Selbstreduktion durchs Regal (Fazit nach mehreren Monaten)

  • Wie viele Spiele in die eigene Sammlung gehören muss in erster Linie jeder für sich selbst entscheiden. Darum wird meine Methode auch nicht für jede Sammlung funktionieren. Aber ich möchte dennoch gern darüber berichten.

    Ausgangspunkt war eine Sammlung von ca. 300 Spielen in meiner Hochzeit. Angefangen habe ich damals mit dem sprichwörtlichen sammeln: alles was gut ist, so richtig gut, gehört in die Sammlung. Das resultiert dann darin, dass man mehr kauft als man spielt. Denn man sammelt ja, man spielt nicht (alles). Sporadisch gerechnet: wenn ich wöchentlich ein Spiel spiele - und in meinem Fall ist das schon utopisch, da ich fast nur Expertenspiele bzw. große/lange Spiele besitze - dann benötige ich ja mehrere Jahre um durch die Sammlung zu kommen. Und dann habe in jedes Spiel nur 1x gespielt. Das wird weder einem Expertenspiel gerecht, noch dessen Preis.

    Was tun also? Mehrfach ging ich durch die Sammlung und rechnete mich hier und da glücklich: Spiele gegen einander testen, Ranglisten, etc. - nichts half, die Liste wurde immer riesig wegen „sowas verkauft man doch nicht!“. Letzten Endes hat aber ein Schritt wirklich geholfen und das war die Einführung einer physischen Grenze.

    Ich habe mein Kallax (und Expedit) umgebaut, sodass auch rechteckige Boxen aufrecht quer hinein passen und möchte Spiele nur noch „neben einander“ stellen. In der 2. Reihe stehen maximal Erweiterungsboxen, aber grob gesagt: 1 Fach = 1 Spiel. Das sieht dann so aus:

    Das sind saubere 49 Spiele. Nicht alle sind quer angeordnet - zB die Lacerdas sammle ich tatsächlich, daher nehme ich die aus der Regel raus - und manche könnten gar nicht passen durch ein aufrechtes Cover (die erwähnten Lacerdas, Glen More 2, Concordia). Ansonsten aber hilft es enorm: 1. es sieht besser aus, 2. man sieht die gesamte Sammlung auf einen Blick, 3. möchte ich etwas Neues kaufen, muss erst was anderes raus, da kein Platz da ist.

    Darüber hinaus habe ich nicht mehr das Gefühl von der Sammlung „gedrängt“ zu werden. Dieses typische „müsste man auch mal wieder spielen“. Zusätzlich gibt es keinen Pile of Shame mehr, jedes Spiel ist gespielt. Und der Regel-Lern-Druck ist quasi nicht mehr existent.

    Wie sieht es in der Zukunft aus? Vorbestellt ist bis auf Perseverance 3+4 (welches neben 1+2 kommt) nichts mehr. Ich habe zwar ein Auge auf manche Spiele geworfen (Endeavor Deep Sea, Elderscrolls, Skymines, evtl. doch wieder Abgrundtief), aber dazu müsste jeweils erst eine Lücke durch Verkauf geschaffen werden. Und das ist gut so.

    Ich kann den Ansatz also nur wärmstens empfehlen.

    Disclaimer: Aus beruflichen und Interessensgründen habe ich reine Kartenspiele wo anders untergebracht. Die LCGs, Rocketmen, Aeons End, Undaunted und meine Rethemes lagern bei Powerplant im Regal. Sie gibt es also noch, aber die könnte ich (wegen Produktzwecken) nicht mal verkaufen, wenn ich wollte.

    VdW2 und Eldritch schlummern in ihren Crates am Spieletisch, denn die wären zu schwer zu heben. Obwohl ich schon überlegt habe repräsentative Leer-Boxen dieser Spiele ins Regal zu stellen - um sie nicht zu vergessen und auch die Regal-Regel einzuhalten - aber dafür zwei andere Spieler zu eliminieren fällt mir aktuell noch schwer :)

  • Sporadisch gerechnet: wenn ich wöchentlich ein Spiel spiele - und in meinem Fall ist das schon utopisch, da ich fast nur Expertenspiele bzw. große/lange Spiele besitze - dann benötige ich ja mehrere Jahre um durch die Sammlung zu kommen.

    Ernst gemeinte Frage: warum nicht ein paar kleinere Spiele anschaffen? Machen dir kürzere Sachen im Familien/Kennerbereich keinen Spaß?

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Sporadisch gerechnet: wenn ich wöchentlich ein Spiel spiele - und in meinem Fall ist das schon utopisch, da ich fast nur Expertenspiele bzw. große/lange Spiele besitze - dann benötige ich ja mehrere Jahre um durch die Sammlung zu kommen.

    Ernst gemeinte Frage: warum nicht ein paar kleinere Spiele anschaffen? Machen dir kürzere Sachen im Familien/Kennerbereich keinen Spaß?

    Genau. Ein Spiel mit unter 60 Minuten Spielzeit baue ich gar nicht erst auf. Interessiert uns tatsächlich auch nicht. Ich mag Spiele zwischen 2-4 Stunden, die sich auch mal entwickeln können sodass der Abend quasi mehrere Kapitel hat. Wir haben zwar auch Spiele für die Kids, aber das sind ja deren, nicht meine :)

    Was wir in klein haben und spielen ist Not Alone oder Infinity Gauntlet. Aber die sind ja kaum der Rede wert, so (physisch) klein sind die. Die werden höchstens als Absacker rausgeholt.

  • Ich habe meine Sammlung von 250 auf knapp 100 verkleinert.

    Da sind auch kleine Spiele dabei.

    Ich will aber noch weiter runter.

    Da ich mit Spieletreff und Spiele der Mitspieler niemals alle meine Spiele innerhalb von 2 Jahren auf den Tisch bekomme.

    Und an alle anderen, wenn die Spiele mal weg sind, bereut man es nicht, dass sie weg sind. Es ist dann doch irgendwie befreiend.

    Wieso sollte man auch das eine Spiel vermissen, das man erst zweimal gespielt hat und das seit 2 Jahren im Regal steht.

  • Und an alle anderen, wenn die Spiele mal weg sind, bereut man es nicht, dass sie weg sind.

    Genau das. Ich hab teilweise fast körperliche Schmerzen gehabt etwas zu verpacken - zB bei Verbotene Welten, das mir nie richtig gut gefiel aber doch selten ist und schön und so weiter… - aber wenn ich dann bei der Post stand konnte ich mich teilweise schon nicht mehr erinnern was in welchem Paket war (wenn es mehrere Pakete waren) ;)

  • Guter Ansatz das ganze räumlich zu beschränken, da kann man sich nicht so schnell selbst hintergehen, weil man nicht mal eben das Regal erweitern kann.
    Große Sammlungen machen in meinen Augen auch keinen Sinn, lieber wenige sehr gute Spiele öfters und damit regelmäßig spielen als jede Woche ein neues Spiel, immer wieder mit Regelerklärung, Nachschlagen und suboptimalen Spielablauf, weil es die erste oder zweite Partie ist.

  • Ist bei mir ein ähnlicher Ansatz, dass ich die Sammlung auf nen Schrank und nen Sideboard einschränke aber ich nutze den Platz komplett aus, also stelle meine Spiele wie Bücher in den Schrank und hab mir zB auch von jemanden ne ausrangierte 7 Wonders Erweiterungsbox geben lassen in der ich das Grundspiel lagere um Platz zu sparen und packe Erweiterungen immer in die Grundbox.

    Hab aber von Anfang an seit ich wieder im Hobby bin drauf geachtet die Sammlung nicht zu groß werden zu lassen und überschaubar zu halten und bin so nie über die 100er Grenze, habe immer wieder ausgemistet weil ich eben auch den Anspruch habe nur Spiele zu besitzen ,die ich wirklich spielen möchte und auch innerhalb von nem Jahr durch die ganze Sammlung spielen zu können. Das klappt dieses Jahr definitiv nicht, da ich gemerkt habe, dass ich lieber Spiele vertiefe anstatt alles ein oder zwei mal zu spielen und aktuell auch weniger Spiele als sonst, da andere Hobbys für grad etwas vorgehen und Blood on the Clocktower eben auch viel Zeit einnimmt, die sonst für andere Spiele zur Verfügung stände.

    Von daher: super Ansatz, du hast ja wie du sagst auch eher Brecher im Regal, Voidfall alleine kannst du vermutlich nen Jahr lang spielen und es ist immer noch nicht durchgespielt, die Lacerdas bieten viel tiefe, Eldritch Horror hat auch viel Varianz, Spirit Island unendlichen Wiederspielwert und Twilight Imperium kriegt man ja eh nicht so oft auf den Tisch.

    Schön mal ne Stimme zu hören, die nicht sagt "immer mehr und mehr"

  • Ich wünschte, ich könnte das auch. Bin nun bei ca. 350 Spielen (und nochmal 350 Erweiterungen) und ich finde immer noch irgendwo Platz in oder auf den Regalen.

    Ich habe das schon heftig entschleunigt und kaufe viel weniger. Aber loslassen kann ich noch keins der Spiele. Da sind so viele dabei, die ich nur 1mal gespielt habe, oder bei denen ich über das Regelstudium nie hinaus gekommen bin.

    Ich vertröste mich dann selbst, indem ich mir einrede, dass die irgendwann gespielt werden. Die werden ja nicht schlecht und die Patenkinder sind auch bald alt genug für die meisten Spiele... und so weiter.

    Aber da würden ganz sicher auch nur 100 Spiele reichen. Ich bin noch nicht soweit, mal eins zu verkaufen oder verschenken. Da geht dann viel Geld kaputt... das eigentlich schon "kaputt" ist. Aber man sieht das noch nicht so ein...

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

  • Ich vertröste mich dann selbst, indem ich mir einrede, dass die irgendwann gespielt werden. Die werden ja nicht schlecht und die Patenkinder sind auch bald alt genug für die meisten Spiele... und so weiter.

    Solange Platz kein Problem ist, ist das die richtige Einstellung :)

    Mit freiwilliger Selbstbeschränkung kann ich persönlich nichts anfangen ... was habe ich davon? Ich glaube nicht, dass ich mich glücklicher/besser fühlen würde, wenn ich meine Sammlung reduziere. Ist wie 10x10 Challenges und dergleichen - ich würde mich nie dazu "zwingen", sowas zu machen.

  • Ich habe das schon heftig entschleunigt und kaufe viel weniger. Aber loslassen kann ich noch keins der Spiele. Da sind so viele dabei, die ich nur 1mal gespielt habe, oder bei denen ich über das Regelstudium nie hinaus gekommen bin.

    Das ging mir auch lange so, nicht nur mit spielen. Vor einigen Jahren hatte ich dann nen krassen Umschwung und über die Hälfte meines Besitzes verkauft und es war extrem befreiend. Bei Spielen brauch ich teilweise auch ewig bis ich loslasse weil ich's oft nochmal spielen will und das Spiel ja doch ganz gut ist, aber ich kann dir sagen, sobald das Spiel mal weg ist vermisst man's auch nicht mehr. Musst dir immer überlegen, wenn deine Sammlung jetzt abfackeln würde, würdest du das Spiel wieder kaufen? Zeit ist nicht der einzige Grund wieso wir Spiele die wir besitzen nicht spielen, oft ist es auch Motivation weil man mehr denkt, dass man das Spiel nochmal spielen möchte, als das man es wirklich will.

    Aber am Ende ist's wie PowerPlant sagt, jeder muss für sich entscheiden was zu viele Spiele sind und wenn 350 Spiele sich für dich gut anfühlen, dann ist da auch erstmal nix verkehrt dran.

  • Ich wünschte, ich könnte das auch. Bin nun bei ca. 350 Spielen (und nochmal 350 Erweiterungen) und ich finde immer noch irgendwo Platz in oder auf den Regalen.

    Ich habe das schon heftig entschleunigt und kaufe viel weniger. Aber loslassen kann ich noch keins der Spiele. Da sind so viele dabei, die ich nur 1mal gespielt habe, oder bei denen ich über das Regelstudium nie hinaus gekommen bin.

    Ich vertröste mich dann selbst, indem ich mir einrede, dass die irgendwann gespielt werden. Die werden ja nicht schlecht und die Patenkinder sind auch bald alt genug für die meisten Spiele... und so weiter.

    Aber da würden ganz sicher auch nur 100 Spiele reichen. Ich bin noch nicht soweit, mal eins zu verkaufen oder verschenken. Da geht dann viel Geld kaputt... das eigentlich schon "kaputt" ist. Aber man sieht das noch nicht so ein...

    Wenn du 250 Spiele + 250 Erweiterungen für durchschnittlich 30 Euro/Spiel verkaufst nimmst du 15.000 Euro ein, die kannst du dann sinnvoll in Aktien investieren und hast kein Geld kaputt gemacht sondern eine gute Anlage geschaffen :)

  • Mir ging es genauso wie PowerPlant und Wuschel , Anfang dieses Jahres habe ich dann meine "Sammlung" von ca. 140 auf 51 "gekürzt" wobei da schon 11 Crowdfunding Spiele mit eingerechnet sind, die erst noch kommen. Für mich fühlt sich das großartig an!

    Mein Problem war aber, das ich die räumliche Begrenzung schon vorher hatte... d.h. nun war massig Platz da und um gar nicht erst in die Versuchung zu kommen da wieder Brettspiele rein zu stellen (die ich eh nie Spiele und irgendwann wieder verkaufe), hab ich sie ganz schnell mit Sachen von meinen Kindern und Lego aufgefüllt. Keine Ahnung ob das jetzt besser war :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von Feonnor (22. Juli 2024 um 11:13)

  • Ich vertröste mich dann selbst, indem ich mir einrede, dass die irgendwann gespielt werden. Die werden ja nicht schlecht und die Patenkinder sind auch bald alt genug für die meisten Spiele... und so weiter.

    Solange Platz kein Problem ist, ist das die richtige Einstellung :)

    Mit freiwilliger Selbstbeschränkung kann ich persönlich nichts anfangen ... was habe ich davon? Ich glaube nicht, dass ich mich glücklicher/besser fühlen würde, wenn ich meine Sammlung reduziere. Ist wie 10x10 Challenges und dergleichen - ich würde mich nie dazu "zwingen", sowas zu machen.

    Ähm wie bitte, das ist die "richtige Einstellung"?

    Da habe ich ehrlichgesagt eine ganz andere Meinung. Dieses ständige "sich schön reden" oder "schön rechnen" ("wenn ich einmal Kino und Restaurant sausen lasse, habe ich die Kosten für Brettspiel xy schon wieder raus. Und das kann ich jahrelang für zig Stunden spielen! Eigentlich habe ich ein super Geschäft gemacht" ;) ) ... halte ich auf Dauer nicht für gesund.

    Der User hat ja selbst geschrieben, dass er sich da quasi selbst belügen muss um das zu rechtfertigen und da Argumente aus den Fingern zieht, warum der Kauf so vieler Spiele "Sinn" macht.

    Was hat denn eine einzelne Person davon 350 Brettspiele zu besitzen? Wenn man jedes davon einmal spielt, bei einem Spieleabend pro Woche, dann benötigt man immer noch 7 Jahre(!) und dann hat man jedes Brettspiel einmal(!) gespielt.

  • Ich bin eigentlich auch schon soweit das es eigentlich zu viel ist ( glaube um die 170 Spiele),daher kaufe ich auch wenig. Es trudeln halt Crowdfundings ein. Platz ist aber noch da, dennoch werden aktuell Titel gezockt die länger nicht auf dem Tisch waren ,um zu checken ob es zu den Kandidaten gehört die doch weg können. Ich hätte da persönlich ein paar Titel die weg können, sind aber meist Titel die meine Frau behalten möchte :D

    Einmal editiert, zuletzt von Knolle (22. Juli 2024 um 10:49)

  • Meine Spielesammlung muss mehrere Zwecke erfüllen.

    1) Spiele, die mir gefallen.

    2) Spiele, die meiner Frau gefallen.

    3) Spiele, die ich gerne mit meinen Kindern spiele.

    3) Spiele mit verschiedenen Spielzeiten. Um 22 Uhr, wenn die Kids mal im Bett sind, ist es einfach nicht drin noch 2 Stunden zu spielen.

    4) Spiele für meine Arbeit (Großgruppenspiele).

    5) Spiele um Spieleabende mit Freunden (Wenigspieler) ausrichten zu können.

    6) Persönliche Spielergeschichte. Damals 5 Wochen Taschengeld gespart um mir Blue Moon kaufen zu können. Extra mit dem Bus in die Stadt gefahren und ganz stolz mein erstes Spiel gekauft. Ja, ich könnte das verkaufen, aber solange ich keine finanzielle Not habe, darf es bleiben. Und so gibt es etwa 20 Spiele, die in meiner Sammlung sind, weil sie mir in meinem Leben mal sehr viel bedeutend haben. Heute aber auch nicht mehr so viel gespielt werden.

  • Wenn du 250 Spiele + 250 Erweiterungen für durchschnittlich 30 Euro/Spiel verkaufst

    ... Diese Preisvorstellung ist allerdings im aktuellen Mark MEHR als illusorisch... nehm mal eher 5€ pro Spiel an und selbst das ist bei einigen noch optimistisch. (Natürlich gibts dafür auch immer einige die dann für deutlich mehr weggehen können)

    Ob es nun 15.000 oder nur 1.500 sind, spielt doch gar keine Rolle. Verkaufen von nicht gespielten Spielen schafft Liquidität, die man für etwas Sinnvolles nutzen kann. Investieren am Aktienmarkt war ja nur ein Beispiel. Aber ein gutes.

  • Das eine Selbstbeschränkung für viele Menschen Sinn ergibt steht denke ich außer Frage. Ich glaube sich nicht zu beschränken wird immer irgendwo negative Folgen haben und sei's nur, dass die Kinder nach dem Tod extrem viel Aufwand damit haben die vorhandene Brettspielsammlung von 1000en Spielen zu entsorgen, zu verkaufen oder was auch immer damit zu machen. Mein Opa war irgendwas zwischen Sammler und Hoarder, ich hab geholfen das Haus meiner Großeltern auszuräumen, hat meine Einstellung und Sichtweise nachhaltend geprägt sagt ich mal.

    Ich esse sehr gerne gutes Essen und ich kann definitiv mehr essen als ich Hunger habe, wenn ich mich nicht beschränke würde ich definitiv extrem zunehmen und das möchte ich nicht, dementsprechend macht es für mich persönlich Sinn mich beim Essen einzuschränken, sowohl in dem was ich esse als auch wie viel. Denke das ist ein offensichtliches und leicht verständliches Beispiel wieso Beschränkungen Sinn ergeben können.

  • Dieses ständige "sich schön reden" oder "schön rechnen" (...) ... halte ich auf Dauer nicht für gesund.

    Da sind wir uns auch alle einig. Und ich freue mich für jeden, der es schafft, aus so einer Situation herauszukommen. Manche benutzen hier ja, wenn sie von ihren Spielen schreiben, Vokabular, was man sonst nur von Süchtigen kennt.

    Aber, es gibt auch die Menschen, die haben einfach ein paar Spiele und müssen sich nichts schön rechnen, die haben auch keinen Drang, X Spiele in Y Zeit zu spielen, da müssen sich Spiele auch nicht "lohnen". Mir ist es egal, ob ich 30 oder 300 Spiele habe, ich mag gerne die Spiele besitzen, die ich auch spielen möchte. Oder, wer will, frei nach Mary Kondo, behalte ich alle Spiele, die bei mir einen Funken Freude auslösen, wenn ich sie in die Hand nehme (oder im Regal sehe). Ist ein gleichberechtigter Lebensentwurf, wie ich finde.

    Jedem Menschen macht halt was anderes Spaß im Leben, mir ist z.B. Geld völlig egal, anderen macht es Spaß, jeden Monat 2,57 EUR zu sparen. Dafür schaue ich fast jeden Tag auf meine PV-App, ich _liebe_ es, selbst erzeugten Strom zu verbrauchen! :)

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  • Solange Platz kein Problem ist, ist das die richtige Einstellung :)

    Mit freiwilliger Selbstbeschränkung kann ich persönlich nichts anfangen ... was habe ich davon? Ich glaube nicht, dass ich mich glücklicher/besser fühlen würde, wenn ich meine Sammlung reduziere. Ist wie 10x10 Challenges und dergleichen - ich würde mich nie dazu "zwingen", sowas zu machen.

    Ähm wie bitte, das ist die "richtige Einstellung"?

    Meine richtige Einstellung. Lies meine Signatur! YMMV und IMHO.

  • Impulskontrolle beim kaufen ist ne gute Sache. Das Dark Ages Angebot für 59 Euro ist mir noch im Sinn, gekauft habe ich es dennoch nicht obwohl es ein mega Spiel ist. Eine version muss reichen.

    Ich hatte viel Special interest Spiele hier - wie ich sie immer nenne. Alle Sid Meiers Civ versionen z.B.... Jetzt sind noch die letzten beiden Ausgaben da, die werden ab und an gespielt, der rest ist weg. Tat es weh ? Ja... Vermisse ich sie... Nein.

    Hier ist alles rausgeflogen was nicht bei drei auf dem Tisch war. Das Ergebnis ist ein schlanker Bestand aus absoluten Top Spielen von dem jedes einzelne sehr spielenswert ist. Einige ungespielte Game stehen hier aber auch immer, ganz bewusst, wenn wir Lust drauf haben greifen wir da zu und entdecken ein neues Thema. Für mich ist das kein Pile of Shame... eher Pile of Possibility. Sollten aber nicht zu viele sein.

  • Aber, es gibt auch die Menschen, die haben einfach ein paar Spiele und müssen sich nichts schön rechnen, die haben auch keinen Drang, X Spiele in Y Zeit zu spielen, da müssen sich Spiele auch nicht "lohnen". Mir ist es egal, ob ich 30 oder 300 Spiele habe, ich mag gerne die Spiele besitzen, die ich auch spielen möchte. Oder, wer will, frei nach Mary Kondo, behalte ich alle Spiele, die bei mir einen Funken Freude auslösen, wenn ich sie in die Hand nehme (oder im Regal sehe). Ist ein gleichberechtigter Lebensentwurf, wie ich finde.

    Ja so sehe ich das auch und so ist es bei mir auch. Ich verkaufe auch durchaus mal was und backe längst nicht mehr soviel wie noch vor 2-3 Jahren. Aber würde mich deswegen jetzt auch nicht, wie das Besitzen von vielen Spielen oder auch das besitzen von Spielen die man vielleicht nur 1x spielt hier dargestellt wird als süchtig oder gestört ansehen. Wenn ich anfangen würde mir irgendwas schön zu reden, oder mich selbst irgendwie mental belüge nur um noch weitere Spiele zu kaufen, dann wäre sicherlich ein Punkt des Umdenkens erreicht. Aber momentan bin ich ganz zufrieden damit wie es ist und muss mir nicht selbst irgendwelche Zwänge oder Regeln auferlegen um meine Sammlung zu reduzieren.

    Ausstehende Crowdfunding-Projekte:

    Arydia, Dante: Inferno, HEL - The Last Saga, Into The Godsgrave, Kingdoms Forlorn, Nanolith, RoboMon, Sword & Sorcery Abyssal Legends, The Elder Scrolls (CTG), Unlikely Heroes, Vampire: Milan Uprising (Teburu), Witchbound

  • ... Diese Preisvorstellung ist allerdings im aktuellen Mark MEHR als illusorisch... nehm mal eher 5€ pro Spiel an und selbst das ist bei einigen noch optimistisch. (Natürlich gibts dafür auch immer einige die dann für deutlich mehr weggehen können)

    Ich verkaufe regelmäßig Spiele und im Schnitt liege ich da definitiv nicht bei 5€, sondern eher über 30€. Im Schnitt mache ich mit meinen Verkäufen sogar etwas Gewinn. Es reicht 1 Spiel von 10, das out of print ist und gefragt ist, um den Schnitt deutlich nach oben zu treiben. Also woher hast du das mit den 5€?

  • ... Diese Preisvorstellung ist allerdings im aktuellen Mark MEHR als illusorisch... nehm mal eher 5€ pro Spiel an und selbst das ist bei einigen noch optimistisch. (Natürlich gibts dafür auch immer einige die dann für deutlich mehr weggehen können)

    Ich verkaufe regelmäßig Spiele und im Schnitt liege ich da definitiv nicht bei 5€, sondern eher über 30€. Im Schnitt mache ich mit meinen Verkäufen sogar etwas Gewinn. Es reicht 1 Spiel von 10, das out of print ist und gefragt ist, um den Schnitt deutlich nach oben zu treiben. Also woher hast du das mit den 5€?

    Ich muss ihm da schon in gewissem Maß beipflichten; der Markt ist derart gesättigt, dass derzeit auf dem Zweitmarkt kaum noch etwas weggeht, wenn man nicht lachhafte Preise nimmt oder versucht die allseits bekannten Dauerbrenner und Hypetitel loszuwerden.

    Einmal editiert, zuletzt von r3h0k3 (22. Juli 2024 um 12:54)

  • So, ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter und habe mir eine leere Box von Eldritch Horror besorgt. Die stehe ich repräsentativ in den Schrank, obwohl das Spiel in seiner Crate wo anders lagert.

    1. weil ich es sonst vergesse, da ich für die Spieleauswahl tatsächlich vor dem Regal stehe und schaue statt meine Liste zu wälzen.

    2. weil‘s sonst wieder cheaten wäre :)

    Dasselbe mache werde ich dann noch mit VdW machen - hier habe ich noch die Box der ersten Edition übrig. Auch die stelle ich repräsentativ ins Regal und mache dafür noch Platz.

  • ... Diese Preisvorstellung ist allerdings im aktuellen Mark MEHR als illusorisch... nehm mal eher 5€ pro Spiel an und selbst das ist bei einigen noch optimistisch. (Natürlich gibts dafür auch immer einige die dann für deutlich mehr weggehen können)

    Ich verkaufe regelmäßig Spiele und im Schnitt liege ich da definitiv nicht bei 5€, sondern eher über 30€. Im Schnitt mache ich mit meinen Verkäufen sogar etwas Gewinn. Es reicht 1 Spiel von 10, das out of print ist und gefragt ist, um den Schnitt deutlich nach oben zu treiben. Also woher hast du das mit den 5€?

    Kann jetzt nicht für IamSalvation sprechen, aber die Spiele, von denen ich mich trennen könnte/sollte/müsste liegen im Durchschnitt sicher weit unter 30€ - wenn ich schätzen müsste: 10€, bestenfalls 15€. Die meisten würde gar keinen Käufer finden (Oder möchte jemand unser Schoko & Co. oder SuperHirn professional haben :)). Könnte vielleicht 2000€ erzielen und müsste in den Verkauf Zeit und Nerven stecken (Ja, 2000€ sind viel Geld).

    Der PoP/StaDeMö (Pile of Possibilities/Stapel der Möglichkeiten) ist relativ klein. Habe mal kurz unser Regal überflogen: ca. 80 mittlere bis große und gut 20 kleine Spiele kommen oft bis eher selten zum Einsatz. Im Schnitt wahrscheinlich zwei bis drei Spiele pro Woche. Bei der Quote ist die Anzahl der Spiele, von denen ich mich nicht trennen würde, wahrscheinlich okay - für mich auf jeden Fall.

    Interessanter Spiele-Blase-Fact: Unter diesen Spielen sind doch erstaunlich wenige Spiele wirklich "alt" ("alt" = mehr als fünf, sechs Jahre). Vielleicht 15-20 Spiele (zur Info: "Sammel"-Zeitraum wahrscheinlich fast 40 Jahre). Man sieht, wie sich die Branche in den letzten fünf, sechs Jahren entwickelt hat.

    Habt weiterhin viel Spaß im Leben und am Spiele-spielen.

  • .... Bin nun bei ca. 350 Spielen (und nochmal 350 Erweiterungen) und ich finde immer noch irgendwo Platz in oder auf den Regalen.

    Ich habe das schon heftig entschleunigt und kaufe viel weniger. Aber loslassen kann ich noch keins der Spiele. ....

    Ich vertröste mich dann selbst, indem ich mir einrede, dass die irgendwann gespielt werden. ... Ich bin noch nicht soweit, mal eins zu verkaufen oder verschenken. .... Aber man sieht das noch nicht so ein...

    Ich habe mich jetzt auch entschieden, das am Regalplatz festzumachen. Da sind noch gut 20 Meter frei. Halte mich mit dem kaufen zurück: 4-8 Spiele im Jahr. Sollte bis zum Ableben reichen. Daher muss ich die Sammlung nicht reduzieren.

  • Das ist ja nun der xte thread zu diesem Thema. Die einen fühlen sich gut durch eine Reduzierung, die anderen nun mal nicht. Das muss und kann jeder anders sehen. Allein mit dem psychologischen Befreiungsvokabular fremdel ich ein wenig. Ich habe eine faktische Raumbegrenzung von ca 300 Spielen, die ich seit einigen Jahren grob einhalte (die Anzahl unserer Spiele ist geschätzt). Ich könnte davon wahrscheinlich über die Hälfte verkaufen ohne diese zu wirklich vermissen, wie auch von anderen Gebrauchs- und Freizeitgegenständen, die mittlerweile eher selten benutzt werden. Wir misten in unregelmässigen Abständen aus, mal wird etwas auf Ricardo, hier oder auf dem Trödelmarkt verkauft oder der Kofferraum wird gefüllt und es geht zum Wertstoffhof. Ich freue mich dann schon eine aufgeschobene Entrümpelung erledigt zu haben, über ein wenig Geld für ein ausrangiertes Teil, oder 4 komplette Micky-Maus 80er Jahrgänge an einen Vater zu verkaufen, die er seinem kleinen Sohn vorlesen möchte. Dies sind dann kleine Alltagsfreuden, mehr aber auch nicht.

    Da das letzte Hemd bekanntlich keine Taschen hat, habe ich mir in der Tat vorgenommen zur vorsorglichen Entlastung unserer Kinder und gegebenfalls meiner Frau mit Rentenbeginn in allen Bereichen stark auszumisten. Bis dahin fliesst aber noch ein wenig Wasser den Rhein hinunter.

  • Habe ich bestimmte Spiele gern in meiner Sammlung? Unbedingt!

    Bin ich süchtig danach, Brettspiele zu spielen? Ganz bestimmt!

    Mit beidem kann ich wunderbar leben - so lang ich genug Platz habe und andere Bereiche meines Lebens nicht darunter leiden.

    Hobbys kosten Geld. Und im Gegensatz zum Auto-Tuning, o. a. kostspieligen Hobbys, verbringe ich die Abende mit meinen Lieblingsmenschen (meist über Stunden, ohne auch nur einmal auf das Smartphone zu sehen) und beuge der Demenz vor. Das ist doch wunderbar!

    Ob das eigene Sortiment schmal oder breit aufgestellt sein soll, darf jeder gern nach beliebigen Kriterien gewichten und bewerten. Für mich ist eine Sammlung bei max. 100 Spielen noch in Ordnung. Irgendwann möchte ich die Schätze ja auch mal erleben. Spiele, die ich zwar toll finde, aber die aus verschiedenen Gründen nicht mehr auf den Tisch kommen, dürfen dann gehen, wie z. B. Mombasa, Hegemony oder Imperial.

    Wohlfühltipp: Schätzt euch glücklich, Geld für Brettspiele und nicht für Alkohol, Zigaretten, harte Drogen oder X auszugeben. :)

  • Jetzt habe ich in den letzten 20 Posts so viele Argumente für "Kauf einfach so viele Spiele, wie Du unterbringen kannst und erfreue Dich dran, bis zur Rente ist ist es nicht mehr weit" bekommen, dass ich heute Abend noch eine Runde shoppen gehen werde.

    Man kann nämlich auch Spiele AUF das Kallax stellen.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---

    2 Mal editiert, zuletzt von Prodigy1971 (22. Juli 2024 um 16:04)

  • Wenn Hegemony und/oder Imperial ausziehen, sag mir gerne Bescheid!

    🙂

  • Ich miste meine Sammlung auch regelmäßig aus. Kann ich nur empfehlen - immer mal wieder verkaufen ist einfacher, als sich auf einen Schlag von einer großen Anzahl Spiele zu trennen. Meine Sammlung bleibt so konstant bei rund 50 Spielen. Das Ausmisten trifft vor allem die Spiele, die schon lange, grob definiert als ein Jahr oder länger, nicht auf den Tisch kamen.

    Bei mindestens einer Spielerunde pro Woche muss es dafür ja einen Grund geben, dass die Spiele so lange nicht auf den Tisch kommen: Entweder weil sie für meine Spielegruppen nicht passen oder ich immer wieder denke: "Neee komm, stattdessen spielen wir lieber XY". Da ich in absehbarer Zeit jetzt nicht erwarte meine Freundes- und Spielegruppen zu wechseln, kann ich die Spiele auch guten Gewissens verkaufen. Und falls es mich nach Jahren doch wieder packt, kann ich es mir ja wieder kaufen, selbst wenn es mich - unwahrscheinlicherweise - ein paar Euro mehr kostet. Bisher kam das noch nicht vor und ich habe keinen Verkauf bereut.

  • Ich habe die Schränke voll mit Spielen. Die werden über Monate nicht gespielt. Aber würde ich jemals eins davon verkaufen, käme am anderen Tag jemand daher und würde es spielen wollen. Und wenn ich das selbst bin. Ich würds schon am Folgetag so vermissen, dass ich den Verkauf bereuen würde.

    Wahrscheinlich völliger Quatsch, aber darum hänge ich so an meinen Spielen. Da mache ich aber keinen Unterschied zwischen Out of Print oder problemlos verfügbar.

    Ich dachte schon von einigen Spielen, die wären oop und dann kam irgendwann ein Reprint oder eine Neuauflage.

    --- Jeder siebte Post von mir enthält etwas Sinnvolles ---