Deutscher Spielepreis 2018: Abstimmung vorzeitig beendet

  • Erstmal, mir ist der Preis egal.

    Zweitens, was wäre jetzt so schlimm daran gewesen, wenn die Digger-Fanbase für ihr Spiel gestimmt hätten? Diese Stimmen sind doch auch eine Meinung; zwar keine fundierte, trotzdem aber eine Aussage. Davon abgesehen, dürfte es noch viele andere geben, die auf ähnliche Weise "ihr" Spiel vorne wissen wollen.

    Drittens: Die Entscheidung, dass die Abstimmung für den Deutschen Spielepreis vorzeitig für beendet erklärt wird, empfinde ich als unangemessene Zäsur.

    Viertens: Man kann jetzt über die "Digger"-Aktion denken wie man mag, in Zeiten von Facebook und Co, ist doch sowas nichts Ungewöhnliches. Und einen kleinen Youtuber als den Buh-Mann darzustellen, finde ich eher grotesk. Viel eher würde ich da die Praxis vom DSP in Frage stellen, der auf die Herausforderungen des Web 2.0 scheinbar nur die eine Antwort kennt: Zäsur.

    Fünftens: Mich hätte noch interessiert, ob die Diskussion anders verlaufen wäre, wenn es draußen zehn Grad kühler gewesen wäre.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

    5 Mal editiert, zuletzt von Toadstool (6. August 2018 um 13:28)

  • Zweitens, was wäre jetzt so schlimm daran gewesen, wenn die Digger-Fanbase für ihr Spiel gestimmt hätten?

    Naja, die Stimmen werden ja mit einer Gegenleistung honoriert. Wäre ungefähr so als würde ich bei der örtlichen Bürgermeisterwahl für jeden Wähler, der für mich stimmt, 10 € aus der Gemeindekasse ausloben

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zweitens, was wäre jetzt so schlimm daran gewesen, wenn die Digger-Fanbase für ihr Spiel gestimmt hätten?

    Naja, die Stimmen werden ja mit einer Gegenleistung honoriert. Wäre ungefähr so als würde ich bei der örtlichen Bürgermeisterwahl für jeden Wähler, der für mich stimmt, 10 € aus der Gemeindekasse ausloben

    Ich sehe da schon einen Unterschied, ob ich jetzt eine Stimme für Geld kaufe oder ob ich jetzt da mit einer halb-illusorische Promo winke. Den Vorwurf der Wahlmanipulation finde ich in dem Zusammenhang eher lächerlich.

    Aber gut, ist jetzt nur meine Meinung, kann und darf jeder auch gerne anders sehen.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Der Digger spielt eben den Rebell. Erst mal gepflegt die SDJ-Jury dissen, dann mit seiner Influencer-Macht prahlen, wie man einen veralteten Publikumspreis aushebeln kann, der eine ebenso nicht unrühmliche Vergangenheit hat - Stichwort Stimmen-Multiplikation. Währenddessen ordentlich voller Selbstmitleid jammernd in die Kamera grinsen und das zu genötigt überfrühen Stunden. Seine Fanbase erledigt dann den Rest und macht die Kritiker in seinem Namen platt. Dabei der Digger das Unschuldslamm spielt, das von der verkrusteten Brettspielszene zur Schlachtbank geführt wird. Perfekt inszeniertes Sommertheater und wir alle spielen auch noch mit.

    Empfehle mal, seine Selbstvorstellung hier im Forum aufmerksam nachzulesen. Da wird einiges klarer, welche Rolle er sich gibt. Die gestiegenen Klickzahlen sprechen für ihn und spiegeln gut wieder, wie die handysüchtige Social Media Generation Me-First so tickert, die ihm bei seiner Selbstvermarktung applaudiert. Denn wer will nicht auch so ein Rebell wie der Digger sein?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Lieber André,

    aber schon verstanden?

    was ist denn passiert? Ein Quacksalber hat vor dem bereits brodelnden Topf gestanden und den mit Zutaten noch übervollen Beutel in der Hand gehalten. Ach - was soll´s, hat er sich gesagt. Wird schon schief gehen und zieht die große Knallerbse aus dem Beutel und wirft die - bumms - in den Topf. Carsten denkt sich vielleicht, was soll ich mit dem Ruhm - wenn das Einkommen stimmt. Passt scho ...

    Wir beide sind vermutlich doch einer Meinung, dass Promos und Gratis-Muster des Teufels Werk sind, oder? Aber sag' mir bitte, wer des Teufels Werkstatt ein Heim gewährt?

    Es gäbe ja auch die Möglichkeit, DEN Publikumspreis anders zu ermitteln - man nehme einfach die Verkaufszahlen. Upps - das passt uns aber nicht. Jährlich wären das Monopoly, Uno, Phase 10, das Skatblatt und die Spielesammlung. Und warum ist das so? Weil diese Hersteller (Hasbro, Mattel und co.) ordentlich Geld für Werbung in die Hand nehmen und NICHT die willige, billige Multiplikatoren mit fragwürdiger Bestechung ausnutzen, um an Oberfläche zu gewinnen. Diese Hersteller schrotten nicht alle zwei Jahre ihre Programmpalette, weil sie zuviel in ordentliche Werbung investiert haben. Bei denen ist es genauso schwierig, ein Muster zu erhalten, wie bei Carsten. ;) Anständige Werbung verschlingen 20% des Umsatzes, schlechte Werbung nur 3%. Als billiger Multiplikator dann noch regelmäßig getreten zu werden, hat sich inzwischen leider als gute Sitte eingebürgert.

    Und auch hier sind wir vielleicht einer Meinung. Eine ganz normale Marketingmaßnahme hat überraschend viele Klong!-Fans für die Stimmabgabe motivieren können - und den "Deutschen Spielepreis" damit zerschossen - die eigentlich bekannte Bedeutungslosigkeit des Preises und die Trägheit seiner Zielgruppe bloß gelegt. Um diese Trägheit zu ändern, hat es bloß die Aussicht auf ein kleines Stückchen Pappe bedurft. Ich frage mich, worauf eigentlich dieser Stolz auf eine Auszeichnung beruht, wenn er sich dermaßen als instabil erweist?

    Und nochmal - dieses Agilität auf die Promos ist von den Verlagen gezielt herbeigeführt worden. Jetzt den ....... Digger dafür verantwortlich zu machen, halte ich für schamlos.

    Liebe Grüße
    Nils

    6 Mal editiert, zuletzt von widow_s_cruse (27. Juli 2018 um 20:38)

  • Die Bedeutungslosigkeit des Deutschen Spielepreises ist bekannt?

    Der Preis ist eine Marketingmaßnahme vom Verleiher und den Verlagen, der aber kaum zu einer Umsatzsteigerung (das Maß einer Auszeichnung) der Produkte beiträgt.
    Gründe
    a) die Wähler verfügen ja bereits über den Titel
    b) möchte ich meinen, dass die Pressearbeit für die Auszeichnung zu bescheiden ist, um dessen Popularität in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern

  • Jährlich wären das Monopoly, Uno, Phase 10, das Skatblatt und die Spielesammlung. Und warum ist das so? Weil diese Hersteller (Hasbro, Mattel und co.) ordentlich Geld für Werbung in die Hand nehmen und NICHT die willige, billige Multiplikatoren mit fragwürdiger Bestechung ausnutzen, um an Oberfläche zu gewinnen.

    Mir wäre neu, dass sich Skat und Spielesammlung wegen "ordentlich Geld für Werbung" verkaufen.

    Davon abgesehen hat es nichts mit dem Thema hier zu tun.

    Diese Hersteller schrotten nicht alle zwei Jahre ihre Programmpalette, weil sie zuviel in ordentliche Werbung investiert haben.

    Mir wäre neu, dass Monopoly-Derivate länger als 2 Jahre erhältlich sind (bis auf einzelne Ausnahmen vielleicht).

    Und auch hier sind wir vielleicht einer Meinung. Eine ganz normale Marketingmaßnahme hat überraschend viele Klong!-Fans für die Stimmabgabe motivieren können - und den "Deutschen Spielepreis" damit zerschossen - die eigentlich bekannte Bedeutungslosigkeit des Preises und die Trägheit seiner Zielgruppe bloß gelegt.

    Da sind wir ganz sicher NICHT einer Meinung. Das war keine normale Marketingmaßnahme. Das will aber offensichtlich nicht bei dir ankommen. Du gehst ja auch nicht konkret auf diesen Punkt ein, den ich oben genannt habe und den andere User hier ebenfalls erklärt haben: Eine konkrete Gegenleistung zu bieten, ob nun eine Promo oder 100 Euro oder 10 Cent, ist nicht dasselbe wie ohne Gegenleistung um Stimmen zu bitten. Siehe hier:

    Wäre ungefähr so als würde ich bei der örtlichen Bürgermeisterwahl für jeden Wähler, der für mich stimmt, 10 € aus der Gemeindekasse ausloben

    Mit Klaus bin ich tatsächlich einer Meinung.

    Der Preis ist eine Marketingmaßnahme vom Verleiher und den Verlagen, der aber kaum zu einer Umsatzsteigerung (das Maß einer Auszeichnung) der Produkte beiträgt.

    FTFY

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • Wen interessiert eigentlich Platz 2 bis 10 beim DSP. Man könnte fast den Verdacht bekommen, dass es Klong geschafft hätte noch durchzusetzen, drum wurde vorher gestoppt. Beim Community-Lama haben sich viele drüber lustig gemacht, war ja "das andere Forum" jetzt wird sich aufgeregt. Ist ja der DSP

    Ganz ehrlich, mit dieser Aktion des Stoppens wurde der Preis, wie er momentan ist, evtl. endgültig untergraben. Ich denke es wird in den nächsten Jahren genug Witzbolde geben die zum Voting aufrufen.

    Zum Digger: Er hat halt seine eigene Art und ich finde ihn unterhaltsam. Dann gleich wieder auf bildungsferne Schicht etc raufzuhauen ist einfach arrogant. Mir kommt da einfach der Begriff Neid in den Sinn.

    Mein Gott er hat halt seine eigene Art. Auf welchen youtuber wird nicht eingeschlagen.

  • Du gehst ja auch nicht konkret auf diesen Punkt ein, den ich oben genannt habe und den andere User hier ebenfalls erklärt haben:

    sind da wenige Unterschiede zu erkennen. Hersteller zahlt Fördermaßnahmen für eine Verbesserung der Akzeptanz. In Carstens Fall hat der Spieler etwas davon - bei Moritz ist es Zuckerberg.

    Du magst da einen großen Unterschied ausmachen - der sich mir nicht erklärt. Beide wollen ihre Produkte vorteilhaft platzieren, nehmen dafür Geld in die Hand. Sind wir in der Kirche oder im Geschäft?
    Komm mir nicht mit Politik - die ist noch viel verlogener 8o

    Einmal editiert, zuletzt von widow_s_cruse (27. Juli 2018 um 20:17)

  • Die Bedeutungslosigkeit des Deutschen Spielepreises ist bekannt?

    Der Preis ist eine Marketingmaßnahme vom Verleiher und den Verlagen, der aber kaum zu einer Umsatzsteigerung (das Maß einer Auszeichnung) der Produkte beiträgt.
    Gründe
    a) die Wähler verfügen ja bereits über den Titel
    b) möchte ich meinen, dass die Pressearbeit für die Auszeichnung zu bescheiden ist, um dessen Popularität in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern

    Von welchem Verleiher sprichst du? Die Spieleverlage sind am Deutschen Spielepreis nicht beteiligt, der Merzverlag natürlich schon.

    Kennst du die Auswirkungen auf den Umsatz, wurde das irgendwo mal publiziert? Und ist der Umsatz das einzige Kriterium für die Bedeutung eines Preises?

  • Jeder Verlag will die Auszeichnung SdJ, für den DSP nickt man dankend. Ja, die unterschiedlichen Auswirkungen auf die Verkaufszahlen dürften doch bekannt sein.

    Auch der Merz Verlag ist nur ein wirtschaftliches Unternehmen, dass Aktionen (Marketing) zwecks der Umsatzsteigerung durchführt. Der Merz Verlag macht gute Geschäfte mit den Ausstellungsflächen für die Verlage. Die Auszeichnung wird auf der Ausstellung präsentiert. Kann man sich dieser Verquickung verwehren - von mir aus. :rolleyes:

  • Vielleicht wollte man einfach einen Gegenpol schaffen zu SdJ, der ja von einer Jury gekürt wird, im Gegensatz zum DSP den ja "wir" wählen dürfen.

    Ob der Merz-Verlag gerne hätte das der Preis noch bekannter wird? Mit Sicherheit. Das sie die Messe etc. nutzen um ihren Preis bekannter zu machen ist ja nur logisch und auch sinnvoll.

    Ich fühle mich bei der Spieleauswahl auf jeden Fall besser repräsentiert als bei SdJ und für manche Spieler, die nicht so wie wir die Foren wälzen bietet der Preis einen Mehrwert, nämlich eine Liste von Spielen die eine größerer Masse Leute tatsächlich begeistern.

  • Ja klar - und genau deswegen wird er im Rahmen der Welt größten Verlagsausstellung präsentiert :rolleyes:

    Er wird dort präsentiert, damit der Verleiher des Preises - der Merz-Verlag - seine Veranstaltung "SPIEL" noch besser in den Medien präsentieren kann. Er ist somit eine Marketingmaßnahme vom Merz-Verlag.

    Inwiefern der Preis eine Marketingmaßnahme "von den Verlagen" sein soll, musst du bitte erklären.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Friendly Reminder (for me and for you)

  • .. und warum dann die ganzen Aktionen für Klonk, Clans of Caledonia, von HiG

    Warum schicken die Verlage einem Wichtel wie mir Muster? Weil es sich rechnet. Das Muster mit Aufwand kostet vielleicht 25€ und sie bekommen dafür eine Printfläche mit einem Anzeigenwert von 300 - 800€.

    Lass HiG 500€ für die facebook-Aktion gezahlt haben. Und Carsten kosten 100 Karten für die Klong!-Fan vielleicht ähnlich viel. (Wenn da nicht bereits vielleicht auch etwas Fertiges rumflackt.) Das rechnet sich im Erfolgsfall schon. Das ist aber nicht wirklich viel Geld im Vergleich zu Maßnahmen für eine gute Präsentation in Berlin bei der Auszeichnung SdJ. Oder wenn man sein Produkt ohne billige Hilfe wirklich in die Wahrnehmung der Masse rücken möchte.

    3 Mal editiert, zuletzt von widow_s_cruse (27. Juli 2018 um 21:37)

  • Nils,

    möchtest Du den Unterschied zwischen "Stimm für X dann bekommst Du Y" und "Stimm für X weil Du uns magst" nicht erkennen, oder ist da für Dich kein Unterschied? Das hieße also dann tatsächlich, dass meine Kampagne "Stimm für mich als Bürgermeister und Du bekommst 10 € wenn ich es werde" vor den Augen eines Wahlausschusses bzw. eines Gerichtes standhalten würde?

    Ich bereite dann mal meine Kampagne für den Landtag vor 8-))

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • "Stimm für X dann bekommst Du Y" und "Stimm für X weil Du uns magst"

    Es ist wirklich schwer zu beantworten
    - mag ich dich, weil du etwas für mich übrig hast und an mich denkst, oder
    - mag ich dich, weil du mich für ein Geschäftsmodell hältst und möchtest, dass Zuckerberg noch mehr verdient.

    Ich weiß es nicht und möchte mich nicht entscheiden müssen. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von widow_s_cruse (27. Juli 2018 um 21:56)

  • Mich interessiert die Abstimmung.

    Warum? Um deine Käufe bestätigt zu wissen? Macht dir ein Spiel mehr Spaß, wenn da so ein Button draufklebt? Oder weniger, wenn nicht?

    Um deine Käufe bestätigt zu wissen?

    Da ticke ich anscheinend anders als du: Ich käme nie auf die Idee, einen solchen Preis mir reinzuziehen, um meine eigenen Käufe bestätigt zu wissen: Entweder die Spiele gefallen mir oder sie gefallen mir nicht...da brauche ich keinen externen Preis dafür...

    Macht dir ein Spiel mehr Spaß, wenn da so ein Button draufklebt?

    Nein, viele der Spiele habe ich ja vielleicht schon VOR der Wahl zum DSP gekauft...also habe ich sie ohne Button daheim

    Generell interessiert mich eine solche Auswertung, weil ich nicht im Lotto gewonnen habe und nicht alle Spiele kaufen kann. Ich selektiere daher. Nun kann es sein, dass ich her die ein oder andere Meinung über ein Spiel lese, mich diese aber noch nicht vollends von dem Spiel überzeugt hat, als dass ich es mir gleich näher anschauen möchte.....Spiele, die auf der Liste zum DSP landen, schaue ich mir aber durchaus alle näher an.

    Keine Ahnung wie du selektierst...ist mir auch vollkommen wumpe...aber ich mache es nun einmal so.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz (28. Juli 2018 um 01:26)

  • Braz jetzt mal ehrlich. Du willst mir erzählen, dass jemand wie du, die/der so tief in der Materie steckt und sich mit YouTube und BGG auseinander setzen kann ernsthaft so einen halbgaren und altbackenen Preis wie den DSP braucht um Spiele einzuschätzen? Das glaube ich einfach nicht.

    Und mal ehrlich Leute: Klong! steht auf Platz 1 der Kennerspiel-Empfehlungsliste des SdJ - meint ihr ernsthaft die Leute hätten für das Spiel gestimmt, wenn’s keinen interessiert hätte? Selbst mit einer Promo kann ich auch nur locken, wenn die SpielerInnen das Spiel auch geil finden.

  • Braz jetzt mal ehrlich. Du willst mir erzählen, dass jemand wie du, die/der so tief in der Materie steckt und sich mit YouTube und BGG auseinander setzen kann ernsthaft so einen halbgaren und altbackenen Preis wie den DSP braucht um Spiele einzuschätzen? Das glaube ich einfach nicht.

    Glaub es oder glaube es nicht.....ist mir auch egal.....mal abgesehen davon, dass ich mir immer gerne Abstimmungslisten anschaue, um zu sehen, ob ich ein Spiel vielleicht beim ersten Spielezocken falsch eingeschätzt hatte. Ich schaue mir auch gerne irgendwelche Top 10 Listen an, um zu sehen, ob etwas an mir vorbeiging oder ob ich etwas evtl. aus einer Laune heraus falsch eingeschätzt habe.

    Des weiteren finde ich solche Listen eben interessant, weil sie mir Spiele zeigen, die, wie schon erwähnt, vorher vielleicht unter dem Radar bei mir geflogen sind...

    Schaue ich mir momentan z.B. die Abfrage von Capote an, dann sehe ich einige Spiele, die mich evtl. -nachdem ich sie nun dort gelesen habe- zumindest dahingehend reizen, als dass ich sie mir näher anschaue:

    Bsp:

    Round House (dt.) (Emperor S4)

    Holmes & Watson (dt.) (Asmodee)

    13 Tage

    Es geht nicht darum, ob ich die Spiele kenne oder nicht....jeder hier im Forum kennt die Spiele....es geht um die Einschätzung der Masse zu diversen Spielen. Round House habe ich z.B. auch noch in meinem Pile of Shame daheim rumliegen....würde dies bei so einer Abstimmung weiter vorne landen, dann würde ich mir denken...."Verdammt...sieh an...muss ich doch demnächst einmal spielen".

    Solche Listen liefern mir und auch den meisten (wenn nicht sogar allen hier) natürlich keinen neuen Spiele, aber sie zeigen mir ab und an Spiele auf, die ich als schlechter eingestuft hatte, als wie sie von der Mehrheit wahrgenommen werden... und schon überlege ich mir, ob ich das SPiel vielleicht doch noch einmal spielen müsste, oder -sollte ich es noch nicht besitzen- vielleicht mal eine Proberunde im Spieletreff von dem Spiel zu spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Braz (28. Juli 2018 um 12:47)

  • Ich bereite dann mal meine Kampagne für den Landtag vor

    Ich finde eure Verknüpfung zur Politik irgendwie unglücklich. Dort sind Wahlversprechen gang und gebe und kaum jemand wird erwarten, dass die auch noch eingehalten werden. Zudem werden Millionen an Steuergeldern verbrannt, DAMIT die Politiker ihre Wahlveranstaltungen ausrichten können. An Spendengelder von Firmen mag ich gar nicht denken. Ich halte es für kein vorteilhaftes Beispiel, nach dem man sich richten sollte.

    Carsten ist doch über keine Veranstaltung gehüpft, in der einen Hand die Promos - in der anderen Hand das Tablet: Wenn du jetzt für Klong! stimmst, habe ich hier ein Promo für dich. Das würde ich als eine Wahlmanipulation bezeichnen.
    Mit der Aussicht auf das Promo ist es eben gelungen, die Klong-Fans zu mobilisieren. Die Maßnahmen der anderen Verlage hatten nur keinen Erfolg. Aber darauf beruht jetzt der Vorwurf, dass Carsten die Auszeichnung zum Fall gebracht hat. Ein Erfolg wird zum Problem.

    Ich weiß nicht, ob es so gewollt ist, dass der DSP kein Erfolgsmodell ist - wobei er sogar in unternehmerischen Händen liegt. Vielleicht sind die Aktivisten ja ganz zufrieden, wenn es nicht läuft? Dass es anders geht, weist die Jury ja auf. Das SdJ ist wirtschaftlich ein voller Erfolg. Die Jury muss jährlich hohe fünfstellige Beträge für "Kultur fördernde Maßnahmen" ausgeben, damit sie vom Finanzamt nicht ausgesaugt werden.
    Eine weitere Auszeichnung, die in der Masse Beachtung findet und deren Ausrichtung sich von den Gewinnern finanzieren lässt, wird die Branche doch schon noch verkraften. Warum ist man also so halbherzig bei der Sache - und so empört, wenn die Bedeutungslosigkeit in ihren Schwächen offenbart wird?

    Liebe Grüße
    Nils

    5 Mal editiert, zuletzt von widow_s_cruse (28. Juli 2018 um 12:12)

  • Und mal ehrlich Leute: Klong! steht auf Platz 1 der Kennerspiel-Empfehlungsliste des SdJ - meint ihr ernsthaft die Leute hätten für das Spiel gestimmt, wenn’s keinen interessiert hätte? Selbst mit einer Promo kann ich auch nur locken, wenn die SpielerInnen das Spiel auch geil finden.

    Meistens, aber nicht notwendigerweise. Um nur ein Beispiel zu nennen: The MLPH&S Phenomenon: Your Official Guide to Everything My Little Pony Hide & Seek | BoardGameGeek

    »Remember to look up at the stars …

    … and not down at your feet. Try to make sense of what you see and wonder about what makes the universe exist. Be curious. And however difficult life may seem, there is always something you can do and succeed at. It matters that you don't just give up.«
    Stephen Hawking

  • Das "annehmt" stimmt nicht. Mir ist schon klar, dass das jüngere Publikum oft wenig Vorstellung hat, wofür ein Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb überhaupt gut ist. Wahrscheinlich müssen da auch erstmal ein paar Fans mit vermeintlich tollen Tips vermeintlich unabhängiger Influencer voll auf die Schnauze fallen, bevor man merkt, warum Werbung und Sponsoring als solches gekennzeichnet werden sollte. Vermutlich ein normaler Lernprozess...

    (Jetzt klinge ich selbst schon wie ein alter Sack, haha...) ;)

    ach, da bin ich auch gerne alter Sack.

    lassen wir mal den unlauteren Wettbewerb bei Seite... Wenn ich bei den Brettspielgeeks dann den Wink zu Patreon sehe , geht mir in den Sinn ob das wohl auch sauber bei der Steuer als Einkommen angegeben wird ? Gewerbeschein vorhanden ? Worüber war Al Capone doch gleich nochmal gestolpert ? ;)

    Daran sieht man aber auch die Geräuschkulisse... wenn ich die 79$ mit dem "Patreon-Value" von Rahdo vergleiche... Alter Schwede... Dazwischen liegen Lichtjahre...

  • Nicht weinen, ist alles gut. Wir werden in Zukunft halt das Abstimmungs-System auf andere Füße stellen. Keep smiling?

    Selbstverständlich sind andere Modelle denkbar. Und daran wird jetzt gearbeitet. So hat alles auch sein Gutes.?Wir sind es den vielen Spielern, die ihren Preis weiterhin haben möchten, auch schuldig. Let's keep going?

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    Stephen Hawking

  • Bin gespannt, wie das aussehen soll...

    Dito :)

    Lösungsvorschlag: unknowns übernimmt die Authentifikation der Teilnehmer. Nur wer hier mindestens einmal „Humbug“ geschrieben oder den :humbug:-Smiley verwendet hat, darf in Zukunft für den DSP abstimmen ;) :read:


    Spaß beiseite: Wir hatten hier bei der ersten Auflage der uSdJ ja auch schon Probleme, insofern kann ich die Gedankengänge durchaus nachvollziehen. Die Kernfragen dürften sein, wie wichtig es ist, Manipulationen zu verhindern, welche Manipulationen man verhindern möchte und wie viele Hürden man den „normalen“ Abstimmern in den Weg stellen kann, ohne dass sie abspringen.

    Ich erwarte mindestens eine Registrierung, ggf. sogar zeitlich entkoppelt vom Abstimmungszeitraum. Dann liefen nämlich die meisten Aufrufe zur Abstimmung (-smanipulation) komplett ins Leere. Die Gefahr dabei wäre, dass man einige Abstimmungswillige vor den Kopf stieße. Eine wie auch immer geartete Validierung der Stimmen kann ich mir weniger vorstellen. Schließlich gibt es ja auch durchaus gute Gründe, tatsächlich nur für ein Spiel abzustimmen.

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    Stephen Hawking

  • Zum Abstimmungsverfahren: Ich bin nicht sicher, wie ein Publikumspreis manipulationssicher gestaltet werden könnte. Ich kann da nur aus Erfahrung unserer Spielecharts sprechen. Als wir die noch haben wählen lassen, gab es immer wieder Einflussnahme von außen. Diese ließen sich anhand verschiedener Faktoren jedoch meistens erkennen und die Stimmen herausfiltern. Das zeigt aber das Grundproblem auf: Ein Publikumspreis unterliegt immer der Gefahr einer Einflussnahme. Wenn ein Spieleclub unbedingt möchte, dass Spiel X gepusht wird, dann stimmen eben 20 Mann so ab, dass dieses immer auf dem erste Platz steht oder als einzges genannt wird. Wenn ein Verlag 30 Mitarbeiter hat, bringt das auch schon Grundrauschen. Und wenn der Autor dann noch seine 40 Freunde und Verwandten einsetzt, dann reicht es vielleicht schon für eine Top10-Platzierung. Andere wählen ja auch noch.

    Kurz: Es wird IMMER wieder die öffentliche oder geheime, die direkte oder indirekte, die ernst gemeinte und die spaßige "Manipulation" geben. Ob dabei Geld fließt, Anzeigen geschaltet werden oder einfach die Kindergartengruppe eines Verantworlichen zum Abstimmen geprügelt wird, spielt gar keine Rolle. Der Deutsche Spielepreis lebt davon, dass die Gewinner ihre wie auch immer generierten Anhänger mobilisiert haben. Daran würde auch eine namentliche Abstimmung mit Registrierung nichts ändern, denn dann stimmen eben Leute für ihre Eltern, Omas, Opas und Kinder mit ab.

    Ich finde den Aufruf einfach peinlich und pubertär. Wäre ich der Verlag, würde ich den schnodderigen Digga mal ordentlich eins auf die Mütze geben. Was der Merz-Verlag daraus macht, ist aber ebenso nicht so prickelnd. Es wäre einfacher gewesen, verdächtige Stimmen auszusortieren und das so in den AGB zu schreiben. Aber auch hier: Wer bestimmt die Grenze? Es ist NICHT möglich, sämtliche Manipulationen zu verhindern. Ebenso stellt sich die Frage, ob selbst so ein Aufruf überhaupt eine wirkliche Manipulation darstellt. Ob die Wähler nun angeblich etwas bekommen sollen oder nicht: Das Ergebnis zählt. Und da geht es ausschließlich darum, wer wie die meisten Stimmen generiert. Der Weg dahin ist moralisch wirklich fragwürdig. Am Ende weiß aber niemand, wie alle anderen Teilnehmer ihre Stimmen bekommen. Innerhalb der eigenen Community täglich auf die Abstimmung aufmerksam zu machen und hinzuweisen, wie wichtig das eigen Spiel ist, ist nicht besser als ein Medium, das Spiel X aus Spaß pusht. In diesem Fall kamen halt weitere Ekelfaktoren hinzu, das MAß des Eingriffs ist letztlich nicht anders, aber die Art und Weise unterscheidet sich halt. Was Hans im Glück macht ist ebenfalls unglücklich. Irgendwie bin ich da aber ein bisschen bei Nils, widow_s_cruse ... Im Ergebnis ist es fast Wurst. Einflussnahme ist EInflussnahme. Und für das Ergebnis ist jede Form der Einflussnahme schwierig.

    Der Merz-Verlag pusht den Preis gegenüber den Medien aus meiner Sicht tatsächlich extrem wenig. Jedenfalls ist eine Berichterstattung außerhalb des Dunstkreises selten. Die Verlag drucken das Logo inzwischen gern auf die Kartons, wertet halt auf. Aber eine allzu große Bedeutung hat der DSP außerhalb des Wählerkreises und des etwas weiteren Umfelds aus meiner Sicht wirklich nicht. Die Zahl der Stimmenabgaben (gewichtete Punkte) ist jedenfalls für mich erschreckend gering für einen Preis, der als zweitwichtigster deutscher Spielepreis gilt. Und auch die hat ja eine unrühmliche Vorgeschichte ...

  • Anmerkung auf Metaebene: Ich finde es völlig ungünstig mitten im Thema plötzlich den Titel zu ändern. Ich hab durch Lesen der Beiträge auf Unterseite 2 und 5 grob mitbekommen worum es geht. Ich habe aber nicht gefunden wo der Bruch im Thema ist und werde auch nicht alle 5 Seiten lesen.

    Bitte beim nächsten Mal einfach neues Thema starten.Erhöht die Übersichtlichkeit ungemein.

    Danke Viking