Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „Wenn der Spaß am Hobby verloren geht ...“

    MarS Ich selbst möchte gar nicht zwingend Neulinge ans Hobby führen. Ich habe dazu keine Lust mehr. Hab ich oft und viel und auch gerne gemacht. Aber inwischen will ich einfach nur zocken. Und zwar die Spiele, die ich möchte, in dem Stil wie ich möchte.

    Das kann ich einerseits verstehen, habe aber andererseits persönlich die Erfahrung gemacht, dass man mit den richtigen Spielen viele "Normal"- bzw. "Nicht"-Spieler durchaus auch schnell zu "Hardcore"-Spielern machen kann. Dabei nehme ich bewusst nicht so viel Rücksicht auf den spielerischen Background, sondern stoße Wenig-/Nicht-Spieler auch gern mal in gehobenere Gateway- oder Kenner-Spiele. Halbe Stunde Regelerklärung und dann einfach loslassen. Details während des Spiels noch mal erklären bzw. erwähnen bei Fehlern und sonst einfach machen lassen. SO habe ich z.B. schon mit 4 Nicht-Spielern #Bloodrage gespielt. Nach gut 4 Stunden Spielzeit um 2 Uhr nachts, wollten die da im Anschluss an die erste Partie gleich noch ne zweite spielen … :lachwein:

    Der TTS ist für mich keine wirkliche Alternative. Zur Not ginge das ... aber für regelmäßige, komplexe Spieleabende ist mir das Ding zu fitzelig. Besonders bei Spielen mit viel Material.

    Kann ich verstehen, wäre für mich auch keine richtige Alternative. Eine Freundin meiner Freundin spielt aufgrund von räumlicher Trennung mit ihrem Freund aktuell über Skype inkl. Webcam Brettspiele … sicherlich auch eine Möglichkeit, die aber aus meiner Sicht nicht den "normalen" Spieletreff ersetzen kann ...


    Vorab ein verkürzter Abriss meines Spielelebens, in dem ich recht unterschiedliche Phasen durchgemacht habe. Als Kind habe ich mit meinem Bruder und meinen Eltern bereits recht viel Brettspiele gespielt, aber eben die üblichen Verdächtigen wie z.B. #HaseundIgel, #Sagaland, #FangdenHut und co. … mein eigentliches Erweckungserlebnis war dann 1990 mit #HeroQuest was ich damals zu Weihnachten bekommen hatte und nach der ersten Phase innerhalb der Familie, dann tatsächlich mit meiner ersten Brettspielgruppe (Cousins und Cousinen) etwa eineinhalb Jahre mit allen Erweiterungen teilweise 2x wöchentlich durchgespielt habe. Als Jugendlicher entwickelte ich mich weg von Brettspielen und Rollenspiele (vor allem DSA) wurde meine spielerische Ersatzdroge, die mich die nächsten gut sieben Jahre fest im Griff hatte. Innerhalb meiner Rollenspielgruppe etablierte sich erst schleichend, dann immer deutlicher #Magic. Meine Rollenspielphase endete kurz danach aufgrund fehlender Mitspieler und ging in eine intensive Magic-Phase über. Die Gruppe / Personen mit denen ich spielte wechselten, auch wenn einige (wenige) Einzelpersonen aus der #HeroQuest Zeit bis heute präsent geblieben sind. Aber aus der eigentlichen Rollenspielzeit ist niemand (waren hauptsächlich Studenten) übrig geblieben. Meine wohl real spielerisch passivste Phase war nach meiner der aktiven #Magic Zeit, wo ich fast nur noch #Magic Sammler war, mich viel mit Tauschen / Kaufen und eben sammeln beschäftigt habe, zudem PC Spiele für mich entdeckt habe. Bis sich vor gut sechs Jahren nach und nach immer stärker, wieder Brettspiele in mein Leben geschlichen haben. Mittlerweile spielen wir in unserer neuen Gruppe wieder regelmäßig, wenn auch nicht so intensiv wie zu Jugendzeiten, etwa 2-4 Mal im Moment, was sich sehr gut mit Beruf und sonstigem Privatleben vereinbaren lässt. Soweit meine Phasen, die mich spielerisch immer irgendwie in meinem gesamten Leben begleitet haben, aber auch sehr unterschiedlich von der Intensivität waren. Ich habe mich aber auch immer gern generell mit den jeweiligen Spielemedien beschäftigt z.B. bei #Magic als Sammler / Deckbauer (jetzt auch online mit Magic-Arena), #DSA als Lesestoff / Soloabenteuer und Brettspiele als allgemeine Freizeitbeschäftigung mit Regellektüre, Minis bemalen, YouTube / Kickstarter zum Thema schauen und Solopartien. Waren mal keine (geeigneten) Mitspieler vorhanden, habe ich mich eben mit den anderen Aspekten meiner spielerischen Hobbies beschäftigt, mal mehr, mal weniger intensiv. Zeitweise hat es auch mal geruht, mich aber immer wieder zum "Spielen" an sich zurückgebracht. Witzigerweise hat gerade der Verkauf eines Teils meiner Sammlung über Ebay-Kleinanzeigen meine Gruppe wieder vergrößert und neue Mitspieler in mein Leben gebracht. Unverhofft kommt oft ...


    Ich kann jeden gut verstehen, der sich in einer solchen Phase des Umbruchs in seinem Hobbie befindet, schlussendlich muss man dann eben entscheiden, ob es zum Bruch oder zur Veränderung bezüglich Brettspiele kommt. Hier ist eben die Frage, ob einen das Thema insgesamt auch z.B. solo oder rein von Thema auch unabhängig von einer festen Spielegruppe fesseln kann, oder dies für einen ausschließlich als Gruppenerlebnis etwas gibt. In einer neuen Umgebung kann es schon mal schwierig werden, hier etwas wie einen regelmäßigen Spieletreff aufzubauen, hier ist eben auch Geduld gefragt und oft ein wenig Glück nötig. Im Endeffekt stellt sich eben auch die Frage nach den Alternativen, also welche Hobbies man statt Brettspielen bereiten möchte / könnte. Vielleicht im Zweifel einfach mal eine Pause einlegen, Brettspiele werden bekanntlich nicht schlecht und lassen sich recht gut lagern ...