Beiträge von matthias19281 im Thema „Wenn der Spaß am Hobby verloren geht ...“

    Das ist aber ggf. genau die Schwierigkeit, die wir auch in bestimmten Konstellationen haben.


    Ich sehe es fast so wie bei Computerspielen: Da war man in den 90ern der freakige Nerd...jetzt ist das "Normal".

    Man muss aber auch gestehen, dass PC-Spiele aus den 80ern und Anfang 90ern bockschwer waren und scheiße ausgesehen haben. Heutzutage ist da auch viel Bling Bling im Sinne von extrem guter Grafik/Effekten und die meisten Spiele sind bei weitem nicht so brutal schwer wie die Klassiker und holen dich mit einem Tutorial ab...

    Ich weiß was du hier zum Ausdruck bringen möchtest, dennoch will ich an dieser Stelle widersprechen. Für viele Spielinteressierte mag das zutreffen, bei weitem nicht für alle. Wir hatten bereits 2x das Vergnügen Spielinteressierte zu treffen, die uns zu verstehen gaben dass die Spiele die sie bisher ausprobieren konnten nichts für sie waren, weil sie zu einfach sind. Wir haben dann im oberen Kenner- bzw. niedrigen Expertenbereich gestartet und die Spieler völlig abgeholt. - Es mag aber vielleicht auch der Bildungshintergrund eine Rolle spielen, denn das eine Pärchen waren beides Studenten in naturwissenschaftlichen bzw. Ingenieurbereich. Der andere Spieler war Techniker bei der Pfalzwerke. Das sind hier lediglich Indizien, 3 Personen sind keineswegs in irgendeiner Weise statistisch repräsentativ - daher kann man keine Schlussfolgerung daraus ziehen, es könnte aber möglicherweise ein Faktor sein.


    Weiterhin haben wir einen Freund der meinte Spiele seinen ja nix für ihn. Er hat dann irgendwann man mit uns ein Blueprints gespielt und war echt angetan, wir spielten dann eine Partie Dominion was er nicht mochte. Als nächstes Spiel bekam er Terraforming Mars serviert, das er ebenfalls gut fand und als viertes Spiel kam dann The Gallerist auf den Tisch. Das wiederum fand er ebenfalls super - man muss aber dazu sagen, dass er Maler ist und von daher Bezug zum Thema hat. Das ist aber meines Erachtens das Wichtigste: Interesse. Wenn der potentielle Spieler Interesse hat quält er sich auch um ein Spiel zu lernen. Wenn er ein leichtes und gemeingefälliges Spiel spielt kann das funktionieren, muss aber nicht. Daher würde ich sagen wenn du jemanden hast der keine Spielerfahrung hat, der aber Interesse an einem Expertenspiel hat, dann sag ihm: Ich muss dir das Spiel aber 45 Minuten erklären und du wirst 1-2 Runden brauchen bis du die Zusammenhänge des Spiels verstehst. Nach einer Partie wirst du dann vollständig durchgestiegen sein. - Wenn er es dann immer noch will, tu es! Und gib ihm die Möglichkeit einer Alternative - z.B. wenn es the Gallerist sein soll, schlag ihm als Alternative vor mal mit Agricola anzufangen um ein paar Mechanismen zu erlernen um dann The Gallerist besser zu verstehen... Ich bin auch der Meinung dass jeder Noob Expertenspiele spielen kann, wenn er die Regeln durchsteigt oder erklärt bekommt. Nur der Erfolg, bzw. das Abschneiden im Spiel wird evtl. nicht auf dem Level eines Spielerfahrenen sein...

    Zurück zu unserem Freund mittlerweile hat er auch in einer (für ihn) Erstpartie Teotihuacan gewinnen können und wir sind fleißig dabei Trickerion stetig zu erweitern mit seinem Lebensgefährten (langjähriger Freund von uns der mit uns die ersten Schritte ins Hobby gemacht hatte) und ihm.


    Auf der anderen Seite kennen wir auch "hoffnungslose Fälle" - mein Bruder hat keine Lust sich Spielerklärungen von mehr als 10 Minuten anzuhören und schafft es nicht Magic Maze anhand der Regel zu erlernen. Die Schwester meiner Lebensgefährtin ist einfach generell keine Spielerin und wenn sie was spielt findet sie sowas wie Rummy, Phase 10, Activity und ähnliches gut. Mit unseren Geschwistern und deren Partnern spielen wir also nur sehr einfaches... und ich glaube nicht, dass das Niveau hier jemals nennenswert ansteigt. Mein Bruder hat neulich mal durchblicken lassen, dass er kooperativ eher scheiße findet, das heißt da werde ich beim nächsten Spieleabend mal etwas wagen :) aber große Hoffnung besteht nicht... Sie spielen zwar angeblich gerne, aber es fehlt trotzdem das Interesse - daher denke ich wirklich Interesse ist das wichtigste