Beiträge von Bender30 im Thema „Verlage boykottieren, weil Erweiterungen nicht lokalisiert werden?“

    Ich erwarte eine faire Informationspolitik. Ob dies nun mit irgendwelchen Kennzahlen getan wird oder mit anderen Informationen ist mir da egal aber man sollte reinen Wein einschenken und erklären woran es liegt das man etwas tut (gleiches muß ich ja auch tun als Angestellter/Ehemann/Vater/etc.) und was von darkpact ja auch getan wurde OHNE irgendwelche €-Summen zu nennen.


    Ist es denn wirklich so schlimm Informiert zu werden heutzutage?

    Oder ist wirklich jeder schon in dem Modus das es ihm völlig egal ist was gerade warum passiert Hauptsache es betrifft ihn nicht?


    Ich arbeite in einem Börsennotierten Unternehmen und bei uns Angestellten brennt momentan die Luft da unsere „Führung“ das gleiche tut. Sie lässt uns im Dunkeln was überhaupt wirklich los ist.

    Sowas regt mich als Angestellter sowie als Konsument oder auch als Wähler auf.


    Und dann kommt der nächste Punkt. Was ist genug Gewinn?

    Muss es eine Milliarden Dimension sein oder reicht auch schon ein Hunderttausend Bereich?

    Da seh ich zb. den Trigema Cheff als Vorbild der mal sagte das er wesentlich mehr Gewinn für SICH machen könnte wenn er das Unternehmen zerschlägt oder So wirtschaftet das er Insolvenz anmeldet was ihm schon mehrfach angeboten wurde. Er hat es zum Glück abgelehnt da er noch vom Schlag alter Unternehmer ist.

    Wenn ich das hier richtig lese und zusammenfasse wird sich die Mehrheit nur von diesem Forum keine Spiele mehr bei Pegasus holen die Erweiterungen haben oder erhalten können (die, die sich für Erweiterungen interessieren).

    Das lese ich aus diesem Thread überhaupt gar nicht heraus. Ja, ein paar Leute haben sowas geschrieben. Die deutliche Mehrheit war aber eher der Meinung, dass "Boykott" zu hart formuliert ist.

    Das stimmt aber auch die meisten schrieben im O-Ton:

    „Boykott zu hart aber ich hole mir solche Spiele nicht mehr bei Pegasus sondern als original englische.“

    So habe ich es eigentlich auch in der zitierten Stelle geschrieben.

    Was mich aber maßlos aufregt und zu einem „boykott“ meinerseits führt, ist die Tatsache das man es still und heimlich tut. Ohne Info oder gar einer Ankündigung Marke „Hey, wir werden xyz nicht weiterführen da wir dadurch einen Real Verlust von xxxxx€ haben. Sorry, nicht wirtschaftlich.“ Oder „Das Hauptspiel plus die Erweiterungen haben bisher nur xxxxx€ Gewinn gemacht und das ist uns zu wenig.“

    Ich muss gestehen, dass darf man sich gerne denken, aber zu glauben, dass der Kunden das Recht hat solche Zahlen zu sehen halte ich doch etwas für zu viel.

    Eine Sache die ICH als Kunde erwarte ist faire Informationen zu erhalten. Das ist glaube ich nicht zu viel verlangt und zb. Frosted Games tut dies in meinen Augen vorbildlich (auch wenn ich nicht ganz die Zielgruppe deren Spiele bin bisher).

    Du erwartest als Kunde, das eine Firma mit Misserfolgen wirbt? Oder geht es nur darum eine Aussage zu bekommen? Denn hier ist Pegasus beispielsweise ziemlich deutlich. Was hier als _fair_ zu bezeichnen ist, liegt wohl deutlich im Auge des Betrachters.

    Und auch Frosted Games hat nicht alles gebracht. Für Harbour ist letztes Jahr eine kleine Erweiterung erschienen. 5 Jahre nach dem Grundspiel. Das Grundspiel ist gut gelaufen. Die Erweiterung werde ich dennoch nicht auf Deutsch bringen. Und das gleich aus 3 Gründen. (1) Für die Menge, die ich glaube verkaufen zu können, winkt meine Druckerei ab, da es unter der Mindestmenge ist, welche dank Corona übrigens ordentlich gestiegen ist. Wenn ich woanders produziere, sind die Karten aber zum Grundspiel nicht mehr kompatibel. (2) Ich sollte vertraglich eine Mindestmenge produzieren die sogar höher ist als meine Auflage des Grundspiels. (3) Die Rechte für das Grundspiel sind Anfang 2019 ausgelaufen. Ich hätte das also gleich verlängern müssen, und das mit einem Nachdruck des Grundspiels verbinden müssen. Ein Grundspiel, das noch nicht ausverkauft ist, auch wenn da nur noch wenige Exemplare bei mir auf Lager sind. So cool ich Harbour finde, das ist auch für mich zu viel.

    Genau das was du in den drei Punkten beschrieben hast ist für mich faire und nachvollziehbare Information.

    In meinen Augen ist das auf den Punkt gebracht und nun nachvollziehbar warum du so handelst (auch wenn ich Harbour noch nicht mal kenne 😅🤷🏻‍♂️).

    Genau so etwas wünsche ich mir.


    Und wir alle wissen das Spiele aus vielen Gründen ein „Misserfolg“ werden kann. Das man damit nicht gerne hausieren geht ist mir klar. Jedoch wäre es wünschenswert mehr interna zu erfahren denn dann kann man oft viele Dinge eher nachvollziehen und solche kontrovers diskutierte Threads würden dann erst gar nicht entstehen und viele Missverständnisse wären ganz schnell ausgeräumt.


    Naja, das „Recht“ auf Zahlen und Daten habe ich nicht, richtig, aber auch das würde helfen um Dinge nachvollziehen zu können und war auch nur als Beispiel gedacht wobei du ja noch ein besseres Beispiel hattest mit Harbour.

    Das Problem ist das man sich mit solch einem „Verhalten“ nunmal die Kundschaft vergrault.

    Wenn ich das hier richtig lese und zusammenfasse wird sich die Mehrheit nur von diesem Forum keine Spiele mehr bei Pegasus holen die Erweiterungen haben oder erhalten können (die, die sich für Erweiterungen interessieren).

    Das sind schon ein paar Käufer.


    Wenn man zumindest mir mit Daten und Fakten erklären würde das sich das ganze nicht lohnt könnte ich verstehen warum man ein Spiel fallen lässt.

    Was mich aber maßlos aufregt und zu einem „boykott“ meinerseits führt, ist die Tatsache das man es still und heimlich tut. Ohne Info oder gar einer Ankündigung Marke „Hey, wir werden xyz nicht weiterführen da wir dadurch einen Real Verlust von xxxxx€ haben. Sorry, nicht wirtschaftlich.“ Oder „Das Hauptspiel plus die Erweiterungen haben bisher nur xxxxx€ Gewinn gemacht und das ist uns zu wenig.“


    Bei Feuerland, die ich als einen super Verlag empfinde, wäre dies nun fast bei einem Spiel passiert das noch nicht ein Jahr auf dem Markt ist. Das ist für mich unbegreiflich zumal man SM Spiele (Wortspiel, haha) kennt und diese fast IMMER Erweiterungen bekommen. Aber auch hier wäre dies fast stillschweigend geschehen bzw. geschieht es wohl bei Dinosaur Island.


    Eine Sache die ICH als Kunde erwarte ist faire Informationen zu erhalten. Das ist glaube ich nicht zu viel verlangt und zb. Frosted Games tut dies in meinen Augen vorbildlich (auch wenn ich nicht ganz die Zielgruppe deren Spiele bin bisher).


    Auch bei KS kann ich mit Verspätungen usw. sehr gut Leben WENN ich denn informiert werde. Ob das Spiel dann ein halbes Jahr später kommt ist mir dann erst mal Wumpe solange ich informiert werde woran es hapert und wie weit man ist.


    Und zum Grundtenor hier: als Käufer/Konsument hat man definitiv Macht und auch die Pflicht diese zu nutzen (siehe Fleischindustrie bzw. Geiz ist Geil (nein, ist es nicht sondern teilweise menschenverachtend)). Jeder Einzelne hat dafür zu sorgen das es nicht nur ihm selbst sondern auch der Gesellschaft gut geht und nicht andere ausgebeutet werden (Logistik, Fleischindustrie, Fluglinien, etc.). DAS ist die Pflicht von mir als Verbraucher zu sagen „nein, so nicht“ und dann Firmen/Ketten etc. zu boykottieren (ich sage nur Nestle). Und so etwas fängt nunmal mE im Kleinen und bei so etwas banalem wie hier an.

    Bei Rewe bekomme ich seit kurzem meine geliebten Käsebrötchen (zum aufbacken) nicht mehr - wurden mangels Umsatz ausgelistet. Boykottiere ich den Markt jetzt? Nö, muss ich mich eben mit abfinden - die Zeiten wo mein Revoluzzer-Gen sich nach außen schiebt, sind vorbei.

    Die gibts I.ü. auch nicht woanders, falls jemand das vorschlagen wollte...;)

    Ja, auch das tue ich um bei deinem hier doch so trefflichen Beispiel zu bleiben.

    Wenn ein Einzelhändler/Handelskette etwas tut was mir nicht passt (sei es Produkte die ich mag aus dem Sortiment nehmen, Preisgestaltung, etc) geh ich zur Konkurrenz. Denn das ist meine Macht als Verbraucher.


    Schön das es aber immer auch Gesellen gibt die eine normal geführte Diskussion ins lächerliche ziehen wollen weil wohl die Meinungen darin nicht der ihren entspricht. Auch ein Zeitgeist des anonymen Internets 👍

    Ein sehr lustiger Thread. Würden die Verkauszahlen das hergeben, würde man wohl auch die Erweiterungen lokalisieren. Da aber sehr viele eine Schnäppchenmentalität haben, lohnt sich das für die Verlage nicht.


    Ich bin z.B. froh um jeden Spieler der die D&D Bücher in deutsch kauft, damit die Sachen übersetzt werden. Wie oft habe ich schon gehört, ich kaufe mir die Sachen in englisch, weil billiger.

    Der finanzielle Aspekt ist zumindest bei mir eher sekundär. Ich habe kein Problem zum Einen mit Zeit zu zahlen (lokalisieren dauert meißt länger warten) bzw auch 10€ oder so mehr zu zahlen.

    Das ist mir die „Bequemlichkeit“ dann schon Wert.

    Eventuell wäre da von Seiten der Verlage auch mal etwas Transparenz sehr schön. Oder eben halt wie im Falle von Tapestry für jede Erweiterung zumindest eine Umfrage oder besser Vorbestelleraktion starten. Wenn die dann nicht klappt ist es so und man sieht das es nicht lohnt.

    Ebenso kam ja von Seiten Pegasus offiziell noch nicht ein Ton darüber ob oder ob nicht weitere Erweiterungen kommen.


    Ein gutes, positives Beispiel ist dafür Frosted Games mit dem Mammutprojekt CoC. Ich bin fast alleine nur deshalb dabei um dieses ambitionierte Projekt zu unterstützen auch wenn es eventuell nur einmal bei mir je gespielt wird.

    Naja, gerade bei Tapestry ist es sehr Schade da ich dieses auch gerne bei Familienabende auf den Tisch bringe und da sind nun mal auch Personen die kein Englisch können.

    Und wenn die Erweiterung dann richtig gute neue Elemente rein bringt die man eventuell nicht mehr missen möchte war es das für die Familienabende.

    Auch Mystic Vale schlägt in diese Kerbe da es genau an der Schwelle zu solchen Abenden liegt.


    Schön wer nur englisch spielen möchte hat definitiv kein Problem aber für andere die eben auch etwas abschalten wollen und in der Muttersprache bleiben wollen (ich rede im Beruf zu 90% nur englisch, das reicht mir) wird der Markt dadurch nicht besser.

    Welche Handhabe hat man denn sonst wenn einem persönlich solch ein Vorgehen nicht passt?


    Ich sehe das ähnlich wie in anderen Branchen: fool me once, shame on you; fool me twice, shame on me!


    Klar muss ein Produkt Gewinn abwerfen aber was ist der Schwellwert?

    In meinen Augen sind hier manche Verlage mittlerweile glaube ich auch etwas verwöhnt. Es wird nunmal nicht jedes Spiel einen Gewinn erwirtschaften wie es scheinbar Flügelschlag und Konsorten tun.

    Und Gewinn ist das was nach Abzug aller Kosten hängen bleibt (Lager, Mitarbeiter, etc.).

    Dann ist die Frage ob heutzutage 100.000€ genug ist, oder erst ab 1.000.000€ oder was auch immer da der Wert ist.


    Ich z.b. habe wegen einem ähnlichen Verhalten der Videospieleindustrie entsagt.

    Auch hier fing man an Vorgehen zu implementieren die nun Gang und Gäbe sind weil

    sich Mehrheit nicht dagegen gewehrt hat (DLC, Ingame Purchases, etc.).


    Vielleicht vergleiche ich hier Birnen mit Äpfeln aber wenn man alles gut heißt ändert sich nichts zum besseren sondern wird nur Schlimmer.