Dauern Spiele heutzutage zu lange oder ist das nur ein Gefühl?

  • Die Ausgangsfrage ist vielleicht falsch - nicht die Spiele dauern länger, sondern ihr (also die zeitlich getriebenen) habt schlicht zu wenig Zeit. Warum muss ein Spiel in 2 Std. fertig sein? Natürlich sollte auch nicht jedes Spiel 4-5 Std dauern, aber entfalten sollte es sich doch dürfen. Ein Spiel soll mich unterhalten, ob ich davon nur 1 in 4 Std. genieße oder derer 2 in der gleichen Zeit - wo ist das Problem? Vermutlich am generell angesetzten Zeithorizont…

    Die kürzere „Aufmerksamkeitsspanne“ wg. SocialMedia mag bei dem einen oder anderen davon beeinflusst sein, bei anderen könnte sich der tägliche Arbeitsalltag auch ins private schleichen - alles wird der Effizienz untergeordnet, Prozessoptimierung ist oft DAS Zauberwort im Unternehmen, auch die viel beschworenen Synergieeffekte lassen einen nicht los. Und schon betrachtet man die Welt mit anderen Augen - „das kann man straffen“ denkt man dann.

    Beides zusammen ist das Gegenteil von spielerischer Losgelöstheit und erlaubt es einem oft nicht, sich geistig mal völlig zu „entleeren“ und nur mal treiben zu lassen. Mal so als Gedanke in den Raum gestellt…

    Ich jedenfalls freue mich auf 4-5 Std, geistige Erfrischung/Herausforderung/hormonell bedingte und dem Spiel anzulastende Gefühlsausbrüche mit #DarkAges heute Abend!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Bin ganz bei Dee - nur hätte ich das gar nicht als Frage formuliert - es ist so. Und ja, die Rede ist von den geliebten Euro-Spielen, anderes kommt mir nicht auf den Tisch. Viele neue Spieldesigns strapazieren die zum Spiel zur Verfügung stehende Zeit mehr denn je. Das liegt auch nicht an meinen Mitspielern, denn die ändern sich über die Jahre gar nicht so sehr. Also weder die Nasen an sich noch deren Verhalten, dass die jetzt ständig auf ihr Handy starren würden, oder was hier sonst so Exzessives berichtet wird. Aus dem Alter sind wir auch raus, als dass wir unsere wichtigsten sozialen Kontakte je darüber definiert hätten.

    Hier im Forum haben nicht wenige geschrieben, sie würden Underwater Cities eben wegen der Spieldauer nie zu viert spielen. Kann ich nachvollziehen - ich aber war es nicht, denn das habe ich mehrfach getan. Und ja, die Spiele dauerten stets etwa vier Stunden.

    Auch bin ich es nicht, der nicht weiß, wie man ein Terraforming Mars aufs Ziel spielt - dieser Titel fällt für mich aber auch nicht in die hier diskutierte Kategorie, denn da war ich noch immer unter 3 Stunden mit fertig.

    An Arche Nova habe ich sowohl zu zweit als auch zu dritt jüngst locker vier Stunden gespielt - beide Male hab ich sehr fokussiert aufs Ziel gespielt und asap mit Artenschutzpunkten das Spiel entschieden. Schneller ließ es das Spiel m.E. nicht zu, musste ja immer erst die Verbandsaktion geeignet hochgelevelt werden usw.

    Gleiches - also Spieldauer gut vier Stunden - geschah bei Boonlake, wo ich schrieb:

    Und das Spiel? ... Einen (subjektiven) Haken hat es dann leider doch (für mich)... Es dauert... ich sehne mich einmal mehr nach "Quickies" wie Orleans und Viticulture. Wir mögen vielleicht nicht die Schnellsten sein, von AP-Anfällen kann aber keine Rede sein. Und wir wollen einander nicht zu unüberlegten Handlungen drängen - soll ja ein gutes Spiel bei raus kommen. Wer es ähnlich hält, dürfte zu ähnlichen Zeiten gelangen.

    Meine bisher einzige Runde Beyond the Sun war - soweit ich mich entsinne - auch nicht eben ein Spiel für zwischendurch.

    Und Anfang des Jahres haben mich Anno1800 als auch Bonfire schon irritiert - letzteres auch nicht so das typische knackige Stefan-Feld-Spiel - auch mit diesen konnte man die 3-Stunden-Marke oft locker sprengen.

    Fazit: jau, is so! Und nun? Ich weiß es auch nicht. Aber auch ich finde immer schwieriger mit anderen zu solchen Spielen zusammen. Meine Frau, gewiss sonst nicht zimperlich, hat nach der Testpartie Arche Nova weiteren Erfahrungen damit auf Dauer entsagt. Meinetwegen braucht es nicht noch mehr solche Titel, wir leben alle nur einmal.

  • Es wird ungeniert gequatscht, das Handy wird regelmäßig gezückt und bearbeitet, dann am besten noch zwischendurch etwas essen, eine rauchen gehen und dreimal auf Toilette. Regt mich auf, lässt sich aber nicht wirklich ändern.

    Wenn es mich aufregt, dann würde ich es ansprechen. Ich spiele zu 99% mit Freunden und guten Bekannten und es wäre bei uns überhaupt kein Problem, zu sagen, "lege mal das Handy weg und konzentriere Dich bitte auf das Spiel".

  • Es wird ungeniert gequatscht, das Handy wird regelmäßig gezückt und bearbeitet, dann am besten noch zwischendurch etwas essen, eine rauchen gehen und dreimal auf Toilette. Regt mich auf, lässt sich aber nicht wirklich ändern.

    Wenn es mich aufregt, dann würde ich es ansprechen. Ich spiele zu 99% mit Freunden und guten Bekannten und es wäre bei uns überhaupt kein Problem, zu sagen, "lege mal das Handy weg und konzentriere Dich bitte auf das Spiel".

    Das funktioniert leider nicht, schon versucht. Die einzige Alternative wäre, gar nicht mehr in der Runde zu spielen, und das ist für mich keine Alternative. Schon aus logistischen Gründen, die ich hier nicht erläutern kann und möchte.

  • Die Ausgangsfrage ist vielleicht falsch - nicht die Spiele dauern länger, sondern ihr (also die zeitlich getriebenen) habt schlicht zu wenig Zeit.

    Danke, genau das wollte ich auch gerade schreiben. Wenn ein Spiel durch Entscheidungen, Immersion, Mechanik und/oder die Geschichte "trägt" und wenig Downtime/Längen vorhanden sind, kann es vom eigentlichen Spiel her meinetwegen zehn Stunden dauern. Wenn nur dieses verdammte Parallelleben in einer Blase namens "Familie" oder "Beruf" nicht wäre ;) Deshalb habe ich Abhilfe geschaffen und außerhalb des Wohnzimmers eine Möglichkeit, Spiele (gerade Kampagnenspiele) aufgebaut zu lassen und das ganze flexibler handzuhaben.


    Downtime ist für mich auch nicht gleich Downtime. In einem guten Spiel antizipiere ich an den Zügen und Entscheidungen der Mitspieler:innen (gerade im Koop-Bereich sowieso; in kompetetiven Spielen möchte ich zumindest möglichst lange das Gefühl haben noch gewinnen zu können, sonst wird`s mir langweilig).


    Es gibt aber Spiele, die vom Design her zu lang sein können, weil einfach zu wenig oder zu eintönig etwas passiert. Bestes Beispiel wäre Altarquest (das ich eigentlich mag), wo es in einigen Konstellationen von der Länge her problematisch wird (aber nicht von der Spiellänge, sondern wegen Längen im Spiel, ein klarer Unterschied). Bin gespannt, wie es bei Machina Arcana wird, die Szenarien sollen ja auch länger dauern...


    Viel hängt auch von den Mitspieler:innen ab. Ein übertriebener Grübler am Tisch kann da natürlich auch nerven :saint: Da muss man sich in der Runde einfach einig sein, was man möchte.

  • Ich sehe ganz im Gegenteil einen Trend dazu, zu versuchen Spiele kürzer zu gestalten. Viele 2. oder 3. Auflagen kommen immer gestreamlineter daher und werben mit kürzerer Spielzeit. Dazu sieht man auch bei neuen Spielen oder Kickstartern immer wieder das Anwerben von Spielerlebnis xy in "nur 120 min" o.ä..

    Einmal editiert, zuletzt von Morhits ()

  • Ich schätze, dass es für jedes Zeitsegment genügend neue Spiele gibt. Die heutigen Familienspiele dürften sich durchschnittlich zeitlich nicht all zu sehr von denjenigen der 80er, 90er, Nuller Jahre unterscheiden. Epische Spiele über 6 Stunden gab es auch schon, wie bereits hier mehrfach angemerkt wurde, auch vor 30 Jahren. Gefühlt sind Komplexitätsbrocken am oberen Ende der Euroskala regel- und materialtechnisch umfangreicher als ihre Pendants von vor 20 oder gar 30 Jahren und dauern vor allem in den ersten Partien länger bis alles erst einmal richtig sitzt. Heutige Vielspieler würden auch wahrscheinlich ein Spieleschwergewicht des Jahres 2000 im Spieljahrgang 2021 viel weiter unten bzgl. seines Anspruchs und Komplexität einsortieren.

  • An Arche Nova habe ich sowohl zu zweit als auch zu dritt jüngst locker vier Stunden gespielt - beide Male hab ich sehr fokussiert aufs Ziel gespielt und asap mit Artenschutzpunkten das Spiel entschieden. Schneller ließ es das Spiel m.E. nicht zu, musste ja immer erst die Verbandsaktion geeignet hochgelevelt werden usw.

    Gleiches - also Spieldauer gut vier Stunden - geschah bei Boonlake, wo ich schrieb:

    Und das Spiel? ... Einen (subjektiven) Haken hat es dann leider doch (für mich)... Es dauert... ich sehne mich einmal mehr nach "Quickies" wie Orleans und Viticulture. Wir mögen vielleicht nicht die Schnellsten sein, von AP-Anfällen kann aber keine Rede sein. Und wir wollen einander nicht zu unüberlegten Handlungen drängen - soll ja ein gutes Spiel bei raus kommen. Wer es ähnlich hält, dürfte zu ähnlichen Zeiten gelangen.

    Und Anfang des Jahres haben mich Anno1800 als auch Bonfire schon irritiert - letzteres auch nicht so das typische knackige Stefan-Feld-Spiel - auch mit diesen konnte man die 3-Stunden-Marke oft locker sprengen.

    Wenn Du schreibst, dass diese Spielzeiten "normal" sind und dass ihr die anderen nicht zu unüberlegten Handlungen drängen wollt....was machen dann Spielende "falsch", die Bonfire in 60-90, Arche Nova in 120-150 oder Corrosion in 90-120 Minuten spielen? Ich behaupte einmal frech, dass meine Spielzüge vielleicht nicht immer die optimalen sind, aber das weit weg von einer "unüberlegten Handlung" ist und trotzdem sind die gerade beschriebenen Spielzeiten eher die Regel bei meinen Gruppen. Das wird mir hier schon wieder zu sehr als "Naturgesetz" dargestellt, obwohl es imo einfach gruppen- nzw. mitspielendeabhängig ist.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wenn Du schreibst, dass diese Spielzeiten "normal" sind und dass ihr die anderen nicht zu unüberlegten Handlungen drängen wollt....was machen dann Spielende "falsch", die Bonfire in 60-90, Arche Nova in 120-150 oder Corrosion in 90-120 Minuten spielen?

    Nichts. Können wir uns auf die Lesart der hier diskutierten Vermutung einigen, dass - bei vertrauter und bewährter Spielweise - viele neuere Spiele auf eine längere Spieldauer angelegt sind, als man das bislang gewohnt war und dass dies mitunter den vertrauten und bewährten Rahmen (Spieletreffs, verfügbare Zeit) der jeweiligen Gruppe sprengen mag!? Vergiss die absoluten Zeitangaben.

  • Können wir uns darauf einigen, dass - bei vertrauter und bewährter Spielweise - viele neuere Spiele auf eine längere Spieldauer angelegt sind, als man das bislang gewohnt war und dass dies mitunter den vertrauten und bewährten Rahmen (Spieletreffs, verfügbare Zeit) der jeweiligen Gruppe sprengen mag!? Vergiss die absoluten Zeitangaben.

    Nein. Sie sind imo eben nicht auf eine längere Spieldauer angelegt. Sie dauern bei der euch vertrauten und bewährten Spielweise einfach nur länger. Das liegt bei den genannten Spielen aber nicht am Spiel selbst, sondern imo an der Spielweise.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Nein. Sie sind imo eben nicht auf eine längere Spieldauer angelegt. Sie dauern bei der euch vertrauten und bewährten Spielweise einfach nur länger. Das liegt bei den genannten Spielen aber nicht am Spiel selbst, sondern imo an der Spielweise.

    Aber es kann ja nicht sein, dass Smuntz bei Spielen aus dem Jahr 2021 im Schnitt eine Stunde länger braucht als du, ihr bei Spielen aus dem Jahr 2011 aber auf die gleiche Spieldauer kommt. Irgendwas muss sich ja dann doch geändert haben von damals zu heute.

  • Irgendwas muss sich ja dann doch geändert haben von damals zu heute.

    Ja ich "muss" halt meine Spielweise auf die neuen Mechaniken anpassen. Vielleicht gab es auch mehr Spiele, die eine feste Rundenzahl hatten und weniger, die das Spielende durch die Spielenden auslösen lassen. Da ist nämlich das Phänomen deutlich abgeschwächt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Irgendwas muss sich ja dann doch geändert haben von damals zu heute.

    Ja ich "muss" halt meine Spielweise auf die neuen Mechaniken anpassen. Vielleicht gab es auch mehr Spiele, die eine feste Rundenzahl hatten und weniger, die das Spielende durch die Spielenden auslösen lassen. Da ist nämlich das Phänomen deutlich abgeschwächt.

    Also wenn sich Spiele dahingehend verändert haben, dass sie früher eine über Gruppen hinweg stabilere Spielzeit hatten, heute aber in Abhängigkeit der Spielenden zu stark variierenden Zeiten führen, wäre das ja sehr interessant herauszufinden, warum das so ist? Gibt es denn z.B. einen Trend weg von fester Rundenzahl und hin zu variablen Spielendbedingungen?

  • Gibt es denn z.B. einen Trend weg von fester Rundenzahl und hin zu variablen Spielendbedingungen?

    Ich denke noch nicht einmal, dass es unbedingt ein Trend ist. Es wird nur über die entsprechenden Spiele mit variablem Ende mehr diskutiert und durch Foren, Blogs, Podcasts und der gleichen ist die Diskussion mehr im Fokus der Blase. Vorher war es nur eines der Spielegruppe, die das eine für sie zu lange Spiel einfach nicht mehr auf den Tisch gebracht hat.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Anno 1800 ist da auch ein Paradebeispiel dafür - das kann man ja fast beliebig in die Länge ziehen wenn man nicht gezielt auf den Sieg (Ausspielen der Karten) spielt, sondern einfach den TechTree hochklettert bis man wirklich alles mal gesehen und gemacht hat, und alle Tableaus aus allen Nähten platzen oder schlicht das Material ausgeht.


    Kann man machen, muss man aber nicht, Wenn man es macht dann darf man sich aber über eine Spieldauer deutlich über den 120 min nicht wundern oder gar zu ärgern, das liegt dann nämlich voll in eigener Hand/Verantwortung etwas dafür/dagegen zu tun :)

  • Eigentlich ist es doch ganz einfach:


    Ein Spiel soll dem Spielenden Spaß bereiten.


    Woraus resultiert der Spaß?

    Der Spielende muss sich gut unterhalten fühlen. Und dafür gibt es mehrere subjektive Kriterien (Mechaniken, Thema, Optik,...), und die Zeit, die für das Spielen benötigt wird.


    Wo liegt das Problem bei der Zeit?

    Der Spielende sollte sich während des Spielens nicht langweilen oder das Spielende herbeisehnen.


    Wer/was ist dafür verantwortlich?

    Wie bereits vorher erwähnt wurde, liegt es am einzelnen Spiel (Trägt der Spannungsbogen des Spiels über den Zeitraum?) oder an den MitspielerInnen (Muss ich gefühlte Ewigkeiten auf meinen Zug warten? Interessiert/betrifft mich, was die MitspielerInnen so verzapfen? Gibt es Probleme mit AP?)

    Übrigens sollte eine Erstpartie trotz einer längeren Dauer unterhalten und Spaß machen. Da merkt man schon recht gut, ob man begeistert ist und nach weiteren Partien dürstet oder eben nicht...


    Ich bin abschließend trotzdem der Meinung, dass viele neuere Spiele einfach als zu lang dauernd entworfen worden sind. Beispielsweise hatte ich in einem anderen threat #BeyondTheSun und #Faiyum erwähnt. In beiden Spielen wird zu oft dasselbe/sehr Ähnliches gemacht und deshalb fühlen sie sich repetitiv an.

    Darüber ärgere ich mich übrigens sehr. :cursing:

    Einmal editiert, zuletzt von nehu ()

  • Weil das jetzt hier schon zum zweiten mal fällt: ich finde, dass Beyond the Sun einen ausgesprochen guten zeitlichen Verlauf hat. Am Anfang ist es explorativ und fühlt sich nach vielen Möglichkeiten an, im Laufe des Spiels arbeiten sich die Spezialisierungen ganz von selbst raus und das Spielende wird durch die erreichten Achievements am Ende schneller eingeläutet, als man es erwartet hätte, und man schaut, was man in den letzten 2 Zügen noch an Punkten zusammenkratzen kann. Und in 90 Minuten ist das doch auch runtergespielt.

  • ich bin mit den Längen der Spiele grundsätzlich fein, 4h gute Unterhaltung sind eben 4h gute Unterhaltung. Daran gibt es nichts auszusetzen.

    Natürlich schade, sehr schade, wenn die zeitlichen Möglichkeiten nicht diese 4h ermöglichen was eben leider auch nicht selten der Fall ist.


    Der Haken den ich an manchen Spieldesigns sehe ist, dass sie -gefühlt- ein bisschen übers Knie gebrochen unbedingt immer noch ne Extraschleife und Leiste und Bonuskette mehr enthalten, als unbedingt nötig.


    Das fiel mir vor langer Zeit mal bei Lacerdas Lisboa auf wo ich eine Leidte als Kropf empfand. Thematisch rund aber für das Spielgefühl und die Dauer hätte es mMn niemand vermisst.

    Früher eben ein Lacerda-Faktor, auch heute, aber andere frachten bzw überfrachten ihre Werke ebenso.

    Mir hat es bei Merw nicht gefallen (gefühlt eine Leiste zu viel), bei Era of Tribes (Kampfruhmstätten oder wie auch immer die hießen) und bei Coffee Trader die Bonusmarker Plättchen die vielleicht passen, vielleicht nicht. "Unnötiger" Glücksfaktor in einem sonst komplett transparenten Spiel.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich geb mich der Wortklauberei nicht hin - viele Spiele dauern länger, lest wie Ihr wollt.

    Ich glaube es wollte dir niemand deine Meinung zu dem Thema absprechen, zumindest war das nicht die Intention meines ursprünglichen Postings.


    Wenn wir uns die letzten 20 Jahre anschauen, dann würde ich deine Aussage in der Hinsicht mittragen, dass die Spiele im gehobenen Eurobereich im Querschnitt an Komplexität gewonnen haben. Damit einhergehend ist oftmals auch ein Anstieg der Spielzeit bedingt. Ich sehe es ebenfalls so, dass einige Spiele heutzutage gerne auf allen Hochzeiten mittanzen und teilweise einen bunten Strauß an Mechaniken bieten , der dem Spiel aber nicht immer gut steht. Die Spiele mancher Autoren lösen eine Erwartungshaltung im Bezug auf den Anspruch aus, die von eben jenen Autoren bei Folgetiteln oftmals bedient oder gar übertroffen wird. Natürlich sind nicht alle Spiele komplexer oder länger, die Spielzeit von komplexen Spielen ist aus meiner Sicht aber zumindest nicht rückläufig.


    Die eigentliche Aussage meines Beitrags war jedoch die, dass manche Spiele aktuell auf Grund anderer Spielendbedingungen abgestraft werden. Bei den meisten Spielen ist es egal, da das Spiel nach X Runden endet und jeder Spieler eben eine bestimmte Anzahl an Zügen hat. Spiele wie Corrosion, Arche Nova oder Terraforming Mars sind aber flexibel in ihrem Ende, da die Spieler direkten Einfluss darauf haben.

    An Arche Nova habe ich sowohl zu zweit als auch zu dritt jüngst locker vier Stunden gespielt - beide Male hab ich sehr fokussiert aufs Ziel gespielt und asap mit Artenschutzpunkten das Spiel entschieden. Schneller ließ es das Spiel m.E. nicht zu, musste ja immer erst die Verbandsaktion geeignet hochgelevelt werden usw.

    Ich nutze mal dieses Zitat. "Schneller ließ es das Spiel nicht zu". Das ist eine Aussage, die ich mit meinem Ausgangspost kritisiert habe, da sie den Anspruch von Richtigkeit erhebt. Hättest du geschrieben, dass du für deine Runde nicht das Gefühl hast, dass sich das Spiel schneller spielen lässt, dann würde ich nichts sagen. Die Tatsache, dass andere und ich das Spiel mit drei Spielern in der Erstpartie in (deutlich) unter drei Stunden gespielt haben, zeigt aber, dass es das Spiel eben doch zulässt. Bei den aufgeführten Spielen sind die Leute am Tisch dafür zuständig, wie lange das Spiel dauert. Natürlich können die Karten mal nicht passen, nur macht das am Ende keine +90 Minuten aus. Für mich sind solche Aussagen problematisch, da sie dem Lesenden den Eindruck vermitteln, dass das Spiel einfach (zu) lang ist. Das Spiel ist es aber nicht, nur wirkt es in so manchen Posts so. Wenn daraufhin manch einer das Interesse an eben jenem Spiel verliert, da er diese persönliche Wahrnehmung als Fakt wahrgenommen hat, denn es wurde ja sprachlich genau so formuliert, dann finde ich das sehr schade und falsch.


    Spiele dauern in unterschiedlichen Runden unterschiedliche lang. Das liegt in der Natur der Sache. Nur sollte man eben bei Berichten über Spielerfahrungen die Länge nicht als Fakt verkaufen, wenn sie wahrscheinlich nicht alleinig am Spiel liegt. Diese variablen Spielendbedingungen sind da Fluch und Segen, da sie ein schnelles Spiel belohnen, aber auch ein langsames und unfokussiertes Spiel erlauben. Spaß können beide Varianten machen, nur finde ich es falsch dem Spiel den zweiten Punkt vorzuhalten, wenn das Spiel sich eben auch deutlich schneller spielen lässt. In diesem Fall täte ein "das Spiel ließ sich in unserer Runde nicht schneller Spielen" Abhilfe und wäre alles, was ich mir wünschen würde.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

    Einmal editiert, zuletzt von fjaellraeven ()

  • nehu – witzig, sowohl #BeyondTheSun als auch #Faiyum empfinde ich als straffe Rennspiele, bei denen mich oft das viel zu früh eingeläutete Endspiel überrascht, während ich noch sooo viele Pläne hatte... :)

    Das sind beides für mich sehr schnelle Spiele an der Unterkante der Schwelle, ab der mir das Spaß macht.

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  • Was helfen würde die Spielzeit generell zu verkürzen, ist, sich schon mal zu überlegen was man denn machen möchte wenn man wieder dran ist. Idealerweise incl. eines Plan B. Ich sehe allerdings ein, das es bei diesen „unsäglichen“ (8o) Workerplacements oft nicht möglich ist. Die sinnigen Aktionsfelder sind jetzt besetzt, und nun? Lösung dazu: Spielt andere Spiele! Die letzte Aussage scheint irgendwie persönlich gefärbt getroffen zu sein… :/ ;)

    Ansonsten ist es doch mit den angegebenen Spielzeiten wie beim Durchschnittsverbrauch eines Autos - die Daten stimmen nie! Eigentlich weiß das jeder und regt sich im Nachgang trotzdem drüber auf.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wenn ein Spiel einem persönlich zu lange dauert, dann ist es das unpassende Spiel für einen selbst oder das richtige Spiel in unpassender Spielrunde, weil man mit dem Tempo oder der Spielweise der Mitspieler nicht zurecht kommt. Beides kann man ändern oder ertragen - je nach Rahmenbedingungen und eigener Entscheidung, mit der Situation umzugehen.


    Das Spiel muss eben immer zu der Erwartungshaltung der Spielrunde passen und die Spielrunde zu einem selbst und umgekehrt. Dann gibt es für mich keine langen Spiele, sondern nur solche, die in der Spielrunde Spass machen und dann ist mir die verbrauchte Zeit auch egal, wenn die gefühlt gut verbracht war.


    Aber ja, in den letzten Jahren haben in meiner Wahrnehmung immer mehr Spiele den Massenmarkt der Vielspieler fernab der damals freakigen Nischen (CoSimer, 18xxer, Amitrash-Würfler & Co) erreicht, die locker die 120+ Minuten Marke reissen, weil die schlicht komplexer geworden sind. Wer fragt schon nach der Spielzeit für ein On Mars, wenn die Erklärung schon so lange dauert, wie früher ein typisches Eurogame gespielt war? Gebt den Spielen die Zeit, die sie brauchen ... oder spielt was anderes in passenden Spielrunden. Ich mache mir da keinen Stress.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich denke, es kommt, wie von etlichen Kommentatoren beschrieben, auf die Gruppe und auch ein wenig auf das Spiel an.


    Bei Spielen mit stark aufkommender Atmosphäre, diverse Ami-Trash-Vertreter oder Skirmisher etc, darf(!) die Zeit nicht zu kurz ausfallen.

    Wenn ein 'This War of mine', ein 'Arkham-Horror', ein 'Korsaren der Karibik' oder einfach ein 'Runebound' nach 30min durch ist - fehlt was. Die Spiele leben von der Stimmung und die darf da nicht zu kurz kommen.


    Bei Euro-Games finde ich die angepaßte Komplexität wichtig. Das Civilization (1980) mit Vollbesetzung (7) war mein bisher längster Abend mit gut 13h. Da sehnte man sich nach dem Ende.

    Bei den meisten Vertretern des Genres ist das Ende dagegen absehbar.

    Beim Terraforming Mars zB zieht es sich, wenn man sich über eine zu lange Zeit 'hochkonzentrieren' muß.

    Wenn die Schwelle überschritten ist, kommt die Aufmerksamkeits-Rezession. Wenn man merkt, daß man durch ist - kommt das Gefühl - es dauert zu lange...


    Es gibt bei uns auch jene Spieler, die so auf das Ende und den Sieg fixiert sind, daß sich die Partien im Rahmen halten.

    Natürlich geht alles am Besten in der richtigen Runde und ohne permanentes Mobiltelefon-beäugen.


    Früher, als mir etliche Vertreter neu waren, wie Arkham Horror, Axis & Allies, Twilight Imperium, Battlestar... - da war die Zeit egal.

    Es galt das Neue zu erkunden, zu begreifen und die besten Option auszutüfteln.


    Vieles an Spielen und Mechaniken gibt es schon bzw wird regelmäßig neu erfunden.

    Da ist der Forschungsdrang gebremster und die Geschichten hat man schonmal so ähnlich gehört. Das wird sich auch auf das Zeitgefühl auswirken.

    What do you want to play?

    'Fortune and Glory' kid, 'Fortune and Glory'..

  • Ich halte es da ja mit Gandalf dem Grauen: „Eine gute Partie dauert niemals zu lang, ebenso wenig zu kurz. Sie dauert genau so lang, wie sie soll.“ :zauberer:


    Was für mich heißt: ich stelle eine zunehmende unangenehme Länge nicht fest. Gab es früher schon bei ungünstiger Kombination aus Spiel und Mitspielern und kann es heute auch noch. Potentiell aber weniger wahrscheinlich, da meine Mitspieler auch seit Jahren doch die sind, mit denen ich am liebsten spiele.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ist die Frage jetzt allgemein gemeint, für jede Art von Spielen, so wie der Threadtitel es ausdrückt? Oder nur in Bezug auf Euros, von denen hauptsächlich im Eingangspost gesprochen wird.

    So, wie Du magst. Ich kenne mich mehr im Euro-Bereich aus. Ggf. gibt es die (gefühlte) Verlängerung der Spielzeit ja auch bei anderen Spielen.

    Und welcher Zeitraum ist mit früher gemeint? Vor 10, 20, 30…Jahten?

    Sagen wir mal 5-10 Jahre. Viele meiner Lieblingsspiele stammen aus diesem Zeitraum, dauern aber auch in voller Besetzung maximal zwei Stunden.


    Gruß Dee

  • aber wenn ich dann etwas zu dem Spiel schreibe, dann sollte ich doch zumindest mit einpreisen, dass ich selbst ein eher gemächlicher Spieler bin - was absolut nichts Schlechtes ist. Nur relativiert das die Kritik an der Spielzeit, die in den meisten Fällen nämlich nicht eingeordnet, sondern als Fakt präsentiert wird.

    Das nehm ich für zukünftige Berichte mal auf. Ich versuch zu analysieren und zu beschreiben, wieso ein Spiel (zu) lang ging. Dann setzt das eine lange Spielzeit bei mir hoffentlich besser in Relation zum Gesamtspiel.


    Dabei gibt es genug Spieler, die deutlich unter den vier Stunden bei Arche Nova bleiben, eher um die zwei Stunden mit zwei oder drei Spielern liegen, aber dies nicht oder zu spät posten, nachdem manch einer das Spiel gar nicht mehr verfolgt.

    Siehe dazu meine Auswertung aus dem Arche-Nova-Thread. Ein bissel höher sind die Zahlen schon im Durchschnitt, wobei natürlich logischerweise viele Erstpartien dabei sind. In einem Jahr wissen wir sicher mehr.

    Nur wäre es manchmal schön, wenn nicht dauernd auf der Spieldauer herumgeritten wird, wenn man sich selbst so einschätzen kann, dass man zu eben dieser Länge beigetragen hat.

    Bei konkret Arche Nova war dies aber gar nicht der Fall, vermute ich. Sprich, die einzelnen Aktionen gingen eigentlich gefühlt recht schnell vonstatten, da man ja meist irgendwie einen Plan verfolgt. Ich kann Dir also gar nicht genau sagen, wieso Arche Nova 3,5 h gedauert hat. Es lag nicht am langen Überlegen, denke ich. Aber das konkret besprechen wir lieber im Arche-Nova-Thread.


    Danke jedenfalls für Deine ausführliche Antwort.


    Gruß Dee

  • Meiner Meinung nach hat dies auch mit einer Weiterentwicklung der Brettspiele zu tun. Ein erhöhter Komplexitätsgrad und neue innovative Mechaniken bedingen n.m.E. meistens auch eine längere Spielzeit.

    Das halte ich für einen gute These. Da ich auch eher komplexere Spiele mag und im Laufe der Zeit es auch immer komplexer bei mir im Anspruch wird, fällt mir sozusagen meine eigene Vorliebe auf die Füße. Sprich, die Komplexität der Spiele ist so groß, dass sie dadurch länger dauern (durch längeres Nachdenken oder weil die Verzahnung es so vorsieht). Und so bin ich angezogen und abgeschreckt zu gleich von einem Titel … Aber da lässt sich ja was machen (nicht so komplexe Titel spielen oder mit der langen Spielzeit und nur einem Spiel am Abend leben).


    Gruß Dee

  • Denn es ist eben ein großer Unterschied ob ich sage "Das Spiel dauert zu lange" oder "Das Spiel dauert MIR/MEINER GRUPPE zu lange"

    Ich denke, da fehlt noch ein "Das Spiel dauert MIT MIR/IN MEINER GRUPPE zu lange." Sprich, es kann sein, dass zwei Gruppen 4 Stunden spielen. Und der einen Gruppe dauert das zu lange, der anderen nicht. Und dann gibt es den Unterschied, dass einmal das Spiel halt einfach so lange geht, weil so vorgesehen, oder dass die Spieler daran beteiligt sind (durch langes Nachdenken, zu viel Trashtalk, nicht in die Pötte kommen etc.)


    Gruß Dee

  • Aber das ist auch etwas, was ich absolut nicht verstehen kann. Wenn ich zum ersten Mal vor einem Spiel setze, dessen Komplexität ich noch nicht durchsteige, dann ist meine Herangehensweise immer: „Mal schauen was passiert, wenn ich das hier mache.“

    Ich gebe zu, dass ich zu denen gehöre, die aus jedem Spiel das Beste (also die beste Erfahrung, nicht das beste Ergebnis) machen wollen, ohne die Mitspieler zu sehr mit Downtime zu strafen. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich das Spiel von Anfang an richtig spielen möchte. Weil einen zweiten Versuch gibt es sehr oft bei mir nicht. Das Ausprobieren mache ich erst dann, wenn ein Spiel öfters auf den Tisch kommt und ich auch mal was mache, obwohl ich damit vermutlich scheitern werde oder es kein schönes Spielgefühl erzeugt. Aber das sind unterschiedliche Mentalitäten. Ich versteh die Leute, die eine erste Partie immer als Testrunde ansehen, auch nicht. :D


    Gruß Dee

  • Warum muss ein Spiel in 2 Std. fertig sein?

    Beispiele hatte ich ja oben genannt. Wenn nach der Arbeit, die halt da ist, und der Familie, die halt auch da ist, zwei Pärchen an einem Abend nur von 20 bis 22 Uhr Zeit haben, dann muss das Spiel halt nach 2 Stunden fertig sein. Denn den Kinder, den Hunden und dem Job ist es egal, dass Du am Vortag bis nachts um 1 gespielt hast.


    Anderes Beispiel Arche Nova: Ein großartiges Spiel, das ich gern mit all den Menschen spielen würde, die sich dazu verleiten lassen. Aber eine Erstpartie von drei bis vier Stunden schreckt dann halt ab. Und ich kann nicht als Argument bringen, dass es ab der zweiten Partie nur zwei Stunden dauert. Weil es kommt ja nicht zur Erstpartie, was schade ist.


    Und dann gibt es ja noch die Spieler, die gerne viel Verschiedenes an einem Abend erleben wollen, aus welchen Gründen auch immer. Da ist es dann auch nicht gut, wenn es nur ein Spiel am Abend ist, dass vier Stunden lang geht.


    Gruß Dee

  • mMn nicht. Die Spielzeit hat sich in aller Regel doch eher verkürzt. Gemessen an den anspruchsvollen Spielen zumindest, kleine Spiele waren ja immer eher kurz.


    Ein WoW von 2005 kann zu 4. mit Erweiterungen schon mal 12 Stunden dauern - zu 6. will ich mir das gar nicht ausmalen. Mage Knight kann ewig und 3 Tage dauern, ist aber auch nicht neu. TI4 soll auch kürzer sein als TI3. Die Szenarien in VdW2, die 6 oder mehr Stunden benötigen, sind auch eher selten. Ein aktuelles Heavy Euro von Lacerda spielt man gefühlt in der Hälfte der Zeit eines Yedo (mit 11 Runden) ;)

  • Ein Spiel darf so lange dauern, wie es eben dauert. Glücklicherweise habe ich weder ein Blag am Hals, noch eine Partnerin, die mich mit dem Nudelholz vermöbelt, wenn ein Game mal den Abend füllt oder das Hobby auf sonstige Art sabotiert.

    Dann muss auch nichts "schnell runtergespielt" sein oder eine "angenehme Spielzeit" haben oder wie die bescheuerten Phrasen alle lauten, die aktuell so hip und trendy sind.

  • Wenn nach der Arbeit, die halt da ist, und der Familie, die halt auch da ist, zwei Pärchen an einem Abend nur von 20 bis 22 Uhr Zeit haben, dann muss das Spiel halt nach 2 Stunden fertig sein.

    Du hast Recht mit dieser Ausgangslage, allerdings käme ich dann aber auch nicht auf die Idee so ein Spiel wie bsw. Arche Nova zu spielen. Aber mein Blickwinkel ist vermutlich persönlich gefärbt - so eine Konstellation ergibt sich bei mir zu 99,9% schlicht nicht.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • mMn nicht. Die Spielzeit hat sich in aller Regel doch eher verkürzt. Gemessen an den anspruchsvollen Spielen zumindest, kleine Spiele waren ja immer eher kurz.

    Auch meine Einschätzung. Habe auch den Eindruck, dass der Anteil "langer" Spiele pro Spielejahrgang in keinster Weise zugenommen hat. In Summe werden es aber selbstverständlich immer mehr ;)

  • Was in den letzten Jahren neu ist, dass es sehr komplexe und anspruchsvolle Euro-Spiele gibt, die häufig auch sehr lange dauern (und auch viel Material haben). Wenn man reiner Euro-Spieler ist, dann könnte man also jetzt den Eindruck haben, "dass Spiele länger dauern". Die KoSims aus den 70/80er-Jahren waren aber häufig deutlich länger als diese.


    Generell würde ich sagen, es gibt vor allem ein Überfluß an allen Arten von Spielen: mehr lange Spiele, mehr Partyspiele, mehr Euro-Spiele, mehr Spiele mit viel Material, mehr Spiele mit schöner Grafik usw.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    3 Mal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Ich zitier mich kurz:

    Bin ganz bei Dee - nur hätte ich das gar nicht als Frage formuliert - es ist so. Und ja, die Rede ist von den geliebten Euro-Spielen, anderes kommt mir nicht auf den Tisch.

    Was in den letzten Jahren neu ist, dass es sehr komplexe und anspruchsvolle Euro-Spiele gibt, die häufig auch sehr lange dauern (und auch viel Material haben). Wenn man reiner Euro-Spieler ist, dann könnte man also jetzt den Eindruck haben, "dass Spiele länger dauern".

    Hast Du gut zusammengefasst - bis auf den Fehlschluss, dass Dee oder ich das über Euros hinaus verallgemeinern wollten. Wer öfter was von mir liest, erkennt den Euro-Puristen - über mehr kann ich hier gar nicht qualifiziert mitreden :D

    Und die Zahl der komplexen Euros nimmt zu, auch aus der Feder von Autoren, die das bislang so nicht praktiziert haben - darin sehe ich schon einen gewissen Wandel. Das mit der (subjektiv) längeren Spieldauer ist eine Begleiterscheinung und je nach den eigenen Lebensumständen ggf. problematisch. Keinesfalls will ich mich hier über die tollen Spieldesigns beklagen, würde mich sonst wohl kaum damit beschäftigen wollen.

  • Die Ausgangsfrage ist vielleicht falsch - nicht die Spiele dauern länger, sondern ihr (also die zeitlich getriebenen) habt schlicht zu wenig Zeit.

    Zu der Fraktion gehöre ich und kann das auch akzeptieren. Ich habe den Eindruck, dass sich meine Art zu spielen klar mir den Lebensphasen ändert. Damit komme ich zurecht, erinnere mich aber nur gut, dass es eben auch mal anders war.


    Jemand schrieb weiter oben, dass Menschen wie ich sich die Zeit für längere Spiele nehmen könnten, wenn sie wollten. Ich denke in der Mitte liegt die Wahrheit. Gelegentlich ginge das, oft haut es angesichts anderer Verpflichtungen nicht hin. Mein Credo ist aktuell deshalb, dass ich in der Familie Spiele bis maximal 45 Minuten Spielzeit spiele / spielen kann. In der abendlichen Runde alle paar Wochen spielen wir in 2-3 Stunden zzgl. Erklärung umfangreichere und komplexere Spiele.


    Ganz cool ist es, wenn man ein Spiel speichern kann. Je nach Genre geht das meiner Ansicht nach ganz gut. Nur wie? Ein Gaming Table wäre eine Option oder ein dediziertes Spielzimmer, in dem ein Spiel einfach stehen bleibt. Einige Spiele spielen sich ohnehin in Kapiteln, da geht das dann auch. So richtig zufriedenstellend geht das bei den meisten Spielen allerdings nicht meiner Ansicht nach. Habt ihr da Ideen oder macht ihr sowas?

  • Habt ihr da Ideen oder macht ihr sowas?

    Ideen hattest Du ja schon selbst, aber nein, so etwas machen wir nicht und wäre für mich auch eher ein Zeichen, dass es kein Spiel für mich ist. Ich bevorzuge ja eh schon „kurze“ Spiele, die so um die 2-3 Stunden dauern. Da wäre ein Brocken, der 10 Stunden dauert und aufgebaut bleiben muss, nichts für mich. Bei Kampagnen-/Episodenspielen (die ich aus verschiedenen Gründen auch ungern spiele, aber ab und zu Ausnahmen mache) baue ich auch lieber alles ab und auf, damit Ordnung herrscht.


    Gruß Dee

  • Ja, tendenziell zu lange