T.I.M.E. Stories - Mehr als nur ein voll kooperatives Tragedy Looper

  • Hallo zusammen,


    endlich konnten wir gestern den Marcy-Fall spielen. Am Ende bei der Wertung ist uns bei der Punktevergabe etwas aufgefallen: Dort wird explizit auch für den Fall, dass man weniger als 20 MP gesammelt hat eine Prämie genannt. So wie die Punkte vergeben werden, ist es allerdings gar nicht möglich weniger als 20 MP zu erhalten.


    Ist da evtl. bei der Übersetzung was schiefgelaufen?


    Danke und Gruß!

  • Du hast recht und es ist nichts bei der Übersetzung schiefgelaufen.


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Mal einige Regelfragen, bzw. ich würde gerne mein Verständnis der Regeln zementieren.


    Karten eines (potentiell neuen) Ortes auslegen, Agenten den Karten zuordnen und Karten erkunden
    (Kostet alles keine Zeiteinheit)


    Anschließend hat jeder eine Aktion - ggfs. wird diese Aktion aber auch von der aufgedeckten Karte diktiert.

    • einen Würfelwurf einer Fähigkeitsprobe / Kampf durchführen
      Kampf muss nicht unbedingt zwingend sein (außer da ist ein Schloss), man kann sich auch entscheiden einfach wegzugehen

    Eine (verhältnismäßig harmlose) Detailfrage zum Marcy Fall zu dem Thema:


    • Spielfigur bewegen, weitere Karte aufdecken
    • Passen

    Proben:

    • Agenten Würfeln und entfernen Schilder von links nach rechts
    • potentieller Gegenschlag: Wurde ein Totenkopf gewürfelt, prüft man ob alle Totenschädel (Symbole + Würfel) größer als die eigene Widerstand sind und falls ja, verliert man genau 1 Leben.
      (Das haben wir definitiv falsch gemacht und die Differenz abgezogen)
    • Automatische Strafen (Herzen, usw.)

    Objekte: Werden Objekte gefordert, so muss einer der Agenten auf diesem Feld das Objekt besitzen.


    Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wenn es einen Ort gibt, wo man mit einem Schlüssel bspw. Zeit spart und an diesem Ort hilft der Schlüssel einem auf Karte B und C, dann kann man in derselben Zeiteinheit nicht diese Karten beide (vergünstigt) aufdecken - aber der Agent mit Schlüssel könnte erst B aufdecken und dann ggfs. rüber zu C laufen?
    (Ich glaube das haben wir falsch gemacht - bei uns waren Objekte Gruppeneigentum mit Ausnahme von Waffen)

  • Anschließend hat jeder eine Aktion

    Das würde ich etwas anders formulieren: Anschließend KANN jeder eine Aktion haben, wenn 1 ZE ausgegeben wird. Aber das ist keine Automatismus. Man kann auch ohne irgendeine Aktion auszuführen sofort zu einem anderen Ort wechseln und dort die nächsten Karten erkunden.

  • Die Frage war, ob das so korrekt aufgefasst war.
    Danke für die Detailkorrektur - ich glaube ich leg mal irgendwie eine Kurzzusammenfassung in der Art mit in die Schachtel - damit wir es im dritten Fall wenigstens richtig hinbekommen :)

  • Kann mir einer sagen, wann man in etwa mit einer Antwort vom Asmodee Kundenservice rechnen kann? Ich hatte diesen wegen dem fehlenden Material in meinen Time Stories Basisspiel kontaktiert und bisher keine Antwort erhalten (ca. 1 Woche her).

  • Tyrfing: Kann ich so alles (inkl. der Präzisierung von Thygra) bestätigen. Die kursiv geschriebenen Sachen sind richtig als "falsch" gekennzeichnet.


    Hierzu:


    Eine (verhältnismäßig harmlose) Detailfrage zum Marcy Fall zu dem Thema:


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Kann mir einer sagen, wann man in etwa mit einer Antwort vom Asmodee Kundenservice rechnen kann? Ich hatte diesen wegen dem fehlenden Material in meinen Time Stories Basisspiel kontaktiert und bisher keine Antwort erhalten (ca. 1 Woche her).

    Kann ich leider nicht.
    Die Eingänge werden chronologisch bearbeitet und der dafür zuständige Mitarbeiter ist nicht regelmäßig im Haus. Kann also je nach Eingang und Aufkommen sehr schnell gehen oder auch mal ein paar Tage dauern.
    U. U. bekommst du auch gar keine Antwort, sondern direkt das Material zugeschickt.


    Sebastian Rapp - Asmodee

  • Kann mir einer sagen, wann man in etwa mit einer Antwort vom Asmodee Kundenservice rechnen kann? Ich hatte diesen wegen dem fehlenden Material in meinen Time Stories Basisspiel kontaktiert und bisher keine Antwort erhalten (ca. 1 Woche her).

    Ich habe am 17.4. via Webseiten Formular ein fehlendes Teil bei Asmodee beanstandet (nicht Time Stories), dann am 29.4. per Mail die Bestätigung bekommen, dass sie Ersatz schicken. Selbiger war bereits am nächsten Tag im Briefkasten. :thumbsup:

  • Kann ich leider nicht.Die Eingänge werden chronologisch bearbeitet und der dafür zuständige Mitarbeiter ist nicht regelmäßig im Haus. Kann also je nach Eingang und Aufkommen sehr schnell gehen oder auch mal ein paar Tage dauern.
    U. U. bekommst du auch gar keine Antwort, sondern direkt das Material zugeschickt.


    Sebastian Rapp - Asmodee

    Ich habe am 17.4. via Webseiten Formular ein fehlendes Teil bei Asmodee beanstandet (nicht Time Stories), dann am 29.4. per Mail die Bestätigung bekommen, dass sie Ersatz schicken. Selbiger war bereits am nächsten Tag im Briefkasten. :thumbsup:

    Super, vielen Dank für die Antworten. Dann warte ich mal weiter geduldig ab :)

  • Ja ich spiele es in der Regel zu dritt und es funktioniert prima. Ich finde es aber zu viert "einfacher", weil die fehlende Person im Dreierspiel nicht durch die 5 zusätzlichen Zeitpunkte kompensiert werden kann.


    Viel wichtiger als die Anzahl ist, dass sich die jeweiligen Mitspieler auch auf das Spiel einlassen, dann ist es in jeder Besetzung ein tolles Erlebnis.

  • Könnte es denn auch zu sechst funktionieren (zwei Pärchen teilen sich einen Charakter) oder geht dann zuviel vom Spiel verloren?

    Das sollte kein Problem sein. Wir haben stets gemeinsam beratschlagt und wer dann letztendlich die Pöppel zieht war eigentlich egal.


    Hat es jemand ausprobiert?

    Nein - wir spielen es immer zu viert.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Im Prinzip sollte es zu sechst auch funktionieren. Aber je mehr Leute dabei sind, um so mehr diskutieren dann auch und (je nach Gruppe) um so schwieriger könnte es sein, sich über die Vorgehensweise zu einigen. Evtl. dauert das Spiel dann länger. Muss aber auch nicht so sein, das hängt sehr von den Leuten ab.

  • Zumal die Identifikation mit der gespielten Figur aufgeweicht wird, wenn man keine eigene für sich steuert sondern eher als Expertengremium aus einer 3rd-Person-Gott-Sicht, die Figuren gemeinsam durchs Geschehen steuert. Hängt aber auch davon ab, wie viel Rollenspiel man ins Spiel einbringen will, denn die Karten sollen ja nie vorgelesen, sondern vorgetragen werden, was man als Figur erlebt hat. Aber jeder so, wie er mag.

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  • Gibt es irgend jemand, der das so spielt?

    Habe selbst schon erlebt, dass man im x-ten Durchgang dazu neigt, einzelne Karten einfach vorzulesen, weil man meint, dass es eh schon alle kennen und/oder selbst gesehen haben.

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  • Habe selbst schon erlebt, dass man im x-ten Durchgang dazu neigt, einzelne Karten einfach vorzulesen, weil man meint, dass es eh schon alle kennen und/oder selbst gesehen haben.

    Ich glaube, die Frage war anders herum gemeint:
    Gibt es irgend jemand, der [die Karten so vorträgt, als hätte man es als Figur erlebt]?
    Ich hätte vermutet, dass der Großteil der Spieler (hier) die Karte vorliest. Wie wird es bei Euch also gehandhabt??

  • Wirklich?


    Die Karten einfach nur so vorzulesen, finde ich persönlich langeweilig und nimmt dem Spiel etliches an Atmosphäre. Weil wir als Spieler stecken ja in den Story-Personen und erleben das Geschehen aus deren Sicht - sind aber mit den anderen Spielern nur telepatisch verbunden, wenn man sich nicht im selben Raumbereich aufhält. Die anderen Spieler bekommen also das Geschehen nicht so mit, wie man selbst. Sondern eben nur gefiltert von einem, was man erzählt.


    Macht die Story eventuell schwieriger, weil jeder die Situationen anders für sich filtert und gewichtet und seinen Mitspielern berichtet. Als alter D&D & DSA & Plüsch Power Plunder Rollenspieler kommt diese Spielweise aber dem echten Pen&Paper-Rollenspiel am nächsten.


    Habe bisher nur das Grundspiel und Marcy Fall gespielt, aber wurde nicht gesagt, dass in einzelnen Abenteuern auch geheime Infos auf den Karten stehen, die in der Situation eben nicht allen zugänglich gemacht werden sollen? Wer da vorab alle Karten immer komplett vorgelesen hat, wird damit Probleme kommen.

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  • Habe bisher nur das Grundspiel und Marcy Fall gespielt, aber wurde nicht gesagt, dass in einzelnen Abenteuern auch geheime Infos auf den Karten stehen, die in der Situation eben nicht allen zugänglich gemacht werden sollen? Wer da vorab alle Karten immer komplett vorgelesen hat, wird damit Probleme kommen.

    Nö.
    Solche Informationen werden ja sicherlich besonders hervorgehoben sein; in Form von Kästen, Schriftfarbe oder -stil, oder Vorbemerkungen.
    Diesen Teil dann nicht vorzulesen ist doch nicht ein "Problem"???


    Ich bin schon sehr gespannt auf das Spiel, aber ich weiß schon jetzt, dass wir vorlesen werden. Denn sonst wird x-mal nachgehakt und gefragt, was die Dauer des Spiels endlos in die Länge ziehen wird/würde... zumindest in meiner Spielgruppe! ^^

  • Das bezieht sich m.E. auf die mit Symbol gekennzeichneten Karten, die man eben nicht gleich aufdeckt, oder?


    Wie auch immer, für mich hat ein Lese- und Gedächtnistest nichts mit Atmosphäre zu tun und wenn man mit wenig eloquenten Mitspielern zu tun hat, ist der vorgelesene Text in jedem Fall stimmiger.

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  • Vorlesen geht wirklich gar nicht. Ein paar Ausnahmen, wo es auf die Formulierungen ankommt, gibt es natürlich. Aber das, was ein Charakter erlebt, sollte er auch mit eigenen Worten beschreiben.


    Frage an die Leute, die vorlesen: Was macht ihr mit den Bild-Infos? Manche Bilder zeigen ja wichtige Infos zur Lösung des Falls. Zeigt ihr die Karte dann auch rum, damit jeder das Bild sehen kann? Das halte ich sowohl thematisch für falsch aus auch spieltechnische eine unerlaubte Hilfe, die das Szenario erleichtert.

  • Hallo Thomas,

    Gibt es irgend jemand, der das so spielt?

    Verschluckst Du vor einer Partie einem Besenstiel? :crying:


    Wenn die Mitspieler es ertragen, gehen schon ein paar Showeinlagen.
    Auf dem #Thalhäusl wurde ich von einem Nicht-Mitspieler gefragt, ob DER HOBBIT tatsächlich so gut sei, wie die von mir dargelegte Freude einen Anschein machen würde.
    Ist denn reines Durchoptimieren so geil? ?(


    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der Frage, ob man eine Karte vorliest oder nacherzählt und Deinen Formulierungen, tut mir leid.
    Nur mal als Beispiel, bloß weil ein Schauspieler den Text von Hamlet aufsagt, anstatt ihn in eigenen Worten nachzuerzählen, muss er das nicht aus der von Dir unterstellten Motivation tun. Vielleicht ist Shakespeare einfach bloß der bessere Dichter? Und hat er dann deswegen gleich das Prädikat "Stock verschluckt" von Dir verdient, obwohl das einzige, was Du von ihm weißt, ist, dass er sich an den Text hält?

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  • @Sternenfahrer: Magst du denn vielleicht auch meine Frage beantworten? :)

    Frage an die Leute, die vorlesen: Was macht ihr mit den Bild-Infos? Manche Bilder zeigen ja wichtige Infos zur Lösung des Falls. Zeigt ihr die Karte dann auch rum, damit jeder das Bild sehen kann? Das halte ich sowohl thematisch für falsch aus auch spieltechnische eine unerlaubte Hilfe, die das Szenario erleichtert.

  • Zeigt ihr die Karte dann auch rum, damit jeder das Bild sehen kann?

    Ja, klar.


    Das halte ich (...) für (...) spieltechnische eine unerlaubte Hilfe (...)

    Meine Einstellung zu Spielregeln ist, daß sie Vorschläge oder Angebote darstellen. Wenn ich jedoch anders mehr Spaß habe, wer hindert mich denn daran es "unerlaubt" zu spielen? Noch gibt es ja keine Spielpolizei, die mir dabei auf die Schliche kommen könnte! :) Anders formuliert, wir spielen eben #TimeStories so, wie es uns am meisten Spaß macht. Das ist ganz individuell und gerade bei einem Spiel wie #TimeStories sind mir die Regeln noch mehr egal, als ohnehin schon. Ich hoffe, daß es Autor(en) und Verlag wichtiger ist, daß wir Freude daran haben, als das wir es "richtig" spielen. Das bin ich so vom Tisch-Rollenspiel gewöhnt (Spielspaß geht vor Regeltreue) und das halte ich seit mehreren Jahrzehnten so, stets zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Ich kenne auch Regelfaschisten und kann mich auch darauf einstellen, respektiere den Standpunkt, aber das ist nicht das von mir bevorzugte Vorgehen. Da ist die Motivation oft in Zeiten großer Unsicherheit einen kleinen Bereich zu haben, in dem REGELN gelten. :)


    Alles weitere, auch die von Nils gemachten Unterstellungen, sind doch bloße Mutmaßungen Eurerseits hinsichtlich des "verschluckten Stocks" oder des "erleichterten Szenarios". Beide Fälle haben wir so im 3. Durchlauf geschafft, bei der Nervenheilanstalt sogar dann nur knapp.


    Ich kann nur sagen, unsere Runde hatte Spaß; da wir alle (teilweise langjährige) Tisch- und Live-Rollenspieler sind, waren wir auch so oft "in character" wie wir das wollten, und wenn wir das Gefühl hatten, daß es angebracht war, dann waren wir auch die von Ralf oben beschriebenen "allmächtigen Götter", die aus der Vogelperspektive den nächsten Zug beratschlagt hatten.
    Und wenn wir mal bei einem Fall gegen halb Eins morgens im dritten Durchlauf scheitern werden, dann kann ich mir auch vorstellen, daß wir ein paar ZEs zurück gehen und doch die andere Tür probieren, wenn wir alle uns einig sind, daß wir so knapp vor dem Ende sind und wir keine Lust haben, da ganze Szenario nochmal von vorne zu spielen. Das ist genauso normal wie der Standpunkt, daß das "schummeln" wäre und wir es lieber noch mal anderntags mit frischen Kräften erneut daran machen. Wir entscheiden das als Gruppe am Tisch, egal, was Regeln, FAQs oder andere dazu meinen! :) Womit ich sagen will, daß ich es auch nicht ausschließe, das Spiel "regeltreu" zu spielen, wenn uns danach ist.

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  • Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der Frage, ob man eine Karte vorliest oder nacherzählt und Deinen Formulierungen, tut mir leid.

    Ein schlichtes NEIN als Antwort auf meine Frage wäre auch eine wählbare Option gewesen.
    Mir mein einfache Frage als Unterstellung zu unterstellen, ist aber deine getroffene Wahl gewesen... :D


    Wenn man es am Tisch erträgt, dann wird von mir nicht vorgelesen oder nacherzählt, dann geht auch schon mal mehr.
    Ich glaube, dass war deine Frage, oder?


    Wir schauen uns die Grafiken erst nach der gelösten Partie gemeinsam an und bereden die Situationen dann noch mal.
    Das gehört bei uns irgendwie dazu.


    Liebe Grüße
    Nils (denkt eigentlich nicht, dass Thomas ein Stockfresser ist. Aber wer weiß das schon genau ... ;) )

  • Anders formuliert, wir spielen eben #TimeStories so, wie es uns am meisten Spaß macht.

    Das sollt ihr auch! Ich hatte ganz sicher nicht vor, euch dies abzusprechen. Ich habe mich wohl zu unklar ausgedrückt, sorry.


    Bei einem Spiel, das dermaßen vom Thema lebt, wundere ich mich halt, dass ihr in diesem Punkt so unthematisch spielt. Ein Beispiel:

    Das ist für mich eine viel thematischere Spielweise als das Rumzeigen der Karten. Genau so ist das Spiel seitens der Autoren auch gedacht. Klar könnt ihr das anders spielen. Aber ich darf mich dann auch darüber wundern, dass jemand bei einem solch thematischen Spiel so unthematisch spielt. ;)

  • Wir handhaben es so, dass der Inhalt der Karten schon mit eigenen Worten wiedergegeben wird. Außer die Person, die man bei der Karte trifft, spricht. Das lesen wir dann vor, weil das Gesprochene ja auch die Wirte hören, die ein paar Meter daneben stehen. :)
    Bilder werden nur dann gezeigt, wenn sie besonders schön, aber auf keinen Fall, wenn sie für die Lösung releveant sind.

  • Ich vergleiche das Spiel mit RPGs, da schneidet es nicht ganz so gut ab. Und dort bekommen Spieler am Tisch auch viel mit, was ihr Charakter eigentlich nicht wissen kann. Im RPG löst man das so, dass man mit seinem Charakter agiert, als wüßte er es nicht - sehr thematisch!


    @Thygra, konsequent weiter gedacht, müßtet Ihr in Euren Runden dann auch die Charakter-Fähigkeiten und den Besitz geheim halten und z.B. verdeckt würfeln.

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  • TIME Stories nutzt nur Rollenspiel-Elemente, ist aber weiterhin ein Brettspiel im Kern. Wer ein wirkliches RPG erwartet, sollte lieber echte RPGs spielen. Da kann jeder Vergleich nur hinken. Wie man konkret das Spiel spielt und dabei von den Empfehlungen oder Regeln abweicht, bleibt jedem selbst überlassen. Nur wird es dann schwierig, Spielerfahrungen zu vergleichen oder überhaupt über das Spiel zu diskutieren.


    Blödes Beispiel, ebenso hinkend: Wenn ich Siedler von Catan mit offenen Karten spiele, weil ich mir nicht merken will, wer was jetzt nachgezogen hat und ich mir zudem Fortschrittskarten beliebig aussuchen darf, statt blind zu ziehen, kann das durchaus Spass machen. Ein Siedler von Catan, wie von Klaus Tauber erdacht, ist es dann aber nicht mehr. Wenn ich dann aber äussere, wie doof die Handelsphase doch ist, kann ich perönlich nur mit den Schultern zucken und anzuraten, es lieber erstmal so zu spielen, wie angedacht.


    TIME Stories hat seine Ecken und Kanten und die erste Regelversion war in Details leider arg schwammig. In Details haben wir es deshalb auch zunächst falsch gespielt. Das Spiel war aber so rubust, um uns trotzdem ein vergnügliches Spielerlebnis zu bereiten. Wobei der Gruppenfokus eh auf der erzählerischen Kompenente und das Gruppenerlebnis lag und deshalb haben wir die Karten eben nicht vorgelesen, sondern uns gegenseitig davon erzählt. Das hat bestens funktioniert. Andere Runden können das aber durchaus anders sehen, nur sollte man sich dann fragen, ob man sich nicht enormes Potential von TIME Stories nimmt und das Spiel zu einem Deduktionsabenteuer abwertet.

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  • Man sollte sich fragen, ob man nicht das enorme Potential des Spiels verschenkt, wenn man die äußerst stimmungsvollen Texte durch ein "ich kriege vier von den blauen Markern" oder "nix relevantes" ersetzt. :D


    Ich glaube Euch ja, das in Euren Gruppen begnadetet Sprecher sitzen, die noch die langweiligste Randnotiz in ein spannendes Erlebnis verwandeln können, aber daraus zu schließen, dass dann allgemein gilt, "vorlesen = weniger stimmungsvoll", das ist zumindest gewagt.


    Glaubt mir, wenn ich sage, dass unsere Abende mit TIME Stories trotz der Fehlleistung unsererseits, für die ich hier ans Kreuz geschlagen werde, uns dennoch tief in beide bislang von uns gespielten Szenarien haben eintauchen lassen.


    Wer ein wirkliches RPG erwartet, sollte lieber echte RPGs spielen.

    Mißverständlich von mir ausgedrückt - ich wollte damit sagen, dass TIME Stories unter den Brettspielen sicherlich zu den thematischeren gehört, aber im Vergleich zu einem RPG merkt man eben, das es immer noch ein Brettspiel ist. Und wenn ich selbst bei einem RPG nichts kaputt mache, wenn ich zwischen Spieler und Charakter trenne, dann bei TIME Stories erst Recht nicht.

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  • Ich glaube, wir missverstehen uns da - blödes Textforum eben - gewaltig:


    Die Karten beschreiben eine Situation, wie Du die erlebst als Charakter vor Ort. Deine Mitspieler-Charaktere sind aber nicht mit Dir vor Ort und können eben nur gefiltert durch Deine Wahrnehmung das mitbekommen, was Du denen erzählst. Das ist so wie ich das verstanden habe, ein gewollter Filtereffekt des Spielprinzips. Du entscheidest, welche Informationen relevant sind und was Du wie weitererzählst. Teils musst Du ja auch Text- und Bildinformationen verknüpfen, weil es eben nicht nur um die Textaussagen an sich geht, sondern was Du da auf dem Bild der Karte siehst- wie sich die Situation im Ganzen sich Dir darstellt.


    Wie stimmungsvoll Du das herüberbringst, ist für diesen Spielmechanismus erstmal völlig egal. (Obwohl es der Spielstimmung gut tut, aber da kann man auch reinwachsen und sich mitreissen lassen!) Es geht um die persönliche Filterung und Auswertung von Text- und Bildinformationen. Wenn die Karte hingegen alle Spieler sehen und der Text 1:1 vorgelesen wird, geht diese Filterung verloren und die Gruppe kombiniert als Kollektiv, was an Text-Bildinfos wichtig ist. Das macht das Spiel einfacher, nimmt aber diesen bewussten Spielmechanismus aus dem (dann offiziell falsch gespielten) Spiel.


    Wenn einzelne Mitspieler allerdings keinerlei Fähigkeit haben, Text- und Bildinformationen in freier Rede weiterzuerzählen, oder das schlicht nicht wollen, dann ist TIME Stories nach den offiziellen Regeln gespielt, wohl das falsche Spiel. Klar kann man es anders spielen und Spass daran haben, aber dann ist es eigentlich kein TIME Stories mehr, sondern eine persönliche Variante von TIME Stories.


    Im Vergleich zu einem storybasierten Pen&Paper-Rollenspiel gibt es nicht so viele Mechanismen und Spielelemente, bei denen man Spieler und Charakter trennt oder trennen kann. Wenn man bei TIME Stories dann den einen entscheidenden Mechanismus auf Spieler- statt auf Charakter-Ebene spielt, ist das Spielerlebnis anders als von den Autoren gedacht.

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  • Hallo Thomas,

    Glaubt mir, wenn ich sage, dass unsere Abende mit TIME Stories trotz der Fehlleistung unsererseits, für die ich hier ans Kreuz geschlagen werde, uns dennoch tief in beide bislang von uns gespielten Szenarien haben eintauchen lassen.

    doch, doch - wir glauben dir. Nein! Du hast uns sogar überzeugt! :D
    Wer aus einer simplen Frage eine solches Drama zu inszenieren vermag, erlebt bestimmt viele stimmungsvolle Spielabende. 8)


    Liebe Grüße
    Nils