Beiträge von Gead im Thema „Dauern Spiele heutzutage zu lange oder ist das nur ein Gefühl?“

    Wenn ich hier von sechsstündigen TFM-Partien lese, frage ich mich echt, ob da alle in Dauer-AP verfallen sind?

    Nein. Zur Einordnung: 3-Spieler, davon zwei Neulinge und ein sehr erfahrener Erklärbär; Draft-Variante und Venus-Erweiterung. Ständig zu draften hat sicherlich viel der Spielzeit beansprucht und zwar nicht zu ständiger aber doch zu mancher AP-Starre geführt … ;)

    Darum ging es mir aber gar nicht, sondern um den Vergleich von sehr langer zu deutlich kürzerer Spielzeit. Und die lange Spielzeit bei TFM habe ich ja eben nicht als negativ empfunden.

    Wenn jemand ein Spiel als zu lang empfindet, ist das halt dessen Empfindung.

    Nach knapp sechs Stunden endete bei mir mal die Erstpartie Terraforming Mars. Das war für mein Empfinden sehr lang, denn ich war danach so gesättigt (und bin es noch), dass ich dieses Spiel nicht unbedingt erneut spielen muss. Ich habe die lange Spielzeit dennoch als positiv und zum Spielthema passend erlebt: unbewohnbares in bewohnbares Terrain umzuwandeln, das braucht eben viel Zeit. Der Zeitfaktor wird somit zu einem als natürlich empfundenen Spielelement.


    Anderes Beispiel: Klong im All dauerte in der Erst- und einzigen Partie nicht mal die Hälfte der obigen Zeit. Da ich frühzeitig beim Wettrennen um den Sieg „ausgeschieden“ war, empfand ich die restliche Zeit bis zum Spielende jedoch als quälend lang. Die Motivation bis dahin weiterspielen zu wollen, korrelierte für mich sehr stark mit dem Zwang, es zu müssen. Heißt: Die Motivation nahm stetig ab. Die absolut gemessene Zeit war kürzer als bei Terraforming Mars (wo ich übrigens auch verloren habe), relativ habe ich die Spielzeit aber als länger und damit negativ empfunden. Zwar passte es zum Thema, kam also nicht überraschend, auf eine Wiederholung habe ich trotz der kürzeren Spielzeit eher keine Lust.


    Beiden Spielen gemein ist, dass ich die jeweils vergangene Zeit rein subjektiv erlebt habe. Die hypothetische Frage, inwieweit das Ausscheiden für den Wunsch nach Wiederholung eine Rolle spielt, beantworte ich mit der natürlichen Abneigung, die gleiche Erfahrung nicht noch einmal machen zu wollen. (Dieses „Schicksal“ teilt das zweite Spiel mit Everdell, das ich durch frühzeitiges Aussteigen beendet hatte. Die folgende Wartezeit – bis auch die anderen ihr Spiel beendet haben – empfand ich als ziemlich sinnlos, unabhängig vom ähnlichen Spielausgang (krachende Niederlage)).


    Objektiv erfahrbar sind für mich nur Spiele mit Echtzeit. 5-Minute Dungeon dauert exakt 5 x 5 Minuten*. Fertig!

    * Von Fehlversuchen mal abgesehen, die aber deswegen nicht länger dauern.