Vorweg: hier geht's nicht darum Euros schlecht zu machen, ich komme in Frieden ✌️
Ich mag prinzipiell die Puzzle und Systeme die Euros bieten, ich verbinde mit Euros aber vor allem eines: Downtime. Ewigkeiten warten auf meinen Zug weil Mitspieler lange nachdenken und besonders bei solitären Euros, wo dann eher 3,4, 5 Leute nebeneinander ein Spiel solo spielen, interessieren mich die Züge der Mitspieler dann eher wenig weil sie mich nicht betreffen, wirkt die Downtime nochmal langweiliger, weswegen ich interaktivere Euros bevorzuge.
Bei Euros geht es darum möglichst schlaue Züge zu machen, voraus zu planen, zu optimieren und eben mit den möglichst besten Abfolgen an Zügen die meisten Punkte zu holen. Oft ist der Glücksfaktor gering und wenn dann in Form von Input-Randomness (zB werden zu Beginn einer Runde zufällig Karten mit Zielen gezogen auf die man dann aber in seinen Zügen reagieren kann). Wer Euros gut spielen möchte, muss also dementsprechend nachdenken und vorausplanen. Je weniger Spielerinteraktion und je weniger Zufallselemente, desto mehr kann planen in seinem Zug.
Damit kommen wir im Titel gestellten Frage: Sind Euros von ihrer Natur darauf getrimmt, dass die Spieler dazu angehalten sind, wenn sie gut spielen möchten, lange über ihre Züge nachdenken um die besten Züge unter allen Möglichkeiten zu finden und somit per design darauf ausgelegt zähe Spielerlebnisse zu bieten?