Puuh, ich tue mich wahrhaftig schwer damit, denn #DarwinsJourney ist gewiss kein schlechtes Spiel und hätte ich es vor ein, zwei Jahren vor mir gehabt, dann hätte ich es vermutlich ziemlich abgefeiert. Ich weiß auch nicht, was derzeit mit mir los ist, aber ich kann nicht nachvollziehen, weshalb das Spiel scheinbar allüberall so gefeiert wird. Gewiss, mechanisch scheint das ein absolut sauber designtes Spiel zu sein und auch das Setting ist in meinen Augen sehr reizvoll, aber - damn it - hat mich das Spiel gelangweilt, wobei ich lediglich eine Partie unter dem Gürtel habe - allerdings mit (sofern ich nicht vollkommen daneben liegen sollte) beinahe allen Erweiterungen aus dem Kickstarter.
Punktesalat, das Spiel...so hätte ich es wohl bei Beendigung meiner ersten Partie bezeichnet. Für jeden Mist bekommt man Punkte und richtige Interaktion habe ich auch in einer vier Spieler*Innen-Partie nicht verspürt. Zweieinhalb Stunden (exkl. Regelerklärung) starrten vier Menschen nahezu stumm aufs Brett und ihr persönliches Tableau. Obschon ich momentan kaum solo spiele, frage ich mich angesichts solcher Erlebnisse, weshalb ich mich mit mir lieben Menschen treffen soll, um einander dann anzuschweigen und abschließend vielleicht noch kurz über die gemachte Spielerfahrung zu sprechen?
Vorsicht! Ich habe lediglich diese eine Partie gespielt und recht wohl fühlen sich meine Worte auch nicht an. Gewöhnlich versuche ich ein Spiel nicht nach einer Partie zu bewerten (und eine Wertung soll dies auch keineswegs sein), denn zu häufig nervt mich vorschnelles Urteilen mittlerweile, denn gerade komplexe Spiele wollen erarbeitet werden...dazu braucht es dann eben auch mehrere Partien (zumeist in einem kürzeren Zeitraum) und nicht lediglich ein Kennenlernen und dann den Sprung zum neuen heißen Scheiß.
Nichtsdestotrotz: Noch am gleichen Abend sehnte ich mich nach #DieAlchemisten inkl. Erweiterung #DieAlchemistenDerGolemDesKönig, welches ich bedauerlicherweise mitsamt der Promos vor einiger Zeit mit #PlanetApocalypse verrechnete, da es - und da muss ich wohl ehrlich sein - kaum (nur ein einziges Mal) auf den Tisch kam, weil der Einstieg schlichtweg nicht ohne ist. Ja, während der Partie wurde auch nur geschwiegen - auch wurde diese sogar mittendrin abgebrochen, da eine Mitspielerin ihren Fehler erkannte und wusste, dass sie diesen während der Partie nicht würde ausbügeln können -, aber ich hatte soviel mehr Freude am Schweigen, da ich zwischen meinen Zügen stets über ein von den übrigen Mitspielenden unabhängiges Logikrätsel nachdenken durfte. Bei #DarwinsJourney wählte ich das mir jeweils kleinste Übel oder die mir bestmögliche Option, während ich auf meinen Zug wartete - wobei die Runden glücklicherweise einigermaßen zügig vonstatten gingen! #DarwinsJourney würde ich - sofern dieser existiert - als Solospiel nochmals versuchen, ansonsten eher nicht; da würde ich andere Euros vorziehen - bspw. #Trickerion etc.
Kurzum: hier könnte eigentlich auch diverse x-beliebige andere Eurogames mit wenig Interaktion unter den Spielenden stellvertretend stehen, sodass #DarwinsJourney lediglich als ein Platzhalter fungiert...es liegt nicht an dir, Spiel X, sondern an mir! Während der Pandemie haben mir - und da bin ich sicherlich nicht allein - die gemeinsamen Abende mit mir lieben Menschen besonders gefehlt; das Lachen miteinander, das Ärgern über die anderen und verschiedene andere Facetten; gegrübelt habe ich für mich ausreichend genug...es gibt wirklich gute Solo-Spiele, die mich nachdenken lassen.
#DarwinsJourney ist vermutlich ein grandioses Spiel und ich freue mich für jeden Menschen, die/der dies als persönliches Highlight gefunden hat und einen famose Zeit damit verbringt...bisher gehöre ich nicht dazu, aber nicht alle mögen #CosmicEncounter, welchem ich wiederum großartige Momente verdanke, oder #DieAlchemisten, #Bus, #DominanSpecies und diverse andere Spiele, denen ich meine Leidenschaft für unser gemeinsames Hobby verdanke.
Darwins "On the Origin of Species" habe ich in Auszügen wirklich gerne gelesen, aber ich möchte ihn - Stand jetzt - nicht ein weiteres Mal als Fremdenführer.