Beiträge von H8Man im Thema „Against all odds (Pech - und Glück? - beim Spielen)?“

    Der Unterschied ist dann nur, ob man das eher locker-sportlich nimmt und mit einer persönlichen guten Spielleistung zufrieden ist. Oder ob man es verbissen angeht und gezielt gegen die Mitspieler gewinnen will.

    Nach dem ersten Satz dachte ich mir, ja genau so war das gemeint. Der zweite Satz nimmt dann aber wieder einen Teil heraus. ;)

    Während ich mehrere Sportarten und Magic auf Turnierebene gespielt habe, fühlt es sich für mich bei Brettspielen total fremd an. Turnierspiel in unserem Bereich finde ich extrem langweilig, weil es dann nur darum geht, das System auszunutzen, bzw. zu brechen. Das mache ich lieber beim Spieldesign, wo es essenziell ist und das Ziel weiterbringt.


    Ich vermute mit dem zweiten Teil meinst du, dass der Fokus auf den anderen Spielern und nicht auf das eigene Spiel liegt (ich MUSS Person X besiegen)? Das wäre eben genau Knizias Satz, den ich oben genannt habe (es geht um das Ziel, nicht ums Gewinnen). Ich gehe es sogar nochmal anders an, indem ich möglichst bei jedem Spiel / Partie versuche eine andere Strategie zu spielen. Wenn Strategie A von den anderen als schlecht hingestellt wird, dann werde ich vermutlich genau diese Strategie spielen und versuchen damit zu gewinnen. Ein Spiel immer auf dieselbe Art zu spielen langweilt mich.


    In Orleans hatte ein Mitspieler die Meinung, dass es zu Glückslastig sei. Ergo habe ich eine Strategie gefahren, die kein Glück beinhaltete (volle Kontrolle über das was ich ziehe). Mir macht sowas Spaß, testen was geht und wie weit man damit im Vergleich kommt. :)

    Ist vermutlich auch ein Grund wieso mir das Verlieren nichts ausmacht, da es mir um das Spiel und die Möglichkeiten geht und nicht um den Sieg (auf den ich aber dennoch gezielt und gnadenlos mit meinen eigenen Vorgaben / Strategien hinarbeite).


    Ich wüsste tatsächlich nur von max. einer Handvoll Spieler in meinen Kreisen (ca. 200 Leute) die nicht jeden den Regeln entsprechenden Zug durchführen würden um zu gewinnen. Das bedeutet aber bei weitem nicht, dass keiner sportlich-locker spielt. Ich nenne so etwas schlicht "sinnvoll spielen", was ihr beide vermutlich auch gemeint habt, aber anders formuliert.


    Dieses "aus dem Bauch heraus" macht für mich in einem Strategie / Taktik Spiel auch überhaupt keinen Sinn, denn wenn ich die Möglichkeiten des Spiels sowieso nicht nutze, kann ich direkt ein einfacheres Spiel spielen.

    Oh da hat aber einer schlechte Laune. :) Okay. Ich hätte natürlich auch extra nochmal ein "Meiner Meinung nach" dazu schreiben können.

    Nö, alles gut. Ich hatte mir das auch schon so gedacht, nur stand es da eben recht offensiv. ;)



    Mit Verlaub, das glaube ich Dir nicht. Wenn Du nämlich IMMER verlierst, weil die anderen Dir überlegen sind, oder IMMER gewinnst, weil Dir alle anderen das Wasser nicht reichen können, ist für das Spiel Ende Gelände. Da hat normalerweise kein Mensch mehr Spaß dran. Woher ich das zu wissen glaube? Menschenkenntnis. Erfahrung. Beobachtung.

    Bis dahin ist es ein sehr langer Weg und da kommen wir wieder zu der Frage, wie oft das Spiel gespielt wird. Eines meiner Lieblinge ist Tribun, dass ich anfangs nie gewonnen habe und dennoch habe ich es mir später zugelegt. Wenn du glaubst, dass mich die ersten 20 Partien nerven würden irrst du dich und wenn ich das Spiel wirklich gut finde, wirst du auch noch locker 50 Partien drauflegen müssen, bis dein beschriebener Effekt _vielleicht_ bei mir eintritt.


    Als ich noch im Tischtennis aktiv war, hat es mich auch nicht gestört ständig ohne jede Chance gegen meinen Kollegen zu verlieren, der auf dem Weg zum Profi war. Vielleicht bin ich auch einfach anders. Ich mag ja auch echte Interaktion in Spielen, was bei den Meisten nur sehr bedingt ankommt... :evil:

    Bei allen Wahrscheinlichkeiten gilt: je größer die Stichprobe, um so eher wird das tatsächliche Ergebnis auch der theoretischen Wahrscheinlichkeit entsprechen.

    Die eigentliche Frage ist doch, welches Ergebnis welche Auswirkung hat. Verlierst du garantiert das Spiel wenn du eine 1 würfelst, oder verlierst du nur einen (einfach zu erlangenen) Rohstoff? Zwei völlig verschiedene Situationen.


    Ich hasse Spiele in denen das Glück in großen Stücken über Sieg und Niederlage entscheidet und dennoch ist eine Prise Glück oft nicht einfach nur erwünscht, sondern absolut notwending um ein Spiel überhaupt interessant zu gestalten (das kommt aber rein auf das Spiel an!). Dann kommt die oben genannte Frage, welche Auswirkungen hat der Glücksanteil?


    Spiele wie Euphrat & Tigris, Troyes und andere haben einen ordentlichen Glücksanteil, aber am Ende gewinnt der Spieler, der die Taktik, also die aktuellen Gegebenheiten (zB ein Würfelwurf dieser Runde) am besten zu nutzen weiß. Das muss auch kein direkter Nutzen sein, sondern kann der Teil eines Plans sein, den er vorbereitet.


    Diese beiden Spiele habe ich bewusst genannt, da sie beide in meiner Top10 sind und ich Glücksspiele dennoch um jeden Preis meide. Risiko würde ich zB niemals spielen.



    Zitat

    Das heißt, je häufiger in einem Spiel gewürfelt wird, um so eher gleicht sich der Zufall aus.


    Stimmt, aber das gilt nur ab einer bestimmten Menge, so ab 1000 Partien aufwärts. Witzigerweise werden die meisten Spiele nur wenige Male gespielt, also ist das in unserem Bereich völlig irrelevant. Zudem sind Wahrscheinlichkeiten eben genau das, nur eine von Menschen gemachte Zahl die eintreffen kann, oder eben nicht. Ob / wann eine bestimmte Wahrscheinlichkeit eintrifft, wissen wir nicht.



    Ausreißer muss es geben, sonst gewinnt ja zwangsläufig immer der beste Spieler. Das ist schlecht. Die schwächeren Spieler müssen auch immer wieder um den Sieg mitspielen können. Wo wäre sonst der Reiz an der Sache?

    Das es deine Meinung ist, ist ok, aber es grundsätzlich als schlecht hinzustellen ist völliger Quatsch.

    Wieso muss der schlechtere Spieler unbedingt immer alles hinterhergeschoben bekommen? Ist im Sport für gewöhnlich auch nicht so. Wenn ich wissen will wo ich im Vergleich stehe, dann auf 100% fairer Ebene. Wenn der andere mit körperlich / geistig überlegen ist, dann ist es an mir entsprechende Lösungen zu finden, diesen Nachteil auszugleichen. Kann ich das nicht, dann ist der andere eben der bessere, so what?

    Deswegen kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen, wieso so viele Spieler / Sportler immer cheaten / dopen müssen. Das nimmt doch den ganzen Sinn aus dem Vergleich (ich weiß, Menschen, Ego, Geld, etc. ).


    Jetzt kommt natürlich die Gegenaussage mit dem Spaß... ändert aber nichts daran. Wer woran Spaß hat, ist ein ganz anderes Thema und obwohl ich definitiv sehr kompetitiv bin, habe ich Spaß wegen dem Spiel und meinen Mitspielern, egal ob ich am Ende gewinne oder nicht. Wie der gute Knizia schon sagte, es geht nicht um das Gewinnen, sondern um das Ziel.


    Für dich und viele andere die ich kenne scheint das aber tatsächlich ein Problem zu sein. Mich hingegen reizt es umso mehr wenn jemand besser ist, da ich dann ein klares Ziel habe und diesen Spieler besiegen will.