Hallo zusammen!
Keine Ahnung, ob der Thread jetzt großartig sinnvoll wird, oder obs am Ende nur trauriges Gejammer ist ... aber ich hab das Bedürfnis, das einfach mal anzusprechen.
Ich wohne inzwischen mehr als 1 1/2 Jahre in einer Gegend, in der ich keine Spieler meines Schlages finde. Zwar kommt es immer mal wieder zu einem Spieleabend, der lässt mich aber so gut wie immer eher genervt oder zumindest enttäuscht zurück, weil das Ganze für die Mitspieler hier einfach nur was ist, um sich berieseln zu lassen. Das ist zwar völlig in Ordnung und legitim - es ist aber nicht mein Anspruch an einen Spieleabend. Für mich gehts einfach nicht klar, z.B. Nemesis zu spielen und nebenbei aufs Handy zu glotzen und über die Arbeit zu reden (und dann ganz überrascht: "Ach? Ich bin schon wieder dran? Was muss ich machen?" zu rufen)
Das ist auch der Grund, warum ich hier Spiele im Regal habe, die mich wirklich interessieren ... die mir aber einfach zu schade für die Spieler hier sind. Klingt hart ... ist aber einfach Realität. Ich habe keine Lust Gloomhaven zu lernen, dann einer Gruppe die Regeln beizubringen, die sich dann ohnehin nichts davon merken kann (oder auch nur "will") und mich dann des Spielerlebnisses berauben ... weil mich die Spieler runterziehen. Gleiches gilt für Sachen wie King's Dilemma oder Hexplore it! oder Batman oder Tainted Grail oder oder oder ...
Und mit den Monaten der Ernüchterung kam irgendwann bei mir das Gefühl, dass ich mich vom Hobby löse. YouTuber die ich lange gern verfolgt habe, schaue ich gar nicht mehr. Messen und Veranstaltungen die ausfallen, kratzen mich nicht mehr ... Selbst Spieleabende mit Leuten aus meiner alten Heimat feiere ich nur ab, weil da eben meine alten Freunde sind (die auch für Spiele brennen - also genau der Schlag Mensch, der mir hier fehlt.) - ich glaube, ich würde den Abend genauso feiern, wenn wir nicht Chaos in der Alten Welt, sondern nur Mau Mau spielten. Das spricht für mich nur für die Leute ... nicht für Spiele. Ich glaube mit den Jungs, könnt ich auch einfach Fang den Hut spielen und ich hätte ne tolle Zeit.
Zudem bemerke ich einen starken Wandel bei mir ... wieder mehr zu Rollenspielen und Tabletops (nicht dass ich auch nur für eines davon hier geeignete Mitspieler hätte) ... Brettspiele waren für mich irgendwann tatsächlich Rollenspielersatz. Aufbauen und losspielen. Keine großen Vorbereitungen nötig. Aber die Regeln der Spiele, die ich mag, sind oft so komplex, dass es eine einzige Tortur ist, das Regelsystem jemandem beizubringen. Das ist so zeitintensiv, da kann ich dann auch gleich ein Rollenspielabenteuer vorbereiten.
Was heißt das jetzt und warum dieser Thread? Ehrlich gesagt, weiß ichs nicht. Vielleicht interessierts mich, ob jemand von euch schonmal ähnliches erlebt hat (vielleicht nicht mal zwingend im Bereich Brettspiel) und ob euch bewusst war/ist, dass die eigene Liebe für etwas, fast vollständig verloren gehen kann ... ohne dass man sich wirklich mit dieser Sache beschäftigt