Beiträge von anke79 im Thema „Spiele, die vielen gefallen, mir aber nicht, ich aber nachvollziehen kann warum es den Anderen gefällt...oder mich rätselnd zurücklassen...“

    Ich mache mir einfach Gedanken darüber warum ich Solo-Komponenten und Automa-Anleitungen in meinen Spielen habe die nie genutzt werden und warum exklusive Solo-Spieler ein Spiel mit 5 Spielertableaus und 5 Sätze Spielsteine kaufen. Es ist für mich ineffizient, umweltschädlich und verschwenderisch und ich frage mich ob es nicht besser geht und ob es nicht Möglichkeiten gäbe allen Seiten besser gerecht zu werden.

    Was wäre denn die Alternative? Für ein 4 Spieler-Spiel 7 verschiedene Versionen? Eine für den reinen Solospieler, eine für die 2 Spieler-Spieler ohne Solomaterial, eine für die 2 Spieler-Spieler mit Solomaterial etc. Für alle Versionen noch eigene Boxen designen, um möglichst wenig Luft zu haben? Dafür muss man dann auch Box, Insert, Anleitung, Bretter etc. individuell designen. Alle Icons, die sich nur auf bestimmte Spieleranzahlen beziehen entfernen, sonst sind manche verwirrt. Der ohnehin knappe Platz in den Offline-Shops muss sich dann auf die 7 Versionen verteilen.


    Was passiert mit Spielern, die zunächst denken, sie spielen nur solo oder zu zweit und wollen später doch zu dritt oder zu viert spielen? Gibt's da dann Upgrade-Kits etc. Die Auflagen pro Variante wären vielleicht noch 1/10 so hoch, was alles wieder teurer machen würde. Letztlich habe ich meine Zweifel, dass es viel günstiger wäre und wesentlich umweltfreundlicher. Ich verstehe jeden, der selbst nicht solo spielen mag. Für mich ist es einfach eine Möglichkeit, fernab vom Bildschirm Sachen zu erleben, weil ich da schon häufig genug sitze.

    Terraforming Mars (das gemeinsame Brett macht da für mich den Unterschied zu AN)

    Da können dann bei manchen auch mal kleine Unterschiede den Ausschlag geben. TFM hat das gemeinsame Brett und die Meilensteine, dafür hat man bei AN die Artenschutzprojekte (vergleichbar mit den Meilensteinen) und die gemeinsame Kartenauslage sowie die Verbandsaktionen allgemein (Spenden, um die man konkurriert sowie Partnerzoos/-unis). Außerdem gibt es bei AN noch das Triggern der Pause, das ich durchaus als interaktives Element ansehen würde.


    Unter dem Strich sind das für mich marginale Unterschiede was den Interaktionsgrad anbelangt. Aber ich mag beide Spiele, AN etwas mehr, wobei ich TFM auch noch nicht sooo häufig gespielt habe. Ich kann allerdings nachvollziehen, wenn das gemeinsame Spielbrett den Ausschlag gibt und deutlich direkter interaktiv ist als die indirekteren Elemente, die AN hat, aber TFM nicht. Thematisch würde es bei AN eben wenig Sinn machen, gemeinsam um Zoobauplätze zu konkurrieren.

    Bei Spirit Island kann ich mich anschließen. Ich bin eigentlich ein Koopfan und habe nichts gegen komplexe Spiele. Aber Spirit Island hat bei mir auch nicht gezündet, vielleicht hätte das mit 5-10 Partien mehr und besserer Regelkenntnis noch was werden können, aber bis dahin wäre es viel/wie Arbeit gewesen und minimum 10-15h ohne Spaß, was ich mir nach 2 Kennenlernpartien nicht weiter antun wollte (wäre ja auch keine Garantie gewesen).


    Ich fand das Figürchen hin und 3 Sekunden später wieder zurück sehr ermüdend/frustrierend. Das Thema hat mich grundsätzlich nicht sehr angesprochen, sprach jetzt aber auch nicht komplett dagegen, allerdings spürte ich aufgrund der sehr mechanisch wirkenden Aktionen auch null Immersion oder Thema, was irgendwie geholfen hätte. Aber ja, wenn man sich reinfuchst, kann dahinter sicher ein tolles Puzzle stecken mit sehr hoher Variabilität etc.


    Ich habe das durchaus öfter, dass ich mich bei sehr komplexen Spielen anfangs schwer tue und dann 3-4 Partien brauche, bis ich die Regeln verinnerlicht habe und richtig auf das eigentliche Spiel konzentrieren kann. Aber es gibt dann Spiele, da weiß man bereits in dieser Phase, dass es später dann Spaß machen wird und ein gutes Spiel und etwas für mich ist. Aber manchmal reichen dann auch diese Ersteindrücke, um festzustellen, dass mir dann doch was fehlt.


    Letztlich hat mir das gezeigt, dass ein grundsätzlich für mich gutes, interessantes Thema schon sehr wichtig sein kann. Wenn ich schon grundlegend nicht sehr scharf auf das Thema bin, ist auch die Motivation gering dabei zu bleiben. Wenn man da einen besseren Zugang hat wie ich in dem Fall, und eben wie erwähnt, solche komplexen Puzzle mag, kann das aber sicher gut funktionieren.