Beiträge von Sepiroth im Thema „Against all odds (Pech - und Glück? - beim Spielen)?“

    Nein, nicht ganz, denke ich: Bei Castellion hatte ich nie eine Chance, das Spiel zu gewinnen. Egal, wie gut man spielt: Wenn man fünf Verräter zieht, bevor man überhaupt die für die geforderten Formationen nötigen Verteidiger gezogen hat, kann man nicht gewinnen.

    Die Frage ist jetzt, ob Du bei Sankt Petersburg hättest gewinnen können. Also ob Du vorher "besser" hättest spielen können. Bei einem komplexeren Spiel ist das im nachhinein halt unglaublich viel schwieriger festzustellen. Es ist nur augenscheinlicher, wenn es ein "einfacheres" Spiel ist und Du mit ein paar gezogenen Karten oder schlechten Würfelwürfen verloren hast. Denn dann merkst Du offensichtlich das Pech. Es kann aber auch bei der Partie Sankt Petersburg von Anfang an so gewesen sein, dass Du nie eine Chance hattest (okay unwahrscheinlich).

    Es kam, wie es kommen musste: Sieben Karten wurden gezogen, und natürlich waren beide Handwerker- und beide Gebäudeupgrade darunter und leider nur drei Upgrade-Adelige, von denen ich dann natürlich nur einen kaufen konnte.

    Ich verstehe hier nicht, was der Unterschied für Dich im Vergleich zu dem Beispiel beim Eingangspost ist. Im Endeffekt hast Du aufgrund von "Pech" beide Partien verloren.

    Das von dir gebrachte Beispiel wäre für mich aber eher ein Spaßkiller.

    Oh das ist/war es auch bestimmt. In dem Moment ärgert man sich natürlich ob der destruktiven höheren Gewalt des Kosmos ;).

    Die beiden von Dir zitierten Absätze haben sind aber eher unabhängig voneinander zu sehen. Zumal übrigens das Ergebnis nicht so selten ist (wenn ich mich nicht verrechnet habe, so ca. 19,4%). Er hat sich zum Schluss also im Endeffekt auf einen Würfelwurf verlassen, der bei fünf Seiten gut geht und bei einer scheitert. Für ein Euro ist das dann doch imo eher zu sehr aufs Glück verlassen. Die Frage ist aber, ob man sich in der einen Partie ärgert, oder ob man nach so einem Erlebnis das Spiel als broken/Müll/glückslastig/... brandmarkt und verkauft.

    Ich mag ja Euros auch sehr gerne, aber dazu kann ich nur zustimmen:

    Vor allem wage ich zu behaupten, dass "glücksfrei" bei einem Spiel mit Kartenstapel und/oder verdeckten Plättchen und/oder ähnlichen Mechanismen gar nicht so glücksfrei sind

    Erst am Donnerstag wieder eine Partie La Granja gespielt. Ein Spieler hat alles vorbereitet, um einen Karren und dann noch die Handelswaren (Markt) zu beliefern. Dazu hätte er nur noch den Karren ausspielen müssen, wofür er eine "2" bei der Würfelauslage benötigt hätte. Als Startspieler ja kein Problem....aber von den 9(!!!) Würfeln zeigte eben keiner die benötigte Zahl.

    Sobald ich aber das Glück ausschalte (Schach, Go,...) wird es zur reinen Optimieraufgabe und geht für mich am Gesellschafts-Brettspiel vorbei. Denn da will ich auch ein wenig Glück/Pech und vor allem Interaktion. Gerade mit den kleinen Stolpersteinen umzugehen und dann vielleicht trotzdem zu gewinnen finde ich sehr befriedigend. Sich die übermächtige Gewinnstrategie auszudenken ist ja ganz nett, aber wenn ich die nur mit taktischem Geschick umsetzen kann, ist das doch für mich nochmal eine Stufe besser. Auf die Aktionen der Mitspieler und die Auslage zu reagieren macht doch gerade Spaß! Natürlich kann das da mal für einen richtig schief gehen, aber mir verdirbt es nicht das Spiel, wenn ich verliere.

    weil leider übernatürlich oft bei mir genau der "Worst Case" eingetreten ist beim Würfeln/Marker ziehen.

    Einfach öfter spielen, so mildert man die Ausreißer 8o. Aber was spielst Du denn dann "ohne" Glück/Pech?