Scythe wird durch Fenris zum perfekten Spiel, weil es eine Kampagne einführt und zudem spätestens mit dieser Erweiterung die Grundspielkritik („zu gescripted, wenn man es öfter spielt“) zu 100% obsolet geworden ist.
Macht die Erweiterung denn was am Balancingproblem?
Mir wäre kein größeres Balancingproblem bei Scythe bekannt. Allein durch die Begegnungskarten kommt ja ein Zufallselement ins Spiel, was im Extremfall auch mal den Ausschlag geben kann. Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster, dass bei Scythe der beste Spieler auch 9 von 10 Partien gewinnt. Was meinst Du denn genau?
Aber lass es mich mal so formulieren: Wenn Du alles von Scythe hast, was es gibt (insbesondere auch den modularen Spielplan), dann ist das Balancing sicherlich tendenziell schlechter als im Grundspiel aber da kannst Du gescriptete Muster des Grundspiels nicht mehr erfolgreich runterspielen. Das klappt schon nicht, wenn Du rein das Grundspiel mit der Kampagne spielst - Du musst neue Wege erkennen und gehen (außer natürlich alle Deine Mitspieler merken das auch nicht ). Du kannst es (Scythe mit allem inklusive neuem Spielplan) Dir ähnlich wie bei Marco Polo (1) vorstellen: Das Spiel ist schon noch ziemlich gut gebalanced, aber es gibt Ausreißer (wenn ich das vorab erkenne, baue ich allerdings entweder einfach etwas um - wozu 1,5 Stunden versenken, wenn abzusehen ist, wer gewinnt - oder aber der schwächste Spieler bekommt die beste Position) und tatsächlich erfolgt dann auch die Auswahl der Fraktionen so ähnlich wie bei Marco Polo.
Ich persönlich finde auch die Balancing-Diskussion etwas müßig. Was ist denn perfekt gebalanced? Wenn absolut gleichstarke Spieler mit jeglichem Volk stets Remis spielen? Da gibt es doch kein Spiel mit asynchronen Fähigkeiten, was das erfüllt. Aber einige, wie z.B. Marco Polo oder eben Scythe sind da wirklich schon verdammt nah dran.
Viele Grüße,
Andreas.