Beiträge von Calredon im Thema „Wenn der Spaß am Hobby verloren geht ...“

    @Filzgleiter Ich kann das nachempfinden - bei mir war es vor vielen Jahren das Rollenspiel. Die Gruppe war zwar noch da und hat auch jeden Sonntag gespielt, aber mir hat es irgendwie keinen Spaß mehr gemacht. Es wurde gefühlt jede Woche ein neues Zusatzregelwerk ins Spiel gebracht womit die Grundregeln erweitert wurden. Ständig musste man seinen Charakter anpassen oder gem. der neuen Regeln erweitern und ich hatte das Gefühl jede Woche das Spiel neu lernen zu müssen. Der Gruppe hat das scheinbar nichts ausgemacht, aber ich wollte einfach nur Rollenspiel machen und nicht für jeden Furz ein "Complete Book of irgendwas" durchwühlen.

    Vielleicht war ich einfach übersättigt? Zu der Zeit hatte ich 4 Rollenspielgruppen mit 6 Systemen, wir haben Nachwuchs bekommen und ich arbeitete zu der Zeit im Schichtsystem.

    Ich habe das Rollenspiel dann komplett eingestellt, für mehrere Jahre (!!), während meine Frau dabei geblieben ist - dadurch war ich immer noch irgendwie dabei. Alle Gruppen bestanden z.T. aus den gleichen Leuten in unserem Freundeskreis, der Kontakt war also auch weiterhin da.

    Irgendwann hat es mich dann doch wieder gepackt, da hatte die Gruppe aber auch das System gewechselt (von AD&D 2nd Ed. zu D&D 3.5). Seitdem macht es wieder Spaß, obwohl wir zwischendurch nochmal Abstecher zu anderen Systemen gemacht haben die von "einfach Rollenspiel" auch gaaaanz weit weg sind. Ich bin auch wieder mit einer zweiten Gruppe unterwegs.

    Die Pause hat es wirklich gebracht.


    Den Frust der entsteht wenn man nicht die passenden Spieler findet kennen wir auch: Unser Sohn ist aktuell in einem Alter und einer Phase, wo er weniger mit uns spielt und die "anspruchsvolleren" Titel zwar gelegentlich mitspielt, damit aber noch nicht so ganz klar kommt. Die einfacheren Titel spielen wir zwar nach wie vor auch gerne, aber bitte nicht ausschließlich. Wir müssen daher vieles zu zweit spielen, was halt auch nicht bei allen Titeln Spaß macht. In unserem Freundeskreis gibt es aktuell niemanden, der mit uns ein Underwater Cities, Mage Knight oder On Mars spielt. Meine Frau arbeitet daran eine Freundin heranzuführen - sie kommt aus der Brettspielgruppe (einfache Spiele) meiner Frau und hat im Rahmen der coronabedingten Abende auf Boardgamearena gefallen an La Granja gefunden, da sie schon mehrmals dort war. Wir hoffen jetzt sie auch für andere Titel begeistern zu können, Marco Polo und Terry Mystica stehen da auf dem Zettel.

    Aber bis dahin müssen wir die komplexeren Spiele zu zweit spielen, was zum Teil echt schade ist, da sich viele Regeln für die 2-Spieler Variante oftmals nicht rund anfühlen und manche Titel zu zweit auch einfach <X sind.

    Da wir aber wenn auch nur mit Leuten spielen, die wir bereits kennen, werden wir uns auch nicht auf Mitspielersuche außerhalb unserer "Blase" begeben und müssen damit leben. Trotzdme macht es uns derzeit noch genug Spaß :)

    Kopf hoch!