Spiele, die vielen gefallen, mir aber nicht, ich aber nachvollziehen kann warum es den Anderen gefällt...oder mich rätselnd zurücklassen...

  • Die Invasoren kommen weder aus einer Richtung, noch ploppen sie einfach auf.

    Ganz thematisch, kommen diese nur entweder:
    - per Schiff vom Meer um die Küstengebiete zu besiedeln
    - oder verbreiten sich von bestehenden Siedlungen und Städten aus weiter in angrenzende Gebiete

    SI kann in den einfachen Leveln - besonders wenn man es nur mit Leuten mitspielt, die schon mehr Erfahrung - recht einfach sein und ohne große Abstimmung gewonnen werden. Wenn man dann eben nur mal mitspielt, und dazu die Ausbreitung ohne große Erklärung ein anderer übernimmt, kann ich mir schon vorstellen, dass man sich fragt, wie und warum da jetzt Invasoren hinkommen.
    In höheren Leveln gegen Nationen und mit Szenarien ist ein kommunikationsloses Spiel nicht mehr möglich, vor allem weil man ja zusammen versucht die Binnengebiete freizuräumen um die weitere Ausbreitung zu verhindern

  • Für mich gibt es da sehr viel, einfach weil der aktuelle Brettspieltrend "Solitäres vor sich hin optimieren und ja keine Spielerinteraktion, wäre ja schlimm wenn ich wirklich mitbekomme, dass ich mir anderen Spiele" mir nicht so zusagt, auch hier kann ich natürlich den "es kann mir keiner reingrätschen" Teil verstehen, dass das bei einigen Leuten ankommt.


    Konkrete Spiele die mir da spontan einfallen, die sehr beliebt sind bei der breiten Masse sind

    Arche Nova

    Tiere einsperren holt mich als Thema einfach nicht so ab und dazu ist es halt einfach 2 Stunden oder länger nebeneinander her Gespiele ohne groß was von den Mitspielern mitzubekommen, am Ende hat dann halt jemand gewonnen und nach 2 Stunden landet man dann bei -15 Punkten, fühlt sich super an 👍🏻 Nee ich kann das mit den negativen Punkten psychologisch durchaus verkraften.


    Ich verstehe wieso es Leute mögen, der Aktionsauswahlmechanismus ist wirklich cool und aktuell ist es halt sehr beliebt solitär vor sich hin zu optimieren und Arche Nova scheint was ich so mitbekomme, dabei ein sehr interessantes und balanciertes Puzzle zu liefern. Ich hab das halt in meinen 2 Partien nur bedingt gemerkt.


    Schlecht finde ich das Spiel absolut nicht, würde es auch nochmal mitspielen wenn's sein muss, aber Top 4 sehe ich das überhaupt nicht.


    Die Burgen von Burgund

    Auch hier gilt wieder, dass ich 2 Stunden größtenteils solitär vor mich hin optimiere und wenig von den Mitspielern mitbekomme. Natürlich muss ich mal auf das Tableau der anderen schielen um ihnen vielleicht ein Plättchen wegzunehmen, dass ihnen zu viel Punkte einbringen würde aber während das für nen Eurospieler vielleicht schon das höchste der Gefühle an Interaktion ist, ist das für mich halt eher am unteren Ende angesiedelt.


    Dazu hasse ich es wenn mir Würfel vorschreiben was ich überhaupt machen kann und darf in meinem Zug und das hat sich bei dem Spiel einfach frustrierend angefühlt.


    Wieso andere das mögen? Ich denke grad das was ich nicht mag, dass man mit dem Ergebnis der Würfel jede Runde arbeiten muss, ist das was für andere den Reiz ausmacht und das kann ich auch irgendwo nachvollziehen aber ist halt nicht meins.

    RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.


    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

  • RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.


    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

    Ich bin kein großer Freund enorm glücks-/zufallslastiger Spiele. Robo Rally finde ich allerdings ganz unterhaltsam. Es ist wie auf einer Achterbahn Jenga spielen. Eigentlich nicht möglich, aber mit viel Glück bekommt man 2-3 gute Züge hin. Wer hier gewinnt, ist mir völlig latte, daher sehe ich es eher als ne Art Partyspiel (bei denen Gewinnen ja auch immer zweitrangig ist)

  • Hm, okay - ihr habt in gewisser Hinsicht recht - es wird an sich schon Einiges diskutiert, denn auch bei uns finden natürlich Gespräche darüber statt, welche Gebiete / Städte man am besten als nächstes eingrenzen oder besiegen sollte. Von wird natürlich kommuniziert.
    Häufig wird das dann immer wieder unterbrochen von Denkphasen, bei denen alle erstmal wieder ihre Möglichkeiten prüfen, was so geht und endet dann oft in einem "das Gebiet übernehme ich," "kann jemand hier noch was machen?" oder "hier breiten Sie sich diese Runde zumindest nicht aus" Austausch.

    Dennoch endet eine Runde häufig damit, dass ich den gefühlten optimalen Zug, der mir eingefallen ist, gemäß der Absprachen gelegt habe, die MitspielerInnen dann noch weiter an Details feilen, während ich wartend danebensitze und wenig tun kann...

    Letztlich ist es wirklich schwierig für mich, in Worte zu fassen, was es eigentlich ist, was mich an dem Spiel darüber hinaus nicht mitnimmt...

    Das ist vor allem schade, weil ich eine Spielrunde habe, die es quasi immer spielen könnte, während mich das Spiel überraschend kalt lässt.


    Wenn ich das mein Spielgefühl für mich zusammenfassen sollte, dann fällt mir dabei eigentlich vor allem das Wort "Grind" ein.

    Vielleicht ist es auch das, was mich stört (ich versuche selbst, mich dem Problem immer weiter anzunähern):

    Während man bei anderen Spielen immer wieder andere Entscheidungen trifft, habe ich bei Spirit Island häufig das Gefühl, immer wieder die gleichen Situationen und die gleichen Entscheidungen vor mir zu haben und.... irgendwie langweilt mich das.

    Allerdings haben das andere Spiele auch, wo ich damit kein Problem habe...

    Am Ende ist es vermutlich die Kombination aus vielen kleinen Dingen, die mich alleine bei einem Spiel nicht wirklich stören würden, die hier aber geballt auftreten und mir daher den Spielspaß so sehr eintrüben, dass am Ende das negative Gefühl überwiegt.


    Ich lehne das Spiel ja auch nicht vollständig ab und würde auch Partien mitspielen. So schlimm ist es also auch nicht, aber die richtige Lust auf das Spiel fehlt leider.

    Ich bin kein großer Freund enorm glücks-/zufallslastiger Spiele. Robo Rally finde ich allerdings ganz unterhaltsam. Es ist wie auf einer Achterbahn Jenga spielen. Eigentlich nicht möglich, aber mit viel Glück bekommt man 2-3 gute Züge hin. Wer hier gewinnt, ist mir völlig latte, daher sehe ich es eher als ne Art Partyspiel (bei denen Gewinnen ja auch immer zweitrangig ist)

    In dem Kontext frage ich mich gerade, wie stark es in unseren Empfindungen, ob ein Spiel in unseren Augen a Ende positiv oder negativ besetzt ist, auf das Framing ankommt, also auf den Blick / die Erwartungen / die Assoziationen, mit dem wir ein Spiel betrachten.

    Beispiel: Eigentlich würde mir ein Spiel total gefallen, aber in einer Runde lief es so schlecht, dass es danach für ewig verbrannt ist...

    oder: eigentlich mag ich ein Spiel mechanisch nicht sonderlich, aber die nostalgischen Erinnerungen daran sorgen dafür, dass es dennoch großen Spaß macht, wenn es auf den Tisch kommt.

    oder: ich hatte bei einem Spiel immer auf mehr Spieltiefe gehofft, so dass diese (falsche) Erwartung mein Spielgefühl negativ beeinflusst, auch wenn das Spiel ohne diese Erwartungshaltung vermutlich positiv bei mir angekommen wäre...


    Vielleicht sollte ich da also mal tiefenpsychologisch einsteigen, und schauen, was da in meiner Vergangenheit im Zusammenhang mit Spirit Island mal passiert ist... :D

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    2 Mal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Wuschel ich finde deine Argumentation bzgl. BuBu sehr interessant, weil ich so ähnlich nach den ersten Partien dachte.

    Ich empfinde das Spiel (zu zweit, in anderer Spieleanzahl gebe ich dir recht) alles andere als solitär, eben weil ich die Aktionen der anderen berücksichtigen muss. Es beschränkt sich aber nicht auf dieses Teil. Für das "frustrierende Gefühl" wenn ich die Würfel nicht nutzen kann bin ich selbst verantwortlich. Mit meinen Zügen muss ich mich in die Position bringen, dass ich auf vermeintlich "schlechte" Würfe gut reagieren kann (Plättchen im Vorrat, genügend Optionen zum platzieren, Arbeiter, Waren zum verkaufen, usw.) andererseits den Gegner vor genau diese Probleme stellen will und ihm die Plättchen nehme, die für ihn "leicht" zu bekommen wären.

    Oft gewinnt nicht der, der am Anfang die meisten Punkte macht, sondern der, der in der ersten Runde es schafft eine kleine Engine aufzubauen, die bei den nächsten Zügen hilft. Das hat aber auch eine Weile gedauert, bis ich die Wertigkeit der einzelnen Plättchen in Abhängigkeit von der Spielphase, dem Board und der bevorzugten Strategie halbwegs gut einschätzen konnte. Es erstaunt mich immer noch wie strategisch das Spiel sein kann, wenn man es entsprechend angeht, verstehe aber wie geschrieben deine Argumentation, weil ich die früher teilte.

    Ich mag z.B.: Paladine des Westernfrankenreich und dachte es wäre auch mehr, oder weniger solitär, bis ich in 2-er Partien auf die harte Tour gelernt habe was man mit guten "Antiaktionen", die darauf zielen den Gegner auszubremsen erreichen kann. Der Gegner macht immer noch seine Aktionen, aber sie sind nicht optimal und nach und nach wächste der Punkteabstand. Mit dieser Erfahrung war dann auch der Bot auf der höchsten Stufe keine Gefahr mehr.

    Ich glaube das ist oft, was man nicht mitbekommt. Ein Spiel kann auch anders gespielt werden, nur das kriegen wir nicht mit, weil wir in unserer "Spielerblase" mit den gleichen Gegnern, oder mit diversen Gelegenheitsspielern noch nicht alles erkennen was möglich wäre, wenn jemand etwas ganz gezielt macht.
    Wir sehen das Spiel, verstehen es, haben es gespielt und haben uns eine Meinung gebildet. Trotzdem merken wir nicht, dass dort noch mehr ist, was rausgekitzelt werden kann.
    Unsere Meinung sollten wir daher nie als etwas engültiges betrachten. Es ist kein Weg von 0 auf 100, sondern ein Prozess, der mit der Zeit vielleicht weniger von dem letzten Stand (der Meinung) abweicht, aber immer noch von unterschiedlichen Seiten betrachtet werden und angepasst werden kann.
    Neue Meinungen, neue Informationen, neue Strategien, neue Spielerfahrungen, vergleichbar Spiele, oder Mechaniken, usw. Das alles spielt eine Rolle.

  • Neva Kee Ich finde persönlich auch, dass Spirit Island mit mehr als zwei Spielern zu einer endlosen Diskussions-, vor allem aber auch Grübelorgie mutiert, gerade wenn potentielle Alphaspieler am Tisch sitzen.


    Wuschel Das klingt so, als würdest du Euros am liebsten dann spielen wollen, wenn sie harte Interaktion ohne Glückselemente bieten. Da würde ich mich mal in den 2000ern umschauen, da gab es einige solcher Titel, und natürlich solltest Du Deinen Blick auf Splotter richten (wenn er dort noch nicht ist), denn genau das ist ja deren Markenzeichen. Auch Pax Pamir ist dann vielleicht von Interesse.

  • RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.


    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

    Ich bin kein großer Freund enorm glücks-/zufallslastiger Spiele. Robo Rally finde ich allerdings ganz unterhaltsam. Es ist wie auf einer Achterbahn Jenga spielen. Eigentlich nicht möglich, aber mit viel Glück bekommt man 2-3 gute Züge hin. Wer hier gewinnt, ist mir völlig latte, daher sehe ich es eher als ne Art Partyspiel (bei denen Gewinnen ja auch immer zweitrangig ist)

    Ich bin da völlig bei dir, dass mir das echt egal ist wer da gewinnt, das ist nicht meine Kritik an RoboRally. Ich spiele gerne mal Colt Express mit, was für mich in die selbe Kerbe schlägt mit Programmiermechanik, sehr chaotisch und gegenseitigem ärgern. Aber Colt Express ist halt nach 5 Runden vorbei, egal was passiert. RoboRally geht so lange bis jemand im Ziel angekommen ist und wenn man dann letztendlich gar keine Kontrolle mehr über seinen Roboter hat, weil man eh nur noch Spam- und Viruskarten zieht, dann zieht sich das halt wie Kaugummi. Wir habe damals nach fast 2 Stunden, als die erste Person am 2. von 3 Checkpoints war einstimmig abgebrochen und selbst der Besitzer des Spiels hat seit dem keinen Bock mehr auf das Spiel.

  • Da gibt es viele, aber eines sticht geradezu heraus:


    DUNE:IMPERIUM


    Mann, was für eine Gurke.

    - aufgesetztes Thema

    - viel zu viele Glückselemente

    - es gibt bessere Worker Placement Spiele

    - es gibt bessere Deckbuilder

    - teils unpraktische Premiumkomponenten


    Ich hatte gehofft, dass die Erweiterungen das Grundspiel in Ordnung bringen, leider Fehlanzeige.


    Im Kern ist das schade, denn D:I hätte genau mein Spiel sein können: Ich liebe Dune, Worker Placement und Deckbuilding.

  • Wuschel ich finde deine Argumentation bzgl. BuBu sehr interessant, weil ich so ähnlich nach den ersten Partien dachte.

    Ich empfinde das Spiel (zu zweit, in anderer Spieleanzahl gebe ich dir recht) alles andere als solitär, eben weil ich die Aktionen der anderen berücksichtigen muss. Es beschränkt sich aber nicht auf dieses Teil. Für das "frustrierende Gefühl" wenn ich die Würfel nicht nutzen kann bin ich selbst verantwortlich. Mit meinen Zügen muss ich mich in die Position bringen, dass ich auf vermeintlich "schlechte" Würfe gut reagieren kann (Plättchen im Vorrat, genügend Optionen zum platzieren, Arbeiter, Waren zum verkaufen, usw.) andererseits den Gegner vor genau diese Probleme stellen will und ihm die Plättchen nehme, die für ihn "leicht" zu bekommen wären.

    Ich hab es lediglich 2 mal zu 3. gespielt, zu 2. wird hier fast nicht gespielt. Letztendlich is man aber halt doch raus wenn man die ganze Zeit nur Mist würfelt und seine Arbeiter einsetzen muss, während der andere relativ optimal würfelt. So ging es einem von uns, wirklich nur Mist gewürfelt und musste ständig alles mit Arbeitern ausgleichen.

    Dass das Spiel eine enorme Tiefe hat will ich gar nicht abstreiten, es gibt ja genug Leute, die das Spiel über 100 mal schon gespielt haben, ich würde es auch wieder mitspielen aber so richtig begeistert hat es mich bisher nicht.


    Ich mag z.B.: Paladine des Westernfrankenreich und dachte es wäre auch mehr, oder weniger solitär, bis ich in 2-er Partien auf die harte Tour gelernt habe was man mit guten "Antiaktionen", die darauf zielen den Gegner auszubremsen erreichen kann. Der Gegner macht immer noch seine Aktionen, aber sie sind nicht optimal und nach und nach wächste der Punkteabstand. Mit dieser Erfahrung war dann auch der Bot auf der höchsten Stufe keine Gefahr mehr.

    Das Spiel steht auch noch hier weil ich es mal in nem Graphill Games KS mitgenommen habe, Preise dort sind super, Firma sympathisch und Architekten ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele, Paladine ist noch höher gerankt, da dachte ich, ich nehm das mal mit. Hab es jetzt 4 mal gesielt, 2 mal zu 3., einmal zu 2. und einmal solo und es war für mich halt solo fast die exakt gleiche Erfahrung, der Stapel Karten konnte die Mitspieler fast zu 100% ersetzen weil das Spiel sich dermaßen solitär anfühlt. Zu dritt hab ich schon gemerkt, dass mir teilweise genau die richtige Karten weggenommen wurden.

    Ich mag das Puzzle das mit das Spiel bietet, aber da hier kaum zu 2. gespielt wird und es sich auch relativ gleich anfühlt jede Partie durch wenig variablen Aufbau, wird das Spiel denke früher oder später auf dem Auszugsstapel landen. Wie das höher gerankt sein kann als Architekten ist mir ein Rätsel.

    Ich glaube das ist oft, was man nicht mitbekommt. Ein Spiel kann auch anders gespielt werden, nur das kriegen wir nicht mit, weil wir in unserer "Spielerblase" mit den gleichen Gegnern, oder mit diversen Gelegenheitsspielern noch nicht alles erkennen was möglich wäre, wenn jemand etwas ganz gezielt macht.
    Wir sehen das Spiel, verstehen es, haben es gespielt und haben uns eine Meinung gebildet. Trotzdem merken wir nicht, dass dort noch mehr ist, was rausgekitzelt werden kann.
    Unsere Meinung sollten wir daher nie als etwas engültiges betrachten. Es ist kein Weg von 0 auf 100, sondern ein Prozess, der mit der Zeit vielleicht weniger von dem letzten Stand (der Meinung) abweicht, aber immer noch von unterschiedlichen Seiten betrachtet werden und angepasst werden kann.
    Neue Meinungen, neue Informationen, neue Strategien, neue Spielerfahrungen, vergleichbar Spiele, oder Mechaniken, usw. Das alles spielt eine Rolle.

    Hmm also ich spiele mit sehr vielen unterschiedlichen Personen, ich habe fast nie Partien wo ich das Spiel nicht erklären muss weil immer mindestens eine Person das Spiel noch nicht gespielt hat. Laut BGStats hab ich dieses Jahr alleine mit 136 benannten Personen plus ein paar Anonymen gespielt, ich bekomme also durchaus unterschiedliche Perspektiven mit und gebe auch Spielen gerne nochmal ne 2. oder 3. Chance. Ich hab Arche Nova und BuBu beide 2 mal gespielt und es gab tatsächlich auch einige Spiele, die ich erst beim 2. oder 3. mal spielen dann wirklich gut fand weil ich sie erst dann anfing zu verstehen. Vllt ist das bei Arche Nova und bei BuBu auch so, ich werd's sehen wenn sich mal die Gelegenheit bietet aber ich such halt auch nicht aktiv danach. 2 Partien sind an sich schon ein ganz guter Indiz dafür, dass die Spiele nicht ganz meins sind.


    Wuschel Das klingt so, als würdest du Euros am liebsten dann spielen wollen, wenn sie harte Interaktion ohne Glückselemente bieten. Da würde ich mich mal in den 2000ern umschauen, da gab es einige solcher Titel, und natürlich solltest Du Deinen Blick auf Splotter richten (wenn er dort noch nicht ist), denn genau das ist ja deren Markenzeichen. Auch Pax Pamir ist dann vielleicht von Interesse.

    Tatsächlich hab ich mittlerweile eingesehen, dass ich Euros bis auf selektive Ausnahmen die ich wirklich sehr gut finde, am liebsten gar nicht spiele. Interaktion finde ich super, Glücksfaktor darf durchaus da sein, ganz ohne wird es oft zu durchrechenbar und das ist mir dann zu anstrengend und führt auch bei manchen Mitspielern zu zu langen Zügen. Während ich bei Ameritrash Würfel liebe, finde ich sie in Euros halt furchtbar, das ist mir auch bei Räuber der Nordsee und Anachrony sehr negativ aufgestoßen und am wenigsten mag ich es eben, wenn mir die Würfel sogar vorgeben was ich überhaupt machen darf und was nicht.

    Beispiele von Euros die ich super finde: Brass: Birmingham, Architekten des Wesfrankenreichs, On Mars, Scythe, Terraforming Mars (das gemeinsame Brett macht da für mich den Unterschied zu AN), Five Tribes, Everdell und auch ein paar mehr.


    Pax Pamir ist eines meiner absoluten Lieblingstitel, grandioses Teil : )

  • Terraforming Mars (das gemeinsame Brett macht da für mich den Unterschied zu AN)

    Da können dann bei manchen auch mal kleine Unterschiede den Ausschlag geben. TFM hat das gemeinsame Brett und die Meilensteine, dafür hat man bei AN die Artenschutzprojekte (vergleichbar mit den Meilensteinen) und die gemeinsame Kartenauslage sowie die Verbandsaktionen allgemein (Spenden, um die man konkurriert sowie Partnerzoos/-unis). Außerdem gibt es bei AN noch das Triggern der Pause, das ich durchaus als interaktives Element ansehen würde.


    Unter dem Strich sind das für mich marginale Unterschiede was den Interaktionsgrad anbelangt. Aber ich mag beide Spiele, AN etwas mehr, wobei ich TFM auch noch nicht sooo häufig gespielt habe. Ich kann allerdings nachvollziehen, wenn das gemeinsame Spielbrett den Ausschlag gibt und deutlich direkter interaktiv ist als die indirekteren Elemente, die AN hat, aber TFM nicht. Thematisch würde es bei AN eben wenig Sinn machen, gemeinsam um Zoobauplätze zu konkurrieren.

  • Terraforming Mars (das gemeinsame Brett macht da für mich den Unterschied zu AN)

    Da können dann bei manchen auch mal kleine Unterschiede den Ausschlag geben. TFM hat das gemeinsame Brett und die Meilensteine, dafür hat man bei AN die Artenschutzprojekte (vergleichbar mit den Meilensteinen) und die gemeinsame Kartenauslage sowie die Verbandsaktionen allgemein (Spenden, um die man konkurriert sowie Partnerzoos/-unis). Außerdem gibt es bei AN noch das Triggern der Pause, das ich durchaus als interaktives Element ansehen würde.


    Unter dem Strich sind das für mich marginale Unterschiede was den Interaktionsgrad anbelangt. Aber ich mag beide Spiele, AN etwas mehr, wobei ich TFM auch noch nicht sooo häufig gespielt habe. Ich kann allerdings nachvollziehen, wenn das gemeinsame Spielbrett den Ausschlag gibt und deutlich direkter interaktiv ist als die indirekteren Elemente, die AN hat, aber TFM nicht. Thematisch würde es bei AN eben wenig Sinn machen, gemeinsam um Zoobauplätze zu konkurrieren.

    Also to be fair, ich hab Terraforming Mars irgendwie 4 mal gespielt, mich gefragt was alle daran so toll finden, es dann ein Jahr nicht gespielt und wollte es schon fast verkaufen, es dann nochmal mitgespielt auf nem Spielewochenende und dann fand ich's plötzlich mega. Also vielleicht, wenn ich Arche Nova noch 3 mal spiele, find ich's auch total geil :D

  • RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.


    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

    Als ich das hier las, dachte ich an meine damaligen Robo Rally Partien zurück .. reden wir hier vom gleichen Spiel?
    Ich kann mich an keine Spam-, Virus- oder Wurmkarten erinnern. Als Programmierer liebe ich RoboRally, auch wenn es sich in der ein oder anderen Partie auch ohne diese Karten für den ein oder anderen mal zog ;)

  • RoboRally

    Nicht so beliebt wie die beiden davor aber eben auch ein Klassiker und im Gegensatz zu den beiden davor fand ich's wirklich komplett furchtbar und möchte es nie wieder spielen. Irgendwann ist das ganze Deck voller Spam, Virus, Wurm und whatever Karten und man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Roboter, ob dann irgendwer letztendlich mal im Ziel ankommt ist dann nur noch reine Glückssache und damit zieht sich das Spiel viel länger als es sollte und Spaß macht.


    Wieso andere das mögen könnten fällt mir nur sehr schwer nachzuvollziehen, vermutlich einfach "haha es ist so chaotisch rofl lol höhö, ich plan was und dann passiert was komplett anderes, ist das nicht voll witzig?!!!111elf lmao".

    Als ich das hier las, dachte ich an meine damaligen Robo Rally Partien zurück .. reden wir hier vom gleichen Spiel?
    Ich kann mich an keine Spam-, Virus- oder Wurmkarten erinnern. Als Programmierer liebe ich RoboRally, auch wenn es sich in der ein oder anderen Partie auch ohne diese Karten für den ein oder anderen mal zog ;)

    Da meint Wuschel wohl die 2016er Version. Die scheint sich von der von vielen geliebten Version deutlich zu unterscheiden.

  • Da meint Wuschel wohl die 2016er Version. Die scheint sich von der von vielen geliebten Version deutlich zu unterscheiden.

    Und ich dachte schon, ich hätte was verdrängt... meine ist nämlich auch die:

    Diese Rezension erläutert die Unterschiede:

    Robo Rally - Brettspiel, Neuauflage - Rezension, Test
    Wie gut spielt sich Robo Rally (2017)? Lesen Sie die Spiele-Rezension zum Gesellschaftsspiel Robo Rally (2017) auf Reich der Spiele!
    www.reich-der-spiele.de

  • Also vielleicht, wenn ich Arche Nova noch 3 mal spiele, find ich's auch total geil :D

    Warum sollte es dir anders gehen als mir? Wobei, ersetze total durch relativ. 😁


    Ich sag's mal so, ich bin ziemlich gut darin Regeln zu verstehe, du erklärst mir das Spiel, ich höre zu, ich kann mitspielen und hab gegebenenfalls ein paar Rückfrage. Ich bin aber nicht so gut darin das Spiel an sich in der Erstpartie zu verstehen, kommt natürlich auf's Spiel an. Je mehr ich ein Spiel verstanden habe, desto mehr macht's auch Spaß und manche Spiele hab ich erst mit der 2. oder 3. Partie verstanden, Praga Caput Regni war zB so ein Beispiel, das ich in der Erstpartie nicht gut fand und auch keinerlei sinnvollen Züge gemacht habe, dann aber in der Zweitpartie deutlich besser gespielt habe (ich hab immer noch verloren aber das tut nichts zur Sache) und es mir dann besser gefallen hat.


    Eventuell hatte ich diesen Aha-Moment bei Arche Nova einfach noch nicht.


    Als ich das hier las, dachte ich an meine damaligen Robo Rally Partien zurück .. reden wir hier vom gleichen Spiel?
    Ich kann mich an keine Spam-, Virus- oder Wurmkarten erinnern. Als Programmierer liebe ich RoboRally, auch wenn es sich in der ein oder anderen Partie auch ohne diese Karten für den ein oder anderen mal zog ;)

    Wie theSealion schrieb haben wir die neue Version gespielt. Ich kann auch nicht dafür bürgen, dass wir es korrekt gespielt habe, ich hab in letzter Zeit angefangen die Anleitungen zu lesen nachdem ich Spiele irgendwo mitgespielt habe und dabei festgestellt, dass fast niemand die Spiele die sie mitbringen korrekt erklären können, von minimalen Sachen bis komplett Game-Changing alles dabei. Mir wurde damals gesagt, wenn du ne Spam Karte nehmen musst aber es gibt keine mehr, dann nimmst du stattdessen ne Wurm, Virus oder Trojanerkarte oder was es da alles gibt, dadurch war mein Deck ziemlich schnell komplett voll mit dem Zeug was auch zu Zügen geführt hat in denen ich halt einfach nur 5 von diesen Karten auf der Hand hatte.


    Bin übrigens selbst beruflich Programmier / Software Entwickler und bin aus irgend einem Grund kein Fan von Programmiermechanik in Spielen, komisch ich weiß :D Ich glaube er liegt daran, dass ich gerne auf sich veränderte Umstände reagieren können möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • weil man eh nur noch Spam- und Viruskarten zieht

    Das ist die neue Version, oder? In der alten war bei einem Schaden zwar ein Slot blockiert, aber damit konnte man rechnen. Und durch nen Shutdown alles reparieren. Scheint in der neuen Version dann anders/schlechter zu funktionieren.


    Gruß Dee

  • weil man eh nur noch Spam- und Viruskarten zieht

    Das ist die neue Version, oder? In der alten war bei einem Schaden zwar ein Slot blockiert, aber damit konnte man rechnen. Und durch nen Shutdown alles reparieren. Scheint in der neuen Version dann anders/schlechter zu funktionieren.


    Gruß Dee

    Jap ist die neue, glaub in der alten gab's auch kein persönliches Decks. In der neuen hast halt ein Deck und es gibt mehrere Arten von Störkarten, Spam, Virus, Wurm und mehr die halt das Deck zumüllen. Manchen werden aber nach verwenden auch entfernt wenn ich mich richtig erinnere.

  • Und mal wieder mein obligatorischer Einwurf: Terraforming Mars

    - Spiel dauert ewig. EWWWWWWWIG.

    6h Partie zu viert, weil niemand weiter terraformen wollte, weil man stattdessen ja auch Siegpunkte sammeln kann durch andere Karten.

    - Glücksfaktor der Karten

    - Schrottmaterial

    Und das Schlimmste. Das unfassbar schlechte Aktionssystem, dass dazu führt, dass Spieler die teure Karten spielen (wie z.B. Eisasteroid) zwar keinen kompetetiven Nachteil haben, aber dafür 5x so lange downtime haben, wie jemand der viele blaue Karten spielt und dadurch einfach mehr Aktionen hat.
    Es hat nen Grund warum man in Brettspielen grundsätzlich den Spielern die gleiche Anzahl an Aktionen gibt. Damit man die Leistung erstens besser vergleichen kann und zweitens damit jeder auch ungefähr gleich oft dran ist.
    Ich hab das damals getrackt und während ich in den 6h Spielzeit 95 min am Zug war, war es bei meinem Mitspieler lediglich 55 min.
    Wenn ich 6h spiele und davon nur 55 min eig irgendwas mache, dann hat das Spiel auf jeden Fall ein Designproblem. Und nein das liegt nicht daran, dass jemand AP hatte und ewig nachgedacht hat. Aber zu terraformen war in unserer Partie einfach für jeden von Nachteil, weil man mit Tieren und Mikroben etc. einfach mehr Siegpunkte rausholen konnte.

    4 Mal editiert, zuletzt von Niloc ()

  • Jap ist die neue, glaub in der alten gab's auch kein persönliches Decks. In der neuen hast halt ein Deck und es gibt mehrere Arten von Störkarten, Spam, Virus, Wurm und mehr die halt das Deck zumüllen. Manchen werden aber nach verwenden auch entfernt wenn ich mich richtig erinnere.

    Danke für deine Ausführungen. Bestärkt mich in der Annahme, dass dir die alte Version durchaus besser gefallen könnte.
    Da gibt es nur einen großen Stapel mit 1-vor, 2-vor, 3-vor, 1-zurück, drehe links, drehe rechts, und u-turn. Dazu dann ein kleiner Stapel mit "Modifikationen" .. und ab ging die Rally. Hast jede Runde 10? Karten ausgeteilt bekommen und daraus ein 5er Programm gebaut. Jeder Schadensmarker, den man hatte, reduzierte diese Anzahl um 1. Bei 6+ Schaden ging es dann los, dass deine Phasen Schritt für Schritt eingefroren wurden. Ab dann machte ein "Powerdown" ( Eine Runde voll geheilt aussetzen ) Sinn. Musste man nur ne Runde vorher ansagen, dass man das zum Ende der Runde vor hat. Blöd, wenn dein Blecheimer dann ungünstig platziert wird ;)

  • Aber zu terraformen war in unserer Partie einfach für jeden von Nachteil, weil man mit Tieren und Mikroben etc. einfach mehr Siegpunkte rausholen konnte.

    Das kann ich mir kaum vorstellen. Diese Art von Punktegeneratoren braucht einige Generationen um gut zu punkten. Sicherlich werdet ihr alle ein paar davon besessen haben, aber irgendjemand sollte dann doch mehr und jemand anderes weniger Punkte pro Generation darüber generiert haben. Für Letzteren wäre es da sicherlich von Vorteil gewesen auf das Ausspielen weiterer solcher Karten zu verzichten und stattdessen das Spielende zu forcieren.

  • Wenn ich 6h spiele und davon nur 55 min eig irgendwas machen, dann hat das Spiel auf jeden Fall ein Designproblem. Und nein das liegt nicht daran, dass jemand AP hatte und ewig nachgedacht hat. Aber zu terraformen war in unserer Partie einfach für jeden von Nachteil, weil man mit Tieren und Mikroben etc. einfach mehr Siegpunkte rausholen konnte.


    Genauso sahen meine ersten Partien mit TfM kurz nach Erscheinen auch aus: 5 Stunden, in denen alle gemeinsam Siegpunkte einheimsen wollten und niemand, aber wirklich niemand das Spielende voranbrachte. Und wenn ich dann es wagte das Terraforming voranzutreiben hieß es ich hätte den anderen das "Spiel kaputt gemacht".


    Als jemand, der das Spiel (mittlerweile aus anderen Gründen) genauso wenig mag wie Du: Das ist aber ein Latenz-Problem des Spiels, das, um hervorzutreten, auch Spieler braucht, die gemeinsam beschließen auf immer und immer mehr Siegpunkte zu spielen statt gewinnen zu wollen. Dnn wenn Du am Ende mit Deinen 55 Minuten gewinnst, hast Du die Zeit viel effizienter genutzt, das sollte den anderen dann ja zu denken geben. Das ist effektiv wirklich vergleichbar mit Big Money in Dominion: Eine Kartenstrategie die dagegen verliert war es nicht wert ausprobiert zu werden.


    Übrigens gilt das z.B. in gleicher Weise für Arche Nova - auch da gibt es viele Spieler, die in Ruhe einen Zoo zusammenpuzzeln wollen und deshalb geradezu verhindern, dass das eigentliche Aufeinander-Los-"Rennen" der Punktezähler losgeht. Bei Arche Nova wirst Du so allerdings immer gegen den der losrennt verlieren (bei TfM habe ich nicht genug Partien um Vergleichbares behaupten zu können).

  • Also zumindest der Zeitaspekt klingt für mich sehr nach einem Spielerproblem. Spiele die kein fixes Ende haben sollten den Spielern eigentlich einen Incentive geben auf das Ende zu zu spielen und das tut TFM meiner Meinung nach schon. Terraformen bringt dir nicht zur Siegpunkte sondern auch einkommen, wenn ich was an einem Parameter hochschrauben kann, mache ich das in der Regel. Bei Architekten des Westfrankenreichs könnte ich auch Ewigkeiten Resourcen sammeln und nichts bauen, dann endet das Spiel auch nie, ich gewinne dadurch aber auch nicht sondern der Spieler der halt mal was baut und mehr bauen kann als ich, der nur fröhlich Ressourcen sammelt gewinnt halt nicht und das kann ja nicht mein Ziel sein.


    Meine erste Terraforming Mars Partie zu 2. ging dank meiner Downtime-Queen von Ex-Freundin die die schlimmste Form von AP hat die ich jemals erlebt habe über 4 Stunden von denen ich vermutlich auch höchstens eine gespielt habe, wenn überhaupt, aber die anderen beiden Partien zu zweit (mit Erstspielern) gingen jeweils um die 2 Stunden, zu dritt im Schnitt bei 3 Partien 2:45 und die eine 4er Partie die ich je hatte war nach 2 1/2 Stunden rum (Die war allerdings mit Präludium). 6 Stunden an der Engine rumwerkeln funktioniert halt auch nur wenn alle das tun und niemand auf Sieg spielt.


    Wir haben da ja schonmal drüber gesprochen und ich kann alle deine Kritikpunkte an TFM voll nachvollziehen, aber das Spiel über 6 Stunden zu 4. spielen klingt für mich nicht als wäre das, wie das Spiel normalerweise abläuft.

  • Wenn du in TM das Terraformen vorantreibst und das kein anderer so wirklich macht, dann wirst du die Partie aber sowas von gewinnen xD Ist ja nicht nur so, dass Terraforming dir in jeder Runde zusätzlich Income einbringt, es sind am Ende auch gleichwerige Siegpunkte zu den sonstigen Punktekarten. Meine Partien brauchen bei 4 Mitspielern auch keine 4h, wir sind i.d.R. nach 9-11 Runden durch. Aber wenn ihr das alle in eurer Gruppe nicht so spielt, dann würde mir das Spiel wohl auch keinen Spaß machen.

  • Der Spieler mit 55min Spielzeit hat am Ende auch gewonnen, dass ändert aber nichts an meiner Kritik. Hier gehts nicht um Punkte oder Effizienz, sondern darum, dass er die Downtime des Todes hatte. Und das war definitiv kein Spielerproblem. Wir spielen On Mars zu viert in 2h.
    Wir spielen Arche Nova aktuell ganz gerne, weil durch die Pausenmechanik dieses Grundproblem ausgehebelt wird. Man kann seine Mitspieler dadurch nicht nur dazu bringen Karten abzuwerfen, sondern man kann auch eine neue Runde einleiten, um wieder an Geld zu kommen. In TFM bin ich dazu gezwungen, zu warten, bis alle gepasst haben. (was auch mal 10min dauern kann). Das ist für mich einfach kein gutes Game Design.

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  • Puh, also ein anfänglich sehr interessanter Thread, ist doch etwas ausgeartet. Wird hier eigentlich jedes Wort auf die Goldwaage gelegt? Als Neuling fühle ich mich etwas abgeschreckt von dem Gemaßregele, weil Jemanden ein Wort nicht passt "er hat Jehova gesagt!".


    Zum Thema: Fantastische Reiche. Karten kombinieren und optimieren, was mich wünschen lässt, ich hätte eine Exceldatei dabei. Zum Schluss noch Auswertung mit einer App (Appspiele fallen bei mir meistens durch: löbliche Ausnahme ist Werwörter).


    Top10, Fremdschämen leicht gemacht. Das ist für mich so albern, da mag ich nichtmal zusehen. Allerdings kenn ich viele die Partyspiele dieser Art gerne mögen.


    Arche Nova ist für mich ein Spiel: mag ich/mag ich nicht. Ich finds nett und wenn ich die Zeit übrig habe, spiel ich es auch mit. Aber in der Zeit (in unserer Gruppe so 4-5 Stunden) kann ich meist besseres spielen. Daher bin ich da eher selten dabei. Ich fahr demnächst auf zwei Spielefreizeiten mit vielen Tagen Zeit. Da wird sicher die eine oder andere Partie dabei sein. Thematisch schön, daher mögen es sicher viele, aber der Zeitfaktor... uff.


    Flügelschlag. Toll dass man da was lernen kann, aber irgendwie: langweilig. Ja hübsch bunt, aber das hab ich auch woanders. Wobei ich eher ausgefallenes Design mag und nicht "muss der Mehrheit gefallen". Spiele wie Food Chain Magnate oder Tyrannen des Unterreiches gefallen mir da vom Design her besser. Kartenoptimierspiele gibts ja einige, daher weiß ich nicht genau was an Flügelschlag so besonderes dran sein soll.

  • Bei meiner Frau und mir sind irgendwie alle Lehmann-Spiele, die wir bisher ausprobiert haben durchgefallen.

    Res Arcana fühlt sich irgendwie wie ein „Tausche x gegen y und das gegen z“ mit unintuitiver Symbolik für uns an.

    Roll for the Galaxy wollte ich wegen den vielen Würfeln wirklich mögen, aber durch die holprigen Ersteindrücke wegen der besch…eidenen Symbolik und Regel haben wir es beim zweiten Versuch abgebrochen und beschlossen was anderes zu spielen was einem nicht so viele Hürden in den Weg legt.

    Ich bin mir sicher dass das ein gutes Spiel ist, aber es gibt ne menge andere gute Spiele, die auch beim ersten Versuch bei uns schon ein besseres Gefühl erzeugen.

  • Res Arcana fühlt sich irgendwie wie ein „Tausche x gegen y und das gegen z“ mit unintuitiver Symbolik für uns an.

    Roll for the Galaxy wollte ich wegen den vielen Würfeln wirklich mögen, aber durch die holprigen Ersteindrücke wegen der besch…eidenen Symbolik und Regel haben wir es beim zweiten Versuch abgebrochen und beschlossen was anderes zu spielen was einem nicht so viele Hürden in den Weg legt.

    Die meisten Einschätzungen in diesem Thread kann ich gut nachvollziehen, aber hier möchte ich doch mal eine Lanze für beide Spiele brechen:


    Res Arcana ist strategisch so tief und gleichzeitig schnell bei relativ hoher Spielerinteraktion (schon beim Draft: Nehme ich das Hypnotische Becken als first pick? Welche Ressourcen erfordern die Orte der Macht? Unterschätzt mein Gegenüber die Karte?), dass sich ein Ressourcentausch-Gefühl für mich gar nicht erst einstellt; das Spiel ist ja spätestens nach der fünften Runde rum. Aber - zugegeben - man braucht einige Spiele, bis man erstmal den flow einer Partie erkennt.


    Bei RftG hat man wie ich finde echte Spielerinteraktion und wer nicht genau antizipiert, was der Gegner macht (und was er über mich denkt), verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die Symbolik finde ich zwar umfangreich, aber recht eingängig und ich würde euch auch hier ermuntern, euch nochmal reinzufuchsen - es lohnt sich mE nach. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Da ist aber genau das Problem. Es fühlt sich an als müssten wir uns den Spaß daran erarbeiten - dann lieber Spiele die uns gleich Spaß machen 8o

  • Da ist aber genau das Problem. Es fühlt sich an als müssten wir uns den Spaß daran erarbeiten - dann lieber Spiele die uns gleich Spaß machen 8o

    Kann ich total nachvollziehen - ich persönlich habe nur die Erfahrung gemacht, dass der Spielspaß auf lange Sicht bei den zu Beginn arbeitsintensiveren Spielen viel mehr erhalten bleibt (300 Partien Res Arcana, nachdem ich es zuerst gehasst habe; habe mittlerweile eher das Problem, dass das keiner mehr mit mir spielen will… 🙈).

  • Ich mochte Res Arcana eig schon, habs dann aber verkauft. Es gibt schon einige Karten die ziemlich unbalanced sind, wie z.B. Stein der Weisen oder Athanor. Hab damit schon mal in Runde 4 das Spiel beendet. Habs danach verkauft, aber Spaß gemacht hat es trotzdem :)

  • Ich mochte Res Arcana eig schon, habs dann aber verkauft. Es gibt schon einige Karten die ziemlich unbalanced sind, wie z.B. Stein der Weisen oder Athanor. Hab damit schon mal in Runde 4 das Spiel beendet. Habs danach verkauft, aber Spaß gemacht hat es trotzdem :)

    Die sind stark, aber man kann sich darauf einstellen - wenn ich weiß, dass mein Gegner die zieht und ausspielt, kaufe ich vorher schon den Stapel Monumente so gut es geht leer, fette Punkte zuerst… dann hat er nach ein paar Runden gefühlte 100 Gold und kann kaum was anfangen damit - und da der Taktik alles andere untergeordnet ist, guckt er danach in die Röhre.

    Ich würde auch nie den Aufziehmann trotz Perlenoption als automatischen first pick nehmen… es gibt mehr als genug Mittel und Wege, das Ding mit Erweiterungen in Runde 4 mit mehr als 13 Punkten zu beenden. Runde 3 is the way to go! 😊

    Einmal editiert, zuletzt von LeGon ()

  • Bei RftG hat man wie ich finde echte Spielerinteraktion und wer nicht genau antizipiert, was der Gegner macht (und was er über mich denkt), verliert mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die Symbolik finde ich zwar umfangreich, aber recht eingängig und ich würde euch auch hier ermuntern, euch nochmal reinzufuchsen - es lohnt sich mE nach. :)

    Sichtschirm-Spiele sind bei mir schon fast grundsätzlich raus. Ich mag einfach keine Spielmechaniken, bei denen ich wie ein Drittklassschüler vermeiden muss, dass mein Nachbar abschreibt. - Geschmacksache.


    Bei Roll ist es aber so, dass imho dem Cheating Tür und Tor geöffnet wird. Ich hatte das so schon mal anderenorts geschrieben und als Antwort bekommen "mit solchen Menschen spielt man nicht." - Korrekt, ich auch nicht. Aber wenn Du Dich über Deinen Roll total ärgerst, wie nah bist Du dann dran, ein kleines Würfelchen einfach eine Seite weiterzudrehen? Ich habe zu meinen MitspielerInnen grenzenloses Vertrauen, aber ich glaube nicht daran, dass das nicht ab und an passiert. Und was ist umgekehrt mit einem Royal Flush den Du dann würfelst? "Geschummelt ey?! ;) ". Nee, Sichtschirm? Nix für mich.


    Allerdings sind alle anderen Res und Race, die der gute Tom erfunden hat, ganz großes Spielkino.

  • Aber wenn Du Dich über Deinen Roll total ärgerst, wie nah bist Du dann dran, ein kleines Würfelchen einfach eine Seite weiterzudrehen? Ich habe zu meinen MitspielerInnen grenzenloses Vertrauen, aber ich glaube nicht daran, dass das nicht ab und an passiert.

    Dann hast Du aber ein grenzenloses Vertrauen, oder? Und irgendwie weiß ich nicht, ob ich mit jemandem spielen will, der grundsätzlich annimmt, dass ich schummel, sobald sich mir die Gelegenheit (z.B. durch einen Sichtschirm) bietet ...


    Gruß Dee

  • Vielleicht nochmal erklärt: ich habe keine solchen Erfahrungen, aber da ich diese Potential bei dem Spiel vermute, spiele ich es nicht und würde es niemals kaufen. Ich (!) halte Würfel-Wurf-Mechaniken hinter dem Sichtschirm für einen Design-Fehler.

    Einmal editiert, zuletzt von hellvet ()

  • Vielleicht nochmal erklärt: ich habe keine solchen Erfahrungen, aber da ich diese Potential bei dem Spiel vermute, spiele ich es nicht und würde es niemals kaufen. Ich (!) halte Würfel-Wurf-Mechaniken hinter dem Sichtschirm für einen Design-Fehler.

    Ich sehe das Problem auch durchaus.

    Bei "Zirkadianer - 1. Licht" würfeln wir vor dem Sichtschirm (entgegen der Regel), alle Mitspielenden gucken kurz und dann wird der Sichtschirm vor die Würfel gestellt. Das verhindert sehr effektiv das mogeln; - oder sollte ich besser sagen das Betrügen. ;)

  • Dann spiele ich mit den falschen Leuten – oder eher mit den richtigen. Weil niemandem würde ich unterstellen zu betrügen. Oder das auch nur annehmen.

  • Die bekanntesten Spiele, die ich persönlich weniger schätze sind:

    - Pandemic Legacy: Season 1 -> Pandemie und alle paar Spiele klebt man einen Aufkleber, zerreißt eine Karte oder kriegt ein bisschen neues Material rein. Dazu gruselige Regeln für den Legacyteil und ewiges Gesuche nach den richtigen zu öffnenden Feldern/Kästchen...nein, danke. Für mich Altpapier. Für andere ein krass immersives Erlebnis, das Pandemie auf eine neue Ebene hebt. Freut mich aufrichtig für letztere Personen, aber so war es eben bei uns nicht. Wir haben jedoch zuvor auch schon sehr viel Pandemie gespielt gehabt, wahrscheinlich war das eine der Problemquellen.

    - Eclipse 1st Edition -> Habe ich schon mehrfach in anderen Threads erläutert. "Extremer Spiellänge [für das was es macht], hohe Downtime, unvergebende Ökonomie, zu große Zufallsfaktoren bei der Exploration", Balanceprobleme in der first Edition wo es etliche Threads auf BGG dazu gibt (Raketen anyone?). Die Second Edition fixt viele dieser Probleme, aber leider nicht alle. Da spiele ich lieber andere Titel. Kann aber verstehen, warum man es mag. SciFi+Euro da bin ich auch immer sofort mit an Bord. Nur halt eben nicht glückslastige 6h ohne gute Balance. Wer heavy Euros sucht, findet imho bessere. Und auch im reinen SciFi Segment (wenn einem das Thema denn so wichtig ist) gibt es viel Konkurrenz, die epischer ist. Also wenn man so etwas sucht, gibt es mit TI4 und Xia gleich zwei weitaus stärkere Titel imho.

    - Through the Ages -> Mir gefallen vier Aspekte daran leider überhaupt nicht. 1. Es gibt keine Map. Ich möchte bei einem Zivilisationsspiel im weitesten Sinne eine Karte haben. Zum Beispiel so wie bei Clash of Cultures, Civilisation: A New Dawn, Tapestry, usw. Ohne fehlt mir da irgendwie etwas. Mein Handeln wirkt sehr abstrakt. Auch bei Nations stört mich das übrigens. 2. Die Ökonomie in TtA ist darauf ausgelegt, alles sofort oder zumindest in relativ kurzer Zeit auszugeben, aka man kann nicht richtig Boomen. Ich als langjähriger Age of Empires-Spieler möchte in einem Zivilisationsspiel aber eben gern Boomen können und das geht hier nicht. Das Spiel hat eine arbiträre Grenze wo es dir sagt: "Zack, jetzt kriegst du einfach die Hälfte deiner Ressourcen weggenommen, dein Pech!" So etwas hasse ich abgöttisch :D Mal übertrieben und scherzhaft gesagt. 3. Die Kriege sind ein Witz. Sie werden irgendwo rein gemischt und triggern dann ein paar Züge später. Gefällt mir ebenfalls gar nicht, wie das geregelt ist. Man kann niemanden überraschen und der Ausgang ist kaum vorhersehbar. Es wird sogar zum Glücksspiel, einen selbst auszurufen, selbst wenn man sich vorher einigermaßen sicher war. 4. Die Leisten des "Boards" sind sehr nah beieinander, sehen beide sehr ähnlich hässlich-eintönig aus und wenn man ein einziges Mal vor drei Zügen fälschlicherweise Wissenschaft anstatt Kultur vorangesetzt hat, kann man eigentlich auch sofort aufhören, weil man entweder einen zu großen Vorteil bekommen hat oder weil man es nicht mehr genau weiß, wo man davor stand etc. Gleiches gilt übrigens ironischerweise für die Leisten jeweils innerhalb ihrer selbst, also z.B. Wissenschaftswert anstatt Wissenschaftspunkte. Das ist wirklich so unglücklich gelöst von der Farbgebung und der Position her, das ist mir nahezu unbegreiflich, wie alle Verlage und Lokalisierungspartner das so durchwinken konnten. Wahrscheinlich spielen die selber nur die App, wo all das ja vom Programm verwaltet wird ;) Spaß beiseite. Vom zufälligen an-den-Tisch-heranstoßen und dann verrutschen all diese Marker habe ich ja noch gar nicht erst angefangen. Dann kann man gleich eine neue Partie starten. "Goodbye, vorherige zwei Stunden...!" Aber gut, dieses Problem haben leider viele Euros, welche nicht dual-layered sind, das mag ich gar nicht verschweigen und unter den Tisch kehren. Tl;dr: Ich kann verstehen, warum es Leuten gefällt, da es ein tolles Kartenspiel ist mit sehr viel Thema, Möglichkeiten, usw. - aber ich spiele im Sektor eben lieber anderes.

    - Too Many Bones -> Hier rührt die Antipathie von zwei Seiten her. Optik und Verlag. Was Ersteres angeht, wurde immer bei Chip Theory Games ein riesen Brimborium um die Komponenten gemacht. "Mega Qualität", "geil - Pokerchips!!!11", oder "bestes Artwork, was ich je gesehen habe" lese ich hier noch und nöcher auf Facebook, Twitter und Instagram. Seit Jahren. Aber dem ist meiner Meinung nach nicht so. Die Illustrationen sind alle potthässlich für mein ästhetisches Empfinden und auf den Würfeln wird eine Schriftart benutzt, die ein kleines bisschen ähnlich zu ComicSans ist. Wirkt einfach sehr unernst und unschön auf mich. Tja und was den Verlag angeht...was soll man da sagen? Sie verkaufen alles nur über ihren Onlineshop oder auf Messen und haben keine Retail-Distribution. Dieser Onlineshop ist aber meist ausverkauft und auf den Messen bringen sie dann aber nur eine absolute Kleinstmenge mit UND verkaufen diese dann schon am allerersten Tag vor eigentlicher Öffnung der Messe an selbsternannte Influencer, YouTuber usw. - teils sogar kostenlos als Reziexemplare. Zurücklegen ist nicht, Tag 1 meist restlos ausverkauft. Das halte ich persönlich für eine recht oberflächliche, fan-unfreundliche Taktik. Selbst Schwerkraft hält mittlerweile für jeden Messetag ein gewisses Kontingent der jeweiligen Neuheit zurück(!). Und wenn die es schon schaffen, quasi die "Kings of Kunde ist König-Mentalität", na dann schafft es jeder. Jeder, der nur will. Aber Chip Theory wollen nicht. Also kriegen sie auch mein Geld nicht :) So einfach. Ich verstehe natürlich, dass das Spiel an sich mechanisch vielen Leuten unzählige Stunden Freude bereitet, absolut. Es ist mit Sicherheit sogar ein tolles Spiel, mechanisch betrachtet. Aber meine Abneigung dem Verlag gegenüber gepaart mit der Unansehnlichkeit der Komponenten und diesem m.E. übertriebenen Hype lassen mich auch weiterhin einen weiten Bogen um dieses Universum machen. Cloudspire sieht übrigens witzigerweise nicht viel besser aus, die Playmat von dem "Board" wirkt wie ein großer Pixelfehler auf meinem TV, bloß 80-fach vergrößert :D

    - Die verlorenen Ruinen von Arnak -> Das einzige Thema, was hier existiert, kommt von den Spielern, welche das Indiana Jones-Theme pfeifen. Selten etwas Trockeneres, weit Hergeholteres gespielt im Eurobereich. Braucht zwingend die Erweiterung mit den Spezialfähigkeiten, um überhaupt ein wenig Leben eingeimpft zu bekommen. Und selbst dann ist es noch ein "Besiegen" von Monstern, in dem man sie flippt und X Plättchen ausgibt um Y Plättchen zu erhalten. Wooo-ho. Auch von mir ein "Dune: Imperium all the way"! Ich kann natürlich aber auch hier nachvollziehen, warum es Menschen Freude bereitet. Es ist wunderschön, es funktioniert und es hat Mechaniken, die sehr viele Leute gleichzeitig ansprechen (WP + Deckbuilding). Aber da endet es eben schon. Ich möchte es ungern nochmals mitspielen.

    - Die Quacksalber von Quedlinburg -> Mir persönlich einfach zu random mit den Knallerbsen. Du kannst den mit Abstand am besten gebauten Beutel am Tisch haben und trotzdem immer Pech haben mit deinem Ziehen. Sowas ist mir selbst für ein Familienspiel too much. Wenn ich Bagbuilding möchte, habe ich mit Hyperborea und Altiplano zwei überragende Spiele im Regal und wenn ich Push your Luck möchte, greife ich beispelsweise zu meinem Favorit Schollen Rollen von Knizia. Die Verbindung dessen funktioniert für mich persönlich nicht. Ich kann aber sehen, warum Leute hieran Spaß haben: wenn nach hundert Runden mal eine ihrer geplanten Combos funktioniert oder sie eine Runde gewinnen, weil sie am glücklichsten gezogen haben. Schön für diejenigen :) Ich würde es maximal mit den Erweiterungen nochmal mitspielen. Und dann auch nur meinen Stammspielrunden zuliebe.

    - Arkham Horror -> Eldritch ging mir schon zu lang und war mir zu repetitiv. Man macht dort stundenlang immer nur das Gleiche: rennt irgendwelchen Orten hinterher und macht Proben auf Attribute. Und dann kriegt man auch noch permanent irgendwelche zufälligen Wunden, Zustände usw. "Du denkst du hast gerade einen guten Zug gemacht, weil du am richtigen Ort warst und die Probe bestanden hast? Nope. Hier unten auf der Karte steht noch drauf, du bist jetzt verflucht und hast Malus XYZ! Have fun damit." Damit habe ich aber keinen Spaß, ich habe weniger Spaß. Einfach weil meine Möglichkeiten eingeschränkter sind. Und diese waren vorher schon nicht die Tollsten, da ich ja je nach zum Spielstart gewähltem Charakter nicht auf allen Attributen sinnvolle Werte habe. Also kann ich eh nur dorthin gehen, wo ich am meisten gebraucht werde/Sinn mache, oder wo mich die Mitspieler mal wieder überredet haben, hinzugehen. Aber dort bin ich jetzt noch schwächer dank dieser Karte, die ich erst ablegen darf, wenn ich den Passierschein A38 gefunden habe. Oh man. Und das jetzt in Arkham auch noch mit NOCH längerer Spielzeit und mit einem beige-ockernen Boardartwork, das aussieht wie die Sohle meiner Wanderschuhe von '93? Autsch. Nein, danke ;D Ja, es hat viele Anhänger (beide Titel) und bei Eldritch kann ich es mal noch verstehen, einfach weil das Artwork da hübscher ist und die Spielzeit etwas gestrafft wurde. Bei Arkham jedoch weniger. Da muss es dann wohl eine Mischung aus Nostalgie sein plus "wir hatten damals ja nichts anderes". Denn gerade auch im Ameritrash gibt es ja mittlerweile SO viele wunderbare Titel, das kann man ja schon fast gar nicht mehr überblicken. Anyway. Wen Spielzeit nicht stört und wer hier epische Aufschreimomente erlebt so wie Peter Rustemeyer sie in seinen langen Spielberichten davon immer beschrieben hat, für den ist es sicherlich was und dem wünsche ich viel Spaß damit :) Meinst ist es nicht.


    Nochmal zum Abschluss als kleine Wiederholung: ich kann unter dem Strich ganz bestimmt bei allen nachvollziehen, wieso es jemandem gefallen könnte. Warum auch nicht. Geschmäcker sind nun mal verschieden und keines dieser Spiele ist broken oder so. Und selbst solche Titel, bei denen z.B. in einem Zweispielerspiel eine Seite nachweislich immer gewinnt und sowohl der Designer als auch der Verlag das offen zugeben, machen ja anscheinend Leuten Spaß, sonst hätten wir in anderen Threads nicht die Diskussion gehabt mit dem Outcome, dass es keine "objektiv schlechten" Spiele gibt ;) Kleines Späßgen am Rande.
    Also seht es bitte nicht so eng, wenn hier in diesem Beitrag Titel stehen, die ihr über alles liebt. Ich mag euch trotzdem supergerne und gönne euch die Freude an diesen Spielen von Herzen! =)
    Lg

  • Dann spiele ich mit den falschen Leuten – oder eher mit den richtigen. Weil niemandem würde ich unterstellen zu betrügen. Oder das auch nur annehmen.

    Es gibt just eine Diskussion, ob man bei Neulingen eingreifen darf oder sollte, wenn sie in einem für sie neuen Spiel einen gravierenden Fehler machen.


    Zitat Herbert:

    Meine Gedanken dazu:

    Keine Ratschläge von außen!
    Nachkarten ist nach dem Spiel
    Bei längeren Partien wird bei groben Fehlern nachgefragt
    Spielen heißt selbstständig Entscheidungen treffen


    Ich habe Herbert dafür in dieser Diskussion einen :thumbsup: gegeben. Denn meine Erfahrung ist folgende:


    Gerne wird einem Neuling der 2. oder 3.-beste Zug vorgeschlagen. Dieser Zug ist dann meist zudem gleichzeitig eine Steilvorlage für den Tippgeber, der als nächster am Zug ist. Häufig ist es auch eine kleine Gemeinheit gegen einen anderen Mitspieler. Aber der beste Zug ist es für den Neuling nie.


    Und deshalb ist würfeln vor dem Sichtschirm aus meiner Sicht geradezu essentiell.

  • LookAtTheBacon Kann dir bei den ganzen Spielen, bis auf Pandemic Legacy eig nur zustimmen. Sind auch alles keine schlechten Spiele, aber gibt einfach Spiele, die ein ähnliches Spielerlebnis bieten und besser sind. Eclipse 2nd Edition macht aber wirklich vieles besser. Nur das Problem mit dem Glücksfaktor beim Entdecken ist leider immernoch vorhanden. Aber die restlichen Kritikpunkte haben sie eigentlich ziemlich gut weggebügelt. Solltest du evtl. nochmal ausprobieren.
    Too Many Bones mag ich an sich schon, aber mein Problem damals war (als ich es noch besessen hatte) immer das Kommentar am Spieleabend:
    "Was sind das denn für abartig hässliche Ratten!"
    Ich hab TMB bestimmt ein Dutzend Spielern gezeigt und alle fanden das Artwork unfassbar abschreckend. Ich finds auch richtig hässlich, aber finde es mechanich echt stark und spiels deswegen trotzdem sehr gerne. Aber rein grafisch ist das Spiel für mich echt ne 1/10.

    Einmal editiert, zuletzt von Niloc ()