Man kann eigentlich nur sagen, wie lange das Spiel gedauert hat und was man dabei Empfunden hat. Zum Beispiel Langeweile. Und dann ist das wieder ein valider, wenn auch kein objektiver Kritikpunkt am Spiel, da es nicht die Spieldauer über zu unterhalten wusste.
Das stimmt natürlich vollkommen. Das Problem dabei ist, dass "Spieldauer" ein objektiv messbarer Faktor ist. 4h für eine Erstpartie Arche Nova ist kein "Gefühl", sondern dann einfach Fakt.
Und damit wird die Kritik an der Spieldauer schnell von einem "gefällt mir nicht", also einer subjektiven Einschätzung, zu einem "das Spiel dauert zu lange (und ist damit "schlecht")" und damit zu einem objektiven Qualitätsmerkmal.
Die Frage ist dann aber immer, ob es dem Spiel anzulasten ist, dass es in einer Gruppe 4h dauert, oder der Gruppe. Im ersten Fall braucht es einfach grundsätzlich diese Spieldauer. So wie ein 18xx oder ein Twilight Imperium sogar noch länger dauern dürften.
Im zweiten Fall gibt es für mich noch einmal zwei Ausprägungen. Entweder liegt es einfach an der Gruppe oder es liegt an der Gruppe und das Spiel unterstützt die Spielenden nicht auf dem Weg zu den Endbedingungen. Konkret ist Arche Nova für mich hier wieder Typ 1 und Corrosion Typ 2. Arche Nova belohnt quasi durch jede Karte und jede Aktion, die ich spiele. Da liegt es rein an den Spielenden, ob es länger oder kürzer dauert. Man kann sich da eigentlich nicht wehren und es ist auch klar, wie ich auf das Spielende hinarbeiten kann. Corrosion dagegen ist bezüglich der Folgeaktionen unintuitiv und kann sich deswegen ziehen. Das ist dann wieder ein valider Kritikpunkt am Spiel.
Ansonsten kann ich Warbear natürlich nur zustimmen. Alles was für die komplette Gruppe passt ist gut, alles was auch Einzelnen keinen Spaß macht ist nicht gut. Aber das ist eben eine rein subjektive Sache, aber die Spieldauer wird eben leider oft als objektiv angesehen und nur dem wollte ich widersprechen.