Beiträge von Countrysidepop im Thema „Ich sehe rot, ich sehe grau...“

    Die Exit-Reihe und Legacy-Spiele bedienen den aktuellen Zeitgeist des Konsums: aufreissen, konsumieren, wegwerfen. Brettspiel als "Event", als Kick & Thrill. "Popcorn-Brettspiele" als einmaliges Abenteuer. Von daher ist die Wahl auf einer analogen Ebene konsequent. El Dorado auf der roten Seite des Pöbels ist thematisch auch "Abenteuer", allerdings ein aus der Vergangenheit gepurzeltes, das den Weg dank eines "modernen" Mechanismus (Deckbau) in die Zeit gefunden hat. Magic Maze ist die Hektik und Hatz des urbanen Alltags. Das hätte man auch gut prämieren können, aber da schimmert die negative Wirklichkeit zu sehr durch. Die Exit-Reihe liefert dagegen noch den Eskapismus zum gesellschaftlichen Phänomen. Die Flucht in eine bessere, wenn auch zunächst unwirtliche Welt hat auch Terraforming Mars als verkappte Postapokalypse für die Zeit nach dem Konsum des Planeten. Das wäre dann auch meine Wahl gewesen.


    Das Stichwort erlaubt mir eine Brücke zu dem außergewöhnlichen Genrefilm The Girl with all the Gifts, den ich am Wochenende gesehen habe und der Postapokalypse eine neues, emotional intelligentes Kapitel hinzufügt. Zum Tode von George A. Romero, dem Kaufhaus-Zombie-Konsumkritiker schlechthin, wieder einmal fressende Horden, die den Planeten übernehmen, treffend Hungries genannt. Kinder des Konsums. Hungrig nach "Event"? Schauen: