Nachdem ich zwischendurch in dem einen oder anderen Beitrag ja schon am Rande mal erwähnt habe, dass ich auf Optimierorgien ohne jedes Zufallselement stehe, ist mir heute wieder bewusst geworden, warum das so ist:
Hatte vor ein paar Wochen hier ein #Castellion angeboten bekommen, und wollte es heute Abend mal (solo) ausprobieren. Also Anleitung für das Einführungsspiel durchgelesen, Plättchen gemischt und es konnte losgehen.
Zur Erklärung: Man zieht in diesem Spiel aus der Onirim-Reihe Runde für Runde eines von 72 Plättchen, von denen man 60 - Verteidiger genannt - benutzen kann, um in seiner Auslage bestimmte Strukturen/Muster auszulegen, die zu bestimmten Zeitpunkten im Spiel (nämlich immer dann, wenn man eine bestimmte Anzahl der anderen 12 Plättchen - Verräter genannt - gezogen hat) vorliegen haben muss, um im Spiel zu bleiben.
Die Chance, einen Verräter zu ziehen, liegt also anfangs bei 1/6.
Erstes Plättchen: Verräter ...
Zweites Plättchen: Verräter...
Dritter Plättchen: Verräter...
Viertes Plättchen: Verräter.
Spielpause, denn ein fünfter Verräter würde die sofortige Niederlage bedeuten. Kurz den Taschenrechner angeworfen: Chance für vier Nieten bei 60 günstigen und 12 ungünstigen (ohne Zurücklegen) müsste bei knapp unter 0,05 Prozent liegen, wenn mich meine Statistik-Kenntnisse nicht im Stich lassen.
Schon völlig demotiviert, das Spiel überhaupt weiter zu spielen, hab ich dann einfach nur probeweise weitergezogen, und nach drei (günstigen) Verteidiger-Plättchen kam dann tatsächlich der fünfte Verräter, der an dieser Stelle mangels aufgebauter Verteidigung natürlich gleichbedeutend mit dem Spielende gewesen wäre.
Castellion mag ein gutes Spiel sein, aber für mich ist es jetzt gestorben und wird weiterverkauft, nach gerade mal einer Handvoll gezogener Plättchen. Rallyman GT (konnte ich glücklicherweise online ausprobieren) und leider auch das Arkham Horror LCG teilen dieses Schicksal, weil leider übernatürlich oft bei mir genau der "Worst Case" eingetreten ist beim Würfeln/Marker ziehen.
Ich habe einfach keinerlei Lust mehr auf Press/Push-your-luck- oder glückslastige Spiele, auch wenn es mich irgendwie immer nur beim Solo-Spielen erwischt (mit Ausnahme einer echt bizarren Partie Quacksalber v.Q., hat sich in Mehrspielerspielen Glück und Unglück bisher vermutlich ausgeglichen.
Wie seht Ihr das generell? Habt Ihr ähnliche Pechsträhnen (oder vielleicht im Gegenteil Glückssträhnen?) erlebt?
Hat Euch Pech beim Würfeln, Kartenziehen etc. ein Spiel so verleidet, dass Ihr es nie wieder auf den Tisch gebracht habt?
Oder seid Ihr in solchen Fällen leidensfähig genug?