Beiträge von Thygra im Thema „Ich sehe rot, ich sehe grau...“

    Thygra: Heißt das, du siehst es als "gemeinschaftliche Aufgabe" an, dass "wir" in der Spieleszene mit den Verbündeten der Jury Spiel des Jahers neue Spieler in das Boot unseres Hobbys holen müssen?

    Nein, das heißt es nicht. Und ich habe keine Ahnung, wie du es schaffst, diese Schlussfolgerung aus meinem Beitrag herauszulesen. Ich habe dir lediglich erklärt, weshalb mehr Spiele dazu führen könnten, dass die Qualität der veröffentlichten Spiele steigt (weil du das zuvor in Frage gestellt hattest). Das und nicht mehr.

    @Reich der Spiele: Wenn mehr Menschen spielen, dann werden auch mehr Menschen Spiele erfinden. Und je mehr Menschen Spiele erfinden, um so mehr schlechte Spiele werden erfunden, aber auch um so mehr gute Spiele. Und wenn Verlage weiterhin größtenteils die schlechten Spiele nicht veröffentlichen, steigt die Wahrscheinlichkeit, mehr gute Spiele zu veröffentlichen, weil eben auch mehr gute Spiele von Autoren angeboten werden.


    Das ist vermutlich nicht empirisch belegt, sondern einfach nur meine persönliche These. Die ich für sehr wahrscheinlich halte. :)

    Wo wir ganz offensichtlich den Punkt "persönliche Titelwahl" konform betrachten und du trotzdem der Meinung bist, mich deckeln zu müssen, könnte es ein ganz klein wenig die Vermutung wecken, dass Deine "Kritik" an mir auch auf dich zutreffen könnte.

    Ich glaube, dir ist am liebsten, ich lasse dich in dem Glauben, dass du damit Recht hast. :D:P

    Nils, die Verwendung des Wortes "Lieblinge" war nicht per se falsch. Er hätte es evtl. besser in Anführungszeichen gesetzt, um zu vermeiden, dass man ihn falsch versteht. Wobei ich immer noch glaube, dass du eigentlich weißt, was er meint, aber dass du ihn hier bewusst falsch verstehen willst, nur um meckern zu können.

    Nils, ob er nun das Wort "Lieblinge" oder "Favoriten" verwendet, es sollte klar sein, was er meint. Man muss in diesem Bericht nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. (Auch wenn ich selbst meist ein Freund der Goldwaage bin.)
    :goldwaage:

    Was ich sagen will: nicht immer kann dann jedes Jurymitglied sagen warum der Gewinner nun auszeichnungswürdiger ist als ein anderer Nominierter, sondern nur warum alle Nominierten auszeichnungswürdig sind (denn darauf haben sich immerhin alle zusammen geeinigt).

    Korrekt, und diese Begründungen kann man alle auf der Webseite nachlesen.

    Ich bin allerdings tatsächlich überrascht, dass die meisten hier den Aussagegehalt von 18.000 Bewertungen offenbar gleich Null ansetzen.

    Wer hat das wo getan? Ich habe nirgends gelesen, dass jemand die BGG-Bewertungen mit einer Aussagekraft von Null betrachtet. Ich (und viele andere User) versuchen nur dir klar zumachen, dass du diesen Bewertungen eine zu hohe Aussagekraft beimisst. Aber daraus folgt nicht, dass ich BGG als Null Aussagekraft ansehe.

    Ja, aber sind das gute Gründe?

    Nur weil du die Gründe nicht kennst oder verstehst, müssen sie nicht schlecht oder gar falsch sein.

    Deswegen argumentiere ich doch - zum 100sten Mal! - nur mit Spielen, die die Jury selbst dem Kennerspielbereich zugeordnet hat, indem sie sie nominiert oder empfohlen hat.

    Aber du diskutierst aus der Sicht eines Expertenspielers, nicht aus der Sicht eines Menschen, der für die Jury die Zielgruppe des Kennerspiels ist.

    In meinem Bekanntenkreis jedenfalls - und da sind ganz wenige, die so viel spielen, wie ich - konnten sich da deutlich mehr für Pandemic Legacy begeistern als für Isle of Skye.

    Du scheinst immer noch zu glauben, dass die Jury Isle of Skye für das bessere Spiel hält als Pandemic Legacy. Wir wissen aber gar nicht, ob das so ist. Dass die Jury Isle of Skye prämiert hat, heißt eben nicht, dass sie das für das bessere Spiel hält, sondern dass sie der Meinung ist, dem potenziellen Käufer eines "Kennerspiel des Jahres" lieber Isle of Skye empfehlen zu wollen als Pandemic Legacy.


    Bitte versuche mal, diesen Unterschied zu verstehen.

    Trotzdem ist BGG die mit Abstand größte Spieleplattform mit Usern aus aller Herren Länder. Du wirst also nichts finden, was die weltweite Meinung im Brettspielbereich besser abbildet. Und die Menge an Bewertungen reicht üblicherweise für eine Repräsentativität aus. Bei Bundestagswahl-Umfragen werden deutlich weniger Menschen beteiligt.


    Wenn man von Statistik keine Ahnung hat, sollte man manchmal lieber die Klappe halten. Das was du hier schreibst, ist totaler ...
    :humbug:


    Ich habe wirklich selten so viel Humbug in einem Beitrag gelesen.

    Vermisst oder übersehen habe ich hingegen, ob sich die Spiel des Jahres Jury mit diesem Aspekt beschäftigt hat. Aber nur, weil es nicht öffentlich nachzulesen ist, heisst es nicht, dass es nicht stattgefunden hat.

    Auch wenn die SdJ-Jury das nicht laut verkündet, bin ich absolut davon überzeugt, dass die Jurymitglieder sich selbst gefragt haben, ob der Aspekt "nach einmaliger Benutzung wegwerfen" gegen eine Nominierung/Prämierung spricht oder nicht. Die machen sich dort dermaßen viele Gedanken über das, was sie tun, dass ich alles andere für unvorstellbar halte.

    Das Wort "Kennerspiel" spricht eben diejenigen an, die sich als "Spielenerds" oder "Vielspieler" sehen... oder eben als "Kennerspieler".

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass im Laufe der Jahre immer mehr Menschen sich darauf einigen, dass es oberhalb des Kennerspiels noch den Begriff "Expertenspiele" gibt. ;)

    Ging diesem mutigen Schritt zu einem "Einwegspiel" eine Diskussion im Verlag voraus? Wie groß war der interne Widerstand?
    "Als wir das Konzept der EXIT Spiele auf einer Programmkonferenz vorgestellt haben, waren alle davon überzeugt. Es gab keinerlei Diskussion oder Widerstände.
    Interview: EXIT Das Spiel - Kosmos-Redakteuer Ralph Querfurth


    Damit habe ich keinerlei weitere Fragen. Thema erledigt für mich. Lasst uns einfach weiter unkritische Konsumenten sein, die nix hinterfragen.

    Du hast aber schon das komplette Interview gelesen!? Daraus ging meines Erachtens hervor, dass während der Entwicklung der Spiele innerhalb der Redaktion durchaus darüber diskutiert wurde. Nur eben auf der Programmkonferenz nicht.


    Als jemand, der zumindest in einem anderen Verlag auch schon Programmkonferenzen erlebt hat, werfe ich dazu mal die Vermutung in den Raum, dass bei dieser Konferenz die Redaktion erst mal alle Pluspunkte (und vielleicht auch Minuspunkte) des Konzepts vorgestellt hat. Und danach gab es dann keinen Widerstand und somit keine weitere Diskussion, weil die Argumente der Redaktion vermutlich überzeugend waren.

    Wenn man die aber in einem Atemzug mit Spielen wie Terraforming Mars oder Räuber der Nordsee nennt und einreiht, wie es die Jury mit der Nominierung zum Kennerspiel getan hat, dann sträuben sich bei mir weiter die Nackenhaare.

    Da interpretierst du etwas völlig anders als ich. Wenn die Jury 3 Spiele nominiert, dann ergeben diese eben NICHT eine "Reihe", sondern nur eine "Liste" von üblicherweise 3 sehr unterschiedlichen Spielen. Die Jury will ja generell mit den 3 nominierten Titeln erreichen, dass diejenigen Menschen, die alle 3 Nominierten kaufen, eine Mischung unterschiedlicher Spiele erhalten.

    Ich fände es schön, wenn eine Jury, die über diese Marktmacht verfügt, sich - in einem gewissen Rahmen - über beides Gedanken machen würde.

    Und woher weißt du, dass die Jury das nicht getan hat? Vielleicht hat sie sich ja genau überlegt, dass sie die EXIT-Spiele nicht nominiert/prämiert hätte, wenn viel Plastik drin gewesen wäre!? Und vielleicht kam sie zu dem Schluss, dass die Spiele aufgrund ihres 99,99% Papier-Anteils eben noch innerhalb eines gewissen Rahmens liegen, den sie für vertretbar hält?


    Ich verstehe nicht, wie man der Jury etwas vorwerfen kann, von dem man gar nicht weiß, ob es überhaupt stimmt, weil man nicht dabei war ...

    P.S- Es gibt angeblich Escapespiele die mehrfach verwendet werden können, warum dann nichr so eines auszeichnen ?

    Weil die in den Augen der Jury weniger gut waren. Ganz einfach eigentlich. ;)

    Kann mir keiner erzählen, dass mit ein wenig Kreativität nicht auch mindestens genauso fordernde Rätsel möglich gewesen wären, ohne Material dauerhaft so zu verändern, dass man es kein zweites Mal gebrauchen kann.

    MÖGLICH wäre das sicher gewesen. Aber dann leider auch weniger abwechslungsreich.


    Du hast selbst noch kein EXIT gespielt, habe ich das richtig verstanden? Es gibt nicht wenige Rätsel, die eben überhaupt nur funktionieren, weil man etwas zerschneidet. Würde man all diese Rätsel weglassen, dann wäre das eine ziemliche Einschränkung der Kreativität der Autoren.

    Der Aspekt, den ravn und Cappuccino ansprechen, zielt vor allem auf die Nachhaltigkeit und das Umweltbewusstsein ab - also der ökologische Aspekt. Ob ich das Spiel persönlich eventuell sogar gut finde, es ein gutes Preis/Leistungsverhältnis hat, oder das ein besonders kreatives Produkt ist spielt eigentlich keine Rolle. Müssen denn heutzutage Spiele ausgezeichnet werden, die speziell dafür designt sind nach ein Mal spielen wieder weggeschmissen zu werden?

    Natürlich MUSS ein Spiel nicht ausgezeichnet werden, das man nach einmaligem Spielen wegwirft, aber es KANN aben ausgezeichnet werden. Die Jury hat sich auf die Fahne geschrieben, außergewöhnlich gute Spiele zu prämieren. Das hat sie bei EXIT getan. Die Jury hat sich nicht auf die Fahne geschrieben, ökologisch unbedenkliche Spiele zu empfehlen. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der einen entsprechenden Award einführt. Das wäre dann aber eben ein anderer Award, nicht dieser hier.