Beiträge von Alfgard im Thema „Wenn der Spaß am Hobby verloren geht ...“

    Ich glaub auch einfach, dass ein "Brettspielabend" nicht als Priorität oder "verbindlicher Termin" gesehen wird.


    Hatte auch schon mal vorbereitet (Raum hergerichtet, Spiel aufgebaut, Regeln gelesen - dauernd ja auch einfach Zeit)....wir wären zu dritt für einen wahrscheinlich sehr amüsanten Abend gewesen. Was war...eine WhatsApp...."Muss" heute die neue Kommode aufbauen....komme nicht".


    Da war ich richtig angep....was heißt da "muss" und man hatte einen Termin. Aber sowas lässt sich wohl einfacher absagen, da das nicht als "Priorität" gesehen wird. Würde bei einer Essensverabredung oder Kinoabend wohl so leicht nicht kommen.


    Und dann kommt dazu, dass wenn einer absagt, dass gefühlt Tür und Tor für alle öffnen...."ach wir wären dann ja nur zu zweit, müssten wir ja erst ein anderes Spiel finden"...dann die passive Absage "wollen wir dann überhaupt noch"....schwub wieder ein abend weg.


    Und da es schon öfter erwähnt wurde: Ja, bei uns ist "Magic" insofern die einzige einigermaßen noch vorhandenen Konstante die wir regelmäßig spielen. Jeder hat zumindest irgendwo ein Deck, kann man überalll mit hinnehmen und spielt sich schnell.


    Die Magic-Abende sind auch keine "wir reden erstmal 3 Stunden über was anderes" Abende. Irgendwie läuft es wie in diesen "Karten-Spiele-Kneipen-Szenen". Man kommt zusammen und grunzt ein paar Worte zum Austausch "Wie geht's ? Gut?" und das wars und dann wird gespielt.


    Da hatte ich schon oft Momenten, wo meine Frau danach fragte, wie es dem oder jenem geht und ich nur "gut" sagte und sie Nachfragen stellte wie "was machen die so" und ich nur sagen konnte "keine Ahnung"....da kamen dann teils verdutzte Gesichter und Aussagen wie "du warst doch jetzt 4 Stunden mit denen zusammen".


    Aber genau das ist es ja: Wenn ich spielen will, will ich spielen und da "missbrauche" ich ggf. die anderen und die mich aber eben auch genau dafür und nicht um mich über Politik zu unterhalten. Während eines Kinobesuchs käme ja auch keiner auf die Idee zu fragen "Und Familie?"


    Oder noch krasser ganz modern im 40-Mann/Frau/X-WoW-Raid um 3 Uhr morgens fängt ja auch keiner an sich über die Arbeit auszutauschen.


    Aber wie schon mal geschrieben, kommt alles mit der Zeit, insbesondere wenn (klingt vielleicht hart) Faktor "kleine Kinder" nicht mehr die Abende dominieren. Bei 12 Kindern auf 4 Väter ist hat meist irgendwas, was dazwischenkommt.

    Das ist aber ggf. genau die Schwierigkeit, die wir auch in bestimmten Konstellationen haben.


    Ich sehe es fast so wie bei Computerspielen: Da war man in den 90ern der freakige Nerd...jetzt ist das "Normal".


    Ich weiß selber nicht warum, aber die analogen Spiele erfreuen sich ja auch immer mehr Beliebtheit und auch gerade frühere "Nischen-/Spezialbereiche".


    Wohl gerade aufgrund der teils massiven Ausstattung mit Miniaturen etc.


    Und die "Otto-Normal-Spieler" gucken sich sowas ja auch an bzw. kriegen das durch das Internet mit.


    Bei unseren Spiele-Abenden brauche ich mit den "alltagstauglichen" Gesellschaftsspielen, wie man sie beim Müller findet (ja, findet man auch andere Spiele wie Legenden von Andor etc.) in einer Schiene wie Monopoly, Risiko, etc. nicht kommen. Also die "Klassiker".

    Oder eben die "Party-Spiele" wie Activity.


    Irgendwo wollen auch diese Spieler das "große Kino" erleben....vergessen aber, dass das dann auch Arbeit ist und kein: würfle gehe die Anzahl der Felder und dann passiert schon was".

    Ich kenne das auch, bei "mir/uns" ist es nur leider auch sehr extrem ausgeprägt.


    Ich hab 5 Kinder im Alter von 10, 9, 7 und 2 x 1 1/2, da fehlt es einfach schon extrem an Zeit.


    Dann hab ich zwar ein paar "Spielkameraden", die auch grds. interessiert sind, aber weder Zeit noch Geld investieren wollen.


    Wenn ich bedenke, was ich die letzten Jahre an Spiele gekauft, mich in die Regeln eingelesen und Spieleabende vorbereitet hab....mit teils sehr frustrierenden Ergebnissen.


    Zuletzt ein Hero Quest mit allen Erweiterungen erstanden, über die verfügbaren Zusatzregeln und Karten erweitert (gedruckt, ausgeschnitten und laminiert) und einen Abend vorbereitet....der dann eben auch sehr ernüchternd war. Vier andere, denen man quasi alles vorbereitet und dann wird teils auch noch gemeckert, weil die Regeln ja so komisch sind.....Ende vom Lied...hab alles wieder verkauft.


    ...und einer von denen hat Gloomhaven gesehen und tatsächlich gefragt, um man nicht das mal spielen wolle....


    Ich mag die Jungs echt gerne, aber es ist halt eher "Gesellschaftsspiele-" statt "Brettspieleniveau". Und wenn es dann noch weitere Schwierigkeiten gibt, dass manche, egal wie seicht die Regeln sind, keine englischen Spiele anfassen...


    Was bei uns eine Zeitlang ganz gut lief ist Magic. Da wurde dann aber auch das Problem, dass die einen sich "reingefuxt" und selber Decks bauen und andere sich dann das 15 Euro Pre-Constructed-Deck holen.....da ist das dann irgendwann auch nicht mehr spassig.


    Wir hatten auch eine DSA-Gruppe....nach 5 Jahren hatten wir die hälfte der Philleasson-Saga durch (einfach kaum Zeit und schwer Termine zu finden). Und dann wollte der "Meister" nicht mehr.


    Da mir das PnP aber sehr gut gefallen hat und um das zu retten, lese ich mich jetzt gerade in "Beyond the Wall" ein.


    Zumindest hab ich einen Nachbarn, der auch bereit ist, sich mal ein bisschen mit den Spielen auseinanderzusetzen, so dass wir da immerhin so einmal im Monat spielen.


    Dabei inzwischen Claim (mit allen Erweiterungen), Blitz Bowl (wobei ich da auch das Material stelle, was mich aber dann nicht stört, wenn einer "interessiert" ist), die beiden Drako-Spiele und demnächst wollte ich ihn mal an Godtear und Kings & Assassins Deluxe heranführen.


    Ein anderer Bekannter wohnt auch noch im Ort, der recht aufgeschlossen ist, da wird es aber immer schon wieder zeitlich schwer (alle frau- und kindergebunden). Da hatten wir zu dritt aber schon geniale Abende mit "Zombies!!! Ultimate Collection". Da wollte ich mal an die Akte Whitechapel Room 25 und Monster Slaughter ran.


    Derzeit fehlt halt einfach als weiterer Faktor die Zeit". Ich weiß aber, dass es besser wird. Nach Kind 3 hatte ich fast schon "Luxus-Zustände" und konnte mind. 1 x Woche spielen. Die Zwillinge haben mich da jetzt (leider) wieder ein paar Jahre zurückgeworfen.


    .....meine Schwierigkeit ist eigentlich dazu, dass ich sehr den Drang unterdrücken muss, nicht einfach Spiele zu kaufen, die dann eh nicht gespielt werden.


    Man lässt sich ja recht schnell triggern und meint, das Spiel schon mal mit irgendwem spielen zu können....zuletzt reizt mich Kings of War: Armada....wohl wissend das ich da niemanden finden werde, der das mit mit spielen wird.....und da muss man trotzdem mit sich kämpfen, um zu widerstehen.


    Hab jetzt aber z. B. Bad Bones bestellt, aber da hoffe ich auch auf die Kinder, die ja älter werden.