Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Spiele, die vielen gefallen, mir aber nicht, ich aber nachvollziehen kann warum es den Anderen gefällt...oder mich rätselnd zurücklassen...“

    Wenn Du es mit Sport vergleichst, ist es Leichtathletik vs. Fußball. Bei dem einen müssen viele zusammen spielen gegen andere, die auch zusammen spielen vs. jede*r gibt seine/ihre Bestleistung ab und dann schaut man. Beides hat doch seine Fans.

    Klar kann ich es nachvollziehen, man kann in Ruhe sein Zeug machen, ohne, dass einem jemand reinkrätchen kann, das verstehe ich schon. Ich mag ja auch durchaus die Puzzle, die diese Spiele bieten. Deswegen hab ich Paladine des Westfrankenreichs dann auch mal Solo ausprobiert und siehe da, der Stapel Karten konnte meine Mitspieler zu 100% ersetzen, es war exakt das selbe Spielgefühl nur mit weniger warten.

    Ich kann's durchaus nachvollziehen, ab und an spiele sogar ich das mal ganz gerne, mich catcht nur einfach der Trend nicht, dass das es das immer mehr und mehr gibt, das ist alles.

    Nimmst Du das denn so wahr? Darwins Journey ist durchaus interaktiv - wie alle Worker Placer eben, wo man sich gegenseitig gute Plätze wegnehmen kann - außerdem geht es darum, wer zuerst ins Museum liefert, ob man überhaupt an diesem Museums-Wettrennen teilnehmen möchte oder jemand anders dadurch ggf. mehr Punkte bekommt.

    Was tatsächlich wohl viele nicht mögen, ist, wenn bei Engine Buildern einem Teile der Engine weggenommen werden können. Das kann sich frustrierend anfühlen. Aber das ist eben eine Geschmacksfrage - und auch dafür gibts ja genügend sehr gute Spiele (wie Pax Pamir)

    RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.

    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

    Ich bin kein großer Freund enorm glücks-/zufallslastiger Spiele. Robo Rally finde ich allerdings ganz unterhaltsam. Es ist wie auf einer Achterbahn Jenga spielen. Eigentlich nicht möglich, aber mit viel Glück bekommt man 2-3 gute Züge hin. Wer hier gewinnt, ist mir völlig latte, daher sehe ich es eher als ne Art Partyspiel (bei denen Gewinnen ja auch immer zweitrangig ist)

    m4xx Sagen wir mal so: Wie überrascht wärst Du, wenn Du zum Spieleabend eingeladen wirst und dann den Abend über gemeinsam Sudoku gelöst werden? Oder wenn wir gemeinsam Wimmelbücher von Ali Mitgutsch betrachten?

    Definitionen von Gesellschaftsspielen sind schwierig. Wiki sagt, die entscheidenden Merkmale sind festgelegte Regeln (ist bei Sudoku der Fall), ein "Wettkampf" (gegen das Sudoku, also auch check), überwiegend mit Spielmaterial (Stift, Sudoku-Block, check). Insofern scheinen Sudoku im Rahmen dieser Definition ein Gesellschaftsspiel zu sein.

    Überrascht wäre ich an so einem Abend aber dennoch.

    Ah, mir fallen noch 2 ein:

    1) The Mind: Ist für mich weniger Spiel als Gruppenaktivität. Laut der Spielregeln eigentlich unspielbar und nicht lösbar. Mir geht es um

    "Achtung, jetzt kommt's: Die Spieler dürfen nichts über die eigenen Karten verraten, kein Informationsaustausch, keine geheimen Zeichen." - wenn ich komisch atme, mich räuspere etc. gebe ich Informationen weiter. Kommunikation funktioniert nicht nur verbal. Insofern müsste sich das Spiel auch online spielen lassen ohne mikrophone - aber das klappt wohl nicht. Wenn man sich nicht darüber verständigt wie schnell man heimlich zählt, funktionierts nicht.

    Warum das dennoch so beliebt ist? Weil das Spiel eben doch funktioniert, wenn man schummelt und nicht anhand der Regeln spielt. Und weils eben eine schon immer beliebte Gruppenaktivität war. Den Reiz verstehe ich dennoch nicht.

    2) Micro Macro - wieder ein Spiel, was sich mehr als Aktivität präsentiert. Ali Mitgutsch hat Wimmelbilder schon seit 1968 populär gemacht. Und Wimmelbücher mit "Aufgaben" gibt es mit Sicherheit auch schon seit 10 Jahren - zumindest hab ich die mit meiner Tochter damals angesehen (sonst verfolgt man das ja eher weniger :D ). Da war z.B. ein Papagei, der auf der ersten Seite noch im Käfig war, auf der zweiten Seite war dann das Fenster auf und der Papagei weg, auf der dritten Seite konnte man dann den Papagei in einem Baum wiederfinden - dazu gabs kleinere Ausschnitte, wo ein Autounfall oder so war - und wie das alles passiert ist, konnte man an den Bildern gut nachfühlen. Warum eben dieses Prinzip nun einen deutschen Spielepreis gewinnt, habe ich nie verstanden.

    Ich hab mich mal im Rahmen eines Versuches, objektive Kriterien für ein "gutes Spiel" zu finden, länger mit ähnlichen Fragen beschäftigt. Eine sehr gute Frage, die ich aus den Gedanken mitgenommen habe war:

    "Was ist ein schlechtes Spiel, was Du aber gut findest?"

    oder

    "Was ist ein gutes Spiel, das Du überhaupt nicht magst?"

    Oft können Spieler*innen den Unterschied zwischen "ich mag..." und "das ist gut" nicht treffen, weswegen ich hier im Forum und bei "Rezensionen" von manchen Youtubern auch immer Pickel bekomme, wenn ich höre, dass ein Spiel schlecht sei. Das mag übertrieben semantisch klingen - aber es gibt ja wirklich auch schlechte Spiele (welche, die keinen Spaß machen, welche, die schlecht designt sind etc.) - und es sollte doch schon erkennbar sein, ob man hier versucht, objektive Kriterien (und da bin ich ganz bei Dee ) heranzuziehen, über die man dann auch sprechen kann. Sprich: WARUM ist das eine schlechte Mechanik oder WARUM funktioniert das nicht? Wenn man dann im hin und her feststellt, dass der/die andere Argumente dafür findet, warum das ggf. nicht so ist, dann ist man vielleicht einfach im Bereich Meinung.

    Also, ich erkenne an, dass es offenbar vielen gefällt, weil es ja durchaus so weit oben rankt bei bgg und ein all-time-Klassiker ist,

    Die Frage ist: Was denkst, wieso es anderen gefällt und dort oben bei BGG steht? Was könnte die Menschen daran reizen?

    Gruß Dee

    Wenn mir das jemand erklären könnte (gern per pm oder so), wäre das super. Ansonsten zucke ich mit den Schultern und sage "Naja, es gibt ja eben auch Leute, die gemeinsam Kreuzworträtsel lösen". Das ist mir aber im Kern zu despektierlich und deswegen nehme ich an, es gibt andere Gründe, die ich aber nicht verstehe.

    Achtung: Rein subjektive, MEINE Meinung:

    Bei mir ganz eindeutig alles, was mit Pandemie zu tun hat. Wir haben 6 oder 7 Partien von Legacy 2 gespielt und ich hätte mir vor Langeweile fast einen Bleistift ins Knie gedreht. Einerseits ließe sich das Spiel mit einer Excel-Tabelle viel besser lösen, weil man vermutlich schlecht memorieren kann, welche Karten in welcher Quantität noch im Städte-infizieren-Stapel sind, sodass man die stochastisch besten Entscheidungen treffen kann. zum anderen war es ein klassisches Koop-Spiel, wo eigentlich jede*r nach dem/der ersten Spieler*in überflüssig ist. Die anderen Menschen am Tisch haben ja - außer Ideen - nichts zum Spielgeschehen beigetragen. So ähnlich wie ein Sudoku oder Kreuzworträtsel, das man mit mehreren löst.

    Also, ich erkenne an, dass es offenbar vielen gefällt, weil es ja durchaus so weit oben rankt bei bgg und ein all-time-Klassiker ist, aber ich konnte dem Spiel einfach 0.0 abgewinnen und war sehr froh, dass wir die Kampagne abgebrochen haben (vornehmlich, weil die vierte Spielerin verzog und wir keinen Termin mehr gefunden haben. Die Motivation meiner Mitspielerinnen war allerdings auch eher gering)