Ich sehe rot, ich sehe grau...

  • Ach... das ist nicht mal der einzige Punkt... Wir hätten da noch:


    - Den jährlichen Urlaub (Sprit... Kerosin...)
    - Kaffeekapseln
    - Coffee to Go Becher
    - Becher aus Kaffeeautomaten (vollplastik)
    - 5 Minuten Terrinen
    - Maggi Fix Päckchen (erschreckend, wie gut die sich verkaufen...)
    - eingeflogenes Bio Obst aus Brasilien
    - Überdüngung der Felder (der erhöhte Nitratanteil des Grundwassers ist eine Auswirkung)
    - und... und... und... und...


    Aber um beim Thema Papier zu bleiben...


    - Tageszeitung
    - Bücher
    - Magazine


    Alles Formate, die (im Normalfall) einmal gelesen werden. Okay... Bücher könnte ich noch verkaufen, mit Glück... Ansonsten kann ich mich hier auf dem Flohmarkt blöd anschwätzen lassen, dass 1,- € für ein Buch zu viel ist...
    Magazine und Zeitungen wandern in die Tonne.


    Vom Papierverbrauch dürfte ein Exit Spiel (geschätzt) mit einer Standard-Tageszeitung gleich ziehen...


    Um beim Thema Spiel zu bleiben. Wo ist die Aufregung über:


    - in Plastik eingeschweiste Stanzbögen (selten, aber sie gibt es)
    - in Plastik eingeschweiste Karten
    - in Plastik eingeschweiste Spielkartons


    Alles reiner Müll...


    Aber gut... Das Spiel des Jahres dürfte sich in "Spielaufreger des Jahres" umbenennen, denn die Diskussion über unwürdige Titelträger haben wir jedes Jahr. Ich als SdJ Jury würde mich sogar darüber freuen, wenn eine Entscheidung polarisiert. Denn dann reden die Leute drüber. Sie verbreiten es in die weite Welt hinaus. Es wird in sozialen Medien und Blogs gelästert, was das Zeug hält. Und wie hieß der Spruch: "Es gibt keine schlechte Werbung." Okay... hinter der Aussage stehe ich nicht zu 100 %... Denn, wer den Spruch geprägt hat, wurde noch nie von der Seitenbacher Radiowerbung genervt...

  • Denn, wer den Spruch geprägt hat, wurde noch nie von der Seitenbacher Radiowerbung genervt...

    "EXIT heißt das Kennerspiel des Jahres - EXIT-Spiele, EXITexitEXIT-EXIT EXIT EXIT!!"
    (Auf die Werbung von Seitenbacher gesprochen... ^^)

  • "Es gibt keine schlechte Werbung." Okay... hinter der Aussage stehe ich nicht zu 100 %... Denn, wer den Spruch geprägt hat, wurde noch nie von der Seitenbacher Radiowerbung genervt...

    Auch wenn die Kreationen aus dem heimischen Tonstudio des Herrn Pfannenschwarz sicher nicht jedem gefallen, so sind sie doch ein Paradebeispiel dafür, dass schlechte Werbung eben auch gute Werbung sein kann. Allein die Tatsache, dass sie dir mit als erste eingefallen sind, spricht Bände ;)

  • Wäre ich die Jury, ich würde aus diesem alljährlichen Gezeter zumindest die Anregung mitnehmen, die Kennerspiel-Kategorie umzubenennen.

    ...zumindest, falls das Gezeter von der Zielgruppe für das "Kennerspiel des Jahres" käme...
    ...was es hier im Forum ja nicht kommt...
    :rolleyes:

  • Auch wenn die Kreationen aus dem heimischen Tonstudio des Herrn Pfannenschwarz sicher nicht jedem gefallen, so sind sie doch ein Paradebeispiel dafür, dass schlechte Werbung eben auch gute Werbung sein kann. Allein die Tatsache, dass sie dir mit als erste eingefallen sind, spricht Bände ;)

    Jein... Die Werbung ist überall bekannt. ABER Ich würde NIEMALS Seitenbacher Müsli kaufen. NIE NIE NIE NIE NIE NIE. Allein aufgrund der Werbung...
    Somit ist mir die Werbung bekannt, aber erfolg würde ich als Firma anders definieren. ;)


    Ich kann mich auch noch an ein Interview mit den MyMüsli Machern erinnern. Sie hatten angegeben, dass eine vollkommen dumme Radiowerbung der erste Gedankenanstoß für MyMüsli war... Werbung Erfolgreich, neue Konkurrenz erschaffen. ;)

  • So ziemlich JEDES Spiel, dass ich ausgepackt habe, hatte mehr Papier- und Pappmüll in Form von Stanzbögen, als ein EXIT-Spiel.

    Genau das ist mit Konsumgesellschaft gemeint. "Man" kann sich den (anfallenden) Müll leisten und nimmt ihn für gewöhnlich gar nicht mehr zur Kenntnis. Ein funktionierendes Recycling-System ist da eine gute Sache, insofern man sich darauf verlassen kann. Trotzdem sollte es erlaubt bleiben, sich über die Müllvermeidung und/oder -reduzierung Gedanken zu machen. Bedenken zu äußern, ohne mit Häme überschüttet zu werden. Meist geschieht das aus der eigenen Perspektive. Das ist naheliegend, aber auch bequem.


    Vielleicht hilft es, wenn man das Phänomen mal aus der Perspektive derjenigen betrachtet, die sich 1-mal Spielen und dann Entsorgen (müssen) nicht leisten können oder wollen. Es ist erfreulich und schont nicht nur den Geldbeutel, wenn man in einer Biblio-, Media- und Ludothek Bücher, Filme und Spiele ausleihen kann. Ein Verleih dieser Spiele ist mit einem Exit-Spiel aber leider nicht praktikabel, wenn nicht sogar unmöglich gemacht, denn jede Ausleihe käme einer Neuanschaffung gleich. Angenommen, eine Ludothek hat die finanziellen Mittel und ist gewillt, die jetzt ausgezeichneten Exit-Spiele jedem, der es mal unverbindlich ausprobieren möchte, zum Ausleihen zur Verfügung zu stellen. Bei einer Leihdauer, die für gewöhnlich eine Woche beträgt, würden da im Vergleich zu einem Spiel, das beliebig oft wiedergespielt (und nicht nur wiederverwertet) werden kann, im Laufe eines Jahres ein Vielfaches mehr an Müll zusammenkommen.


    Zugegeben, das war jetzt eine eher theoretische Herangehensweise. Realistischer ist folgender Fall. Mir persönlich gefällt das Spielprinzip und das damit ermöglichte Spielerlebnis (noch habe ich keines der Spiele gekauft und ausprobiert), und ich möchte auch die nächsten Rätselabenteuer erleben - und kann es mir leisten -, dann potenziert sich der Müllberg mit jeder weiteren Box.

    Vom Papierverbrauch dürfte ein Exit Spiel (geschätzt) mit einer Standard-Tageszeitung gleich ziehen...

    Eine einzige Tageszeitung könnte (theoretisch) von unendlich vielen Menschen gelesen werden, bevor sie "in die Tonne wandert".

  • Eine einzige Tageszeitung könnte (theoretisch) von unendlich vielen Menschen gelesen werden, bevor sie "in die Tonne wandert".

    In der Praxis steht bei der Anzahl der durchschnittlichen Leser aber vermutlich leider eine Null vor dem Komma.


    Ich würde zumindest schwer davon ausgehen, dass mehr Zeitungen ungelesen "in die Tonne wandern", als unter mehreren Personen aufgeteilt werden. Aus Zeitnot oder schlicht nicht verkauft worden.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Vielleicht hilft es, wenn man das Phänomen mal aus der Perspektive derjenigen betrachtet, die sich 1-mal Spielen und dann Entsorgen (müssen) nicht leisten können oder wollen. Es ist erfreulich und schont nicht nur den Geldbeutel, wenn man in einer Biblio-, Media- und Ludothek Bücher, Filme und Spiele ausleihen kann. Ein Verleih dieser Spiele ist mit einem Exit-Spiel aber leider nicht praktikabel, wenn nicht sogar unmöglich gemacht, denn jede Ausleihe käme einer Neuanschaffung gleich. Angenommen, eine Ludothek hat die finanziellen Mittel und ist gewillt, die jetzt ausgezeichneten Exit-Spiele jedem, der es mal unverbindlich ausprobieren möchte, zum Ausleihen zur Verfügung zu stellen. Bei einer Leihdauer, die für gewöhnlich eine Woche beträgt, würden da im Vergleich zu einem Spiel, das beliebig oft wiedergespielt (und nicht nur wiederverwertet) werden kann, im Laufe eines Jahres ein Vielfaches mehr an Müll zusammenkommen.

    .... in der Spieliothek in Marl kann man die Spiele ausleihen - dabei fällt eine Leihgebühr von 1€ für Kopierkosten an...

  • Wäre ich die Jury, ich würde aus diesem alljährlichen Gezeter zumindest die Anregung mitnehmen, die Kennerspiel-Kategorie umzubenennen.

    Nö, genau das sollten sie nicht tun ! Die Jury lässt sich auf ihrer Seite dazu aus, was sie mit den jeweiligen Preisen bezwecken und welche Kriterien sie anlegen (an anderer Stelle habe ich geschrieben, dass ich demnach nicht verstehen kann, warum die Exit-Spiele nicht Kennerspiel werden sollten ). Das Problem ist, dass diese Auslassungen die wenigsten hier gelesen haben dürften und deshalb jeder so seine eigene Ideen hat, nach welchen ein Kennerspiel des Jahres ausgewählt und ausgezeichnet werden sollte. ;) . Die leidige alljährliche Diskussion dreht sich in meinen Augen nicht darum, ob die Jury den Kriterien, die sie sich selbst vorgegeben hat, gerecht geworden ist, sondern eigentlich bei den meisten nur darum, dass die Entscheidung so gar nicht dem entspricht, was sie gerne selbst als Preisträger gesehen hätten. :(

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • @Helmut R.
    Ich schrieb bewusst "Anregung", nicht "Verpflichtung" oder sonstwas.


    Das Wort "Kennerspiel" spricht eben diejenigen an, die sich als "Spielenerds" oder "Vielspieler" sehen... oder eben als "Kennerspieler".
    Es suggeriert ihnen, dass dieser Preis "für sie" gedacht ist. Außerdem suggeriert es eine gewisse "Hürde": Um sowas zu spielen, musst/solltest du ein "Kenner" sein.
    Das alles ist aber nicht unbedingt der Fall.


    Und genau deshalb fluchen und lästern Jahr für Jahr die selben Leute.
    Nicht nur, weil ihr Lieblingstitel nicht gewonnen hat, diesen Ärger kann man sich sowieso nicht ersparen.
    Sondern weil die Auswahl der Titel nicht das erfüllt, was der "Kennerspieler" hier einordnen würde.


    Die logische Folgerung für mich wäre eine interne und ergebnisoffene Diskussion, ob ein anderes Wort nicht eine bessere Wahl wäre.
    Genausogut können sie natürlich auch mit der Schulter zucken und sagen "uns doch egal, passt schon".

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Was mir hier fehlt ist eine Erfahrung die ich mit Spielern gemachte habe, die nur wenig spielen. Sie rümpften die Nase als sie erfuhren das man Exit nur einmal spielen kann und dann wird es weggeschmissen. Meine Erfahrung mit unterschiedlichen Spielgruppen war, das eigentlich die Wenigspieler am meisten damit ein Problem hatten. Einige haben sogar gesagt das sie wegen diesem Aspekt weitere Spiele nicht kaufen werden.

    Der Kickstarter-Spieler, derjenige der eh alles kauft, der sich durch Legacy-Spiele wühlt, der diskutiert hier zwar über Müllprobleme, ist vielleicht aber viel eher bereit ein EXIT Spiel zu kaufen, als Mutti bei Karstadt die erfährt das nach 60 Minuten ihr Geschenk in den Müll kommt. Ihre Ravensburger Spielesammlung die hält doch auch schon 20 Jahre!

  • Der neue Preis "Kennerspiel des Jahres" wurde geschaffen, nachdem der alte Preis "Spiel des Jahres" jedes Jahr an ein etwas seichteres Spiel vergeben worden war. So konnte man eigentlich erwarten dass es jetzt zusätzlich zu einem seichteren Spiel auch ein etwas anpruchsvolleres ausgezeichnet wird. Genau so wird es von der Jury ja auch beschrieben.


    Nun zeigt sich aber dass seitdem jedes Jahr ein seichtes Spiel zum "Kennerspiel des Jahres" wird und die Pallette eher auf der anderen Seite erweitert wird indem man ein ultra-seichtes Spiel zum "Spiel des Jahres" macht. Ist durchaus nachvollziehbar, denn wer möchte schon den Preis "Seichtspiel des Jahres" haben.


    Ist aber auch egal, für Kennerspiele gibt es ja ohnehin den Deutschen Spiele Preis!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Zum Thema Exit: Ich kenne keines der Spiele daher mal die Frage, ob eine materielle Wiederspielbarkeit überhaupt sinnvoll wäre, da das Rätsel an sich ja gelöst ist. Wäre dann nicht das Geschrei groß dass die Wiederspielbarkeit gegen 0 tendiert?


    Zum Thema Kennerspiel: Ich finde den Begriff gut, man muss ihn nur an der richtigen Bezugsgröße messen. Vor Jahren hatte ich bei einem Spieletreff Rückkehr der Helden kennengelernt, zum damaligen Zeitpunkt für mich und viele Mitspieler eine neue Welt. Den Besitzer hätte ich sofort als Spielekenner bezeichnet. Ein halbes Jahr später brachte ich das Spiel zu einem anderen Treffen mit. Kommentar eines Anwesenden: Ach ja, tolles Spiel. Das spielen unsere Kinder gern während wir was großes spielen 8|


    Es gibt in der Spieleszene keine wissenschaftlich definierte Begriffe, siehe all die Diskussionen hier zu Vielspieler, Gelegenheitsspieler,... Die meisten Spieler in Deutschland bewegen sich dich in einen Rahmen zwischen der Spiele-Sammlung aus Omas Zeiten und Monopoly. Da ist die große Masse. Und aus deren Sicht ist ein Kennerspiel eben ein bisschen was anderes wie für uns hier. Aber auf die Masse kommt es doch an... :P


    Wir könnten ja mal aus der aktuellen Umfrage alle User mit 4-stelliger Spieleanzahl bitten uns aus ihrer Sicht ein Kennerspiel zu nennen. Da würden evtl. vielen hier die Ohren schlackern :D


    @Njoltis Seitenbacher Öle...Öle...von Seitenbacher :D

  • Das Wort "Kennerspiel" spricht eben diejenigen an, die sich als "Spielenerds" oder "Vielspieler" sehen... oder eben als "Kennerspieler".

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass im Laufe der Jahre immer mehr Menschen sich darauf einigen, dass es oberhalb des Kennerspiels noch den Begriff "Expertenspiele" gibt. ;)

  • Zum Stichwort "Kennerspiel":

    Den Begriff „Kennerspiel“ hat die Jury erfunden. Vorher gab es diesen Begriff schlichtweg nicht. Deshalb ist es auch die Jury, welche die Bedeutung dieses Begriffs definiert hat.
    Ich wiederhole es immer wieder: Das „Kennerspiel“ ist kein Spiel für Experten. „Spiele-Freaks“ sind nicht Zielgruppe dieses Preises. In
    „Kennerspielen“ arbeitet man nicht, „Kennerspiele“ geniesst man. Auch ein „Kennerspiel“ sollte durchaus noch im familiären Kreis bewältigt werden können, einfach von solchen Familien, die vielleicht regelmässig spielen und halt schon ein bisschen mehr Erfahrung mit Spielen haben.

    Es wäre schon ein Gewinn, wenn das einfach mal akzeptiert würde.
    Wer aus der Zielgruppe herausgewachsen ist, findet genug Anregungen z. B. beim DSP oder dem unknowns Expertenspiel ;)

  • Zum Thema Exit: Ich kenne keines der Spiele daher mal die Frage, ob eine materielle Wiederspielbarkeit überhaupt sinnvoll wäre, da das Rätsel an sich ja gelöst ist. Wäre dann nicht das Geschrei groß dass die Wiederspielbarkeit gegen 0 tendiert?

    Der Wiederspielwert ist definitiv 0. Für mich persönlich ist das zerstören etc kein Problem. Die 3 ersten Exit Games wurden bisher von 3 Runden bei mir gespielt, das hat den Hintergrund das gleich beim ersten Spiel nach etwas gerufen wurde wo man drauf rum schreiben und skizzieren kann. Da wir kurz davor Captain Sonar gespielt haben, wurden daraus die Folien + Stifte einfach genommen (und das wurde in den anderen Runden so fortgesetzt). Bleiben also in Summe 1-2 Rätsel die die nachfolgende Gruppe nicht spielen konnte da schon gelöst. Nette Anekdote: Durch das schon herausgetrennte Material hat sich eine Gruppe sogar schwerer getan als die ersten die es selbst ausgeschnitten haben.


    Also wer unbedingt an die Umwelt/den Geldbeutel denken möchte kann das doch tun. Wobei ich auch kein Problem damit gehabt hätte, es danach weg zu werfen.

  • Hallo Peter,

    Das Wort "Kennerspiel" spricht eben diejenigen an, die sich als "Spielenerds" oder "Vielspieler" sehen... oder eben als "Kennerspieler".

    In diesem Forum gibt es keine Kennerspieler - das sind alles Experten, die alles besser wissen. :D


    Wer die gekauften Titel nur ein bis kein Mal spielt, kann kein Spielekenner sein! ;)


    Liebe Grüße
    Nils ( meint, dass selbst die Jury noch zwischen Kenner und Experten unterscheidet - und sich zu Recht und mit gutem Grund den Experten verwehrt.)

  • Zur Info: Auf meine persönliche Anfrage an Kosmos, aufgrund meiner Bedenken, habe ich eine ebenso konkrete wie ausführliche Antwort (und ein anschliessendes Telefongespräch) erhalten, die mir klar macht, dass sich Kosmos (entgegen meiner ersten Annahme) eben doch erhebliche Gedanken um den Wegwerf-Faktor der EXIT-Spiele gemacht hat und sich Zeit nimmt, fernab von PR-Bla-Bla zu informieren. Da die E-Mail an mich ging und ich nicht im Namen von unknowns nachgefragt habe, werde ich hier nicht zitieren, sondern nur die Eckpunkte in Kurzform in meinem Worten benennen.


    - Verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung durchdacht, auch ein Spiel mit digitaler Unterstützung
    - Das Material auch verbrauchen zu können, hat den Autoren kreative Freiheiten ermöglicht, die ansonsten nicht möglich gewesen wären
    - Bewusst kleine Boxen
    - Verwendung von FSC-zertifizierten Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft
    - Die Herstellung erfolgt komplett in Deutschland
    - So angelegt, dass die Möglichkeit besteht, das Spiel vor dem Verbrauch zu kopieren => Hier habe ich derweil die Bestätigung aus meinem Umfeld bekommen, dass das so funktioniert
    - Spieleschachteln werden weiterbenutzt, z.B. zur Aufbewahrung von Haushaltsgegenständen



    Wer ebensolche Bedenken hat, einfach selbst beim Verlag anfragen. Bringt am Ende mehr, mit jemanden zu reden, als mit anderen über den.

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  • Zur Info: Auf meine persönliche Anfrage an Kosmos, aufgrund meiner Bedenken, habe ich eine ebenso konkrete wie ausführliche Antwort erhalten, die mir klar macht, dass sich Kosmos (entgegen meiner ersten Annahme) eben doch erhebliche Gedanken um den Wegwerf-Faktor der EXIT-Spiele gemacht hat und sich Zeit nimmt, fernab von PR-Bla-Bla zu informieren.

    Super, vielen Dank für die Anfrage! Es freut mich, dass man sich Gedanken darüber gemacht hat - denn genau das ist denke ich der wichtige Punkt: das Bewusstsein dafür.


    Und das heisst eben für mich nicht, dass man sich überlegt ob es nicht noch grössere "Umweltsünden" gibt, egal ob im Brettspielbereich oder sonst im Privatleben. Da werden dann gerne Kaffeekapseln o.ä. angeführt. Interessanterweise gibt es aber in Kaffeeforen zur Umweltdiskussion von Kaffeekapseln von Nespresso ähnliche Argumente á la: "die ganze Diskussion hier ist albern, wenn man sich die echten Hebel in Sachen Ökobilanz ansieht."
    Ohnehin verstehe ich das Argument "wenn du Umweltaspekt A nicht hinterfragst, dann ist es auch nur Heuchelei Umweltaspekt B zu hinterfragen" nicht. Wer ist denn dann noch berechtigt irgendetwas zu hinterfragen, ohne dass ihm Heuchelei vorgeworfen wird?


    Dass das Thema gerade beim Spiel/Kennerspiel des Jahres auftaucht liegt einfach an der grossen Popularität und den grossen Erwartungen - auch bei den Leuten, die vermeintlich nicht zur Zielgruppe gehören


    Jedenfalls herzlichen Glückwunsch an Kosmos. Es freut mich, dass dieser Aspekt berücksichtigt wird und man das Möglichste tut diesen Nachteil auf ein Minimum zu reduzieren.

  • Ohnehin verstehe ich das Argument "wenn du Umweltaspekt A nicht hinterfragst, dann ist es auch nur Heuchelei Umweltaspekt B zu hinterfragen" nicht. Wer ist denn dann noch berechtigt irgendetwas zu hinterfragen, ohne dass ihm Heuchelei vorgeworfen wird?

    Die Heuchelei hier ist, dass eine Entscheidung einer Jury als Unsinn abgetan wird und man JEGLICHES Argument sucht, nur um richtig da zu stehen. Hier eben den Wegwerfartikel. Wenn einen Wegwerfartikel so stören, dann aber bitte an allen Fronten. Vor allem an denen, an denen wir kein recylcling kennen.


    Aber gut, ich sehe schon, wir werden uns hier ewig im Kreis drehen. Mal schauen, ob ich noch eine Runde auf diesem Karussell mitdrehe oder nicht. In 2 Wochen ist eh alles vergessen, wenn es um die neuen Spiele geht, die man in Essen kauft. Ein Ort, an dem auch wieder ein Müllberg produziert werden wird, gegen den Exit ein kleines Lichtlein darstellt...

  • Also mir persönlich ging es darum, mein Unwohlsein mit der von der Jury als Spielkonzept ausgezeichneten Spielereihe anzumerken, zu diskutieren und dadurch tiefer zu ergründen. Als Ergebnis kann ich für mich festhalten, dass sich das Thema eher auf einer emotionalen Ebene abspielt, teils schwierig zu greifen ist, Vergleiche ebenso schwierig sind und Verallgemeinerungen sowieso. Das Argument "eigentlich ist es doch egal, ob ein Spiel für immer ungespielt im Schrank oder wenigstens einmal gespielt dann in der Altpapiertonne landet" fand ich bedenkenswert, ebenso dass man sich bewusst machen sollte, welchen Ressourceneinsatz gewöhnliche Brettspiele haben.


    Vermisst oder übersehen habe ich hingegen, ob sich die Spiel des Jahres Jury mit diesem Aspekt beschäftigt hat. Aber nur, weil es nicht öffentlich nachzulesen ist, heisst es nicht, dass es nicht stattgefunden hat. Da hat mir die Nachfrage, die Antwort und das Gespräch mit dem Kosmos Verlag gezeigt, dass sich hinter den Kulissen eine Menge mehr Gedanken gemacht wird, nur dass eben nicht alles immer und überall offensiv kommunziert wird.

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  • Also mir persönlich ging es darum, mein Unwohlsein mit der von der Jury als Spielkonzept ausgezeichneten Spielereihe anzumerken, zu diskutieren und dadurch tiefer zu ergründen. Als Ergebnis kann ich für mich festhalten, dass sich das Thema eher auf einer emotionalen Ebene abspielt, teils schwierig zu greifen ist, Vergleiche ebenso schwierig sind und Verallgemeinerungen sowieso. Das Argument "eigentlich ist es doch egal, ob ein Spiel für immer ungespielt im Schrank oder wenigstens einmal gespielt dann in der Altpapiertonne landet" fand ich bedenkenswert, ebenso dass man sich bewusst machen sollte, welchen Ressourceneinsatz gewöhnliche Brettspiele haben.

    Du sprichst hier ein paar gute Punkte an, wie dass es eher eine Diskussion auf der emotionalen Ebene ist. Bei Begriffen wie Wegwerfspiele, Selbstzerstörungspiele etc. und Fragen wie den die Jury sowas überhaupt auszeichnen kann steckt eigentlich immer ein Vorwurf von Unsensiblen Umgang mit Ressourcen und eben nicht Nachhaltigem Handeln mit. Ich fasse sowas auch als madig-Machen auf, da der Vorwurf in meinen Augen völlig übertrieben und daher nicht rational ist. Entsprechend sollte man sich nicht wundern, wenn man auch emotionalere Antworten bekommt.


    Wieso findest du von dir zitierte Argument bedenklich? Ich finde da ist was Wahres dran (bzw.nach meiner Meinung lieber einmal gespielt und weg als für immer ungenutzt im Schrank). Selbst ein Spiel, dass zehn mal gespielt wird, wird auf dem Müll landen. Ob dass dann erstmal einen Umweg über Flohmarkt oder sonstiges macht, ist dabei ziemlich egal. Du sagst, du hast dir bewusst gemacht, wie hoch der Ressourceneinsatz von Brettspielen ist. Zu welchem Ergebnis bist du gekommen? Von den Spielen mit eher höherem Papp und Holzanteil ist der doch eher gering. Falls jemand auch mal öfter mit dem Auto zu einem Spieltreff fährt, dann ist wahrscheinlich der Ressourcenaufwand für den Transport (seiner selbst) höher als der Materialaufwand. Oder es gibt Knabbereien am Tisch, die aus einer Plastiktüte kommen. Ja, es gibt sicher hier einige die eher mit dem Rad fahren und eher Gemüsesticks zum Knabbern reichen, aber der Punkt ist, dass der Ressourcenaufwand für die Herstellung der Brettspiele halt wirklich gering ist für den Nutzen den man daraus ziehen kann. Das gilt in meinen Augen auch für die Exitspiele.


    Jeder, der prinzipiell versucht Müll zu minimieren, soll für sich gern die Entscheidung für oder gegen "Wegwerfspiele" treffen, aber eben nicht erwarten, dass das Thema für andere eine ähnliche Relevanz hat.

  • Wieso findest du von dir zitierte Argument bedenklich?

    Nicht "bedenklich" sondern wie vom mir geschrieben und so gemeint "bedenkenswert" im Sinne von, es lohnt sich, diesen Aspekt zu bedenken in seinen Überlegungen.


    Dieses Beispiel ziegt aber gut, wie schnell man missverstanden werden kann. ;)

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  • Vermisst oder übersehen habe ich hingegen, ob sich die Spiel des Jahres Jury mit diesem Aspekt beschäftigt hat. Aber nur, weil es nicht öffentlich nachzulesen ist, heisst es nicht, dass es nicht stattgefunden hat.

    Auch wenn die SdJ-Jury das nicht laut verkündet, bin ich absolut davon überzeugt, dass die Jurymitglieder sich selbst gefragt haben, ob der Aspekt "nach einmaliger Benutzung wegwerfen" gegen eine Nominierung/Prämierung spricht oder nicht. Die machen sich dort dermaßen viele Gedanken über das, was sie tun, dass ich alles andere für unvorstellbar halte.

  • Mit 1x Spielen habe ich persönlich kein Problem.
    Allerdings fand ich etwas anderes bemerkenswert: Ich würde mich als Vielspieler bezeichnen und trotzdem würde ich jedes der 3 roten Nominierten viel lieber spielen als einer der Grauen.
    Bei Exit bin ich in der Gruppe derer, die das nicht als Spiel sondern Rätselsammlung sehen.
    Räuber der Nordsee fand ich bestenfalls OK.
    Bei Terraforming Mars stören mich die take that Karten und es ist mir für das Gebotene viel zu lange.
    Dagegen finde ich Magic Maze und El Dorado richtig klasse. Und selbst das sehr einfache Kingdomino würde ich jetzt lieber spielen wollen als ein Räuber der Nordsee.


    In einem Interview mit "Spiel doch mal" meinte Tom Felber, dass die Jahrgänge unterschiedlich stark sind. Das sehe ich auch so wenn ich mir die 3 Granaten vom letzten Jahr so anschaue: Pandemie Legacy, Time Stories und Isle of Skye.
    Vielleicht hätten sie El Dorade bei grau nominieren sollen. Wäre ein toller Gewinner gewesen. Und warum bitte wurde First Class nicht berücksichtigt? Wäre doch auch ein gutes Kennerspiel gewesen. Kennt da jemand Hintergründe? Viele haben das ganz vorne gesehen.

  • So sind die Geschmäcker halt unterschiedlich.

    Das stimmt natürlich immer. Die Jury zeigt aber nicht zum ersten Mal, dass sie die Spiele komplett anders einschätzt als die Community. Insgesamt ist die weltweite Spielegemeinschaft von Pandemic Legacy halt deutlich mehr überzeugt als von Isle of Skye, von Terrafomring Mars deutlich mehr als von "Exit". Meines Erachtens spricht es nicht für die Jury, hier weltweite Kracher zugunsten von Allerweltsspielen zurückzusetzen. Vielleicht gibts von ZMAN und Schwerkraft nicht genug Spenden?

  • Vielleicht gibts von ZMAN und Schwerkraft nicht genug Spenden?

    Generell halte ich dieses ganze SdJ Zeugs sowieso für bedenklich. Ein handvoll Leute bestimmt über ein Spiel, welches dem glücklichen Verlag ganz schön viele Tausende Euros einbringt ... das fällt vielleicht auch unter "Nachhaltigkeit". Natürlich will man niemandem irgendetwas unterstellen, aber ein paar Gedanken drängen sich da schon in den Vordergrund ... :whistling:

  • Hallo,

    weltweite Spielegemeinschaft

    DIE weltweite Spielergemeinschaft ist ganz bestimmt nicht organisiert - nirgends.
    Die spielen nur und denken sich nichts dabei ...

    Vielleicht gibts von ZMAN und Schwerkraft nicht genug Spenden?

    Das eigentliche Problem des Vereins ist doch ganz offensichtlich "Wohin mit dem vielen Einkünften?"
    Die sind doch ständig auf der Flucht vorm Finanzamt. Für "Spenden" dürften sie kaum empfänglich sein. 8))


    Liebe Grüße
    Nils (nadelt gerne Verschwörungstheorien)

  • Ihr unterstellt der Jury hier gerade Bestechlichkeit. Würden sie aber nach Verkaufserfolgen gehen, dann hätten weder Colt Express, Broom Service oder wohl auch Isle oft Sky in der jüngeren Vergangenheit den Preis bekommen dürfen.

  • Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus: Spiele, die von der internationalen Community gefeiert werden, brauchen nicht mehr den Pusch durch diesen Preis? :)

  • Wenn dann ein Hypespiel mit vielen Preisen gehypt wird erreichen die Menschen endlich den Hyperdrive...äh...Hyperhype. Oh wundervolle Zukunft <X

  • Vielleicht wird auch andersrum ein Schuh daraus: Spiele, die von der internationalen Community gefeiert werden, brauchen nicht mehr den Pusch durch diesen Preis?

    Das haben sie aber schon letztes Jahr versäumt. Haben dem bereits bekannten Bestseller CODENAMES die Auszeichnung nachgeworfen, anstatt einem anderen, weiteren Titel das Tor zu öffnen. Sie haben damit das Ergebnis des selbst gesteckten Ziels - möglichst viele Halbinteressierte anzusprechen - beschnitten. Ein erfolgreiches Spiel braucht man doch nicht "fördern" wollen, in dem man den Scheinwerfer darauf lenkt - wo es bereits voll im Rampenlicht steht. Vergeudete Energie ...


    Liebe Grüße
    Nils

  • So Jungs, Tränchen trocknen und weiter...Mir gefällt der KdJ Preisträger besser als der letztes Jahr und vor allem ist er innovativer als der Rest der Nominierten. Also kein Grund zum Weinen, Ihr TfM Fanboys :evil:

  • Es ist doch so das der Gewinnerverlag eine gewisse Summe bezahlen muß um den Pöppel auf die Schachtel drucken zu dürfen. Interessant zu Wissen wäre es, ist das ein Einheitspreis oder richtet sich das nach der verkauften Auflage.
    ich bin mir sicher das mehr Exitspiele verkauft werden als Tfm

  • @widow_s_cruse Ein Spiel nicht für die Nomination/den Preis berücksichtigen, weil es sehr erfolgreich ist oder bereits Preise gewonnen hat, fände ich albern - schliesslich ist SdJ ja kein Förderpreis. Dann dürften als nächstes wohl Titel von bereits erfolgreichen Verlagen nicht mehr berücksichtigt werden, oder von Autoren, die bereits Preise gewonnen haben, etc. - das wäre was für ein ganz anderes Format. Ob bereits erfolgreich oder ausgezeichnet sollte keine Rolle spielen. Wenn ein Spiel gemäss Kriterien der Jury "das Beste" ist, dann sollte es den Preis auch kriegen.


    Nachtrag: So gehen wir bei Muwins übrigens auch bei unseren "Top 3"-Beiträgen vor (wovon wir heute übrigens wieder einen aufgeschaltet haben *schamlose Eigenwerbung betreib*): Wenn es heisst "Top 3 X-Spiele", dann gibt es nur ein Hauptkriterium: Welches X-Spiel finde ich am besten? Ob bereits bekannt oder nicht, spielt keine Rolle. Anders wäre das bei der Kategorie "Top 3 unterschätzte/wenig bekannte X-Spiele".
    Und ja, mir ist klar, dass wir im Gegensatz zu SdJ keinen merkbaren Einfluss auf den Spielemarkt haben, aber es geht mir ums Prinzip.