Voidfall (Nigel Buckle / David Turczi) - Mindclash Games [2022]

  • Das muss diese eindeutige Definition der 4 X sein, von der gesprochen wurde ;)


    Ein Euro kann kein 4X sein weil isso

    Ich versteh's nicht. Manchmal bist du so smart und scharfsichtig, und dann haust du wieder so unnötige, unüberlegte Dinger raus, die beim Versuch, die unzulänglichen Argumente anderer zu entlarven, ihre eigene Kurzsichtigkeit übersehen.

    Teilst du dir den Account irgendwie mit jemandem? 🤔


    Muss man denn nach Scythe und Tapestry deiner Ansicht nach schon wieder durchkauen, dass 4X etwas ist, das man zwar nicht immer allgemeingültig trennscharf definieren kann, weil es natürlich fließend ist und von Amitrash bis Heavy Euro funktioniert, und dass manche Spiele aber trotzdem nicht der ERWARTUNG an ein 4X gerecht werden, selbst wenn sie Elemente und Überschneidungen mitbringen?


    Aber bitte: "Voidfall ist ein Heavy Euro 4X Spiel!" Da haste.

    Mal schauen, ob und falls ja welchem Teil der Aussage die meisten Leute widersprechen werden, die 4X nicht eindeutig definieren können. 😉

    3 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Mein Voidfall ist leider noch nicht angekommen, aber dies mal zum Denkanstoß:

    Civilization 6, Stellaris.

    Das sind mal zwei PC Titel, die das 4x Genre in Reinform repräsentieren und zu meinen Lieblingsspielen gehören, in die ich zusammen weit über 1000 Stunden Spielzeit investiert habe.

    Bei der Exploration müssten die Tiles unbekannte Elemente aufweisen. Das scheint Voidfall nicht zu haben, da die Tiles nach Szenario ausgewählt werden. Das Erkunden bei 4x Spielen ist aus meiner Sicht der wichtigste Aspekt. Das Erzeugen einer unbekannten Spielwelt, die es zu entdecken gibt, erzeugt den größten Nervenkitzel eines 4x Spiels. Wohin entsende ich meine Scouts? Finde ich weitere Rohstoffe? Wo entdecke ich neue Gefahren, oder den perfekten Standort für meine neue Siedlung? Kann ich bei alledem schneller sein als meine Gegner?

    Expansion sorgt dafür, dass sich meine Zivilisation vermehren und ausbreiten kann. Mehrere Standorte sorgen für Wachstum, mehr Ressourcen, mehr militärische Kraft und am Ende aber auch für mehr Neid der anderen Völker. 20 Städte an verschiedenen Fronten sind eben schwieriger zu verteidigen als zwei zentrale Städte. Bietet Voidfall eine solche Art der Expansion?

    Der dritte Aspekt „exploit“ hängt sehr eng gekoppelt an der oben genannten Erkundung. Auf der Suche nach immer mehr Ressourcen, entwickeln sich auch meine Technologien weiter. Meine Zivilisation schreitet voran, beutet die Welt um sich aus und nutzt neu gefundene Ressourcen für immer bessere und fortgeschrittenere Innovationen und Erfindungen. Dieser 4x Aspekt ist ein Wettrennen. Gegen die Zeit und gegen andere Zivilisationen. Wer schafft es sich z.B. Zugang zu Öl zu verschaffen, um überhaupt in der Lage zu sein Panzer oder Plastik herzustellen. Oder schaffe ich es auf diplomatischem Weg an Öl zu kommen, indem ich hierfür Luxusressourcen eintausche, die mein Mitspieler dringend benötigt.

    Der letzte Begriff „exterminate“ steuert grundlegend meine Spielweise. Sobald die Welt von allen entdeckt wurde und man sich auf natürliche Art und Weise ausgebreitet hat, kommt es unweigerlich dazu, dass es keinen Platz mehr hierfür gibt. Bin ich der Anführer, der sich weiteres Land notfalls auch mit Kriegen besorgt? Oder möchte ich meine Zivilisation friedlich durch die Zeit lenken und setze auf Harmonie und Stabilität? Bin ich ein Aggressor, oder der Verbündete, auf den meine Mitstreiter jederzeit setzen können? Eventuell scheine ich auch nur nach außen so friedlich und in Realität habe ich meine Spione und Unterhändler, die unter dem Radar dunkle Dinge planen…

    Das sind mal ein paar schnelle Gedanken, was ich erwarte, wenn ich 4x lese. Natürlich kann ein Brettspiel das nicht so umsetzen, wie eine digitale Version, aber auch hier gibt es ja durchaus gute Vertreter, wie Era of Tribes.

    Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er sich von den ursprünglichen 4x Versprechungen der Voidfall Entwickler verarscht fühlt, oder ob er sich über das Spiel freut, welches es am Ende geworden ist. Als ich damals die die ersten Videos und Regelfetzen gesehen habe, war mir sofort klar, dass es sich hierbei um keine echtes 4x handelt. Unterstütz habe ich es dennoch, aber eben mit einer anderen Erwartungshaltung.

  • Mein Voidfall aus der Sammelbestellung kommt laut DHL App morgen an 👍🏻 Ich bin auf die Interaktion gespannt. Dass diese nicht so hoch sein soll, dämpft die Vorfreude etwas. Gibt ja inzwischen genügend Euros mit Interaktion und das 4X Feeling habe ich persönlich schon etwas erwartet. Aber will das Spiel nicht vorverurteilen. Diese Erwartungshaltung ist mMn auch nicht ungerechtfertigt, sieht man sich die ersten Zeilen dieses Threads an:

    „Mindclash Games is very proud to present Voidfall, a space 4X game that brings the genre to Euro enthusiasts’ tables.“

    „Voidfall combines the tension, player interaction, and deep empire customization of the 4X genre with the resource management, tight decisions, and minimum-luck gameplay of an economic Euro.“

  • Diese Erwartungshaltung ist mMn auch nicht ungerechtfertigt, sieht man sich die ersten Zeilen dieses Threads an:

    „Mindclash Games is very proud to present Voidfall, a space 4X game that brings the genre to Euro enthusiasts’ tables.“

    „Voidfall combines the tension, player interaction, and deep empire customization of the 4X genre with the resource management, tight decisions, and minimum-luck gameplay of an economic Euro.“

    Was eine interessante Frage aufwirft:

    Ist die Erwartungshaltung gerechtfertigt, weil der Begriff in einem zweieinhalb Jahre alten Newsletter des Verlags von vor der Kampagne auftaucht?

    Oder ist sie ungerechtfertigt, weil zwei Leute, die das Spiel gespielt haben, nach Erscheinen sagen, dass man die Erwartungshaltung lieber fallen lassen sollte, um nicht enttäuscht zu werden? 🤔


    Ich habe darauf nicht mal eine Antwort. 😊

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich habe jetzt nicht die gesamte Kampagne im Kopf, aber kann mir nicht vorstellen, dass das Marketing groß vom Newsletter abweichen soll. Wäre seltsam im Newsletter mit 4X-Euro mit Interaktion zu werben und dann in der Kampagne nur noch mit 2X ohne Interaktion (nur ein Beispiel). Meine persönliche Erwartungshaltung orientiert sich an der Kampagne des Verlages zum Zeitpunkt des Kaufes. Diese kann natürlich durch die Community nachträglich gedämpft werden sobald das Produkt erschienen ist.

  • Oder sobald man sich während der Kampagne mit dem Spiel beschäftigt hat.

    Da war die (vermeintlich) geringe Interaktion schon abzusehen?

    Wir sollten denke ich erstmal weitere Testberichte abwarten und am Ende zählt sowieso der persönliche Eindruck, der je nach Gruppe/Spielertyp variiert.

  • War auch mein Eindruck vom Informieren über Voidfall, weswegen ich über den TI Vergleich sehr verwundert war. Allerdings scheinen die Ersteindrücke zu sein, dass das Spiel noch mehr Euro und weniger 4X zu sein scheint, was mir erstmal nicht so gefällt aber ich lass mich überraschen. Früher oder später werde ich mir so oder so nen eigenen Eindruck machen, mit meinem eigenen Exemplar oder mit einem anderen.

    Ich sag es gerne nochmal: Voidfall ist ein lupenreines Euro. Man sollte an das Spiel herangehen, dass es 100% Euro und 0% 4X ist, dann wird man nicht enttäuscht, und falls man aus dem Thema doch irgendwie 10 oder 30 oder 60 oder 90 Prozent 4X-Feeling mitnehmen kann, kann man sich darüber freuen. 😊

    Damit bin ich schon enttäuscht bevor ich's überhaupt gespielt habe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich damals nicht gut genug informiert habe, aber ich hatte das Gefühl, dass das schon als 4X beworben wurde oder? An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

  • Ich habe jetzt nicht die gesamte Kampagne im Kopf, aber kann mir nicht vorstellen, dass das Marketing groß vom Newsletter abweichen soll.

    Dein Argument war der Newsletter. 🤷🏻‍♂️


    Wie gesagt: Solltest du am Ende der Ansicht sein, dass es doch kein oder zu wenig 4X ist: Bei den Leuten, die es gespielt haben, hast du es zuerst gehört, dürftest also nicht überrascht sein.

    Und wenn es ausreichend 4X ist, hast du es im Marketing gehört, und bist auch nicht überrascht. Beste Ausgangslage also. 😊

  • Ich sag es gerne nochmal: Voidfall ist ein lupenreines Euro. Man sollte an das Spiel herangehen, dass es 100% Euro und 0% 4X ist, dann wird man nicht enttäuscht, und falls man aus dem Thema doch irgendwie 10 oder 30 oder 60 oder 90 Prozent 4X-Feeling mitnehmen kann, kann man sich darüber freuen. 😊

    Damit bin ich schon enttäuscht bevor ich's überhaupt gespielt habe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich damals nicht gut genug informiert habe, aber ich hatte das Gefühl, dass das schon als 4X beworben wurde oder? An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Es wurde als 4X meets Heavy Euro beworben mit deterministischen Kampf etc., aber eben auch mit Interaktivität.

  • Ich sag es gerne nochmal: Voidfall ist ein lupenreines Euro. Man sollte an das Spiel herangehen, dass es 100% Euro und 0% 4X ist, dann wird man nicht enttäuscht, und falls man aus dem Thema doch irgendwie 10 oder 30 oder 60 oder 90 Prozent 4X-Feeling mitnehmen kann, kann man sich darüber freuen. 😊

    Damit bin ich schon enttäuscht bevor ich's überhaupt gespielt habe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich damals nicht gut genug informiert habe, aber ich hatte das Gefühl, dass das schon als 4X beworben wurde oder? An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Oder du freust dich, weil doch mehr 4X ist, als du erwartest. :)

  • Damit bin ich schon enttäuscht bevor ich's überhaupt gespielt habe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich damals nicht gut genug informiert habe, aber ich hatte das Gefühl, dass das schon als 4X beworben wurde oder? An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Es wurde als 4X meets Heavy Euro beworben mit deterministischen Kampf etc., aber eben auch mit Interaktivität.

    Eigentlich wollte ich nicht in das Horn pusten, hab aber das Gefühl, dass viele das Spiel blind unterstützt haben.


    Ist mangelnde Interaktivität bei diesem Spiel wirklich dem Spiel anzulasten oder vielleicht auch den Spielern?

    Das Spiel gibt euch die Möglichkeiten doch an die Hand.


    4X ist wie bei Scythe ne Marketing Masche.

    Bei Eclipse lese ich oft, dass versucht wird das "Sektor-zieh-Glück" beim erkunden zu minimieren durch Hausregeln oder das man nur verloren hat weil man zu Beginn doofe Sektoren zieht.


    Scythe und Voidfall fendern das ab und machen genau den Kritikpunkt weg. Ihr wisst was euch erwartet und nur der erhältliche Bonuschip ist die Erkundung.


    Alle anderen X'e sehe ich als erfüllt.

    Es bleibt ein 3,5X Euro für mich.

  • Also nachdem bei uns Voidfall mittlerweile auch auf dem Tisch war, mal meine 2 cents zum Thema 4X.


    Wir können uns auf 3X einigen, das ist fair. Aber Exploration sehe ich wirklich nicht. Nahezu alle Informationen sind offen, die einzigen Ausnahmen sind die Belohnungstoken für denjenigen, der einen Sektor das erste Mal einnimmt. Die geben irgendwas zwischen einem Siegpunkt und zwei Ressourcen. Da verhält sich Voidfall analog zu Twilight Imperium oder Scythe. Wirkliche Exploration biete da eher Eclipse, Civilization oder Clash of Cultures.


    Die anderen 3X sind aber enthalten: Ich breite mich aus, baue meine Flotte aus, werde stärker, muss / kann später gegnerische Zivilisationen zurückdrängen, muss Ressourcen aus meinen Sektoren schöpfen, erforsche neue Technologien. Alles da.


    Thematisch? Leider nein.


    Für mich gibt es einen klaren Unterschied zwischen Twilight Imperium / Eclipse und Voidfall. Letzteres ist ein Heavy Euro bei dem man, wenn man drauf achtet, das Thema findet. Erstere sind typische Ami-Spiele mit epischen / lustigen / unfairen Momenten und Überraschungen und - gerade bei TI - wesentlich mehr Tabletalk. Voidfall spielt sich da wesentlich solitärer und ist im Kern ein Optimierpuzzle.


    Noch so ein paar Random Statement, die uns bei der "Analyse" im Nachgang aufgefallen sind:

    • Selten haben Sektoren aufgedruckte Ressourcen-Gilden. Meistens kann ich frei aussuchen, welche Gilden ich dort platziere. Das fühlt sich ein wenig unthematisch an, weil der Sektor / Planet keinerlei Rolle spielt.
    • Es gibt keinen klassischen Tech-Tree. Alle Zivilisationen haben jeweils eine spezielle Technologie, mit der sie starten und die ein anderer Spieler kopieren kann. Ansonsten teilt man sich 8 Technologien nach dem Motto "first come, first serve" oder auch "wenn weg, dann weg".
    • Kämpfe sind komplett deterministisch. Damit sind Schiffe lediglich eine andere Form der Ressource und das Einnehmen eines Sektors lediglich "einkaufen". Es bleibt aber trotzdem genug Raum für Flottenzusammenstellung bzw. Technologien und Fronten, bei denen über den Faktor Mensch zumindest noch Spannung herrscht.
    • Das Spiel ist übrigens mechanisch erschreckend simpel. Lediglich die Komplexität der Möglichkeiten überfordert zu Beginn.
    • Der Kampf ist präsenter als gedacht (Scythe Vergleich) und wesentlich lukrativer. Die Mechanik, dass besiegte Gegner weniger attraktiv werden, ist wirklich großartig.


    Aber wer sich jetzt denkt, dass Voidfall ein TI oder Eclipse wäre, was mit coolen Komponenten und Artwork von Ian O'Toole daher kommt, der wird sicher enttäuscht werden. Ich würde Voidfall eher für die sehen, die gerne Scythe spielen und (wesentlich) mehr Komplexität, etwas mehr Konflikt oder einfach ein Weltraumsetting wollen.

  • Aber wer sich jetzt denkt, dass Voidfall ein TI oder Eclipse wäre, was mit coolen Komponenten und Artwork von Ian O'Toole daher kommt, der wird sicher enttäuscht werden. Ich würde Voidfall eher für die sehen, die gerne Scythe spielen und (wesentlich) mehr Komplexität, etwas mehr Konflikt oder einfach ein Weltraumsetting wollen.

    Das wiederum klingt sehr ansprechend für mich.

  • An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Das denke ich auch immer wenn ich das nächste Story Coop/Solo Spiel sehe ... dann komme ich zu Vernunft und sage mir.... ein Spiel, das ich durch (extra übertrieben) 1 Würfel-Wurf verlieren kann, ist nichts für mich. Da hätte ich auch gleich nen Würfel werfen können, bei 6 Gewonnen und viel Zeit gespart.


    Ich möchte meinen Verstand austesten und nicht mein Glück.


    Bitte den Eintrag überspitzt wahrnehmen!

    Keine Diskussion über Glücksanteile in Spiele, die sind oft vorhanden und aus meiner Sicht auch in gewissen Grad notwendig.

    Einmal editiert, zuletzt von Tantis ()

  • An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Das denke ich auch immer wenn ich das nächste Story Coop/Solo Spiel sehe ... dann komme ich zu Vernunft und sage mir.... ein Spiel, das ich durch (extra übertrieben) 1 Würfel-Wurf verlieren kann, ist nichts für mich. Da hätte ich auch gleich nen Würfel werfen können, bei 6 Gewonnen und viel Zeit gespart.


    Ich möchte meinen Verstand austesten und nicht mein Glück.

    Oft geht es in solchen Spielen ja um Wahrscheinlichkeitsmanipulation, was dann wieder Verstand fordert. 😊

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Das denke ich auch immer wenn ich das nächste Story Coop/Solo Spiel sehe ... dann komme ich zu Vernunft und sage mir.... ein Spiel, das ich durch (extra übertrieben) 1 Würfel-Wurf verlieren kann, ist nichts für mich. Da hätte ich auch gleich nen Würfel werfen können, bei 6 Gewonnen und viel Zeit gespart.


    Ich möchte meinen Verstand austesten und nicht mein Glück.

    Denke das ist ne Diskussion, die den Thread hier sprengen würde und nicht dort hinzukommen, aber ich find's zu simpel das auf den einen Würfelwurf zu reduzieren, das würde ja den Spaß en man davor hatte komplett nichtig machen und verschiedene Spiele haben verschiedene Zwecke und die Einstellung mit der man da rangeht macht viel aus. Ich gehe nicht an Nemesis mit der Einstellung "ich gewinne das jetzt", ich gehe mit der Einstellung "das wird jetzt ne mega geile Erfahrung, völlig egal ob ich gewinne oder nicht" ran.

    Ich hab auch gar nix gegen Euros, ich mag Euros an sich schon, ich mag optimieren, planen und nachdenken. Ich finde einfach nur, dass es viele Euros gibt, die gute Spiele sind aber halt nicht mehr, und ich dann letztendlich nicht weiß, wieso ich meine limitierte Spielzeit auf das Spiel aufwenden sollte, wenn ich stattdessen zB Brass spielen könnte. Bei mir sind erstmal alle Euros YAEs (Yet another Euro) / JASEs (Just Another Soulless Euro) bis sie mir das Gegenteil beweisen. An den (für mich) Europerlen hab ich dann aber auch sehr viel Spaß, gestern ne Partie Wasserkraft gespielt, war großartig.

  • Weil das immer und immer wieder aufkommt mit der geringen Interaktion. Nicht das ich da falsch verstanden werde.


    Ich möchte noch mal betonen, dass es bei unseren Partien so war, dass beide kein Interesse am Kampf hatten. Das hatte unterschiedliche Gründe, aber vor allem lag es daran, dass wir erst einmal auf uns selber achten mussten. Wenn irgendwer von uns gewollt hätte, hätte es jederzeit zu einer Schlacht kommen können. Und das macht auch in gewisser Weise Sinn, weil man, wenn man darauf achtet, schon die Ziele des Gegenspielers vereiteln kann. Aber diese Übersicht haben wir einfach noch nicht.


    Der Vergleich zu Scythe ist da treffend. Dort wird auch in der Partie nur drei bis vier Mal gekämpft. Und bei Voidfall wird es wohl ähnlich sein, weil dir ansonsten nämlich die Ressourcen ausgehen. Der Rest der Interaktion beschränkt sich darauf, dass man die Ziele des anderen im Auge haben muss und eventuell Dinge wegkauft, bevor er sie nehmen kann. Gerade bei den Technologien und der Agenda. Natürlich spielen die unterschiedlichen Sektoren auch noch eine grosse Rolle, da manche sehr sehr mächtig sind. In sofern ist die Interaktion schon sehr ähnlich zu Scythe.


    Im übrigen gab es auch bei Eclipse Partien, wo sehr wenig gekämpft wurde unter den Spielern.

  • Genau das meine ich ja - ich hätte unter einem "typischen" 4x nicht zwingend etwas anderes erwartet - sondern ein Euro ;)

    Okay. Das halte ich jetzt für einen interessanten Ansatz. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass das dasselbe ist. Aber gut. 😉

    Ich habe nie geschrieben, dass es dasselbe ist - ist es ja auch nicht. Für mich ist ein Euro eine Oberklasse - also ein Spiel, bei dem es viel um eine ausgefeilte Mechanik mit tendenziell wenig Glück geht. Ein 4x Spiel hingegen muss die 4x bedienen: Exterminate, Explore, Expand und Eploit. Das kann dabei vollkommen auf Euro-Elemente setzen - muss es aber nicht.


    Btw.: Habe aber Voidfall noch nicht gespielt - will damit aber auch nicht sagen, dass es das eine, andere etc. ist.

  • In der Anleitung stehen auch bei zwei Häusern, dass sie nur eine Fokuskarte erhalten, im Stapel waren aber jeweils zwei (unterschiedliche). Ansonsten bisher vom Material und Inlay einen sehr sehr guten Eindruck. Da bekommt man richtig Lust drauf es zu spielen… dann noch die Tokens aus Metall im Add-On, alles geht gesleeved rein, so muss das sein. Glatte 10 von 10 von mir für Material und Inlay.

    Ich weiß gerade nicht mehr den genauen Begriff, aber da steht jeweils "1 Häuserkarten" oder so ähnlich. Da ist quasi nur die Zahl falsch, aber der korrekte Plural dahinter.

    Auf einer Übersicht ist auch die Innovationskarte nicht drauf

    Ja, das ist im gedruckten Tray Manual leider falsch. Wir hatten das richtig mit "2 Hausfokussen" und es wurde dann auf Anraten von Mindclash wieder falsch zurück geändert nachdem wir (Übersetzerin und Lektor) unsere Daten abgegeben hatten. Solche Dinge ärgern mich, weil ich das gerne korrekt gehabt hätte. Warum das Mindclash wieder geändert haben? Vielleicht, damit es identisch zu ihren falschen Angaben ist? Wer weiß ...

  • Das denke ich auch immer wenn ich das nächste Story Coop/Solo Spiel sehe ... dann komme ich zu Vernunft und sage mir.... ein Spiel, das ich durch (extra übertrieben) 1 Würfel-Wurf verlieren kann, ist nichts für mich. Da hätte ich auch gleich nen Würfel werfen können, bei 6 Gewonnen und viel Zeit gespart.


    Ich möchte meinen Verstand austesten und nicht mein Glück.

    Denke das ist ne Diskussion, die den Thread hier sprengen würde und nicht dort hinzukommen, aber ich find's zu simpel das auf den einen Würfelwurf zu reduzieren, das würde ja den Spaß en man davor hatte komplett nichtig machen und verschiedene Spiele haben verschiedene Zwecke und die Einstellung mit der man da rangeht macht viel aus. Ich gehe nicht an Nemesis mit der Einstellung "ich gewinne das jetzt", ich gehe mit der Einstellung "das wird jetzt ne mega geile Erfahrung, völlig egal ob ich gewinne oder nicht" ran.

    Ich hab auch gar nix gegen Euros, ich mag Euros an sich schon, ich mag optimieren, planen und nachdenken. Ich finde einfach nur, dass es viele Euros gibt, die gute Spiele sind aber halt nicht mehr, und ich dann letztendlich nicht weiß, wieso ich meine limitierte Spielzeit auf das Spiel aufwenden sollte, wenn ich stattdessen zB Brass spielen könnte. Bei mir sind erstmal alle Euros YAEs (Yet another Euro) / JASEs (Just Another Soulless Euro) bis sie mir das Gegenteil beweisen. An den (für mich) Europerlen hab ich dann aber auch sehr viel Spaß, gestern ne Partie Wasserkraft gespielt, war großartig.

    Wieso hat denn Brass eine Seele? Was soll das eigentlich bedeuten bei einem Spiel?

    Ich denke man findet Spiele interessant, oder nicht. Thematisch ansprechend, oder nicht.

    An Euros hab ich in der Regel wenig bis kein Interesse, aber vllt ist Voidfall ja eines der besonderen und herausragenden Euros, die auch ich super finde.

    Das denke ich auch immer wenn ich das nächste Story Coop/Solo Spiel sehe ... dann komme ich zu Vernunft und sage mir.... ein Spiel, das ich durch (extra übertrieben) 1 Würfel-Wurf verlieren kann, ist nichts für mich. Da hätte ich auch gleich nen Würfel werfen können, bei 6 Gewonnen und viel Zeit gespart.


    Ich möchte meinen Verstand austesten und nicht mein Glück.

    Ein Würfelwurf ist doch auch nur ein Zufallsereignis, wie viele andere auch. Ich kann Arnak verlieren, weil ich nicht die gute Karte ziehe. Agricola, weil das falsche Plättchen aufgedeckt wird. Great Western Trail, weil ich in den fünf Karten nicht die richtige Kuh ziehe. Burgen von Burgung, weil das richtige Plättchen nicht kommt. Usw. Die wenigsten Spiele haben gar kein Glückselement.

    Trotzdem teste ich da ja meinen Verstand. Wie groß dann der Anteil von Glück vs. Können ist, das ist eine andere Frage und hängt von vielen Dingen ab.

    Ansonsten muss man Russian Railroads, Schach, Go oder ähnliches spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von gelöscht_09112023 ()

  • Volle Zustimmung. Sonst würde ich immer antworten, dir reicht Go als einziges Spiel. Da kannst du nämlich ein Leben lang deinen Verstand austesten/ausbilden und immer noch gegen einen 6dan verlieren.

  • Hat schon irgendjemand was zur Auslieferung von Skellig gehört? Hoffentlich kommen die Retail-Versionen auch bald :)

    Top 10:

    1. Brass: Birmingham, 2. Arkham Horror LCG, 3. Hegemony: Lead your class to victory 4. Carnegie, 5. Brass Lancashire, 6. Aeon Trespass: Odyssey, 7. On Mars, 8. Underwater Cities, 9. Voidfall, 10. Gaia Project

    Member of Deppen am Tisch

  • Hat schon irgendjemand was zur Auslieferung von Skellig gehört? Hoffentlich kommen die Retail-Versionen auch bald :)

    Erst nach den Kickstarterauslieferungen und laut Update von Mindclash dauert die KS-Auslieferung wohl noch wenige Wochen. Ich habe selbst hab z. B. meinen Pledge auch noch nicht erhalten.

  • Ich finde der 4X-Begriff wird relativ inflationär und schwammig verwendet, leider auch von Verlagen. Aber auch unter den Spielern, z.B. gilt TI bei vielen als Paradebeispiel für ein solches Spiel, dabei fehlt (zumindest in der Grundversion) eine der "X", nämlich eXplore, genau wie bei Voidfall. Darüber beschwert sich aber so gut wie niemand.


    Ich habe bei der Bewerbung meines "4X"-Spiels bewusst diesen Begriff nur selten verwendet und es stattdessen als "Space Empire Builder" bezeichnet.


    Es gibt auch andere Begriffe in dem Brettspiel-Genre, die sich mit der Zeit verändert haben. Z.B. galt der Begriff "Take That" früher nur für störende, zufällig aufkommende negative Interaktionen, mittlerweile wird aber der Begriff von vielen für jegliche Art von negativen Interaktionen verwendet.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    3 Mal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Aber auch unter den Spielern, z.B. gilt TI bei vielen als Paradebeispiel für ein solches Spiel, dabei fehlt (zumindest in der Grundversion) eine der "X", nämlich eXplore, genau wie bei Voidfall. Darüber beschwert sich aber so gut wie niemand.

    Aber durch die Erweiterung kommt das X dazu?


  • Glück und Können ist gar nicht der Punkt. Das Problem ist, wenn ein Spiel durchrechenbar wird, weil es zu wenig Variablen gibt. Go hat eine variable nach jedem Zug, sodass ich nach jedem Zug adaptieren muss.


    Ihr kennt bestimmt alle Spiele, bei denen man zb die letzten 2 Runden nicht mehr spielen muss, weil man nicht mehr verlieren kann. Dies ist ein häufiges Problem bei Euro-Games über weite Strecken des Spiels und mir persönlich raubt das jeden Spaß.

  • Aber auch unter den Spielern, z.B. gilt TI bei vielen als Paradebeispiel für ein solches Spiel, dabei fehlt (zumindest in der Grundversion) eine der "X", nämlich eXplore, genau wie bei Voidfall. Darüber beschwert sich aber so gut wie niemand.

    Aber durch die Erweiterung kommt das X dazu?

    Ja, in der Erweiterung, "Prophecy of Kings", zieht man zufällig eine Karte für jeden neuen Planeten, den man einnimmt und erhält dadurch zusätzliche Resourcen/Einheiten/Eigenschaften.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

  • Ja, in der Erweiterung, "Prophecy of Kings", zieht man zufällig eine Karte für jeden neuen Planeten, den man einnimmt und erhält dadurch zusätzliche Resourcen/Einheiten/Eigenschaften.

    Das hört sich aber auch nicht nach so viel mehr an, als die verdeckten Tokens, die man bei Voidfall erhält, oder?

    Ja, ist ungefähr dasgleiche.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    Einmal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Das grundsätzliche Designproblem bei 4X-Spielen ist ja, wenn das eXplore-Element zu bedeutend ist, dass es dann zu sehr von Glück abhängt, was man im frühen Stadium des Spiels entdeckt. Dadurch, das die Imperien klein anfangen und dann viel wachsen sollen (das Spiel soll ja auch episch sein) können kleine Vorteile beim Entdecken am Anfang des Spiels zu großen Vorteilen am Ende des Spiels heranwachsen. Das ist ja auch gerade eine der Kritikpunkte an Eclipse, obwohl auch da die Sektoren auch nicht so wahnsinning unterschiedlich stark sind.


    Daher "können" eigentlich grundsätzlich 4X-Spiele kein bedeutsames eXplore-Element haben, wenn sie auch eXpand/eXploit haben sollen und es trotzdem noch idR ein spannendes Spiel bis zum Schluß bleiben soll.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    3 Mal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Ja, in der Erweiterung, "Prophecy of Kings", zieht man zufällig eine Karte für jeden neuen Planeten, den man einnimmt und erhält dadurch zusätzliche Resourcen/Einheiten/Eigenschaften.

    Das hört sich aber auch nicht nach so viel mehr an, als die verdeckten Tokens, die man bei Voidfall erhält, oder?

    bei TI können auch Wurmlöcher und zufällige Planeten bei diesen Karten dabei sein. Etwas Erkundung gibt es also schon. Gerade neue Wurmlöcher, bringen die Spieler manchmal plötzlich sehr nah zusammen und ändern den Spielablauf

  • Das grundsätzliche Designproblem bei 4X-Spielen ist ja, wenn das eXplore-Element zu bedeutend ist, dass es dann zu sehr von Glück abhängt, was man im frühen Stadium des Spiels entdeckt. Dadurch, das die Imperien klein anfangen und dann viel wachsen sollen (das Spiel soll ja auch episch sein) können kleine Vorteile beim Entdecken am Anfang des Spiels zu großen Vorteilen am Ende des Spiels heranwachsen. Das ist ja auch gerade eine der Kritikpunkte an Eclipse, obwohl auch da die Sektoren auch nicht so wahnsinning unterschiedlich stark sind.


    Daher "können" eigentlich grundsätzlich 4X-Spiele kein bedeutsames eXplore-Element haben, wenn sie auch eXpand/eXploit haben sollen und es trotzdem noch idR ein spannendes Spiel bis zum Schluß bleiben soll.

    Ich denke mir immer, dass es doch gut funktionieren müsste, wie am PC, dass man zwar "früh" bedeutende Dinge (wie Uran oder Öl) finden kann, diese aber erst nutzen kann, wenn man gewisse technologische Fortschritte gemacht hat.

    Wenn alle Imperien anfangs nur Kohle und Erz nutzen können, würden frühe Funde wieder weniger nützlich werden, wenn man erst Forschung betreiben muss.


    Oder übersehen ich da etwas?

  • Zum Thema „4X“: Expand, Exploit, Exterminate – also Ausbreiten, Ausbeuten, Auslöschen – tut man doch bei Voidfall auch. Das Auskundschaften (Explore) entfällt dagegen komplett. Da sprechen wir in Summe also maximal von einem „3X“. Das löscht den Entdecker-Durst natürlich kaum bis wenig, dafür kommen alle fair aus den Startlöchern – ich erinnere mich an Partien Eclipse, bei denen eine kampfschwache Fraktion am Anfang fast nur Wächter gezogen hat und keine Ressourcen-Plättchen. Das Spiel war quasi gelaufen. Wie man es macht, ist es verkehrt 🙂


    Für mich war von Anfang an klar, dass Voidfall eher ein von Mechaniken getriebener Engine-Builder mit Area-Control-Einflüssen ist, als ein exaltiertes Politik-Gerankel vom Schlage eines Twilight Imperium. Der nächste Vergleich war für mich stets Scythe, das auch maximal ein „3X“-Titel ist (ich rechne Auskundschaften und Auslöschen hier als halbe „X“). Wirklich überrascht bin ich von den ersten Eindrücken also nicht.


    Das solitäre Spiel trifft weder mich noch meine Spielegruppe besonders hart. Wir spielen sets mit so viel Rücksichtnahme, dass wir uns vorab meist persönlich entschuldigen, wenn wir jemand anderen angreifen (ich bin da noch die größte Sau, die gerne Messer in jedem Rücken verteilt 😅). Wenn jeder für sich dahin bauen kann und am Ende abgerechnet wird, ist das okay für uns – auch das kennen wir bereits von Scythe. Und die andere Hälfte der Zeit, werde ich das Spiel ohnehin alleine genießen, weil ich mir ein ähnlich knackiges Solo-Puzzle erhoffe, wie schon Imperium: Klassik/Legenden vom gleichen Autoren-Team (Turczi/Buckle).


    Selbstverständlich gilt: Wenn man eine gänzlich andere Erwartungshaltung zu diesem Spiel hatte und nun enttäuscht ist, dann ist das absolut legitim. Ich selbst habe das Projekt so verstanden, wie es die vielen Eindrücke jetzt schildern. Mehr kann ich dazu erst sagen, wenn mein Spiel aus der Sammelbestellung bei mir angekommen ist – Tracking-Nummer habe ich schon mal 😊

  • Ja, das würde einen Unterschied machen für die langfristige Planung, aber wenn man frühe Funde durch eXplore nicht relativ zeitnah nutzen kann, dann ist das eXplore-Element aber auch nicht so spannend. Evtl. ist es dann effektiver gar nicht oder weniger zu Kundschaften. Der Aufwand des Kundschaften muss sich ja auch irgendwie auszahlen.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    Einmal editiert, zuletzt von Mageant ()

  • Also können wir festhalten, dass wir eigentlich einfach alle 18XX Spiele spielen sollten, da haben wir nämlich 6 mal so viel X wie bei diesem 3X Voidfall und noch'n X als Ersatzteil. Artwork ist da in der Regel auch besser.

    Diskutiert man unter Eisenbahnern eigentlich auch so häufig, ob ein Spiel nun ein richtiges 18XX ist oder vielleicht doch nur ein 13XX? 🤔


    SCNR