Beiträge von Christian (Spielstil.net) im Thema „Ich sehe rot, ich sehe grau...“

    Ohnehin verstehe ich das Argument "wenn du Umweltaspekt A nicht hinterfragst, dann ist es auch nur Heuchelei Umweltaspekt B zu hinterfragen" nicht. Wer ist denn dann noch berechtigt irgendetwas zu hinterfragen, ohne dass ihm Heuchelei vorgeworfen wird?

    Die Heuchelei hier ist, dass eine Entscheidung einer Jury als Unsinn abgetan wird und man JEGLICHES Argument sucht, nur um richtig da zu stehen. Hier eben den Wegwerfartikel. Wenn einen Wegwerfartikel so stören, dann aber bitte an allen Fronten. Vor allem an denen, an denen wir kein recylcling kennen.


    Aber gut, ich sehe schon, wir werden uns hier ewig im Kreis drehen. Mal schauen, ob ich noch eine Runde auf diesem Karussell mitdrehe oder nicht. In 2 Wochen ist eh alles vergessen, wenn es um die neuen Spiele geht, die man in Essen kauft. Ein Ort, an dem auch wieder ein Müllberg produziert werden wird, gegen den Exit ein kleines Lichtlein darstellt...

    Auch wenn die Kreationen aus dem heimischen Tonstudio des Herrn Pfannenschwarz sicher nicht jedem gefallen, so sind sie doch ein Paradebeispiel dafür, dass schlechte Werbung eben auch gute Werbung sein kann. Allein die Tatsache, dass sie dir mit als erste eingefallen sind, spricht Bände ;)

    Jein... Die Werbung ist überall bekannt. ABER Ich würde NIEMALS Seitenbacher Müsli kaufen. NIE NIE NIE NIE NIE NIE. Allein aufgrund der Werbung...
    Somit ist mir die Werbung bekannt, aber erfolg würde ich als Firma anders definieren. ;)


    Ich kann mich auch noch an ein Interview mit den MyMüsli Machern erinnern. Sie hatten angegeben, dass eine vollkommen dumme Radiowerbung der erste Gedankenanstoß für MyMüsli war... Werbung Erfolgreich, neue Konkurrenz erschaffen. ;)

    Ach... das ist nicht mal der einzige Punkt... Wir hätten da noch:


    - Den jährlichen Urlaub (Sprit... Kerosin...)
    - Kaffeekapseln
    - Coffee to Go Becher
    - Becher aus Kaffeeautomaten (vollplastik)
    - 5 Minuten Terrinen
    - Maggi Fix Päckchen (erschreckend, wie gut die sich verkaufen...)
    - eingeflogenes Bio Obst aus Brasilien
    - Überdüngung der Felder (der erhöhte Nitratanteil des Grundwassers ist eine Auswirkung)
    - und... und... und... und...


    Aber um beim Thema Papier zu bleiben...


    - Tageszeitung
    - Bücher
    - Magazine


    Alles Formate, die (im Normalfall) einmal gelesen werden. Okay... Bücher könnte ich noch verkaufen, mit Glück... Ansonsten kann ich mich hier auf dem Flohmarkt blöd anschwätzen lassen, dass 1,- € für ein Buch zu viel ist...
    Magazine und Zeitungen wandern in die Tonne.


    Vom Papierverbrauch dürfte ein Exit Spiel (geschätzt) mit einer Standard-Tageszeitung gleich ziehen...


    Um beim Thema Spiel zu bleiben. Wo ist die Aufregung über:


    - in Plastik eingeschweiste Stanzbögen (selten, aber sie gibt es)
    - in Plastik eingeschweiste Karten
    - in Plastik eingeschweiste Spielkartons


    Alles reiner Müll...


    Aber gut... Das Spiel des Jahres dürfte sich in "Spielaufreger des Jahres" umbenennen, denn die Diskussion über unwürdige Titelträger haben wir jedes Jahr. Ich als SdJ Jury würde mich sogar darüber freuen, wenn eine Entscheidung polarisiert. Denn dann reden die Leute drüber. Sie verbreiten es in die weite Welt hinaus. Es wird in sozialen Medien und Blogs gelästert, was das Zeug hält. Und wie hieß der Spruch: "Es gibt keine schlechte Werbung." Okay... hinter der Aussage stehe ich nicht zu 100 %... Denn, wer den Spruch geprägt hat, wurde noch nie von der Seitenbacher Radiowerbung genervt...

    Man kann die Exit-Spiele durchaus so verwenden, dass kein Material zerstört wird

    Kann man... muss man aber nicht... Für mich gehört es zum Flair der Exit Spiele, dass man sie im Spiel auseinanderreisst, faltet, zerschneidet, beschriftet, verbrennt oder was den Brands in Zukunft noch so einfallen wird... ;)


    Ich bin gespannt, ob ein altes Nintendo Konzept wieder aufgegriffen wird. In Starttropics musste man einen beigelegten Brief nass machen, um eine versteckte Botschaft lesen zu können...

    Gegenfrage: Was sollte eine Brettspiel-Jury höher gewichten, den Spielspass und die Kreativität eines Konzeptes oder die ökologisch-politische Korrektheit eines Produkts?Falls letzteres, dürfte gemäss deines Argumentes wohl kein einziges in China hergestelltes Spiel jemals wieder mit einem Pöppel ausgezeichnet werden (Stichwort Arbeitsbedingungen & Umweltschutz auch bereits vor Ort) - ob es dann, einmal hier angekommen, nach einer Partie und einem Monat oder zehn Partien und 5 Jahren der Papiersammlung übergeben wird, macht letzten Endes weder einen chinesischen Arbeiter noch einen chinesischen Fluss glücklicher.

    Ohoh, zieht man da wieder alle über einen Kamm? Ja, es gibt chinesische Dreckschleudern. Aber es gibt auch genügend gute Firmen. Der Kunde bekommt, was er bezahlt. Kunde ist in diesem Fall der Hersteller.


    Bevor mir Augenwischerei vorgeworfen wird. Mein bester Freund ist Chinese und hat in den letzten Monaten garantiert mehr chinesische Brettspielhersteller besucht, als alle hier anwesenden zusammen... ;)

    P.S- Es gibt angeblich Escapespiele die mehrfach verwendet werden können, warum dann nichr so eines auszeichnen ?

    Nicht nur angeblich.


    - Das Geheimnis der Sternwarte
    - Das Geheimnis des Refugiums des Dr. Gravely


    Für beide gibt es auf der Homepage eine bebilderte Anleitung, wie man alles in den Ursprungszustand versetzen kann.


    Dafür haben beide einen anderen Nachteil... Die Rätsel sind viel zu einfach geraten...


    Falls jetzt als Argument der Preis kommt. Der ist mit 19,99 € natürlich höher, aber das Material ist auch bei weitem (!!!!!!!!!! bitte beliebig viele Ausrufezeichen einfügen) als die Exit Spiele...


    Und, ja, icvh mag die Exit spiele... Bis auf die Insel, die fand ich bisher als schlechtestes Escape Spiel.... Nicht, weil die Rätsel nichts taugten, aber sie waren einfach zu heavy für mich...