[2020] Die verlorenen Ruinen von Arnak, Czech Games Edition/HeidelBÄR Games

  • Ich will jetzt nicht zu sehr ins OT abdriften, aber wenn ihr schon über Arnak Zubehör diskutiert, kann ich nur wärmstens kleine Schalen aus Palmblättern empfehlen.

    Perfekte Größen, leicht, günstig (ca 15 Eur für 20-30 Stk.), angenehm und kein Kunststoff ;) -> passt gut zum Arnak Thema


    Hier ein paar Beispiele in unterschiedlichen Formen und Größen zur Orientierung.

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  • EurohellDesign: Danke! Bin voller Vorfreude. Danke nochmal für alles.

    Zum Preis: Also ich finde ja 13,50 € für 27 Kompasse und 27 Münzen nicht zu teuer. Außerdem habt Ihr ein sehr faires Versandkostenmodell.

  • Ich hab Arnak gestern zum ersten mal gespielt - gleich zweimal. Tagsüber war ich bei einer befreundeten Familie - da wars zu dritt - und abends dann noch mal online zu viert mit einer anderen Gruppe. Und ich bin verwirrt, weil ich zwei SEHR unterschiedliche SPielerlebnisse hatte.


    Nachmittags wars echt nett - haben zu dritt das Ganze mit Regeln in rund 2 Stunden gespielt. Punktemäßig lagen wir bei 40-42-61(ich) Es hat uns allen echt Spaß gemacht - ne fluffige Runde.


    Abends dann noch mal mit meiner regelmäßigen online-Gruppe. Mindestens 2 der Spieler sind schon echt gute Spieler, die recht schnell Strategien durchblicken. Ergebnis: 55(ich), 56, 60, 92. Die Partie hat mit im Nachgang wenig Spaß gemacht - es wurde gerade von dem Gewinnerspieler viel herum optimiert - offenbar mit Erfolg. Gedauert hat das Ganze mit Regeln erklären ca. 3.5 Stunden.


    Ich kann jetzt nicht sagen, dass oft unsinnig lange nachgedacht wurde - aber eben jeweils immer etwas länger als im Nachmittagsspiel - online dauert ja auch alles etwas länger, da man sich nicht non-verbal abstimmen kann. Aber für das, was das Spiel ist, war es mir eindeutig zu lang. An einem Dominations kann ich gerne so lange spielen, an einem Lisboa / On Mars vermutlich auch - aber für Arnak ist mir das zu viel. Da man aber bei Arnak in jeder Runde eine neue Spielsituation hat mit neuen Optionen (erkundeten Orten), muss jede Runde neu komplett nachgedacht werden, ob die bisherige Strategie / die geplanten Züge noch die besten sind oder sich dadurch neue Optionen ergeben, die besser sind.


    Jetzt habe ich nur die Befürchtung, dass das Spiel nichts für Expertengruppen ist - weil es dann einfach zu lange dauert.


    Zwei andere Dinge, die mir am Spiel im Nachhinein nicht gefallen:

    - Die Forschungsleiste ist im Kerne eine furztrockene Euro-Siegpunktleiste - so ähnlich wie die Forscherleiste in Maracaibo. Gib X ab, bekomme Y und Siegpunkte. SEHR unspannend.

    - Die Artefakte wirken im Vergleich zu den Gegenständen weniger gut. Teilweise sind die fast identisch (Artefakt: Besiege ein Monster / Kosten: 4 Kompasse; Gegenstand: Zahle 1 Kompass, besiege ein Monster / Kosten: 4 Geld - da man aber für das Artefakt eine Steintafel zum Aktivieren braucht, ist der Gegenstand fast besser, da Steintafeln > Kompasse). Ja, die Artefakte kann man einmal gratis beim Kauf aktivieren - aber dann brauche ich halt immer diese Steintafeln - sonst sind das tote Karten.

  • Ich glaube auch dass sich viele am Anfang zu sehr auf das Orte entdecken und Monster kloppen konzentrieren... in meiner letzten Runde habe ich das genau einmal getan... gibt in diesem Spiel viele andere Möglichkeiten Punkte zu machen 😉

    Das ist ja das Problem, es gibt genau nur zwei Möglichkeiten Punkte zu machen: Tempel und Orte. Sind die Orte entdeckt, dann bleibt nur noch der Tempel oder stumpf irgendwelche Karten zu kaufen die ein oder zwei Siegpunkte bringen.

    Und zu Beginn Orte zu entdecken macht mehr Sinn als sich teurer den Tempel hoch zu hangeln. Die Orte bringen (wenn man das Monster besiegt) immer gleich 8 oder 11 Siegpunkte, zusätzlich bekommt man noch Ressourcen. Hat man erst mal einige Orte entdeckt und Material gesammelt, kann man dann meist noch problemlos den Tempel rauf rasen.

    Also ich weiss nicht, bei uns hat das Spiel zu viert jedenfalls stark an Reiz verloren.

    In unserem gestrigen Spiel hat der Gewinner 5 Orte erkundet - und dabei 5 Monster besiegt. Allein das brachte ihm 49 Punkte ein (25 Monster und 8 Erkundungsplättchen á 3 Punkte). In der letzten Runde hatte er noch genügend Ressourcen, um mit seiner Lupe noch bis ganz nach oben zu kommen (von ca. der Mitte aus).Beim Kartenkauf hat er sich darauf konzentriert, mit "Rabatt" erkunden zu können (Wasserflugzeug).


    Ein Lvl II -Ort bringt einem ca. 11 Punkte - 6 über die Plättchen, 5 über das recht einfache Monster. Dem gegenüber steht die Forschungsleiste, für die man für 11 Punkte ne GANZE Menge der seltenen Ressourcen aufwenden muss (Rubine / Steintafeln / Pfeile). Wenn man ganz oben ankommt gibts 24 Punkte - etwa so viel wie für 2 erkundete & frei geräumte Lvl II-Orte.

  • Jetzt habe ich nur die Befürchtung, dass das Spiel nichts für Expertengruppen ist - weil es dann einfach zu lange dauert.

    Wie immer hängt das von den Mitspielern ab.

    Ich habe neulich auf BGA eine Partie zu zweit gespielt, da hatten beide Spieler unter 15min Bedenkzeit am Ende. In den meisten meiner Partien liegt die Zeit etwa bei 30min/Spieler. Das finde ich ok. Ich habe aber auch einen "Experten" dabei, der braucht schon mal mehr als eine Stunde nur für sich. Wenn das 4 Spieler so machen, dann macht das natürlich keinen Spaß mehr.

    - Die Artefakte wirken im Vergleich zu den Gegenständen weniger gut. Teilweise sind die fast identisch (Artefakt: Besiege ein Monster / Kosten: 4 Kompasse; Gegenstand: Zahle 1 Kompass, besiege ein Monster / Kosten: 4 Geld - da man aber für das Artefakt eine Steintafel zum Aktivieren braucht, ist der Gegenstand fast besser, da Steintafeln > Kompasse). Ja, die Artefakte kann man einmal gratis beim Kauf aktivieren - aber dann brauche ich halt immer diese Steintafeln - sonst sind das tote Karten.

    So tot sind die gar nicht. Ich benutze die Artefakte gerne als Reisekarten.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Jetzt habe ich nur die Befürchtung, dass das Spiel nichts für Expertengruppen ist - weil es dann einfach zu lange dauert.


    Zwei andere Dinge, die mir am Spiel im Nachhinein nicht gefallen:

    - Die Forschungsleiste ist im Kerne eine furztrockene Euro-Siegpunktleiste - so ähnlich wie die Forscherleiste in Maracaibo. Gib X ab, bekomme Y und Siegpunkte. SEHR unspannend.

    - Die Artefakte wirken im Vergleich zu den Gegenständen weniger gut. Teilweise sind die fast identisch (Artefakt: Besiege ein Monster / Kosten: 4 Kompasse; Gegenstand: Zahle 1 Kompass, besiege ein Monster / Kosten: 4 Geld - da man aber für das Artefakt eine Steintafel zum Aktivieren braucht, ist der Gegenstand fast besser, da Steintafeln > Kompasse). Ja, die Artefakte kann man einmal gratis beim Kauf aktivieren - aber dann brauche ich halt immer diese Steintafeln - sonst sind das tote Karten.

    Es ist meiner Erfahrung nach IMMER ein Unterschied, wie die Leute am Tisch mit Spielen umgehen. Die "Experten" haben die Angewohnheit alles zu hinterfragen, Züge zu optimieren und Regeln oftmals ganz genau auszulegen. Dagegen spielen die "Wenigspieler mehr aus dem Bauch heraus und überlegen oftmals weniger angestrengt über den optimalen Zug. Auch sind Regeln so in Ordnung, wie sie erklärt wurden. Das führt bei Spielen wir Arnak dann dazu, dass die eine Gruppe "fluffiger" spielt als die andere. Auch die Gespräche während des Spiels sollten unterschiedlich sein. Während die einen ggf. über Strategien sprechen und sich gegenseitig blockieren, spielt man bei der anderen Gruppe einfach drauflos ohne groß an die anderen und deren Punkte zu denken. Hier muss man für sich halt sehen, was einem besser gefällt.
    Die nötige verbale Kommunikation während des Online-Spielens ist halt ein Zeitfresser. Dass sollte allen am Tisch klar sein, so dass Gespräche, die nichts mit dem Spiel zu tun haben, durchaus den Spielfluss zum erliegen bringen können.


    Bezüglich der Artefakte gibt es halt noch den Unterschied, dass man diese beim Kauf direkt benutzen kann, ohne eine Steintafel bezahlen zu müssen und sie nach Erhalt und Nutzung dann quasi auf die Ablage kommen. Gegenstände dagegen kommen beim Kauf direkt unter das Deck, so dass man deren Effekt durchaus erst in folgenden Zügen nutzen kann. Desweiteren haben Artefakte meines Wissens auf jeder Karte ein Flugzeug-Symbol, was das "Reisen" mit ihnen auf der Hand durchaus leichter macht, als wenn man sich auf Gegenstände einschießt.

    Edit: Wer zu lange schreibt, wird von Matze :ninjad:

  • Jetzt habe ich nur die Befürchtung, dass das Spiel nichts für Expertengruppen ist - weil es dann einfach zu lange dauert.

    Wie immer hängt das von den Mitspielern ab.

    Ich habe neulich auf BGA eine Partie zu zweit gespielt, da hatten beide Spieler unter 15min Bedenkzeit am Ende. In den meisten meiner Partien liegt die Zeit etwa bei 30min/Spieler. Das finde ich ok. Ich habe aber auch einen "Experten" dabei, der braucht schon mal mehr als eine Stunde nur für sich. Wenn das 4 Spieler so machen, dann macht das natürlich keinen Spaß mehr.

    - Die Artefakte wirken im Vergleich zu den Gegenständen weniger gut. Teilweise sind die fast identisch (Artefakt: Besiege ein Monster / Kosten: 4 Kompasse; Gegenstand: Zahle 1 Kompass, besiege ein Monster / Kosten: 4 Geld - da man aber für das Artefakt eine Steintafel zum Aktivieren braucht, ist der Gegenstand fast besser, da Steintafeln > Kompasse). Ja, die Artefakte kann man einmal gratis beim Kauf aktivieren - aber dann brauche ich halt immer diese Steintafeln - sonst sind das tote Karten.

    So tot sind die gar nicht. Ich benutze die Artefakte gerne als Reisekarten.

    Danke für eure beiden Rückmeldungen - die sind ja inhaltlich recht ähnlich - ja, Artefakte sind einmal "gratis" sofort, was einem ggf. im Zug interessante möglichkeiten lässt. Ich hab gestern halt recht viele Artefakte gekauft - mit dem Ergebins, dass sie mir mein Deck zumüllten, weil ich so viele Steintafeln gar nicht aufwenden konnte. Und in Folgerunden kann ich sie halt nicht immer gut nutzen, weil ich die Steintafeln vornehmlich für die Forschung brauche. Und dann ist es eine quasi leere Karte mit Flugzeugsymbol - da ist die Ausrüstung dann schon stärker.

  • Danke für eure beiden Rückmeldungen - die sind ja inhaltlich recht ähnlich - ja, Artefakte sind einmal "gratis" sofort, was einem ggf. im Zug interessante möglichkeiten lässt. Ich hab gestern halt recht viele Artefakte gekauft - mit dem Ergebins, dass sie mir mein Deck zumüllten, weil ich so viele Steintafeln gar nicht aufwenden konnte. Und in Folgerunden kann ich sie halt nicht immer gut nutzen, weil ich die Steintafeln vornehmlich für die Forschung brauche. Und dann ist es eine quasi leere Karte mit Flugzeugsymbol - da ist die Ausrüstung dann schon stärker.

    ... das klingt in meinen Ohren jetzt erstmal : er hat die Erfahrung gemacht, dass man einem Spieler nicht zu viele Orte überlassen sollte - sprich man muss selbst anstreben, Orte zu entdecken.

    Die zweite Erfahrung, die Du gemacht hast ist: kaufe weniger und nur gezielt Artefaktkarten.


    ( Das verstehe bitte nicht als Kränkung oder anzweifeln Deiner spielerischen Fähigkeiten - ich war schließlich nicht bei Deinen Partien dabei :aufgeb:)

    Ich habe halt aus meinen ersten Partien meine Schlüsse gezogen, was wohl sinnvoll ist oder eher nicht)


    Mit den Erfahrungen, die Du gemacht hast, ist es doch eigentlich ganz spannend, das Spiel nochmal neu anzugehen und einen anderen Weg zu probieren.


    Grundsätzlich spiele ich #DieverlorenenRuinenvonArnak auch lieber mit Bauchspielern. 3,5 Stunden sind eindeutig zu viel.

    Zu zweit in ca. 75 Minuten gespielt mag ich das Spiel sehr gern :).

    Einen spielerischen Überflieger sollte man nicht erwarten und mit Glück/Pech muss man auch an der ein oder anderen Stelle leben ....

  • Wie so oft, kann man an Spiele wie dieses recht unterschiedlich herangehen.


    Klar kann man punkteorientiert optimierend spielen. Das hat aber mit "Erleben" wenig zu tun. Die Forschungsleiste ist dann quasi als Punktelieferant unverzichtbar.


    Ich sehe Arnak aber eher als Erlebnisspiel mit Indy-Flair. Da besiegt/tötet man keine Monster, sondern es handelt sich dabei um "ehrenwerte" Wächter, die nur ihre Aufgabe erfüllen und deren Respekt man sich verdienen kann, z.B. dadurch, dass man Steintafeln entziffert, wodurch man eine Gunst gewährt bekommt und Ansehen gewinnt (in Gestalt von schnöden Punkten).


    Die Forschungsleiste macht einem das Erleben schwer, weil sie als Punktelieferant sehr mechanisch daherkommt und wenig Boni liefert, die beim Entdecken nützlich sind. Da finde ich den Ansatz der gerade teilweise veröffentlichten Solokampagne interessant, in deren erstem Kapitel schon die bloße Möglichkeit des Voranschreitens auf der Fortschrittsleiste an Erfolge beim Entdecken von Orten geknüpft ist. Man versorgt sich nicht bloß mit irgend welchen Sachen, sondern man muss neue Orte entdeckt haben, wenn man auf der Fortschrittsleiste vorankommen möchte, wobei man die "Kosten" des Fortschreitens trotzdem auch bezahlen muss.


    Ich "kaufe" auch keine Artefakte oder Gegenstände, sondern ich betreibe Aufwand, um sie zu finden und dann nutzen zu können. Die "Kosten" in Gestalt von Münzen oder Kompassen stellen den erforderlichen Aufwand dar, wobei diese Vorstellung bei den Kompassen ohnehin leicht fällt, weil sie ja eh nur als Symbol für den Aufwand an Zeit und Energie stehen.


    So hat denn auch die Solokampagne in ihren Kapiteln konkrete Ziele, die erreicht werden müssen, um das Kapitel zu gewinnen. So ist eines der Ziele im ersten Kapitel, den Eulen-Wächter für sich zu gewinnen, der zu Spielbeginn auf Stufe sechs der Fortschrittsleiste liegt. Dazu muss man dann also sechs neue Orte der Stufe I entdeckt haben, um überhaupt in die sechste Stufe der Fortschrittsleiste aufsteigen zu dürfen. Die Schritte dort finden als solche normal statt. Hat man die sechste Stufe und dort das Eulen-Feld erreicht, darf man sich um den Respekt des Eulen-Wächters bemühen.


    Das habe ich noch nicht gespielt, es sieht für mich aber sehr vielversprechend aus.


    Punkte gibt es in der Solokampagne zwar auch, man bekommt aber gar keine, wenn man nicht die Aufgaben erfüllt hat. Hat man die Aufgaben erfüllt, hat man das Kapitel gewonnen, die erzielten Punkte spielen dafür keine Rolle. Punkte werden letztlich verglichen mit den Punkten des Automa. Es wird eine Differenz gebildet, die sich "Dominanz" nennt. Die Dominanz kann positiv oder negativ sein, das nächste Kapitel spielt man aber auch bei negativer Dominanz. Die Gesamtperformance bei der Kampagne soll dann durch den Gesamtdominanzwert ausgedrückt werden.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: Tippfehlerkorrektur

  • Da besiegt/tötet man keine Monster, sondern es handelt sich dabei um "ehrenwerte" Wächter, die nur ihre Aufgabe erfüllen und deren Respekt man sich verdienen kann, z.B. dadurch, dass man Steintafeln entziffert, wodurch man eine Gunst gewährt bekommt und Ansehen gewinnt (in Gestalt von schnöden Punkten).

    Deshalb gibt's als Gegenstand auch den von mir sehr geschätzen "Revolver". ;)

  • gab62 - Du hast völlig recht, dass ich natürlich Erfahrungen gesammelt habe und in der nächsten Partie alles etwas anders machen würde - ich weiß halt nur nicht, ob mir das Spaß machen würde, weil es natürlich dann einen SEHR gezielten Weg im Spiel vorgibt, nämlich mit Hochdruck so viele Karten zu bekommen wie möglich, die einem das Erkunden erleichtern und dann so viel zu erkunden wie eben möglich während man mindestens die beiden silbernen Gehilfen mitnimmt für zusätzliche Ressourcen / Fähigkeiten. Den Rest der Forschungsleiste kann man dann erst mal getrost vernachlässigen und später nachholen.


    Ernst Juergen Ridder Ich weiß eben nicht, ob man nochmal mit so einer - nicht despektierlich gemeint - naiven Abenteuerlust auf ein spiel schauen kann, wenn man einmal die harten Fakten dahinter entdeckt hat. So fällt es mir halt auch schwer, bei Magic-The Gathering noch das Beschwören von Kreaturen mir bildlich vorzustellen, wenn man einmal an einem Turnier teilgenommen hat - das zerstört die "Magie" bei solchen Spielen. Und auch hier sehe ich halt keine "Peitsche" oder "Hut" sondern nur "Blitz: Gold/Kompass" - oder sogar noch abstrakter: "Blitz: gelb/grün" - letzten Endes sind solche Ressourcen ja nur Platzhalter für Ressource X/Y - warum man mehrere Kompasse braucht, um Lvl II zu entdecken, hat sich mir auch nicht thematisch erschlossen. Ist dann im Norden noch mehr Norden? Da hört es dann irgendwie auf mit der Thematik. Insofern wünsche ich Dir SEHR, dass Du diesen Blick aufs Spiel beibehalten kannst und nicht hinter die Leinwand auf den Projektor starrst und analysierst ;)

  • Ich habe zum Ende meiner ersten Partie (online BGA) vergangene Woche auch festgestellt, dass ich in der letzten Runde von Bauchspieler auf Kopfspieler umschaltete - speziell um mich durch die diversen möglichen Nebenaktionen zu optimieren. Das war weder spassig noch von Erfolg gekrönt (sagt das jetzt was über meinen Kopf? :/). Da es ein rundenbasierte Spiel war, kam es jedoch ohne schmerzhafte Downtime für meine Mitspieler daher. Habe in der Partie auch festgestellt, dass ich etwas mehr auf der Ortsseite des Plans hätte tun sollen, da mir dadurch vermutlich auch 1-2 weitere Optionen auf der Tempelleiste zur Verfügung gestanden hätten. Wobei wir am Ende mit 71-66(ich)-65 punktetechnisch nah beieinander waren.


    Hat mir aber sehr gut gefallen, da ich das Flair sehr mag und ich auch gerne mit dieser Art Zufallsmoment umgehe. Freue mich schon auf weitere Partien.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von HRune ()

  • Und auch hier sehe ich halt keine "Peitsche" oder "Hut" sondern nur "Blitz: Gold/Kompass" - oder sogar noch abstrakter: "Blitz: gelb/grün" - letzten Endes sind solche Ressourcen ja nur Platzhalter für Ressource X/Y

    Kann man so machen, ist aber halt sehr "mechanisch/abstrakt" und nähme mir jede Freude an dem Spiel.

    warum man mehrere Kompasse braucht, um Lvl II zu entdecken, hat sich mir auch nicht thematisch erschlossen. Ist dann im Norden noch mehr Norden?

    Das ist "vorstellungstechnisch" doch ganz einfach. Kompasse stehen laut Regel als Symbol für Aufwand an Energie und Zeit. Die Stufe-II-Orte sind vom Lager weiter weg, erfordern dementsprechend mehr Aufwand, um überhaupt dorthin zu gelangen.


    Matze : Ich habe nie behauptet, dass Arnak ein thematisch besonders gut gelungenes Spiel ist, aber ich kann über Schwächen hinwegsehen. Man kann auch die Flufftexte in Gestalt der Tagebucheinträge lesen, was manchmal hilfreich sein kann. Da ist z.B. auch die Rede davon, dass ein Wächter halt mit dem Messer angegangen worden ist, weil man ihn für ein Monster gehalten hat, was dann aber zu Erkenntnisgewinn geführt hat. Das ist alles durchaus schwachbrüstig, das gebe ich ja zu, aber auf dem Hintergrund der Indy-Filme habe ich ausreichend Vorstellungskraft, mir das so zu denken, wie es mir halt Spaß macht.


    Brettspiel Dude : Ich glaube gerne, dass man das Abstrakte/Mechanische leicht im Vordergrund sieht, wenn man sich analytisch an ein Spiel heranmacht, erst recht, wenn man Turnierspieler ist/war. Turniere habe ich nie gespielt, will ich auch künftig nicht. Um dort erfolgreich zu sein, muss man sich auf eine Weise einem Spiel nähern, wie ich das einfach nicht mag. Ich könnte es auch, will aber nicht. Für mich gilt seit längerer Zeit und immer noch: Punkte sind Schall und Rauch.

    Wenn ich mich an eine Partie erinnere, dann nicht, weil ich auf eine tolle Punktzahl gekommen bin oder weil ich gewonnen habe. Für mich zählt, was ich beim Spiel "erlebt" habe. Monsterplätten ist für mich keine Erlebnis, schon gar nicht, wenn ich mir das Ergebnis erwürfelt habe. Mich machen auch Mechaniken als solche nicht an. Ich bin thematisch orientiert, was keineswegs auf SF/Fantasy beschränkt ist. Historische Themen sind super, wenn sie sich in Mechaniken wiederfinden, wie -mein Lieblingsbeispiel- z.B. in Ruhrschifffahrt der Qualitätsverlust der Kohle beim Transport; bei so etwas geht mir das Herz auf.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • In meiner Erstpartie in entspannter Zweierrunde habe ich erlebt, dass man Arnak ganz unterschiedlich gewinnen kann:


    So hat mein Mitspieler verstärkt gute Gegenstands-Karten für sein Deck gekauft und nebenbei damit noch mehr Gold angehäuft, so dass er in seinem allerletzten Zug etliche Gegenstände alleine wegen der Siegpunkte gekauft hat. Ich habe hingegen wenige Karten gekauft und dabei gezielt Artefakt-Karten, mit der ich meine Arbeiter zurücknehmen oder umsetzen konnte, auch weil ich ständig das Gefühl hatte, dass nur zwei Arbeiter arg wenig für eine Spielrunde sind. Zusätzlich bin ich auf der Forschungsleiste vorangeklettert, habe es durch mangelnde Spielerfahrung aber nicht mehr hinbekommen, den Tempel auszuräumen. Diesen Punktevorsprung dort konnte mein Mitspieler aber locker durch die Siegpunkte seines Kartendecks ausgleichen und überraschend gewinnen - auch wenn es auf dem Spielplan nicht so aussah.


    Mein Erstfazit: Arnak bietet für mich ein vielschichtiges Spiel mit enormen Potential, dieses in Folgerunden zu erkunden und weiter zu optimieren. Allerdings kann es dazu neigen, grübellastig zu werden, wenn man viele Optionen durchrechnet, nur um zu dem Ergebnis zu kommen, dass doch wieder mal was fehlt. Weshalb ich Erstspielerrunden maximal zu dritt oder mit Bauchspielern vorziehen würde. Das Element des "es gibt nur Möglichkeiten, aber keine Strafen" gefällt mir, weil sorgt für eine gute Grundstimmung. Thematisch für ein Eurogame ebenfalls toll, sofern man sich darauf einlassen mag. Wer mag, kann es natürlich auch nur rein mechanisch spielen. Ich erfreue mich hingegen an den ganzen Illustrationen und meiner kleinen Indiana Jones Expedition.


    Absolute Empfehlung für Eurogamer und welche, die durchaus das Thema in Verbindung mit Eurogame-Mechanismen mögen. Nur der Spielekarton ist arg dünnwandig für das Gewicht des Spiels und die Karten sind erst in Ultra Pro Deckprotector Sleeves ausreichend stabil. Das ist keine GMT-Spielekarton-Qualität und weit entfernt von Amigo-Spielkarten-Qualität. Letzteres kann man mit Kartenhüllen abhelfen und beim Karton muss man etwas vorsichtig sein im Handling oder mit Dellen leben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    2 Mal editiert, zuletzt von ravn () aus folgendem Grund: Karten-Benennung korrigiert - habe das Spiel in der englischen Version, aber auf Deutsch erklärt

  • Matze : Ich habe nie behauptet, dass Arnak ein thematisch besonders gut gelungenes Spiel ist, aber ich kann über Schwächen hinwegsehen. Man kann auch die Flufftexte in Gestalt der Tagebucheinträge lesen, was manchmal hilfreich sein kann. Da ist z.B. auch die Rede davon, dass ein Wächter halt mit dem Messer angegangen worden ist, weil man ihn für ein Monster gehalten hat, was dann aber zu Erkenntnisgewinn geführt hat. Das ist alles durchaus schwachbrüstig, das gebe ich ja zu, aber auf dem Hintergrund der Indy-Filme habe ich ausreichend Vorstellungskraft, mir das so zu denken, wie es mir halt Spaß macht.

    Ehrlich gesagt habe ich die Flufftexte beim Lesen der Anleitung komplett übersprungen.

  • So hat mein Mitspieler verstärkt gute Artefakt-Karten für sein Deck gekauft und nebenbei damit noch mehr Gold angehäuft, so dass er in seinem allerletzten Zug etliche Artefakt-Karten alleine wegen der Siegpunkte gekauft hat. Ich habe hingegen wenige Karten gekauft und dabei gezielt Relikt-Karten, mit der ich meine Arbeiter zurücknehmen oder umsetzen konnte,

    Kannst Du bitte nochmal die Begriffe prüfen? Mit Gold kauft man keine Artefakte, sondern Gegenstände. Und Relikte sind mir in dem Spiel bisher nicht begegnet.

  • Und auch hier sehe ich halt keine "Peitsche" oder "Hut" sondern nur "Blitz: Gold/Kompass" - oder sogar noch abstrakter: "Blitz: gelb/grün" - letzten Endes sind solche Ressourcen ja nur Platzhalter für Ressource X/Y

    Ging mir genauso. Ich spiele keine Turniere, aber eher Eurogames. Und Arnak ist für mich auch nur ein Eurogame, in dem ich Ressourcen in Siegpunkte umwandel. Thematisch kam bei mir nichts an. Ich hab ausschließlich auf die Symbole geschaut. Was ich aber nicht dem Spiel anlasten kann.


    Gruß Dee

  • Und auch hier sehe ich halt keine "Peitsche" oder "Hut" sondern nur "Blitz: Gold/Kompass" - oder sogar noch abstrakter: "Blitz: gelb/grün" - letzten Endes sind solche Ressourcen ja nur Platzhalter für Ressource X/Y

    Ging mir genauso. Ich spiele keine Turniere, aber eher Eurogames. Und Arnak ist für mich auch nur ein Eurogame, in dem ich Ressourcen in Siegpunkte umwandel. Thematisch kam bei mir nichts an. Ich hab ausschließlich auf die Symbole geschaut. Was ich aber nicht dem Spiel anlasten kann.


    Gruß Dee

    Man kann jedes Spiel von seinem "Thema" befreien und auf die Mechanik reduzieren.

    Das ist einfach so. Ich schaue auch auf die Symbole und versuche bestmögliche Engine daraus zu basteln, aber ich sehe auch dass das Thema hier durchkommt und zwar immer wenn ich mit meinem Sohn spiele.


    Der freut sich über die Gegenstände, Artefakte, Entdeckungen. Neulich haben wir ein Teil aufgedeckt und ihm ist sofort aufgefallen, dass wir "diesen Berg noch nie gesehen haben" (...während ich bereits mit dem bestmöglichen Nutzen der Ressourcen beschäftigt war...).

    Er erlebt jede Karte und jedes Plättchen, während ich nur am Optimieren bin. Das zeigt sich auch im Ergebnis, aber es ist zweitrangig, denn wir beide haben Spaß an diesem Spiel.

    Das zeigt mir deutlich, dass gerade Kinder thematische Spiele von abstrakten Spielen mit ihrer Herangehensweise viel besser als erfahrene Spieler unterscheiden können. Gegenbeispiel wäre Teotihuacan, unbestritten sehr gutes Spiel, aber auch sehr trockene Kost.

  • Steht es nicht schon in der Bibel?: ...wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Teo ist ein super Beispiel - hier sehe ich halt das Thema für mich gar nicht - außer halt die Pyramide, die einem aufgrund des Materials sofort ins Gesicht springt. Ich stelle mir während des Spiels allerdings nicht unbedingt vor, wie die Arbeiter immer erfahrener werden...


    Das ist halt so ein Zauber, den man nur zu Beginn hat... mein ERSTER Magic-Booster war voller Zauber. Als ich alle Karten daraus bereits zigfach hatte und nur noch auf Rare XY gewartet habe, war der Zauber vorbei...

  • Ich würde gerne noch dieses Thema aufgreifen.

    Da muss man sehr genau schauen was die Auslage so hergibt.


    In meinem letztem 3er Spiel kam ich sofort an die "Sternkarte", danach holte ich den "Wegweisenden-Schädel". Dann kamen noch weitere paar Artefakte und 1 Gegenstand. Das Deck wurde aber stätig verkleinert.

    Zusammen mit dem Geld Helfer und dem Geld-zu-Pfeilspitze Helfer baute ich eine Engine auf, die auf einem kleinen Deck mit mehreren Artefakten basierte.

    Ich preschte nach vorne auf dem Tempelpfad, produzierte sehr viele Ressourcen. Die Tafeln wurden in erster Linie für die Artefakte eingesetzt, Rubine und Pfeilspitzen für den Fortschritt. Erst in der vorletzten, oder letzten Runde habe ich eine Location besucht.

    Das Ergebnis der Wertung:

    23+8

    2 X 11

    3+9

    5

    12

    -1

    ==

    81


    Es kommt auf die Synergie an. Ein Artefakt zu kaufen und dann 1 X nutzen ist Verschwendung von Siegespunkten.

    Für 3 Kompasse kriege ich auch 8 Siegespunkte (ich setze einfach die Ressourcen von entdecktem Ort und vom Plättchen = Kosten um Wächter zu besiegen). Das bringt definitiv mehr, aber ein mehrfach richtig eingesetztes Artefakt kann quasi "virtuelle Worker" erzeugen und uns zusätzliche Ressourcen beschaffen, die in der Endwertung mehr Punkte generieren.

  • Das ist halt so ein Zauber, den man nur zu Beginn hat... mein ERSTER Magic-Booster war voller Zauber. Als ich alle Karten daraus bereits zigfach hatte und nur noch auf Rare XY gewartet habe, war der Zauber vorbei...

    So kann das gehen, wenn man ein Spiel bis zum letzten Tropfen aussaugt. Dann bleibt halt nur noch der -für mich- ungenießbare Rest.


    Derart intensiv, dass mir das Gefühl für die "Magie"/den "Zauber" abhanden kommen könnte, beschäftige ich mich nicht mit einem einzelnen Spiel. Auch will ich gar nicht wissen, ob es etwa eine Killerstrategie gibt, oder wie es sich anfühlt, nun wirklich den letzten Winkel aller möglichen Strategien erforscht zu haben.


    Heute etwa, nachdem mein Sohn seine Masterarbeit abgegeben hatte, hatte er Lust auf ein Spiel mit uns, was selten genug vorkommt. Gespielt haben wir Settlers of America -Trails to Rails-. Zehn Jahre ist es her, seit ich das zuletzt gespielt habe. Meine Frau und mein Sohn kannten es nicht. Wie schön war es zu sehen, welche Spielfreude eine unbekannte Catan-Variante auslösen kann, die auch mir gefällt. Da kann man dann auch über die Besiedelung des amerikanischen Westens reden und Parallelen ziehen zur europäischen Variante, Aufbruch der Händler, und deren thematischen Hintergrund. Klar könnte man sich das alles kaputtmachen, indem man diese Spiele auf ihre bloße Mechanik reduziert, und sich dann über all die Zufälle ärgern, die einen Optimierfreak stören, dem System Catan aber immanent sind..


    Morgen dann gehe ich die Solokampagne von Arnak an. Da verspreche ich mir einiges von. Ich werde sehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Man kann jedes Spiel von seinem "Thema" befreien und auf die Mechanik reduzieren.

    Ich würde da noch unterscheiden. Es gibt Spiele mit Thema, bei denen es leichter ist, das Thema zu entfernen. „Fog of Love“ und auch „Streben nach Glück“ waren solche Spiele – genauso wie Arnak. Das kann man thematisch spielen und findet viel Spaß dran. Mir passiert es leider, dass die Symbole so deutlich hervorstechen, dass ich mich rein auf diese konzentriere und das Thema nicht mehr sehe. In anderen Spielen ist das weniger einfach. In „Wasserkraft“ bleiben die Kraftwerke Kraftwerke und ich wandle nicht Wasser in Siegpunkte um, sondern erzeugen durch Staudamm, Rohrleitung und Kraftwerk mit Wasser Energie (was mir danach natürlich Siegpunkte bringt).


    Daher schrieb ich in meinem Bericht über Arnak auch, dass ich das Thema nicht sehe und es mir deshalb wenig Spaß macht. Aber ich schrieb ebenso, dass ich auch verstehen kann, dass es Kennerspiel des Jahres wird/werden könnte.


    Gruß Dee

  • Man kann jedes Spiel von seinem "Thema" befreien und auf die Mechanik reduzieren.

    Ich würde da noch unterscheiden. Es gibt Spiele mit Thema, bei denen es leichter ist, das Thema zu entfernen. „Fog of Love“ und auch „Streben nach Glück“ waren solche Spiele – genauso wie Arnak. Das kann man thematisch spielen und findet viel Spaß dran. [...]

    Sehr gute Beispiele.

    Ich habe tatsächlich mich noch nie auf die Punkte beim "Streben nach Glück" fokussiert, sondern wollte immer die beste, lustigste, verrückteste Geschichte des Lebens erzählen.

    Legendär ist die Geschichte eines Präsidenten eines großen Landes, der eine online Gilde gründete, aber erst im Ruhestand dazu kam ordentlich zu daddeln.

    Genau diese Art von Spielen und Arnak kann man sicherlich dazu auch zählen gewinnt mit dem passenden Publikum an Wertung und verliert wenn man es nur auf die Mechanik reduziert.

    Es braucht nicht viel. Ein Spruch, ein Schrei, eine Melodie...

  • Wie hast Du denn die Ressourcen produziert? Um nach ganz oben zu kommen mit der Lupe brauchst Du ja (bei sowenig Steinplatten wie möglich):

    Rubine: 5

    Kompasse: 3

    Pfeile: 3

    Steinplatten: 4

    Geld: 3

    Da Du ja noch 8 Punkte mit dem Buch gemacht hast, sind es insgesamt:

    Rubine: 9

    Kompasse: 5

    Pfeile: 5

    Steinplatten: 7

    Geld: 4


    Die Kompasse bekommst Du über die Leiste wieder rein - Geld und Pfeile - da brauchst Du Hilfe über Aktionen. 9 Rubine ist ne Ansage - Du hast im gesamten Spiel (ohne Rücknahmen wie durch die Okarina) ja nur 10 Aktionen und es gibt nur je 1 Rubin pro Aktion. 7 Steinplatten sind daneben eher einfach - weil es die auch auf Karten gibt.


    Offenbar hast Du das ja hinbekommen - aber vermutlich nur, weil Deine Gegner Dir Orte freigeräumt haben, die Du dann nutzen konntest, oder?

  • "Reverse Engineering" kriege ich aus dem Kopf jetzt nicht mehr hin ;) Abschreiben des Ergebnisses war einfacher, aber das hängt sehr stark den Artefakten zusammen:

    -mit dem Schädel habe ich immer viele unterschiedliche Ressourcen erhalten - für 1 Kompass [+Tafel] (z.B.: 1 Pfeilspitze + 1 Rubin). Der ist unglaublich gut. Im schlimmsten Fall kriegst du 2 Kompasse und 1 Rubin.

    -mit der Sternenkarte für 1 Gold [+1 Tafel] 2 Tafel + Pfeilspitze, bzw. Rubin für eine Karte (dieses Artefakt ist eigentlich wie 2 Worker)


    Dann der tolle Helfer: 1 Gold = Pfeil, Upgrade Gold = Rubin, der andere beschaffte das Geld (2, nach dem Upgrade 3)

    Dazu die 2 Worker die auch entweder Kompasse, oder Ressourcen holten.


    Die Orte habe ich nicht wirklich genutzt. Meine Kompasse wurden immer in die Artefakte und Fortschritt investiert. Beide Helfer waren bereits in der 2 Runde am Start. Da ich als erster nach oben vorgeprescht bin, habe ich auch die Bonusplättchen eingesammelt. Kleinvieh macht auch Mist... Hier eine Umwandlung und schon ist aus der Pfeilspitze ein Rubin entstanden... da eine Steintafel, oder extra Kompass.


    Links:

    BoardGameGeek

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  • Die Messlate geht nach oben. Heute gab´s eine 93er Wertung im 2-er Spiel.

    Schön über alle Bereiche verteilt. Die Auslage war bombastisch. Das Spiel beendete ich mit nur 1 Karte aus dem Anfangsdeck.

    Alleine die Letzte Runde hat richtig gezündet. 2 Besuche an den oberen Orten (22 SP), Am Tempel Plättchen abgeholt (11 + 2X2), 4-5 Punkte aus der Auslage der Artefakte und mit dem Buch noch ein bisschen nach oben gegangen (sonst hätte ich den 2 Wächter nicht besiegt).


    Ich denke so langsam habe ich den Dreh raus. Frühe Helfer, nicht zu früh die Orte aufsuchen, gezielt einkaufen, Synergien erzeugen.

    Schaut auf BGG im Forum im Strategie Unterforum. Die Bewertungen der Artefakte und Gegenstände sind interessant zu lesen.

    Ich bin zwar manchmal anderer Meinung, aber es ist gut um eigene Ideen und Kartenbewertung zu reflektieren.


    - oder stürzt euch einfach ins Abenteuer und spielt aus dem Bauch. Das Spiel kann man so, oder so spielen. Das ist das Schöne daran.

    Es macht einfach Spaß.

  • Naja, ganz so euphorisch sehe ich das Spiel auch nicht mehr. Es ist viel eingeschränkter in seinen Möglichkeiten als man zuerst glaubt und bietet wenig bis keine Varianten für differenzierte Strategien. Im Grunde ist es völlig egal was man macht, wenn man mal hinter die Mathematik von Arnak gekommen ist, wird man merken, dass alles völlig gleichwertig ist.

    Tauscht mal die Ressourcen mit Zahlen: Steintafel 1, Speerspitzen 2, Rubine 3, etc., dann werdet ihr schnell merken, dass alle Einkommen und Tauschkurse immer Wertneutal sind.

    Ich finde hier, im Gegensatz z.B. zu einem Agricola, keine Möglichkeit verschiedene Strategien zu fahren.

    Wir spielen es nur noch mit Brettspiel-Newbees, so als Gatewayspiel, aber sonst ist es schlichweg zu einseitig um länger damit Freude zu haben.

    Ich kann aber verstehen, dass es durchaus seine Anhänger hat. Aber Thema hat das Ding nun einfach wirklich nicht. Ausser einem schönen Artwork, nimmt keine einzige Karte thematisch Bezug zu dem was drauf steht. Schade.

    Einmal editiert, zuletzt von Fankman ()

  • (...) keine einzige Karte [nimmt] thematisch Bezug zu dem was drauf steht. (...)

    Findest Du? Das sehe ich anders. Das Auto gibt Reisesymbole, mit dem Revolver kann man ein Monster besiegen, mit dem Packesel Karten nachziehen (IIRC). Das paßt doch meiner Erinnerung nach alles?!?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Naja, ganz so euphorisch sehe ich das Spiel auch nicht mehr. Es ist viel eingeschränkter in seinen Möglichkeiten als man zuerst glaubt und bietet wenig bis keine Varianten für differenzierte Strategien. Im Grunde ist es völlig egal was man macht, wenn man mal hinter die Mathematik von Arnak gekommen ist, wird man merken, dass alles völlig gleichwertig ist.

    Tauscht mal die Ressourcen mit Zahlen: Steintafel 1, Speerspitzen 2, Rubine 3, etc., dann werdet ihr schnell merken, dass alle Einkommen und Tauschkurse immer Wertneutal sind.

    Ich finde hier, im Gegensatz z.B. zu einem Agricola, keine Möglichkeit verschiedene Strategien zu fahren.

    Wir spielen es nur noch mit Brettspiel-Newbees, so als Gatewayspiel, aber sonst ist es schlichweg zu einseitig um länger damit Freude zu haben.

    Ich kann aber verstehen, dass es durchaus seine Anhänger hat. Aber Thema hat das Ding nun einfach wirklich nicht. Ausser einem schönen Artwork, nimmt keine einzige Karte thematisch Bezug zu dem was drauf steht. Schade.

    Die Bewertung der Ressourcen ist eine Sache, aber die passenden Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt zu haben eine andere.

    Auch die Optimierung der Abläufe, Reaktion auf sich verändernde Auslage und auf den Gegner tragen zum interessanten Puzzle bei.


    Natürlich ist das Spiel keine "Doktorarbeit" von der Komplexität, aber das soll es auch nicht sein und ist mit Agricola nicht vergleichbar, da für mich ganze Stufe drunter.

    Es ist ein Familienspiel, irgendwo im Kenner Bereich, aber definitiv kein Expertenspiel.


    Was die Karten angeht.. du findest ein mystisches Schwert als Artefakt mit dem du die Wächter bezwingst, oder du kaufst eine Pistole, aber du musst ständig Munition kaufen, das kostet Geld. Warum ist das nicht "thematisch" für dich und die Karte "nimmt keinen Bezug was drauf steht"?

  • Ich halte ja immer noch dafür, dass man jedes Spiel "kaputt" machen kann, wenn man es auf seine Mechanik, oder sogar auf seine Mathematik reduziert. Sobald man das tut, ist der Zauber halt dahin.


    Bei Arnak ist, wie ich finde, die Solokampagne einen Blick wert, von der bislang die ersten drei von vier Kapiteln erschienen sind. Gespielt habe ich erst Kapitel 1. Es gibt allerlei Sonderregeln, wobei die wichtigste die Beziehung zwischen der Forschungsleiste und dem Erkunden neuer Orte ist.


    Ohne Erkundung neuer Orte kann man auf der Forschungsleiste nichts machen. Das hat durchaus einen thematischen Sinn, denn was will man erforschen, wenn man nichts gefunden hat (abgesehen mal davon, dass die Forschungsleiste eher wenig Thematisches an sich hat).


    Totems werden keine ausgelegt. Auf den Orten der Stufe I liegt stattdessen 1 Erkundungsmarker. Erkundet der Automa einen Ort, erkundet er nicht, sondern er bekommt einfach Totemplättchen, als lägen sie aus. Der Spieler bekommt nie Totemplättchen. Erkundet der Spieler einen neuen Ort, wird der Erkundungsmarker neben die unterste nicht mit einem Erkundungsmarker versehene Zeile der Forschungsleiste gelegt. Dann zieht der Spieler eine Story-Karte mit ein wenig Fluff-Text und zwei Optionen, wie er die Karte nutzen kann; für eine muss er sich entscheiden. Ansonsten geht das am Ort der Erkundung dann wie üblich weiter.

    Will man Forschen, kann man auf der Forschungsleiste nicht höher gehen, als der höchste Erkundungsmarker, der dort liegt. Will man also auf die Tempelstufe, muss man alle acht Orte der Stufe I erkundet haben.

    Der Aufbau ist etwas anders als sonst. Auf dem Camp-Ort "2 Kompasse" liegt ein Ortsplättchen mit einer Karte darunter, die man kaufen kann.


    Spielziel von Kapitel 1 ist es, mit der Lupe mindestens das Eulenfeld der Stufe 6 der Forschungsleiste erreicht und dann den dort befindlichen "Eulenwächter" "überwunden" zu haben. Hat man das geschafft, hat man das Kapitel gewonnen, spielt aber regulär zu Ende. Punkte werden zwar auch gezählt, haben aber auf Sieg/Niederlage keinen Einfluss. Die Differenz zwischen Spieler und Automa ist die sog. Dominanz, die positiv oder negativ sein kann. Die Gesamtperformance wird dann an der Summe der Dominanzwerte der Kapitel gemessen. Es gibt noch Errungenschaften, die man erreichen kann, aber nicht muss. Dafür gibt es Punkte, vor allem aber verbessert es die Auswahl, welche Gegenstandskarte man für die weitere Kampagne behalten darf.


    Die Texte der Kapitel 2 und 3 habe ich noch nicht gelesen, Kapitel 4 gibt es erst nächste Woche.


    Man kann, wie schon sonst im Solo-Spiel, mit steigenden Schwierigkeitsstufen spielen.


    Mir gefällt Kapitel 1 der Solokampagne schon mal ganz gut, vor allem kommt der thematische Sinn eines Spiels um "verlorene Ruinen" dadurch eher durch, dass man nicht einfach punkteversessen auf der Forschungsleiste hochrennen kann, sondern vor jeder weiteren Forschungsstufe erstmal die Erkundung vor Ort steht. Besonders schön: Es gibt Sachziele, die man erreichen muss, es geht nicht vorrangig um Punkte; Punkte sind sozusagen vornehmlich für die, die unbedingt eine Messlatte ihrer Leistung brauchen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich halte ja immer noch dafür, dass man jedes Spiel "kaputt" machen kann, wenn man es auf seine Mechanik, oder sogar auf seine Mathematik reduziert. Sobald man das tut, ist der Zauber halt dahin.

    Du nennst es "kaputt", ich nenne es "durchdringen".

    Dieser Unterschied der Grundauffassungen ist mir durchaus bewusst. Aus meiner Sicht kann beides nebeneinander bestehen.


    Wollte ich jetzt sagen, dass "durchdringen" nicht mein Fall sei, hätte das eher einen falschen Zungenschlag. Ich könnte das ja, ich will es nur nicht.


    Was das Spielen als Hobby angeht, ging es mir immer darum, einen Ausgleich zu meinem Beruf zu haben. Im Gegensatz zu manchem anderen finde ich einen Ausgleich aber nicht darin, etwas zu tun, das gerade die beruflichen Fähigkeiten besonders anspricht, sondern darin, mich mit Dingen zu beschäftigen, die einigermaßen fern von dem sind, was in meinem Beruf von mir erwartet wurde.


    Ich spiele deshalb kein Spiel so häufig, bis ich es ausgelutscht, durchdrungen, oder die letzten strategischen Feinheiten, oder was auch immer entdeckt habe, so dass ich den verbleibenden Rest nur noch wie einen ausgelaugten Priem ausspucken wollte. Ein Spiel muss mich dazu anregen, mich mit seinem thematischen Hintergrund zu befassen, auch wenn es selbst nur von sich behauptet, ein Thema zu haben. Als Spiel muss es mich mit seinem "Zauber" ansprechen.

    In gewissem Sinne habe ich mir in Bezug auf das Spielen ein "kindliches" Gemüt bewahrt. Auf keinen Fall will ich mich selbst sozusagen aus meinen "Träumen" herausreißen; mir reicht es völlig, wenn andere ihre teils tiefen Analysen darlegen, die ich manchmal ja sogar ganz gerne lese, ohne mich von ihnen allerdings irre machen zu lassen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wie sieht es eigentlich bei euch aus bezgl. der Bestellung bei Eurohell Design? Ich habe am 17.5. dort einiges bestellt und wusste ja, das es ein wenig dauern kann. Am 26.5. habe ich per Mail mal nachgefragt, wann ich denn ungefähr mit der Lieferung rechnen kann. Antwort: Mein Druck geht quasi gerade los und in WENIGEN Tagen erhalte ich eine Mail, wenn die Bestellung losgeschickt wird. Bis heute, dem 5.6. habe ich nichts mehr erhalten, weder die Bstellung und noch nicht einmal die versprochene Mail. Das finde ich ehrlich gesagt eine ziemlich miese Nummer. Wie sieht es bei euch aus? Haben alle, die dort bestellt haben, Ihre Ware schon erhalten oder warten noch andere wie ich?

  • Ja ich warte auch noch, hatte in der Vergangenheit schon ein paar mal da bestellt, da ging das alles problemlos. Auch ein Fehler in der Lieferung wurde damals unkompliziert korrigiert.


    Tatsächlich erwarte ich aktuell ebenfalls zumindest eine Mail die die Lieferverzögerung erklärt/ankündigt.


    Die sind ja gerade erst umgezogen, evtl. hat es sich dadurch ja verzögert. Habe für sowas ja Verständnis, es sollte nur kommuniziert werden.