt zusammenpacken.

  • Das ist einerseits richtig, andererseits ... bewerten wir hier Spiele nicht betriebswirtschaftlich.


    Und diese Liebhaberei für das Produkt erzeugt halt auch eine gewisse Erwartungshaltung, dass dem Spiel ein gewisser Respekt und eine gewisse Modellpflege entgegen gebracht wird. Wir wollen und die betriebswirtschaftliche Brille hat nicht aufsetzen.

    Ich verstehe was du meinst und stimme dir dahingehend zu, dass diese Branche im Vergleich zu anderen wie eine kleine Familie ist, aber du vermischt hier zwei Dinge. Nämlich die Sicht des Verlages und die unsere (die Fans / Verbraucher).


    Wir bewerten das wohlmöglich nicht wirtschaftlich, der Verlag aber ganz sicher. Zwar gibt es auch hier noch immer Verlage die nicht nur auf das Geld achten (ich würde ganz klar behaupten die meisten tun dies nicht), aber im Endeffekt sind sie dennoch dazu gezwungen. An irgendeinem Punkt müssen sie auf das Geld achten, sonst gehen sie Pleite.


    Was ich hier vermisse / bemängel, ist das Verständnis dem Produzenten / Verkäufer gegenüber und das finde ich ehrlich gesagt ebenso egoistisch wie erschreckend. Natürlich soll jeder tun und lassen was / wie er möchte, aber das ändert nichts daran, dass es eine übertriebene Reaktion ist. Wie oben schon gesagt, würde jeder von uns genauso handeln, denn Pleite gehen, nur um ein paar fremden Spielern einen Gefallen zu tun, ist weder sinnvoll, noch logisch.

  • Gründe eine Firma zu boykottieren wären Umweltsünden, Kinderarbeit, Unterstützung verfassungsfeindlicher Gruppierungen oder dergleichen.

    Alles andere ist eine Abkehr. Macht ein Verlag keine guten Spiele mehr dann kaufe ich da eben keine Spiele mehr. Vertreibt ein Supermarkt meine Lieblingsbrötchen nicht mehr dann schaue ich mich eben mal bei der Konkurrenz um ob die etwas entsprechendes im Sortiment haben. Das sind ganz normale Käuferentscheidungen und keine Boykotte.

    In diesem Sinne: hat ein Verlag bei Erweiterungen oder Übersetzungen enttäuscht kaufe ich eher Originale. Bietet er etwas fachhandelsexklusiv stelle ich den Kaufentscheid zurück. Ganz normales Käuferverhalten.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Das gibt dann Minuspunkte nicht wegen des Auslistens an sich, wohl aber, weil der Laden mir einfach nicht mehr das anbieten kann, was ich haben will. Dann kaufe ich vielleicht auch andere Nahrungsmittel in Zukunft eher bei der Konkurrenz.

    Alles richtig, aber du würdest den Laden deswegen nicht boykottieren, sondern ihn lediglich nicht als erste Anlaufstelle nehmen.


    Vielleicht war das Wort auch einfach ohne viel darüber nachzudenken "falsch" gewählt und gar nicht so schwarz / weiß gemeint. Auf der anderen Seite gibt es hier ja offensichtlich Leute die das ernsthaft so sehen... :/

  • Bei Rewe bekomme ich seit kurzem meine geliebten Käsebrötchen (zum aufbacken) nicht mehr - wurden mangels Umsatz ausgelistet. Boykottiere ich den Markt jetzt? Nö, muss ich mich eben mit abfinden - die Zeiten wo mein Revoluzzer-Gen sich nach außen schiebt, sind vorbei.

    Die gibts I.ü. auch nicht woanders, falls jemand das vorschlagen wollte...;)

    Also ich würde in der Situation mit den Leuten im Rewe reden. Wird vieleicht beim ersten Mal nicht klappen, aber wenn genug Kunden den Mund aufmachen, könnte der Laden die Käsebrötchen wieder einführen. Hat bei uns und dem Globus mit Haehnlein-Eiern funktioniert.

    Genauso würde ich da einfach mal regelmäßig den deutschen Verlag drauf ansprechen, wie es mit der Erweiterung aussieht. Wenn es genug weitere Interessenten machen, könnte der Verlag entsprechend reagieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Vondenburg ()

  • Was ich hier vermisse / bemängel, ist das Verständnis dem Produzenten / Verkäufer gegenüber und das finde ich ehrlich gesagt ebenso egoistisch wie erschreckend. Natürlich soll jeder tun und lassen was / wie er möchte, aber das ändert nichts daran, dass es eine übertriebene Reaktion ist. Wie oben schon gesagt, würde jeder von uns genauso handeln, denn Pleite gehen, nur um ein paar fremden Spielern einen Gefallen zu tun, ist weder sinnvoll, noch logisch

    Das stimmt. So lange hier von Boykott die Rede ist, muss man wohl für Verständnis der wirtschaftlichen Situation der Verlage werben.


    Ursprünglich wollte ich darauf hinaus, dass man als Verbraucher von Spielen und anderen Liebhaber Produkten gemäß der Natur der Sache relativ wenig ökonomisch denkt. Und gerade die Erweiterungs-Orgien dieses "nicht ökonomische Denken" gezielt ausnutzen.

  • Das Käsebrötchen-Beispiel ist meiner Meinung nach gleichermaßen gut wie schlecht passend. Je nach Interpretation so oder so...

    ...

    ...

    Da hat der MetalPirate mit seiner analytischen Art meine Intension ziemlich gut zusammengefasst. Prinzipiell habe ich mit der eigentlichen Frage nach fehlenden Übersetzungen überhaupt kein Problem. Meine Spiele gibts eh´ meist nur in englisch, sollte es mal (wie z.B. Terraforming Mars) eine Lokalisierung incl. kommender Erweiterungen geben, unterstütze ich gern “Made in Germany”.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • > Verlage boykottieren, weil Erweiterungen nicht lokalisiert werden? <


    Einfache Antwort von mir: Nein


    Etwas ausführlicher: Es gibt Basisspiele, die sind so wie sie sind, einfach "rund". Da brauche ich keine Erweiterung (z.B. Blood Rage, Great Western Trail, Coltexpress, Ringkrieg, Love Letter).

    Es gibt Spiele, die sind so wie sie sind durchaus gute Spiele, aber durch Erweiterungen werden sie erst zu richtig guten Spielen (Mystic Vale, Räuber der Nordsee, Istanbul, Architekten des Westfrankenreichs).

    Es gibt Spiele, die durch Erweiterungen noch besser werden, obwohl das Basisspiel schon toll ist (Catan, Flügelschlag, Lancaster, Nah & Fern, Terra Mystica,Xia).

    Es gibt Spiele, die dank neuer Spielpläne oder Erweiterungen noch abwechselungsreicher werden und feine neue Twists einführen (Concordia, Dominion, Dampfross, Klong, Terraforming Mars, Valeria).

    Es gibt Spiele, deren Erweiterungen man haben kann, aber eigentlich nicht müßte (Arkam Horror, Descent, Fresko, die vielen kleinen Decks bei Agricola, Russian Railroad, Marco Polo).

    Es gibt Spiele, die vom Nachschub geradezu "Leben" (Sammelkartenspiele oder LCD). Zum Glück zähle ich nicht zu dieser Zielgruppe.


    Leider ist mir beim Kauf eines Spiels meist nicht klar:

    1. sind überhaupt Erweiterungen geplant?

    2. will ich überhaupt eine Erweiterung?

    3. ab welcher Erweiterung werde ich aussteigen?

    4. oder will ich einfach wirklich "Alles" von diesem Spiel erwerben?

    Von daher ist ein Boykott auch keine Option.

    Und bei einem potenziellen Boykott hätte ich dann genau welche Möglichkeit? Doch nicht etwa das Spiel in englisch, französich oder italienisch zu kaufen (?), um dann für den privaten Gebrauch deutsche Kurzspielregeln für meine Mitspieler zu entwickeln? Leider habe ich dazu immer weniger Lust und Zeit.

  • Ehrlich gesagt, ist das "gibt's denn hier keine deutsche Version von?" hauptsächlich auf Bequemlichkeit zurückzuführen; genauso wie synchronisierte Filme "ich will aber keine Untertitel lesen". Oder etwas komplexere Spiele "aber nix, wo man zuviel denken muss" oder gar "rechnen muss".

    Mir war es früher völlig schnurz, ob ein Brettspiel oder Erweiterungen in englischer Sprache sind. Ich bin aber vor einiger Zeit schon dazu übergegangen, nur noch deutsche Versionen zu kaufen. Immer im Hinblick darauf, dass ich meine heranwachsenden potenziellen Mitspieler früher dazu bekomme, mit mir zu spielen, als wenn ich auch noch darauf warten müsste, dass ihr englischer Wortschatz groß genug ist. Ich versuche aber auch, so gut wie überhaupt keine Erweiterungen mehr zu holen. Und was die Symchronisation von Filmen angeht: das ist ein altes Streitthema ohne Ende, aber selbstverständlich sind die Synchronstimmen völlig objektiv bewertet in 99 % der Fälle besser als das Original ;)

  • Stark textlastige Sachen zum Beispiel, erst recht, wenn das Vorlesen nicht einer übernehmen kann, sondern alle ran müssen.


    Storysachen auf englisch vorlesen geht mit meiner Frau auch gar nicht, da geht zuviel verloren. "Fliegend" übersetzen bekomm ich dann soweit hin das ich den Sinn vermitteln kann, aber die Atmosphäre bekomme ich so nicht vermittelt.


    Reines Brettspielenglisch welches sich nur auf Effekte und Aktionen beschränkt können wir problemlos spielen.

  • Also ich würde in der Situation mit den Leuten im Rewe reden. Wird vieleicht beim ersten Mal nicht klappen, aber wenn genug Kunden den Mund aufmachen, könnte der Laden die Käsebrötchen wieder einführen.

    Der Grund, dass etwas aus dem Rewe-Sortiment fliegt, muss nicht sein, dass das Produkt sich nicht gut verkauft hat. Mir sind schon mehrere Fälle begegnet, wo ganze Artikelreihen aus dem Sortiment flogen, weil Rewe und der Hersteller sich über Preise oder anders gestritten haben, und dann zieht Rewe mal die Boykottkeule und wirft den Hersteller raus aus den Läden. Und in solchen Fällen nutzt es auch nichts, wenn du als Kunde den Mund aufmachst.

    In einem Fall (Frosta) waren die Produkte nach 3-4 Monaten Pause dann wieder im Rewe verfügbar. In einem anderen Fall weine ich noch heute dem Artikel nach. Trotzdem gehe ich weiterhin zum Rewe.

  • Vielleicht hat das gar nicht soviel mit "Boykott" zu tun, sondern eher mit einer "vorsichtigeren" Auswahl.


    Ich muss auch sagen, dass gerade Pegasus bei mir einiges verbrannt hat.


    Bin da aber auch zwiegespalten, da ich ja durchaus verstehen kann, dass man Umsatz fahren will.


    Aber gerade bei Pegasus hab ich den Eindruck, dass die Grundspiele veröffentlichen, bei welchen es schon Erweiterung gibt oder die kommen. Dies wo man weiß, dass viele auf die Lokalisierung warten und der hohe Umsatz mitgenommen wird.


    Da hat man das Gefühl, dass da schon eingeplant ist, dass man die Erweiterungen seeeehr schnell fallen lässt, wenn der Umsatz fällt.


    Z.b. Revolver, mystic Vale oder Zombies!!! Gerade letzteres wurde m.em durch Pegasus über Jahre als Cash cow gemolken und als es nicht mehr so gut lief....schwupps stillschweigend nicht mehr fortgesetzt.


    Und dann monatelang die Lokalisierung von munchkin ccg angekündigt und kurz vorher den Stecker gezogen.....


    Andere Verlage würden die m.e. noch veröffentlichen und der geringere Umsatz würde dafür die Kundenbindung erhöhen.


    Z.b. Ullisses Spiele, die zwar mit Aventuria auch viel Mist gebaut hatten, aber sowohl an das Spiel als auch an die Community glauben. Da werden dann eben sogar Crowdfunding Projekte für die kleine Zielgruppe gemacht.


    Bei Pegasus ist es bei mir einfach dadurch so, dass ich stand alone spiele von denen durchaus noch kaufe.


    Spiele die auf Erweiterungen ausgelegt sind....nein Danke....da ist mir der Verlag einfach zu neg. aufgefallen und eine zu unsichere Bank.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • Das große Problem ist doch, dass durch den Boykott die Lage nicht besser wird.

    Wenn der Absatz der Grundspiele sinkt, lohnt doch eine Lokalisierung der Erweiterungen noch weniger.

    Das bedeutet meines Erachtens nur eine Verschärfung des Problems (Abwärtsspirale).

    Die "einzige" Lösung wäre in dem Fall konsequent Deutsche Verlage zu unterstützen und das begrenzte Geld diesen zur Verfügung zu stellen. Dann ist die Grundspiel Basis höher und die Erweiterung rechnet sich.

  • "Boykott" ist halt sehr schwarz/weiß. Ein "jede Handlung eines Verlages gibt bei mir Plus- oder Minuspunkte" ist da erstmal deutlich gemäßigter. Damit kann ich persönlich mich deutlich eher identifizieren als mit irgendwelchem schwarz/weiß-Denken.

    Aber sind wir mal ganz ehrlich: Jeder kann aus irgendwelchen Gründen mit irgendeinem Verlag so wenig zufrieden sein, dass sich für ihn persönlich haufenweise Minuspunkte angesammelt haben -- und dann kommt das de facto dem Boykott doch wieder beliebig nahe... (Hallo, Schwerkraft...)

    Von "ich bin mit Verlag XYZ oft genug auf die Schnauze gefallen" über "ich werde bei neuen Veröffentlichungen von XYZ sehr zögerlich beim Kaufen" bis "es muss schon etwas Besonderes passieren, damit ich Verlöffentlichungen von XYZ nochmal kaufe" sind es alles nur kleine Schritte, die obendrein quasi automatisch kommen, wenn ein Verlag ein Verhalten fortsetzt, das vielleicht allgemein akzeptiert wird, einen persönlich als Kunden aber stört. In diesem Sinne kann ich zumindest nachvollziehen, was einige bei Pegasus stört. Auch wenn ich persönlich da mehr Verständnis für die wirtschaftlichen Interessen des Verlages aufbringe und weniger Wert darauf lege, unbedingt alle Erweiterungen haben zu müssen (und wenn doch, dann wechsele ich ohne großes Klagen auf englisch).

  • ... so langsam denke ich: es ist wirklich schade, dass „Betriebswirtschaft“ nicht zum klassischen Kanon deutscher Schulbildung gehört :/ ...

    Was soll uns dieser Kommentar wohl sagen... nichts in der ganzen Diskussion hier hat mit mangelndem oder vorhandenen BWL Wissen zu tun.


    Es ist mir als Kunde völlig egal was die Bewegründe für einen Verlag sind eine Erweiterung nicht zu lokalisieren.
    Das mag für den Verlag eine sinnvolle Entscheidung sein, die ich je nachdem auch nachvollziehbar ist.

    Als Verlag mache ich mir bei einer solchen Entscheidung aber hoffentlich auch Gedanken welche Auswirkung das hat und welche Lang- oder Kurzfristigen Implikationen das hat. Ich unterstelle den Verlagen jetzt einfach mal das die allermeisten das tun.

    Wenn Verlag X der Meinung ist er kann es sich leisten eine Erweiterung einzustellen, dann macht er das also.


    Wie und warum der Verlag diese Entscheidung trifft ist mir Schnuppe.

    Damit ich in Zukunft nicht darüber nachdenken muss ob ich eine Erweiterung bekomme oder ob ich diese evtl. in der Zukunft haben will kaufe ich einfach direkt Englisch und "befreie" mich davon darüber überhaupt nachdenken zu müssen.


    Als Unternehmen rechne ich dann aber hoffentlich mit Kunden die deswegen abspringen...


    Pegasus z.B. wird das Feedback hier zu den Übersetzungen auch mitlesen, in der breiten Masse wird das aber kaum eine Rolle spielen und das ist auch ok so und nachvollziehbar das dann Reihen eingestellt werden...

  • Andere Verlage würden die m.e. noch veröffentlichen und der geringere Umsatz würde dafür die Kundenbindung erhöhen.


    Z.b. Ullisses Spiele...

    Alles nachvollziehbar (was ich nicht im Zitat übernommen habe), aber hier kommen dann wieder einge andere "unsichtbare" Aspekt ins Spiel. Zum einen arbeiten bei Pegasus mehr Leute die gerne ihr monatliches Gehalt erwarten und zum anderen ist es auch eine Frage der Kapazitäten. Nicht nur vom Verlag, sondern auch von der Produktionsmöglichkeit. Je nachdem kommen dann ggf. noch zeitliche Aspekte hinzu, speziell bei Übersetzungen und ggf. will man auch zusammen produzieren, etc. etc..

  • Und was die Symchronisation von Filmen angeht: das ist ein altes Streitthema ohne Ende, aber selbstverständlich sind die Synchronstimmen völlig objektiv bewertet in 99 % der Fälle besser als das Original ;)

    Ich denke da gerade an die Bud Spencer und Terrence Hill Filme, die erst durch die deutsche Syncrospector gut geworden sind. Oder Serien wie "Die 2" oder "Starsky & Hutch."

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • #

    ...selbstverständlich sind die Synchronstimmen völlig objektiv bewertet in 99 % der Fälle besser als das Original ;)

    Um zu der Erkenntnis zu gelangen musstest Du Dir natürlich zunächst einmal eine Stichprobe von mindestens 100 Filmen in beiden Versionen ansehen - Respekt! ;)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Und was die Symchronisation von Filmen angeht: das ist ein altes Streitthema ohne Ende, aber selbstverständlich sind die Synchronstimmen völlig objektiv bewertet in 99 % der Fälle besser als das Original ;)

    Ich denke da gerade an die Bud Spencer und Terrence Hill Filme, die erst durch die deutsche Syncrospector gut geworden sind. Oder Serien wie "Die 2" oder "Starsky & Hutch."

    Autsch. Dieser extrem infantile Humor wie bei diesen Beispielen hat im Kindesalter ganz gut funktioniert (von daher habe ich auch ganz gute Erinnerungen daran); heute stellt es mir die Haare auf, wenn ich das Hören muss ... das ist eigentlich schon ein sehr tiefes Niveau. Aber immerhin - der Erfolg gibt immer recht.

  • Hier wird sich aber lustig im Kreis gedreht, weil Einzelne ein Luxusproblem verspüren.

    ... so langsam denke ich: es ist wirklich schade, dass „Betriebswirtschaft“ nicht zum klassischen Kanon deutscher Schulbildung gehört :/ ...

    Was soll uns dieser Kommentar wohl sagen... nichts in der ganzen Diskussion hier hat mit mangelndem oder vorhandenen BWL Wissen zu tun.

    Moment, ich will auch noch verbal angegangen werden, muss schnell was schreiben...

    Mein Vorschlag: alle Spieleautoren weltweit werden verpflichtet, zuerst bei einem deutschen Verlag zu veröffentlichen, dann müssen wir hier nichts lokalisieren und haben sozusagen das "Original" samt möglicher Erweiterungen im eigenen Markt.

    So, nun gebt mir Saures.

    (aus fremder Signatur gestohlen: wer in diesem Beitrag Ironie findet, darf sie gerne behalten)

  • Hier wird sich aber lustig im Kreis gedreht, weil Einzelne ein Luxusproblem verspüren.

    Moment, ich will auch noch verbal angegangen werden, muss schnell was schreiben...

    Mein Vorschlag: alle Spieleautoren weltweit werden verpflichtet, zuerst bei einem deutschen Verlag zu veröffentlichen, dann müssen wir hier nichts lokalisieren und haben sozusagen das "Original" samt möglicher Erweiterungen im eigenen Markt.

    So, nun gebt mir Saures.

    (aus fremder Signatur gestohlen: wer in diesem Beitrag Ironie findet, darf sie gerne behalten)

    Sag mal, du hast doch völlig den Arsch offen (bei Unknowns darf man das so schreiben!)... aber der Hamster ist putzig. :saint:


  • Und ganz böse ist hidden information, etwa geheim zu haltende Ziele auf irgendwelchen Karten. Wenn man da die Mitspieler nach der Übersetzung fragen muss, kann man das Spiel direkt zusammenpacken.

    Solche Sachen werden von mir vorher übersetzt, damit niemand nachfragen muss. Von allen Karten, die verdeckt gespielt werden müssen, von Spielertabelaus mit spielrelevantem Text usw. fertige ich Übersetzungen an, die dann jedem zur Verfügung stehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich finde auch, dass in unserem Hobby aus unserer Leidenschaft zu Spielen oftmals ein für mich überzogenes Anspruchsdenken erwächst. Diskussionen rund um Neuerscheinungen beschäftigen sich gerne um Materialqualität, Optik etc. bei denen es aus meiner Sicht oft auf "ich hätte es aber gerne anders gehabt" hinaus läuft. Im Falle von abgebrochenen Serien/Erweiterungen geht es in eine ähnliche Richtung. Ich kaufe ein Spiel und nur das. Im Spielkarton ist keine Kaufoption für zukünftige noch nicht existierende Erweiterungen enthalten. Ich habe keinen Anspruch mit dem Kauf eines Spieles erworben, dass internationale Erweiterungen auch hier auf Deutsch veröffentlicht werden. Hoffen kann ich darauf, Garantien gibt es nicht. Enttäuschung über nicht lokalisierte Erweiterungen verstehe ich, Wut o.ä. auf den Verlag allerdings nicht. Der Verzicht auf eine Veröffentlichung dürfte in aller Regel aus den hier zitierten betriebswirtschaftlichen Gründen erfolgen und nicht aus bösartiger Faulheit.

    Hier gibt es Einige, die konsequent auf deutsche Lokalisation verzichten. Das erscheint mir auch die einzige Lösung zu sein, wenn man die Gefahr eines Serienabbruchs vermeiden möchte.

    Ich persönliche lese lieber deutsche Regeln und greife daher zur deutschen Ausgabe. Über mögliche Erweiterungen mache ich mir selten Gedanken. Vielmehr versuche ich häufig den Kauf von Erweiterungen zu vermeiden, da die von mir bislang gekauften Erweiterungen häufig ungespielt/selten gespielt im Regal liegen.

  • Ich finde auch, dass in unserem Hobby aus unserer Leidenschaft zu Spielen oftmals ein für mich überzogenes Anspruchsdenken erwächst. Diskussionen rund um Neuerscheinungen beschäftigen sich gerne um Materialqualität, Optik etc. bei denen es aus meiner Sicht oft auf "ich hätte es aber gerne anders gehabt" hinaus läuft. Im Falle von abgebrochenen Serien/Erweiterungen geht es in eine ähnliche Richtung. Ich kaufe ein Spiel und nur das. Im Spielkarton ist keine Kaufoption für zukünftige noch nicht existierende Erweiterungen enthalten. Ich habe keinen Anspruch mit dem Kauf eines Spieles erworben, dass internationale Erweiterungen auch hier auf Deutsch veröffentlicht werden. Hoffen kann ich darauf, Garantien gibt es nicht. Enttäuschung über nicht lokalisierte Erweiterungen verstehe ich, Wut o.ä. auf den Verlag allerdings nicht. Der Verzicht auf eine Veröffentlichung dürfte in aller Regel aus den hier zitierten betriebswirtschaftlichen Gründen erfolgen und nicht aus bösartiger Faulheit.

    Hier gibt es Einige, die konsequent auf deutsche Lokalisation verzichten. Das erscheint mir auch die einzige Lösung zu sein, wenn man die Gefahr eines Serienabbruchs vermeiden möchte.

    Ich persönliche lese lieber deutsche Regeln und greife daher zur deutschen Ausgabe. Über mögliche Erweiterungen mache ich mir selten Gedanken. Vielmehr versuche ich häufig den Kauf von Erweiterungen zu vermeiden, da die von mir bislang gekauften Erweiterungen häufig ungespielt/selten gespielt im Regal liegen.

    ... ich hätte es nicht besser ausdrücken können - Danke :kuss:!

  • Ufff.... ich habe mich schon bei der Tapestry Diskussion mehr als gewundert...


    Wegen sowas einen super Verlag wie Feuerland zu boykottieren ist völlig schwachsinnig. Ich kann sie sogar verstehen. Zumindest wenn es nicht rentabel wäre für Feuerland. Das kann ich aber nicht beurteilen. Am liebsten wäre es mir, sie würden eine Umfrage oder eine Auftragsarbeit machen für Leute, die es vorab vorbestellen. Ob das möglich ist weiß ich nicht... Wenn sie es letztlich gar nicht machen, kann ich es auch nicht ändern. Die machen soviele gute Spiele und sind so kundenfreundlich. Da kann man drüber hinwegsehen.


    Da gibt es andere Verlage, denen ich deutlich skeptischer gegenüber stehe. Aber eher deswegen, weil ihre gesamte Politik am Kunden vorbei geht. Und selbst diese(n) Verlag(e) boykottiere ich nicht automatisch...

    Einmal editiert, zuletzt von PeeWee ()

  • - Spiele die für den Verlag/am Markt so wichtig sind, nennen wir es mal "Flagship Spiele", dass sie aus meiner Sicht die Erweiterungen machen müssen, auch wenn die Kalkulation nicht optimal ist -> da wäre mein Beispiel aktuell Tapestry. Das nehm ich Feuerland auch übel ;)

    Ist denn da was bekannt, dass die nicht alle Tapestry-Erweiterungen machen wollen? Oder ist das nur ein Was-wäre-wenn-Beispiel? Denn da wäre "würde ich übel nehmen" die bessere Formulierung.

    wartet derzeit auf: Zombicide 2nd Edition, Masters of the Night, Zombicide Comics, Twilight Imperium 4 Erweiterung, Insel der Katzen, Kill Doctor Lucky, Etherfields, Tapestry, Tainted Grail Wave 2, Resident Evil 3, Momiji, SHEOL, ISS Vanguard, Human Punishment - The Beginning. :saint:

  • Sag mal, du hast doch völlig den Arsch offen (bei Unknowns darf man das so schreiben!)... aber der Hamster ist putzig. :saint:

    Da musste ich doch erst einmal die Forensuche bemühen für meine Replik.

    Das mit dem "Arsch" geht in Ordnung aber "HAMSTER" GEHT GAR NICHT !!! :shoot:

  • Z.b. Revolver, mystic Vale oder Zombies!!! Gerade letzteres wurde m.em durch Pegasus über Jahre als Cash cow gemolken und als es nicht mehr so gut lief....schwupps stillschweigend nicht mehr fortgesetzt.

    Diese drei Spiele sind alle grundverschieden in ihrer Entstehung:

    - Bei Revolver war von vornherein klar, dass es als reines 2-Personen-Spiel mit Western-Thema schwierig sein würde, es überhaupt in Deutschland zu etablieren. Das Spiel war ein Versuch, weil ich mich dafür stark gemacht habe und weil Pegasus zu diesem Zeitpunkt versuchen wollte, eine 2-Personen-Reihe von Spielen für ca. UVP 19,95 in den Markt zu bringen. Deshalb wurde ungefähr zugleich auch Duell im Felsental gemacht, im Original Draco. Aber bei Revolver wurde meines Wissens seitens Pegasus niemals angekündigt, dass Erweiterungen auf Deutsch geplant sind.

    - Zu Mystic Vale wurde hier bereits an anderer Stelle viel geschrieben. Obwohl das Spiel von vornherein nicht gut lief, hat Pegasus trotzdem mehrere AEG-Erweiterungen auf Deutsch gemacht - in der Hoffnung, das Spiel würde durch die Erweiterungen besser werden und sich besser verkaufen.

    - Bei Zombies hat Pegasus meines Wissens alle Erweiterungen umgesetzt. Und wie du selbst schreibst, war das Spiel viele Jahre lang im Sortiment. (Eine Cash Cow war es aber nie.) Auch die V2.0 wurde noch bei Pegasus gebracht. Die Zahlen sanken aber von Jahr zu Jahr, weil viele neue Zombie-Spiele erschienen, die viel interessanter waren, insbesondere von der Ausstattung her. Ab der V3.0 war absehbar, dass das Spiel keine Zukunft mehr hatte. Zum einen war der Autor und Verleger bedauerlicherweise verstorben, zum anderen fanden kaum Veränderungen am Spiel bzw. am Material statt, welche für ein Überleben gegen die vielen neuen Zombiespiele nötig gewesen wäre.

    Und dann monatelang die Lokalisierung von munchkin ccg angekündigt und kurz vorher den Stecker gezogen.....

    Das Spiel war einfach unmöglich zu einem vernünftigen Preis zu realisieren. Wirklich unmöglich. Eine deutsche Auflage hätte niemals so hoch sein können wie eine englische. Hätte SJG ein einfacheres System der Kartenseltenheiten verwendet, wie man es von anderen Sammelkartenspielen kennt, wäre das kein Problem gewesen. Doch leider hat SJG sich zu einer Seltenheitsverteilung entschieden, die bei kleinen Auflagen nur von Hand hätten vorgenommen werden können.

    Andere Verlage würden die m.e. noch veröffentlichen und der geringere Umsatz würde dafür die Kundenbindung erhöhen.

    Nein, andere Verlage wären auch nicht in der Lage gewesen, das Munchkin CCG zu sinnvollen finanziellen Bedingungen zu veröffentlichen.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()