Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „[2020] Die verlorenen Ruinen von Arnak, Czech Games Edition/HeidelBÄR Games“

    Ich verstehe die Diskussion um die Forschungsleiste nicht so ganz.

    Ich werfe das dem Spiel auch nicht vor, weder thematisch noch spielerisch, aber es ist einfach so, dass Spiele mit mehreren parallelen Mechanismen, von denen einer die anderen dominiert und alle darauf spielen müssen, mir persönlich einfach weniger Spaß machen als solche, wo viele Wege nach Rom führen. Beispiel BuBu: Ich hab schon Leute über die Tiere gewinnen gesehen, obwohl ich selbst nie auf Tiere spielen würde. Gäbe es da eine Plättchensorte auf die alle spielen müssten, würde mir BuBu weniger Spaß machen. Gleiches galt zuletzt auch für Tekhenu.

    Würde die Erweiterung mehr Wege zum Ziel aufmachen, würde ich es gern nochmal ausprobieren, denn thematisch finde ich es eigentlich top, und auch die Idee der Wärter mag ich.

    Naja, im Falle von Arnak finde ich das Plastikmaterial sehr gelungen.

    Da gibt es andere Beispiele.

    Aber das ist wohl nicht ganz das Thema hier.

    Materialtechnisch wurde definitiv an den Karten gespart. Bei mir haben sie zwei Karten durch normales aufheben direkt so krass verbogen und geknickt das ich danach alles gesleevet habe.

    Die Qualität ist für mich nahe dran an unterirdisch.

    Bei ersterem bin ich irgendwo zwischen euch. Das Plastik hat schon diesen massiven 80er-Charme und wirkt auf mich wie Ü-Ei-Inhalte vor 30 Jahren, als die Eier noch signifikant schwerer und das Plastik darin eher bunt schimmern und glitzern sollte als kreativ war. Wirklich gelungen finde ich es nicht, das passt halt eher zu Vul-Khan. Die Karten fand ich auch mies, da war ich sehr negativ überrascht. Also zumindest für die Preisklasse des Spiels. Aber da hat CGE auch früher schon negativ überrascht.

    Das Material des Spiels ist super, macht richtig was her. Besonders aufgefallen sind mir die größeren Rubine, sind also nicht die 08/15 Edelsteine die in jedem Spiel sind.

    Nur die Kompasse und Münztoken fallen da leider etwas ab. Aber das kann man ja ändern.

    Und die Spielhilfen muss man laminieren. Selten sowas dünnes gesehen. Außerdem sind die Karten sleeve-würdig, zumindest in der englischen Version.

    Black Angel finde ich richtig richtig gut. Das Spiel könnte ich immer spielen. Es ist ein ganz starkes thematisches Eurospiel.

    Wie man von dem Spiel nur annähernd von "blenden" sprechen kann, bleibt mir ein Rätsel, aber gut, das ist eine andere Sache...

    Mit "blenden" meinte ich den Hype Train, den es um das Spiel vor Veröffentlichung gab, nicht das Spiel selbst. Nach einer einzigen Partie traue ich mir kein abschließendes Votum zu, der Ersteindruck war, dass sehr viel (zuviel?) Glück in den Karten steckt und mir noch völlig unklar blieb, wie die einzelnen Systeme des Spiels miteinander agierten. Dass es erst einmal kurz nach Kauf auf den Tisch kam, lag aber schlicht daran, dass es danach leider niemand mehr mitspielen wollte. Ich wäre jedenfalls sehr geneigt, das Spiel noch einmal genauer zu erforschen, ich muss mir halt mal die Solo-Variante angucken. Jedenfalls war damals direkt nach Veröffentlichung bei mir der Eindruck entstanden, dass es sehr oft negativ besprochen worden ist.

    Black Angel ist ein astreines Expertenspiel.

    Verlorene Ruinen von Arnak ist ein Kennerspiel und damit vom Komplexitätsgrad schon gar nicht mit Black Angel vergleichbar...noch nicht einmal annähernd.

    Genau das wollte ich ja ebenfalls sagen.

    Tommesbx :

    Das eine schließt das andere ja nicht aus. Es gab schon oft von vielen Influencern gemeinsam hochgejubelte Spiele, üblicherweise mit kaum mehr als Autor, Verlag oder maximal einmaligem Anspielen als Begründung, wo es mir aufgefallen ist, wie viele Frühkäufer ganz schnell ihr Spiel wieder loswerden wollen. Das heißt nicht, dass das Spiel schlecht wäre. Viele Frühkäufe bedingen auch viele Verkäufe und die eine oder andere besser begründete Jubelkritik findet man bei sowas auch. Aber in vielen Fällen ist das dann schon ein Zeichen dafür, dass all die hochgesteckten Erwartungen doch nicht so ganz getroffen wurden.

    Ich werfe mal Black Angel als anderes vergleichbares Spiel in den Raum. Von Platz 3 nach Thumbs auf der BGG SPIEL '19 Preview Liste ist da im Laufe der Zeit auch nicht mehr viel übrig geblieben ... und wer's sehen wollte, konnte das schon relativ früh erkennen. Eben auch an der Zahl der frühen Verkäufe. Daran erinnert mich Arnak irgendwie.

    Nee, Black Angel war nochmal ein bisschen anders: Da war der Hype nur solange da, wie es noch keiner gespielt hatte. Schon die allerersten YT-Videos waren dann mit Skepsis durchsetzt, bis dann die richtigen Verrisse kamen. Eines der wenigen Spiele, wo ich mich vom Prerelease-Hype habe blenden lassen (aber vor allem, weil ich Troyes und Solenia beide sehr stark und gut finde, beide auf ihre Art). Arnak hingegen (das ich beobachte, weil es mir aktuell einfach zu teuer ist, aber mich dennoch interessiert) kam von Anfang an bei den Youtubern sehr gut weg, und wurde stattdessen in den Foren eher "Wie? Das war alles?"-mäßig besprochen. Das ist eigentlich ein typisches Kennerspiel-Problem: Da wo die harten ExpertenspielerInnen abhängen, kommen die oft nicht so gut weg, bei der breiten Masse laufen sie dann oft trotzdem gut. Siehe zuletzt Flügelschlag, da findet man hier auch insgesamt mehr Leute, die keine Lust (mehr) haben, das zu spielen, aber draußen in der wirklichen Welt wurde auf Spieletreffs solange es sie noch gab teilweise nichts anderes gespielt.

    Btw: Spirit Island, das m.E. vergleichbar ist, hat einen Listenpreis von 50€. Allerdings ist das auch von Pegasus veröffentlicht worden, die wohl eine höhere Auflage mit geringeren Produktionskosten verbinden konnten.

    Wenn ich mich nciht täusche ist Spirit Island doch in China gefertigt? Arnak ist in Tschechien gefertigt, das mag den höheren Preis mitbegründen

    Das ist doch wenigstens mal ein Grund. erklart allerdings immer noch nicht dass die englische Fassung selbst als Import billiger ist. Aber macht es mir tatsächlich leichter die Kröte zu schlucken.

    Zum Preis: ich denke, der wird sich in den kommenden Monaten schon konsolidieren, vor allem nach der Nominierung zum KSdJ. ;)

    Archibald Tuttle : ich hätte Dich nicht als jemand eingeschätzt, der den Wert eines Spiels so stark von den Komponenten abhängig macht. Dann muss FCM ja ein absolutes No-Go für Dich sein.

    Naja, ich darf ja auch mal inkonsistent sein ;). Nein, bei Splotter, wo ich weiß, wie viele bzw. wie wenig Exemplare da verkauft werden, stört es mich tatsächlich nicht, wobei ich wohl auch zu den 5% gehöre, die die Optik ganz fantastisch finden. Bei einem gehypten Massenmarktspiel wie Arnak stört es mich dann aber doch, wenn man mal eben 10-20 Euro mehr nimmt als die Konkurrenz und ich nicht erkennen kann, warum dies geschieht, und das auch noch mehr oder weniger exklusiv für die deutschen Kunden. Das ist ja auch nicht das erste Mal, die gleiche Diskussion gab es bereits bei Tash-Kalar, das mit ziemlich miesen Komponenten damals ebenfalls zu einem deutlich überhöhten Preis rauskam.

    Danke, aber warum werden dafür 60-65 Euro aufgerufen? Nichts was ich bisher gesehen habe rechtfertigt das. Der Preis scheint mir für das Material ziemlich überzogen, wäre es ein Kickstarter, wäre ich da raus.

    Ist denn gar keine Regel dabei? :/

    Für das Geld dann aber bitte mindestens handgeschöpfter Papyrus, adrett zu einem Coffee-Table-Überformat in Leinenheftung mit Fotodruck zusammen gestellt.

    Ich hatte heute die Gelegenheit, es zu Dritt zu spielen. Es hat uns allen sehr gut gefallen.

    Artwork grandios, Komponenten gut, die Mischung aus Worker Placement und Deckbuilding funktioniert gut und bietet einige Entscheidungsfreiheit, welche Strategie man im Spiel verfolgen will.

    Danke, aber warum werden dafür 60-65 Euro aufgerufen? Nichts was ich bisher gesehen habe rechtfertigt das. Der Preis scheint mir für das Material ziemlich überzogen, wäre es ein Kickstarter, wäre ich da raus.

    Auf BGG ist es auf Platz 2...ich frag mich die ganze Zeit was für ein Spiel das auf Platz 1 ist...Verlag, nie gehört...1 Video...kaum Threads...keine Reviews...The Red Cathedral?!?

    Aaaach, das ist gaaanz zufällig, und hat üüüüberhaupt nix damit zu tun, dass es in den USA von BGG selbst vertrieben wird. War bei Faiyum sicherlich genauso zufällig ;).

    Aber ich halte die Klappe, denn es ist von Devir Games, und die haben jüngst ja auch mein aktuelles Lieblingsspiel "Paris - Stadt der Lichter" rausgebracht. Ich sollte es mir vielleicht einmal angucken.