Beiträge von PowerPlant im Thema „Selbstreduktion durchs Regal (Fazit nach mehreren Monaten)“

    Das finde ich insgesamt eine sehr löbliche Haltung, aber es gibt genügend Menschen die auf ihr Geld achten und deshalb gerne Spiele zum rabattierten Preis kaufen.

    Aber ist das dann nicht umso sinnvoller nicht irgendein Spiel zu kaufen nur weil's grad günstig ist?

    Es geht ja grad nicht darum, dass man Spiele zum Vollpreis kaufen sollte, sondern, dass man bei Rabattaktionen trotzdem nur Spiele kaufen sollte, die einen wirklich interessieren.

    Genau, das ist ein anderes Paar Schuhe.

    Gegen die Regel etwas erst zu kaufen, wenn man es für unter X€ bekommt, ist natürlich gar nichts einzuwenden. Ich bezog mich eher auf den Fall sich überhaupt mit einem Spiel erst zu beschäftigen, nur weil es gerade günstig ist. Bzw. es blind zu kaufen. Der ursprüngliche Post bezog sich ja auf die Aussage "bei X€ kann man ja nichts falsch machen".

    Was mich immer wieder etwas stutzig macht, ist, dass wir so viele Leute im Hobby haben, die sich über zu wenig Zeit zum spielen beklagen, gleichzeitig aber ständig neue Spiele ausprobieren, von denen viele dann halt doch nur Durchschnitt und dann letztendlich mit ihrer Begrenzten Spielzeit ne Menge Durchschnittskost spielen anstatt viel hochkarätiges.

    "bei dem Preis kann man ja nichts falsch machen"

    Das lese ich auch immer wieder und denke mir jedes mal "Doch, das Spiel kostet ja Zeit zu lernen, Zeit zum auspöppeln und einsortieren und Zeit zu spielen." Zeit in der man halt auch ein gutes Spiel hätte spielen können.

    Ganz genau! Meine eigene Regel bei jedem Sonderangebot: "Wenn es dir nicht den Vollpreis wert war, dann auch keinen rabattierten Preis."

    So, ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter und habe mir eine leere Box von Eldritch Horror besorgt. Die stehe ich repräsentativ in den Schrank, obwohl das Spiel in seiner Crate wo anders lagert.

    1. weil ich es sonst vergesse, da ich für die Spieleauswahl tatsächlich vor dem Regal stehe und schaue statt meine Liste zu wälzen.

    2. weil‘s sonst wieder cheaten wäre :)

    Dasselbe mache werde ich dann noch mit VdW machen - hier habe ich noch die Box der ersten Edition übrig. Auch die stelle ich repräsentativ ins Regal und mache dafür noch Platz.

    Und an alle anderen, wenn die Spiele mal weg sind, bereut man es nicht, dass sie weg sind.

    Genau das. Ich hab teilweise fast körperliche Schmerzen gehabt etwas zu verpacken - zB bei Verbotene Welten, das mir nie richtig gut gefiel aber doch selten ist und schön und so weiter… - aber wenn ich dann bei der Post stand konnte ich mich teilweise schon nicht mehr erinnern was in welchem Paket war (wenn es mehrere Pakete waren) ;)

    Sporadisch gerechnet: wenn ich wöchentlich ein Spiel spiele - und in meinem Fall ist das schon utopisch, da ich fast nur Expertenspiele bzw. große/lange Spiele besitze - dann benötige ich ja mehrere Jahre um durch die Sammlung zu kommen.

    Ernst gemeinte Frage: warum nicht ein paar kleinere Spiele anschaffen? Machen dir kürzere Sachen im Familien/Kennerbereich keinen Spaß?

    Genau. Ein Spiel mit unter 60 Minuten Spielzeit baue ich gar nicht erst auf. Interessiert uns tatsächlich auch nicht. Ich mag Spiele zwischen 2-4 Stunden, die sich auch mal entwickeln können sodass der Abend quasi mehrere Kapitel hat. Wir haben zwar auch Spiele für die Kids, aber das sind ja deren, nicht meine :)

    Was wir in klein haben und spielen ist Not Alone oder Infinity Gauntlet. Aber die sind ja kaum der Rede wert, so (physisch) klein sind die. Die werden höchstens als Absacker rausgeholt.

    Wie viele Spiele in die eigene Sammlung gehören muss in erster Linie jeder für sich selbst entscheiden. Darum wird meine Methode auch nicht für jede Sammlung funktionieren. Aber ich möchte dennoch gern darüber berichten.

    Ausgangspunkt war eine Sammlung von ca. 300 Spielen in meiner Hochzeit. Angefangen habe ich damals mit dem sprichwörtlichen sammeln: alles was gut ist, so richtig gut, gehört in die Sammlung. Das resultiert dann darin, dass man mehr kauft als man spielt. Denn man sammelt ja, man spielt nicht (alles). Sporadisch gerechnet: wenn ich wöchentlich ein Spiel spiele - und in meinem Fall ist das schon utopisch, da ich fast nur Expertenspiele bzw. große/lange Spiele besitze - dann benötige ich ja mehrere Jahre um durch die Sammlung zu kommen. Und dann habe in jedes Spiel nur 1x gespielt. Das wird weder einem Expertenspiel gerecht, noch dessen Preis.

    Was tun also? Mehrfach ging ich durch die Sammlung und rechnete mich hier und da glücklich: Spiele gegen einander testen, Ranglisten, etc. - nichts half, die Liste wurde immer riesig wegen „sowas verkauft man doch nicht!“. Letzten Endes hat aber ein Schritt wirklich geholfen und das war die Einführung einer physischen Grenze.

    Ich habe mein Kallax (und Expedit) umgebaut, sodass auch rechteckige Boxen aufrecht quer hinein passen und möchte Spiele nur noch „neben einander“ stellen. In der 2. Reihe stehen maximal Erweiterungsboxen, aber grob gesagt: 1 Fach = 1 Spiel. Das sieht dann so aus:

    Das sind saubere 49 Spiele. Nicht alle sind quer angeordnet - zB die Lacerdas sammle ich tatsächlich, daher nehme ich die aus der Regel raus - und manche könnten gar nicht passen durch ein aufrechtes Cover (die erwähnten Lacerdas, Glen More 2, Concordia). Ansonsten aber hilft es enorm: 1. es sieht besser aus, 2. man sieht die gesamte Sammlung auf einen Blick, 3. möchte ich etwas Neues kaufen, muss erst was anderes raus, da kein Platz da ist.

    Darüber hinaus habe ich nicht mehr das Gefühl von der Sammlung „gedrängt“ zu werden. Dieses typische „müsste man auch mal wieder spielen“. Zusätzlich gibt es keinen Pile of Shame mehr, jedes Spiel ist gespielt. Und der Regel-Lern-Druck ist quasi nicht mehr existent.

    Wie sieht es in der Zukunft aus? Vorbestellt ist bis auf Perseverance 3+4 (welches neben 1+2 kommt) nichts mehr. Ich habe zwar ein Auge auf manche Spiele geworfen (Endeavor Deep Sea, Elderscrolls, Skymines, evtl. doch wieder Abgrundtief), aber dazu müsste jeweils erst eine Lücke durch Verkauf geschaffen werden. Und das ist gut so.

    Ich kann den Ansatz also nur wärmstens empfehlen.

    Disclaimer: Aus beruflichen und Interessensgründen habe ich reine Kartenspiele wo anders untergebracht. Die LCGs, Rocketmen, Aeons End, Undaunted und meine Rethemes lagern bei Powerplant im Regal. Sie gibt es also noch, aber die könnte ich (wegen Produktzwecken) nicht mal verkaufen, wenn ich wollte.

    VdW2 und Eldritch schlummern in ihren Crates am Spieletisch, denn die wären zu schwer zu heben. Obwohl ich schon überlegt habe repräsentative Leer-Boxen dieser Spiele ins Regal zu stellen - um sie nicht zu vergessen und auch die Regal-Regel einzuhalten - aber dafür zwei andere Spieler zu eliminieren fällt mir aktuell noch schwer :)