Die SPIEL 22 steht vor der Tür und damit gibt es auch eine neue GeekPreview-Liste: https://boardgamegeek.com/geekpreview/55/spiel-22-preview Derzeit sind es nur 300 Titel, aber bis Oktober wird es sicherlich wieder vierstellig. Kein Mensch hat die Zeit oder Lust, alle Spiele anzuschauen. Und auch ich muss mich beschränken bei der knappen Zeit. Aber wie? Bevor ich das sage, hier meine allgemeine Frage: Nach welchen Kriterien entscheidet Ihr, ob ein Spiel interessant zum Anschauen sein könnte oder nicht? Die Frage könnt Ihr auch gern auf Kickstarter-Projekte erweitern, auch wenn mein Auswahlalgorithmus da etwas anders funktioniert.
Wie immer ist mir wichtig, dass hier ein Austausch stattfindet. Es soll keine Belehrungen geben, warum der eine oder die andere denn aus irgendeinem Grund Spiele von der Interessenliste streicht.
Hier mein Vorgehen (Achtung: Es gibt immer Ausnahmen von jedem Standpunkt hier, wenn mich irgendwas am Spiel doch anspricht!):
- Titel: Auch der Titel ist bei mir wichtig. Wenn der Titel einer Stadt im Namen vorkommt, wird es schon schwer, dass ich weiterlese. Ist der Titel zu simpel, gehe ich auch von einem einfachen Spiel aus, was mich oft nicht interessiert. Fängt der Titel mit "18" an, ist es auch aus.
- Erweiterung: Weg damit. Die kommen eh nie auf den Tisch, weil wir so selten spielen, dass das Grundspiel eigentlich immer ausreicht. Von meinen 10er-Titel schaue ich mir mitunter die Erweiterung aber zumindest mal an.
- Titelbild: Wenn mir das schon nicht gefällt, klicke ich es meist schon weg. Sprich, das Cover des Spiels muss mich irgendwie ansprechen.
- Thema und Setting: Wenn das Spiel ne Landkarte zeigt, klick ich es meist weg. Auch politische Spiele haben es bei mir eher schwer. Anziehend finde ich neuartige Themen, die es noch nie oder noch nicht oft gab. Wichtig: Ich bin Eurogamer, aber dennoch mag ich es, wenn das Thema im Spiel sicht- und fühlbar ist. Achtung: Steht "Alice" irgendwo im Titel, ist Anschauen Pflicht!
- Genre und Mechanik: Area Control? Bin ich arg schlecht drin, daher meist weg damit. Partyspiele? Nur, wenn es sich für mich wirklich sehr lustig anhört.
- Spieleranzahl: Nur ein oder nur zwei Spieler? Dann schaue ich nicht weiter drauf, weil ich nicht ernsthaft solo oder zu zweit spiele. Erst ab drei spielbar? Dann meist auch nicht, weil oft wiederum ist man doch nur zu zweit. (Ja, ich weiß, dass das irgendwie widersprüchlich ist.)
- Alter: Ja, Kinderspiele schaue ich mir selten an. Es muss meistens schon 8+ auf der Schachtel stehen.
- Spielzeit: >= 180 Minuten? Nein, danke. Denn in der Erstpartie dauert es meist noch länger und kämen so nie auf den Tisch. Und solche Klopper auf der Messe anzuspielen, ist meist auch nicht sinnvoll.
- Preis: >= 65 Euro? Dann verzichte ich gerne. Das hat den Grund, dass meine Spiele pro Jahr maximal einmal auf den Tisch kommen (ich spiele zu selten und es gibt zu viel Neues, was man dann stattdessen spielt). Daher ist mir es dann den Preis nicht wert, wenn es nur im Schrank steht.
- Sprache: Nicht Englisch oder zumindest englische Anleitung? Dann bringt es mir meist nichts, weil ich die Sprache nicht kann. Wenn Englisch, dann nur, wenn das Spiel keinen relevanten In-Game-Text hat. Achtung: Flavortext zählt für mich dabei auch als relevant, weil es mein Spielgefühl aufwertet.
- Bilder: Wie schaut das Spiel aufgebaut aus? Brauch ich nen 2-Meter-Tisch? Sorry, hab ich nicht. 1000 Token? Keine Lust auf die Verwaltung. Mehr Miniaturen als Spieler? Dann passe ich auch.
Derzeit bin ich immer noch bei zu vielen 40 (von 300) Titeln, die ich vermerkt habe. In einer zweiten Runde werde ich noch filtern, welche Titel wohl danach sehr wahrscheinlich hier in Deutschland bzw. meiner Spielegruppe auf den Tisch kommen werden.
Bei Kickstarter kommt vermutlich noch dazu:
- Keine Anleitung, sondern nur Erklär-Videos? Dann interessiert es mich auch nicht mehr.
- Online spielbar? Das Interesse steigt. Ich habe eine Auflage, dass ich nur noch Spiele kaufe, die ich auch zuvor getestet habe. (Es gibt auch von der Regel seltene Ausnahmen!) Der Vorteil: Ich kaufe nicht mehr alles, was veröffentlicht wird, um es dann bei Nichtgefallen (in 75% der Fälle) wieder zu verkaufen. Online anspielen gibt zumindest einen Ersteindruck.
Ich bin gespannt, wie Euer Vorgehen beim Aussieben ist.
Gruß Dee