Beiträge von MarS im Thema „Wenn der Spaß am Hobby verloren geht ...“

    Gesellschaftspiele wird für mich immer der zusammenfassende Begriff der Spiele sein,

    Wobei die Solo-Spieler seit Jahren dagegen kämpfen, dass dieser Ausduck eben nicht sehr inklusiv ist.


    wo auch alles unter board game zusammengefasst wird

    Kleine Korrektur: Im Englischen wird das meist unter table top zusammengefasst, und beinhaltet somit im Namen auch Kartenspiele, die ihrerseits bei 'Brettspielen/ board games' zumindest kategorisch außen vor bleiben.

    Zu 1.) Ist schon klar. Ist ungerecht, ich finde Gesellschaftsspiele trotzdem passend als zusammenfassenden Begriff. Ein besserer ist mir noch nicht untergekommen. Brettspiele, was in meiner Wahrnehmung als Begriff nachrückt, fasst das ja noch schlechter zusammen.


    Zu 2.) Danke für die Korrektur. Board Game wird doch aber für das Hobby weitestgehend stellvertretend genutzt. Aber da kann ich mich auch täuschen.

    Ich habe keine Lust Gloomhaven zu lernen, dann einer Gruppe die Regeln beizubringen, die sich dann ohnehin nichts davon merken kann (oder auch nur "will") und mich dann des Spielerlebnisses berauben ... weil mich die Spieler runterziehen. Gleiches gilt für Sachen wie King's Dilemma oder Hexplore it! oder Batman oder Tainted Grail oder oder oder ...


    Ich mag die Jungs echt gerne, aber es ist halt eher "Gesellschaftsspiele-" statt "Brettspieleniveau". Und wenn es dann noch weitere Schwierigkeiten gibt, dass manche, egal wie seicht die Regeln sind, keine englischen Spiele anfassen...



    Ich hab hier mal 2 Zitate heraus gezogen, um aus meiner Sicht zu verdeutlichen wo das Dilemma liegt. Eines welches für mich inzwischen omnipräsent zu spüren ist und wo man aufpassen muss, dass man sich nicht zu sehr in eine Blase begibt. Bevor ich aber weiter darauf eingehe, hier erst mal der Hinweis, dass diese beiden Zitate hier aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt sein können und die eigentliche Aussage eventuell nur verkürzt wieder geben. Daher bitte ich die Betroffenen das nicht persönlich zu nehmen, ich nutze diese tatsächlich nur zur Veranschaulichung.


    Mir geht es hier darum, dass sich in der Community ein hoher Anspruch an die Spiele und die Spielgruppe hinsichtlich Spieltiefe breit gemacht hat und sich einige aus meiner Sicht dadurch den Zugang zum Spielen verbauen, weil sie eben genau diesen Anspruch verwirklicht haben wollen. Wenn ich auf der Suche nach einer neuen Gruppe bin, dann wären die von @Filzgleiter genannten Spiele nicht die Titel die ich im Hinterkopf hätte, welche ich anbringen würde. Ich würde da erst mal an viel leichtere Titeln denken. Um die genannten Spiele sinnvoll spielen zu können muss man doch nicht nur regelmäßig, sondern auch oft gemeinsam spielen und da muss eine Gruppe erst mal hinwachsen. In den meisten Fällen wird das nie gelingen.


    Wie oft habe ich schon verächtliche Kommentare über leichte, weit verbreitete, Titel gelesen, wie oft wurden Familienspiele schon müde belächelt. Ich kann mich auch daran erinnern, wo hier mal Thread aufgemacht wurde, wo die die durchschnittliche Spieldauer der einzelnen Spiele in der Sammlung ermittelt wurden. Da kamen dann Werte von 120 bis 180 Minuten im Durchschnitt pro Spiel heraus. Da bin ich fast aus den Latschen gekippt wo ich das gesehen habe. Das bedeutet ja schließlich, dass auf jedes kleine Kartenspiel von 15 Minuten ein dickes Ding von 225 Minuten kommen muss. Das ist schon beeindruckend, schränkt die Möglichkeiten in der Zusammensetzung der Spielegruppe aber doch stark ein. Noch kurz zur Klarstellung: ich will nicht andeuten, dass die Leute aus dem damaligen Thread auch die sind, die sich mal schnell verächtlich über leichte Titel äußern. Ich kann da keinen Zusammenhang aufzeigen.


    Haben größere Spiele eine Spieldauer von ungefähr 60 Minuten, bekommst du die gut an andere (vor allem etwas unerfahrener Mitspieler) heran getragen. Mehr als 90 Minuten wird oft schwierig und kleine Spiele gehen eigentlich immer. Das sind so meine Erfahrungen und darauf basiert weitestgehend auch meine Sammlung. Dicke Brocken lasse ich gerne liegen. Der Grund dafür ist, dass ich mir auch gar nicht vorstellen kann außerhalb der Familie eine feste Spielegruppe zusammen zu bekommen, mit der ich die richtigen Schwergewichte spielen kann, weshalb ich mich damit auch nicht belaste. In meinem Freundeskreis wird schon immer mal gerne mitgespielt, dann feiere ich aber lieber locker flockig eine Stunde Dungeon Fighter als ein Gloomhaven auf den Tisch zu hieven und schon eine Stunde für Regelerklärung zu brauchen (und dann zu wissen, dass es nicht wieder in der Besetzung auf den Tisch kommt). Ich beschreibe es auch mal anders: mein Junge spielt gerne Magic mit mir. Wenn ich immer wieder sehe, wie hoch die Einstiegshürde eigentlich ist und wie intensiv man sich damit beschäftigen muss, dann ist mir jetzt schon klar, dass es schwer für ihn wird da mal einen richtigen Mitspieler zu finden. Wenn mal ein Kumpel von ihm da ist, dann hole ich aber auch lieber ein Dungeon Mayhem heraus. Damit wird niemand verschreckt und alle haben Spaß am Tisch.

    Was ich damit sagen will ist, dass ich den Spaß an Spielen auf Familienspielniveau zum Glück nie verloren habe, auch wenn ich natürlich auch gerne mal zu den ganz großen Schachteln schiele. Da sind Faktoren wie wechselnde Spielgruppen und unerfahrene Mitspieler kein Problem. Da muss aber eben jeder für sich entscheiden, ob das seinen eigenen Vorstellen an das Spielen entspricht.


    Offtopic: Gesellschaftspiele wird für mich immer der zusammenfassende Begriff der Spiele sein, weil es eben perfekt die Sache beschreibt. Das wir immer öfter das Hobby unter Brettspiele zusammen fassen, kommt ganz klar aus dem Englischen, wo auch alles unter board game zusammengefasst wird, weil es aber eben auch keinen adäquaten Begriff für Gesellschaftsspiel gibt. Da finde es schon schade, dass man inzwischen sogar dazu neigt dem Begriff Gesellschaftspiele weniger spielerisches Niveau zuzuschreiben als Brettspiele.