Beiträge von sychobob im Thema „Against all odds (Pech - und Glück? - beim Spielen)?“

    Erst am Donnerstag wieder eine Partie La Granja gespielt. Ein Spieler hat alles vorbereitet, um einen Karren und dann noch die Handelswaren (Markt) zu beliefern. Dazu hätte er nur noch den Karren ausspielen müssen, wofür er eine "2" bei der Würfelauslage benötigt hätte. Als Startspieler ja kein Problem....aber von den 9(!!!) Würfeln zeigte eben keiner die benötigte Zahl.

    Sobald ich aber das Glück ausschalte (Schach, Go,...) wird es zur reinen Optimieraufgabe und geht für mich am Gesellschafts-Brettspiel vorbei. Denn da will ich auch ein wenig Glück/Pech und vor allem Interaktion. Gerade mit den kleinen Stolpersteinen umzugehen und dann vielleicht trotzdem zu gewinnen finde ich sehr befriedigend. Sich die übermächtige Gewinnstrategie auszudenken ist ja ganz nett, aber wenn ich die nur mit taktischem Geschick umsetzen kann, ist das doch für mich nochmal eine Stufe besser. Auf die Aktionen der Mitspieler und die Auslage zu reagieren macht doch gerade Spaß! Natürlich kann das da mal für einen richtig schief gehen, aber mir verdirbt es nicht das Spiel, wenn ich verliere.

    Das von dir gebrachte Beispiel wäre für mich aber eher ein Spaßkiller. Bei einem Euro sich einen Plan auszudenken und dieser wird durch extremes Pech durchkreuzt würde mir keinen Spaß machen. Da finde ich, muss man klar unterscheiden zwischen Input und Output Glückselement., d.h. es wird etwas zufällig bestimmt und ich muss damit umgehen/planen oder ich plane etwas und das Glück legt dann fest ob es klappt oder nicht. Ersteres finde ich motivierend, letzteres demotivierend. Mir gefällt es z.B. wie es in Lorenzo gelöst ist und damit auch besser als z.B. in Marco Polo. Es werden Anfang der Runde 3 Würfel gewürfelt und jeder ist gleichermaßen davon betroffen für diese Runde. Ich habe La Granja noch nicht gespielt, aber in Lorenzo kann das Würfelergebnis modifiziert werden und das scheint mir bei La Granja zu fehlen.


    Nicht destruktive Interaktion wie Wegnehnen/Zerstören) sorgt wie von dir genannt auch dafür, dass es mehr ein Taktieren ist. Das beeinflusst das Spielgefühl positiv, da bin ich deiner Meinung.