Beiträge von Alluidh im Thema „Dauern Spiele heutzutage zu lange oder ist das nur ein Gefühl?“

    Mein Einstieg in den Bereich der etwas umfangreicheren Brettspiele geschah Ende der 80er/Anfang der 90er mit Spielen wie Britannia, 18XX, Republic of Rome, Civilization und Co. Wir hatten uns am Samstag Nachmittag getroffen und dann, nach einem gemeinsamen Essen, gegen 17:00 Uhr begonnen und ein Spiel endete in der Regel dann selten vor Mitternacht, meist später. Wir hatten unseren Spaß und die Spieldauer war nie ein Diskussionspunkt.


    Heute noch existieren Spiele, die ein gewisses Auseinandersetzen mit den Regeln voraussetzen und bei denen es eine (gelegentlich steile) Lernkurve gibt. Hierzu zähle ich auch das aktuell ständig erwähnte Arche Nova. Ja, die erste Partie zu Zweit endet selten unter 3 Stunden, da die Symbolik umfangreich ist und nicht direkt in Fleisch und Blut übergeht. Allerdings reichen wenige Partien, um bei einer Spielzeit zwischen 90 und 120 Minuten zu landen.


    Ebenfalls heftig fand ich die Diskussionen über Anno 1800 vor einem Jahr. Wenn ich in einer zwei Spieler Partie aus einem Rennspiel ein schöner Bauen-Projekt mache, kann sich dieses Spiel abendfüllend ziehen, allerdings lassen sich auch Vier-Spieler-Runden gut in 2 Stunden beenden.


    In meinen Augen liegt es allerdings an der immer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne, den immer schnelleren Schnitten bei Film und Fernsehen und dem immer größer werdenden Anspruch an schneller Bespaßung (ich sage nur Forum gegen Facebook - Schnell konsumiert, schnell vergessen), dass sich das Empfinden ändert.


    So freue ich mich lieber über Aktionen wie an unserem letzten Sonntag, an dem wir uns mit anderen Personen getroffen, gut gegessen und ohne Blick auf die Uhr gespielt haben. Es war schön, gesellig und stressfrei. Persönlich benötige ich die tägliche Hektik meines Arbeitslebens nicht auch noch in meiner Freizeit.