Ich sehe rot, ich sehe grau...

  • Dafür wäre es vielleicht hilfreich, wenn die Jury mitteilen würden, was gegen die Auszeichnung der anderen nominierten Spiele gesprochen hat und warum das ausgezeichnete Spiel im Sinne der Vergabekriterien besser/im Gesamtpaket besser/auszeichnungswürdiger war als die anderen. Das tut sie aber nicht. Von daher ist das Ganze einigermaßen intransparent.

    Frag doch einfach mal nach :)
    Vielleicht können/dürfen/mögen/wollen auch @Cheffe oder @Zwecklos etwas mehr ins Detail gehen. (Ich könnte es Ihnen allerdings auch nicht verdenken, wenn Sie sich dazu hier gar nicht äußerten. Wer bewegt sich schon freiwillig auf ein Minenfeld? ;) )

  • Der Udo und seine Einleitungen ;) Seine heute veröffentlichte Rezension zu #Klask beginnt wie folgt:

    In der Woche nach den Preisverleihungen „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiel des Jahres“ ist meine Zeit traditionell knapp. Das Durchforsten der Foren, um zu erfahren, was die Jury diesmal wieder alles falsch gemacht hat, hält doch ziemlich auf. [...]

    :D


  • Dafür wäre es vielleicht hilfreich, wenn die Jury mitteilen würden, was gegen die Auszeichnung der anderen nominierten Spiele gesprochen hat und warum das ausgezeichnete Spiel im Sinne der Vergabekriterien besser/im Gesamtpaket besser/auszeichnungswürdiger war als die anderen. Das tut sie aber nicht. Von daher ist das Ganze einigermaßen intransparent.

    Das Problem ist doch auch, dass es eine geheime Abstimmung ist. Sprich es ist auch möglich dass ein Titel gewinnt, den nicht jeder auf Platz 1 setzt. So wie ich das verstanden habe wird zur Vergabe der Nominierten ewig lange diskutiert, aber wenn es dann tatsächlich darum geht welcher Titel gewinnt, wird einfach abgestimmt. Da kann es dann ja auch schon um einen Punkt unterschied gehen (wobei ich mich auch frage, was wohl passiert, wenn 2 Spiele identisch viele Punkte bekommen). Was ich sagen will: nicht immer kann dann jedes Jurymitglied sagen warum der Gewinner nun auszeichnungswürdiger ist als ein anderer Nominierter, sondern nur warum alle Nominierten auszeichnungswürdig sind (denn darauf haben sich immerhin alle zusammen geeinigt).

  • Was ich sagen will: nicht immer kann dann jedes Jurymitglied sagen warum der Gewinner nun auszeichnungswürdiger ist als ein anderer Nominierter, sondern nur warum alle Nominierten auszeichnungswürdig sind (denn darauf haben sich immerhin alle zusammen geeinigt).

    Korrekt, und diese Begründungen kann man alle auf der Webseite nachlesen.

  • @Lazax Ich erinnere mich, kürzlich hier im Forum gelesen zu haben, dass ein wesentliches Argument gegen Pandemic Legacy sei, dass der Genuß des innovativen Spielsystems letztlich 12-24 Partien in fester Runde erfordert - eine gewaltige Herausforderung für Wenigspieler und ein Argument, wie vielfältig die von der Jury zu berücksichtigenden Dimensionen sein können.


    Auch würde ich empfehlen, mal die alten Berichte der damaligen Jury-Neulinge über die Art und Weise der Entscheidungsfindung auszugraben (da sind seit ein paar Jahren leider keine neuen Artikel hinzugekommen). Dort wird deutlich, dass die Jury eben keine homogene Einheit ist, sondern aus 2 Handvoll Einzelpersonen besteht, die ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Präferenzen auch ganz unterschiedlich gewichten. Zudem weiß keiner von uns, wie knapp oder deutlich die einzelnen Entscheidungen waren - schließlich wird ja per Mehrheitsbeschluss abgestimmt. Aber in jedem Fall ist eine Entscheidung für Spiel A doch nicht gleichbedeutend damit, die anderen nominierten Spiele B und C für schlecht zu halten. Da muss man ganz sicher die Nominierung auch als Auszeichnung verstehen.

    Nachtrag: Hier der Link zu dem einzigen solchen Erfahrungsbericht, den ich wiedergefunden habe (ich meine, es gab mindestens noch einen zweiten). Sehr aufschlussreich, auch wenn noch vor Einführung des grauen Pöppels entstanden.

  • Hallo,

    Nachtrag: Hier der Link zu dem einzigen solchen Erfahrungsbericht,

    Statt die Zahl zu verringern, entscheiden wir uns, dass jeder seine fünf Lieblinge verdeckt auf einem Zettel notiert.

    "Lieblinge"? Ich hoffe, es ist nur eine schlecht getroffene Wortwahl. In meinen Augen dürfte sich ein Jury-Mitglied disqualifizieren, würde es versuchen, bei dieser Auszeichnung den persönlichen Geschmack durchzudrücken.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Nils, ob er nun das Wort "Lieblinge" oder "Favoriten" verwendet, es sollte klar sein, was er meint. Man muss in diesem Bericht nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. (Auch wenn ich selbst meist ein Freund der Goldwaage bin.)
    :goldwaage:

  • Nils, die Verwendung des Wortes "Lieblinge" war nicht per se falsch. Er hätte es evtl. besser in Anführungszeichen gesetzt, um zu vermeiden, dass man ihn falsch versteht. Wobei ich immer noch glaube, dass du eigentlich weißt, was er meint, aber dass du ihn hier bewusst falsch verstehen willst, nur um meckern zu können.

  • Vielleicht sollten wir mal kollektiv eine Top 10 Liste anlegen. Die Top 10 der beitragsreichsten "Spiel des Jahres" Threads. Oder die Top 10 der bösesten Vorwürfe an die Jury. Oder die Top 10 der fiesesten Beileidungen anderer Forenmitglieder. Oder die Top 10 der unverdientesten Preisträger...


    Es ist bemerkenswert, wie ausdauernd wir über einen Wettbewerb diskutieren können, der sich gar nicht an uns richtet. Wer unter uns fällt denn tatsächlich seine Kaufentscheidung unter Breücksichtigung dessen, was die Jury empfiehl oder auszeichnet?


    Ich durfte dieses Jahr an der Pressekonferenz in Berlin teilnehmen. Mein Eindruck war der: natürlich sind wir Pressevertreter wichtig, um die Botschaften der Jury nach außen zu tragen. Ich glaube aber auch, dass uns hier eine ähnliche Aufgabe zukommen sollte. Neben dem Spielen und dem Diskutieren darüber sollte es doch auch uns ein Anliegen sein weitere Menschen mit auf das Boot und die Reise in die Welt der Spiele zu holen. Und wenn ich womöglich ein anderes Spiel gekürt hätte, es sind doch alles lohnenswerte Vertreter ihrer Art. Wir sind verbündete, auch die Jurymitglieder sitzen im selben Boot.
    Vielleicht sind meine Gedanken aber einfach nur völlig pathetisch.

  • Wer unter uns fällt denn tatsächlich seine Kaufentscheidung unter Breücksichtigung dessen, was die Jury empfiehl oder auszeichnet?

    Vielleicht nicht direkt "Kaufentscheidung", schon gar nicht in dem Sinne, es wie Oma Erna im Kaufhaus nur wegen des aufgedruckten Pöppels als Geschenk einzusacken, aber ein "Oh, das haben die empfohlen? Das muss ich mir nochmal näher anschauen!", das schafft die SdJ-Jury bei immer noch. Die Fachkompetenz und Unabhängigkeit ist absolut da, da gibt's für mich keine Zweifel, auch wenn ich nicht Zielgruppe der Preise bin.


    Die Jury schaffte es in früheren Jahren auch immer wieder, gute Titel zu nominieren, die ich vorher gar nicht kannte oder wo ich nur mal den Namen gehört hatte. Gute Spiele, die ohne Erwähnung auf Empfehlungs- oder Nominierungslisten vermutlich in der Neuheitenflut untergegangen wären. Als Beispiel mal K2, das grau-nominiert war. Wer kannte das damals vorher? Oder Targi, das auch eher überraschend auf die Nominierungsliste kam. Dass die Jury sowas in den letzten Jahren nicht mehr bei mir geschafft hat, das liegt in erster Linie an mir, nämlich daran, dass ich mir mittlerweise wesentlich mehr Neuheiten anschaue als früher.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich das Missionieren rund um die Welt der Spiele für beide Seiten nur lohnt, wenn ein gewisses Grundinteresse vorhanden ist. Wenn keinerlei Interesse an Spielen besteht, versuche ich auch niemanden davon zu überzeugen. Gibt noch genügend andere Freizeitaktivitäten. Ich sehe mich aber auch nicht als Missionar, warum auch? Aber erst letztens hat mich ein Arbeitskollege nach einem Spiel für seinen Sohn und sich gefragt und konnte da ich meine Erfahrung weitergeben, konkrete Empfehlungen aussprechen und von anderen Sachen eher abraten. Kam an, werde ich aber nicht forcieren. An die Juryliste der ausgezeichneten Kinderspiele habe ich da allerdings nicht gedacht, war mir gedanklich zu weit weg.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Lieber André,


    mal ehrlich.
    Du bist doch auch für jede Gelegenheit dankbar, bei der Du "Kritik" anwenden kannst. Nicht? biggrin.png


    Der Jury-Artikel wurde hier im Thread als mustergültig aufgeführt. In erster Linie beschreibt der Artikel das Wahlverfahren. Die Kriterien der persönlichen Titelwahl wird nur an dieser Stelle mit "Lieblingen" dargestellt. Und weil genau DAS bei dieser Auszeichnung in den meisten Fällen der Kritik zu einem Missverständnis führt und hier im Thread auch thematisiert wurde, habe ich es herausgestellt.


    Wo wir ganz offensichtlich den Punkt "persönliche Titelwahl" konform betrachten und du trotzdem der Meinung bist, mich deckeln zu müssen, könnte es ein ganz klein wenig die Vermutung wecken, dass Deine "Kritik" an mir auch auf dich zutreffen könnte. wink.png

    aber dass du ihn hier bewusst falsch verstehen willst, nur um meckern zu können.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich glaube aber auch, dass uns hier eine ähnliche Aufgabe zukommen sollte. Neben dem Spielen und dem Diskutieren darüber sollte es doch auch uns ein Anliegen sein weitere Menschen mit auf das Boot und die Reise in die Welt der Spiele zu holen.

    Warum sollten "wir" (wer auch immer das sein soll) diese Aufgabe haben?


    Wir sind verbündete, auch die Jurymitglieder sitzen im selben Boot.


    DAS sehe ich absolut nicht so. Weder sitzen Jury und Verlage, noch Jury und Autoren, noch Jury und andere Medien, noch Jury und Nerds in einem Boot. Dieses Boot müsstest du mir mal zeigen. Da hat jeder eigene und zum Teil gegensätzliche Absichten und Interessen.



    Gute Spiele, die ohne Erwähnung auf Empfehlungs- oder Nominierungslisten vermutlich in der Neuheitenflut untergegangen wären. Als Beispiel mal K2, das grau-nominiert war. Wer kannte das damals vorher?

    Ich, aber ich muss trotzdem erfreulicherweise (!) auch keine Nominierungen finden.


    Ich sehe mich aber auch nicht als Missionar, warum auch?

    Ich mich auch nicht. Und ich kann diese Haltung einiger Leute auch nicht nachvollziehen, alle mit ihrem Hobby missionieren zu wollen. Warum sollte ich jemanden aktiv begeistern wollen, wenn der gar keinen Bock auf so etwas hat? Das ist eine zutiefst egoistische Haltung aus einer gewissen Arroganz heraus.
    Das heißt jedoch nicht, dass ich nicht begeistert erklären kann, warum ich gern spiele und was ich gern spiele, oder dass ich nicht versuche, passende Spiele für bestimmte Leute herauszusuchen oder zu empfehlen. Nur muss man doch niemanden das Hobby Gesellschaftsspiele aufzwingen, oder? Und von der immer wieder falsch ausgerichteten Idee der Förderung des Kulturguts Spiel(en!) wollen wir mal gar nicht reden.

  • Hallo Ralf,

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich das Missionieren rund um die Welt der Spiele für beide Seiten nur lohnt, wenn ein gewisses Grundinteresse vorhanden ist

    das habe ich zuvor versucht als Halbinteressierte darzulegen. Es braucht etwas vorhandenen Zunder, um das Feuer entfachen zu können.


    Liebe Grüße
    Nils

  • @alpaka
    Ich nehme das als Kaufentscheidung!


    Wenigspieler-Spiele / "Kleine bunte" Spiele schaue ich mir eigentlich nicht mehr an - Die Flut der bunten Eurogames von Hans im Glück, Pegasus und Co schaue ich meist nur noch oberflächlich drüber. Die nominierten Titel nehme ich mir genauer unter die Lupe, denn meist kann man mit denen nix falsch machen, wenn man Spielemuggles mit nem Gatewaygame ins Reich der analogen Unterhaltung locken will oder mal die Familie zu Besuch kommt. Ähnliches gilt für die Kennerspiele (da meist aus dem Eurobereich) - Istanbul, Broom Service und Isle of Skye wären wahrscheinlich sonst nicht in meinen sehr CMON/Heidelberger bzw. FFG-Lastigen Spieleschrank gewandert (und das wäre schade, allesamt gute Spiele).




    Der Gewinner ist mir da fast egal - Die Nominierung nehme ich sehr wohl als Anhaltspunkt über meinen thematischen Tellerrand zu gucken.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Wo wir ganz offensichtlich den Punkt "persönliche Titelwahl" konform betrachten und du trotzdem der Meinung bist, mich deckeln zu müssen, könnte es ein ganz klein wenig die Vermutung wecken, dass Deine "Kritik" an mir auch auf dich zutreffen könnte.

    Ich glaube, dir ist am liebsten, ich lasse dich in dem Glauben, dass du damit Recht hast. :D:P

  • @Reich der Spiele
    Hast mich nicht verstanden. Kannst ja nochmal lesen, vielleicht hilft das ja.


    Und an welcher Stelle habe ich das Missionieren erwähnt? Ich würde doch nicht ernsthaft vorschlagen irgendwen unter Zuhilfenahme von Gewalt zu irgendetwas zwingen. Nebenbei, @widow_s_cruse bringt es meines Erachtens absolut auf den Punkt, Zunder muss natürlich vorhanden sein.
    Mir gibt es jedenfalls mehr, anderen beim Erwecken einer schönen Leidenschaft beizustehen :D als hier rumzumeckern.

  • Uh, also wir als gewaltfreie Missionare auf Erweckungs-Mission, um der Leidenschaft Zunder zu geben - dabei, klingt spannend, wo kann man sich eintragen?


    :P

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Es wäre einfacher gewesen, du hättest auf die Frage geantwortet.

    @Reich der Spiele
    Hast mich nicht verstanden. Kannst ja nochmal lesen, vielleicht hilft das ja.

    Eine solche Aussage mit dem verklausulierten leicht schnoddrigen Hinweis, dass ich scheinbar nicht richtig gelesen hätte, lässt sich durchaus so interpretieren. Und daher frage ich dich erneut, wo ich dich bitte nicht verstanden haben soll. Wenn du solche Sachen behauptest, werde konkret oder lass es.
    Abgesehen davon habe ich an keiner Stelle geschrieben, dich nicht verstanden zu haben. In diesem Sinn frage ich mich, ob du überhaupt meinst, was du alles so schreibst?

  • @Reich der Spiele
    Hatte keine Zeit, meine Mittwochsrunde stand vor der Tür. Wir haben ein paar schöne kleine Spiele auf dem Tisch gehabt.


    Ok, wenn du fragst wen ich mit wir wohl meine, dann wirst du mich offenbar nicht verstanden haben. Ich nahm an das klar ist, wer damit gemeint ist wenn ich von uns hier rede, nämlich diejenigen, die in diesem Forum aktiv sind. Oder meinetwegen diejenigen, die in diesem Thema schreiben und lesen. Das Boot ist ein Bild, wir sind keine Matrosen.


    Und du verstehst nicht, wieso ich davon ausgehe, dass wir alle in einem Boot sitzen, also bezogen auf irgendetwas, vielleicht ja das Spielen, die gleichen Interessen haben. Ich unterstelle mal, dass alle hier die eine Leidenschaft teilen. Vielleicht gibt es hier Liebhaber klassischer Musik, womöglich knüpft jemand leidenschaftlich Teppiche oder irgendwer spielt Blockflöte. Hier tummeln sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Doch sollte irgendwer hier nicht gerne Gesellschaftsspiele spielen und jetzt gerade diese Zeilen lesen kann ich nur sagen, du bist falsch abgebogen, hier wolltest du nicht hin. Und ich wage mal die kühne These aufzustellen, dass auch Verlagsvertreter und Autoren ein Interesse an Spielen haben und daran dass es andere Menschen gibt, die diese spielen. Ich als Spieler lebe nicht davon das andere Menschen spielen, aber gäbe es die nicht wäre ich reiner Solospieler. Das wäre unbefriedigend. Das war die Schnittmenge welche ich genannt hatte. Daneben könnten wir zigtausend andere Aspekte finden, bei denen wenig Übereinstimmung besteht, das beginnt schon bei bevorzugten Spielen oder Spielmechaniken oder Themen oder oder.

  • Ja, dann habe ich dich richtig verstanden und du mich scheinbar nicht. Und darüber hinaus haben wir in Details stark abweichende Meinungen zu diesen Punkten.


    Es gibt kein "wir", wie du es siehst. "Wir" spielen alle. Aber "wir" sind keine homogene Gruppe mit gleichen Interessen. Schon gar nicht mit gleichen Vorlieben. Ich sehe auch absolut nicht, dass "wir" eine Aufgabe gemäß deiner Ausführung haben. Schon gar nicht eine gemeinsame. Weder als "wir" hier, noch als "wir" Spieler/Spielefans.


    Daher gibt es auch kein gemeinsames Boot. Wir fahren vielleicht alle auf dem gleichen See, aber in verschiedenen Booten und in verschiedene Richtungen (und damit meine ich nicht verschiedene Spielgenres). Ab und zu bilden wir mal Gruppen oder nehmen die gleiche Richtung. Die Interessen und "Aufgaben"/Rollen eines Spielers auf diesem See sind jedoch eben nicht identisch mit denen eines Verlages, eines Autors oder eines Spielekritikers/Mediums oder gar der Jury.


    Woher du die Aufgabe ableitest, dass "wir" andere Menschen ins Boot (oder auf den See) holen sollten, vermag ich nicht zu erkennen. Ich sehe diese Aufgabe nicht. Ich würde sie auch zumindest für mich in der Form ablehnen und generell als logische Konsequenz aus einem gemeinsamen Hobby bzw. einem Wirtschaftszweig verneinen. Nicht in der Form einer gemeinschaftlichen Stoßrichtung aller Beteiligter im Sinne von "Verbündeten" bei der Aufgabe, andere Menschen zu überzeugen oder zu begeistern.


    Das Spielen und Interesse am Spiel/an Spielen begründen jedenfalls keine gemeinschaftliche Aufgabe, wie du sie genannt hast, und für mich auch kein objektiv klar umrissenes "wir". Und ja, deine Gedanken sind für mich so etwas wie pathetisch, vielleicht zu sehr aus der Fanbrille einer schönen ("heilen") Spielewelt gedacht, die doch verdammt noch mal allen zu gefallen hat.

  • Ich glaube, der wahrgenommene Pathos verstellt Dir den Blick darauf, dass tatsächlich (so gut wie) alle auf dem See davon profitieren (können), wenn der See größer wird, wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen.

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  • Selbst wenn ich alle vier Fragen mit "ja" beantworte, ändert das nichts an meinen Ausführungen und an deiner Verallgemeinerung. Bitte sei so nett und geh das nächste Mal auf meine Ausführungen ein und erspar mir deine schnodderigen nicht zielführenden Fragen und verpackten oder dirketen Unterstellungen.Anders ausgedrückt: Bleib mal bei der Sache. Nur weil dir meine Antwort nicht passt, musst du nicht gleich komisch werden.


    Es gibt kein "wir" und keine gemeinschaftliche "Aufgabe" und es gibt schon gar nicht die Verbündeten aus "wir" und Jury. Wenn du meinen Ausführungen gefolgt wärst, hättest du vielleicht auch etwas Qualitatives dazu beigetragen und dich nicht in Fragen geflüchtet, die nichts mit dem Thema zu tun haben und wiederum schnodderig-frech sind.


    Was Rollen bzw. Aufgaben angeht, hat zum Beispiel die Jury mit den Worten ihres Vorsitzenden sehr klar Stellung bezogen, dass zum Beispiel Jury und Verlag absolut nicht auf der gleichen Seite stehen. Das sagen die also selbst. Keine gleiche Zielsetzung. ich gehe sogar soweit, dass die Jury nicht zwingend mehr Spieler möchte, sondern das Spielen als solches gesellschaftlich besser verankert sehen will und zugleich eine Kauforientierung bieten möchte. Das eine ist nicht das andere. Die Verlage nehmen das eine mit, wollen aber mehr Spiele verkaufen. Auch das ist nicht zwingend gleichbedeutend mit mehr SpieleRn (und auch nicht mit mehr Spielen, obwohl viele Verlage das zu glauben scheinen). Die Medien wiederum profitieren von Interessierten, aber denen ist die Anzahl und Qualität von Spielen sowie die Anzahl tatsächlicher Spielefans gar nicht so wichtig. Und Spieler? Die wollen natürlich alles. Aber die wiederum brauchen doch gar nicht mehr Spieler und Spielbegeisterte. Wozu denn? Es ist doch ein Irrglaube, dass eine doppelte Anzahl von Spielen und damit Käufern zwingend mehr oder bessere Spiele bedeuten. Und mehr Mitspieler? Nur in der Theorie. In der Praxis stellt sich eher die Farge, ob "man" die wirklich "nutzt".


    Von daher steckt hinter diesem "wir" als "Verbündete" mit einer gemeinsamen "Aufgabe" nur der völlig subjektive und aus tiefsten Egoismus entsprungene Wunsch, das eigene Hobby möglichts toll dastehen zu sehen. "Brauchen" wir das in diesem Sinn? Nein. Du verwechselst Spielebegisterung mit so etwas wie "Missionarszwang". Beides ist nicht das gleiche und das eine bedingt nicht das andere. Schon gar nicht übergeordnet für alle der vielen unterschiedlichen Beteiligten. Ich sehe für mich nicht die Aufggabe, andere überzeugen zu müssen oder die "strukturellen Rahmenbedingungen" in Form der Spielerzahl verbessern zu müssen, um meinem Hobby besser nachgehen zu können. Ich brauche auch nicht das Gefühl, dass SpieleN gesellschaftlich mehr akzeptiert ist, weil es mehr Leute machen. Mir ist die Bedeutung meines Hobbys für andere Menschen nicht so wichtig. Ich komme auch zurecht, wenn die Masse SpieleN kindisch findet.


    Mir geht es darum, dass es keine gemeinschaftliche Aufgabe gibt, mehr Spieler zu generieren. Bitte nicht verwechseln. Das heißt nicht, dass ich nicht selbst in meiner Eigenschaft eine ähnlich klingende Aufgabe habe und der auch nachgehe. Ähnlich ist aber nicht gleich.


    Und, Sternenfahrer: Nein: Ein größerer See muss nicht zwingend positiv für alle sein und "wir" müssen davon auch nicht alle unbedingt profitieren. Das kann sein, trifft vielleicht für einige auch zu, aber eben nicht generell. Für viele Akteure mit ihren unterschiedlichen Zielrichtungen spielt die reine "Seegröße" nämlich gar keine Rolle. Daher gibt es keine Ableitung aus unserem Hobby, dass "wir" andere mit auf den See (oder ins Boot) holen sollten.

  • Und Spieler? Die wollen natürlich alles. Aber die wiederum brauchen doch gar nicht mehr Spieler und Spielbegeisterte. Wozu denn?

    Als Mitspieler. ;) Wenn die Anzahl der Spieler insgesamt zunimmt, steigt womöglich auch die Anzahl potentieller Mitspieler. Im Expertenbereich wird die Luft ja durchaus dünn, insbesondere wenn man die Frequenz der Spielgelegenheiten gerne steigern möchte.
    Ob man mit SdJ und KSdJ überhaupt und falls ja in welchem Umfang zukünftige Expertenspieler "fangen" kann, sei mal dahingestellt.

  • Die aktuelle Ausgabe: Spiel-E-Zine 3
    Das Spiel-E-Zine 3 trägt den Titel: „So geht Spielen - auch für Einsteiger: Einfache Gesellschaftsspiele mit Pfiff“. Darin enthalten sind eine Reihe von Artikeln, die sich speziell an Neulinge und Wiedereinsteiger richten. Ein großer Anteil der Artikel ist exklusiv für diese Ausgabe erstellt. Zusätzlich bieten wir einen Einblick in aktuelle Gesellschaftsspiele und Themen, die auch Spiele-Einsteiger interessieren.


    @Reich der Spiele
    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass man sich nicht auseinandersetzen muss miteinander. Wenn man merkt, dass die Ansichten zu gegensätzlich sind oder man einander nicht versteht, dann kann man es doch einfach lassen. Daher habe ich bereits vor einigen Beiträgen geschrieben lass mal gut sein.

  • Das ist kein Irrglaube, dass ist sehr wahrscheinlich und auch empirisch belegt.


    Was denn nun: wahrscheinlich oder belegt?


    [...]Themen, die auch Spiele-Einsteiger interessieren.[...]


    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass man sich nicht auseinandersetzen muss miteinander. Wenn man merkt, dass die Ansichten zu gegensätzlich sind oder man einander nicht versteht, dann kann man es doch einfach lassen. Daher habe ich bereits vor einigen Beiträgen geschrieben lass mal gut sein.

    Ja, wir können dann das Forum schließen. Wunderbar. :D


    Ich habe kein Problem damit, dass du deine Aussage nicht diskutieren möchtest. ich verstehe nur nicht, warum du die dann öffentlich in einem Forum postest. "Wir" sind hier ja kein Heititei-Laden, der dich für jedes Wort loben soll. Mit Gegenwehr musst du schon rechnen. Besonders hier. Ein Forum lebt von Auseinandersetzung. Irgendwie trägst du aber nach deiner pauschalen und aus meiner Sicht nicht korrekten Aussage nichts mehr zum Thema bei. Ich finde es jedenfalls kurios, dass du einen Satz heraushaust und dann schlciht nicht bereit bist, über den Sinn oder Unsinn zu reden. Genug Futter, dass dieser nicht korrekt sein muss, habe ich jedenfalls gegeben. Von dir kommen aber nur unsachliche oder unzutreffende "Querschläger". Kann man machen, aber dann sind inhaltliche Diskussionen über diskussionswürdige Aussagen eben schwer. Nicht wahr?


    Was deinen Link angeht: Auch hier hast du meine oben genannte Differenzierung scheinbar übersehen.


    Mir geht es darum, dass es keine gemeinschaftliche Aufgabe gibt, mehr Spieler zu generieren. Bitte nicht verwechseln. Das heißt nicht, dass ich nicht selbst in meiner Eigenschaft eine ähnlich klingende Aufgabe habe und der auch nachgehe. Ähnlich ist aber nicht gleich.


    Außerdem hast du erneut übersehen, dass ich zum Ausdruck gebracht habe, dass ich dich sehr wohl verstanden habe. Beides ist schade, denn auch das trägt nicht zu einer zielführenden Diskussion bei. Und ich dachte, dass genau das hier Sinn der Sache ist. Ist ja ein Forum. Um dich selbst zu zitieren: "Kannst ja nochmal lesen, vielleicht hilft das ja." :D


    *kommemirfastwiethygravor*