Autoren und der Umgang mit Kritik

  • Bei dem ganzen Thread kommt doch raus, dass die Kritiker mit Ihrer Kritik an Spieleentwicklern, die mit Kritik nicht umgehen können, selbst nicht vertragen kritisiert zu werden....


    Wo führt das hin? :whistling:

  • Von fair oder unfair war hier nie die Rede.

    Das ist doch Unsinn, sowas zu behaupten, wenn jeder Mensch nachlesen kann, dass es bereits seit Seite 1 dieses Threads darum geht, vgl. Warbears Beitrag - ich glaube, der vierte im Thread.


    Ich denke, ich habe genug gesagt.


    Ihr habt sicher Recht, mit allem! Entschuldigung.
    Frohe Ostern! :sonne:

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  • Im Umkehrschluss leben diese Menschen nämlich von der Öffentlichkeit (die kassieren immerhin unser Geld) und tun gut daran, auch unfaire Kritik einfach mal zu "übersehen"

    Ja, ich hatte ja letztes Jahr ein Gespräch mit den Brands. Sie sagten, dass sie auch erst lernen mussten mit negativen Rezensionen umzugehen. Es ist halt so, dass Geschmäcker verschieden sind und nur, weil man ein Spiel nicht mag (und das auch belegen kann) ist das ja kein persönlicher Angriff.


    Klar gibt es schwarze Schafe, die auf einzelnen Verlagen bashen, wenn sie die Möglichkeit haben (jedes Mal, wenn ich das Wort "Peganer" lese knallt mein Kopf einfach nur auf die Tischplatte), aber die sind zum Glück selten. Bzw. man kennt die Pappenheimer und solche Aussagen sagen halt mehr über den Kritiker aus, als über das Ziel.


    Gleichzeitig finde ich es aber auch interessant mit Autoren/Verlagen zu sprechen, wenn eben eine Kritik negativ ausfällt. Wenn man dann gemeinsam spricht und plötzlich Einblick in gewisse Hintergründe bekommt. Oben war ja bereits meine Rezi zu Raffzahn verlinkt in der Rüdiger Koltze nicht ganz meiner Meinung war. Daraus ist ein recht netter Mailwechsel entstanden. So gefällt mir das. Ich lasse dann auch diese Kommentare auf der Page, weil sie eben andere Blickwinkel zulassen. Ich bin nicht der Nabel der Welt...


    Niemand ist fehlerfrei. Passiert mir auch. Ich nehme aber auch an, wenn mir jemand schreibt: "Du, pass mal auf. Regel XY sagt aber das und das.", dann reagiere ich nicht beleidigt, sondern prüfe das und bedanke mich, wenn es stimmt. Dafür, einen Fehler einzugestehen, ist einem noch nie der Kopf abgerissen worden. :)




    Bei dem ganzen Thread kommt doch raus, dass die Kritiker mit Ihrer Kritik an Spieleentwicklern, die mit Kritik nicht umgehen können, selbst nicht vertragen kritisiert zu werden....

    Die einen so... die anderen so...

  • Das ist das ganz normale Geschäft, wenn man am Spielemarkt partizipieren möchte.

    SCNR: Wer hat diese Regeln so festgelegt? Warum ist das unveränderlich? Wieso seht Ihr keinen Widerspruch zu Normen wie Sitte und Anstand, die in anderen Bereichen der "Öffentlichkeit" gelten?


    Zu Bandida - ich finde es genau so falsch und lächerlich, dass z.B. die Frisur eines (Profi)Fußballers thematisiert wird. Die Tatsache, dass es geschieht, macht es doch nicht richtig!

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  • SCNR: Wer hat diese Regeln so festgelegt? Warum ist das unveränderlich? Wieso seht Ihr keinen Widerspruch zu Normen wie Sitte und Anstand, die in anderen Bereichen der "Öffentlichkeit" gelten?
    Zu Bandida - ich finde es genau so falsch und lächerlich, dass z.B. die Frisur eines (Profi)Fußballers thematisiert wird. Die Tatsache, dass es geschieht, macht es doch nicht richtig!

    Gibs auf... ich glaube im Grunde genommen redet ihr eigentlich vom selben, seid euch aber nicht einig darüber... :)



    Ja, jemand der ein irgendwas auf den Markt schmeißt muss damit rechnen, dass Reaktionen kommen. Er/sie/es muss damit aber nicht umgehen können (Trump anyone?) oder diese gut heißen.


    Aber dank Internet wird früher oder später immer jemand kommen, der meint seinen Senf dazu abgeben zu müssen. Die Aussage "Wer was veröffentlich muss Kritik einstecken können." ist menschlich gesehen zwar passend, wenn man sie auf die Goldwaage legt natürlich quatsch. Weil das eine mit dem anderen eigentlich überhaupt nichts zu tun hat. Es ist nicht wie "Wenn du Eis möchtest musst du Wasser gefrieren." Also keine Tatsache, dass Punkt X (= etwas veröffentlichen) nur eintrifft, wenn Punkt Y (= Kritik ertragen) erfüllt ist. :)



    Können wir uns darauf einigen? Also, dass ihr eigentlich genau dasselbe meint, jedoch anders ausdrücken würdet?

  • @Sternenfahrer


    Nein natürlich nicht, aber darauf wollte Michael ja auch gar nicht hinaus


    Das meine ich ja auch mit fair oder unfair.


    Natürlich können wir hier darüber diskutieren, wie man faire Kritik übt und das tun wir ja auch oft genug. Michael hat ja lediglich gesagt, dass man als Autor damit rechnen muss , dass auch mal Kritik kommt. Und diese Kritik einem nicht unbedingt passt


    Und wie ich bereits in meinem ersten Beitrag gesagt habe: es gibt kein richtig und keinfalsch, weil das ein subjektives Empfinden ist, das jeder anders wahrnimmt. Und dazu kommt eben, dass jeder etwas anderes als Beleidigung wahrnimmt.


    Es wird ja eher selten ein Rezensent öffentlich in seiner Rezension schreiben: Autor XY ist ein Arschloch.


    Meistens steht da ja sowas wie : ich finde Spiel XY scheisse.


    Mehr oder weniger freundlich ausgedrückt. Nur der eine Autor akzeptiert das ( weil er weiß dass nicht jeder sein Spiel mögen kann oder er diesen Rezensenten generell nicht ernst nimmt) oder nimmt es hin und der andere Autor sieht sich persönlich angegriffen, obwohl das Spiel kritisiert wurde

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  • SCNR: Wer hat diese Regeln so festgelegt? Warum ist das unveränderlich? Wieso seht Ihr keinen Widerspruch zu Normen wie Sitte und Anstand, die in anderen Bereichen der "Öffentlichkeit" gelten?
    Zu Bandida - ich finde es genau so falsch und lächerlich, dass z.B. die Frisur eines (Profi)Fußballers thematisiert wird. Die Tatsache, dass es geschieht, macht es noch nicht richtig!

    Fang doch bitte nicht schon wieder an, von absolut unsinnigen Vergleichen zu faseln. Diese werden zwar immer weniger geschmacklos, sind deshalb aber noch lange nicht richtig.


    WER behauptet denn, dass es überhaupt einen Widerspruch zu anderen Bereichen im öffentlichen Leben gibt? Nur du allein! Wer wird denn bei welcher Kritik persönlich? Wenn du so einen Vorfall kennst, nenn ihn bitte. Ich habe hier auf drei Seiten kein Beispiel gefunden, das hier deine Behauptung begründen würde.


    Und die Frisur eines Profifußballers oder Spieleautoren oder seine lackierten Fußnägel oder sein Ohrring auf welcher Seite auch immer - das alles ist hier meinerseist wie mehrfach betont explizit NICHT Thema. Und scheinbar auch kein Thema von anderen. Wie kommst du auf diese unsinnige Annahme?


    Es geht um Kritik und überzogene Kritik an den Spieideen oder Spielen eines Autors. Genau das steht im Posting 1 auf Seite 1. Und ein Aufzeigen von "damit leben oder lassen" steht damit unmittelbar im Zusammenhang, ist aber weder eine Kritik noch eine Beleidigung noch wird dadurch irgendjemand anmaßend vorschreiben. Es ist aber ein Hinweis auf die tatsächlichen Verhältnisse. Das Zusammenspiel zwischen Medien und Produkt sowie Medien und Szeneberichterstattung beinhaltet und bedingt sogar Kritk jeder Art. Das erkläre ich doch seit Stunden. Das ist also das ganz normale Geschäft. Und noch einmal: Um Beleidigungen geht es an keiner Stelle. Das hast in erster Linie du ins Spiel gebracht.


    Daher jetzt noch einmal zum Mitdenken: Wovon redest du denn hier, wenn es nicht um Kritik aller Art an Spielkonzepten im weitesten Sinne geht? Von welchen Nackenschlägen, Tiefschlägen, Beleidigungen, Vorfällen a la "gefallen lassen müssen" sprichst du überhaupt?

  • Das ist aber eine absolute Minderheit. Wie schon gesagt, sind Kritiker meist empfindlicher, beschweren sich wie z.B


    . " Schreibst du negativ, beschweren sich welche, warum du dich mitschlechten Spielen abgibst und nicht das Kulturgut Spiel förderst. Oderwarum du auf den Gefühlen von Autoren und anderen Menschen hinter denSpielen rumtrampelst. Schreibst du positiv, bist du ein Lobhudler, der unfähig ist sich mit den Spielen konkret auseinanderzusetzen. Außerdem hast du sowieso nurmaximal 1-2 x gespielt, wahrscheinlich gar nicht und die Rezi direktnach dem Lesen der Anleitung getippt. Außerdem schreibst du nur fürkostenlose Rezensionsexemplare und weil du ein Narzisst bist, der sichgerne selbst reden hört. Dein Blog oder deine Website dient lediglichals Werbeplattform für Verlage


    Schreibst du über emotionale Spieleindrücke, fehlt dir ganzoffensichtlich das Fachwissen. Lern erstmal die Regeln und tippe siedann möglichst wortgetreu ab, wir wollen hier schließlich nicht mitdeinem Seelenmüll vollgespammt werden.
    Schreibst du eher trocken und nüchtern, schreibst du besser gar nicht.Wir wollen New Boardgame Journalism, vor Sprachwitz sprühende Aufsätze... die Spielregel kann ich auch als PDF runterladen"



    Sowas halt. Ich habe in meinem Spieletestlesenden und rezensionenschreibenden Leben schon überragend deutlich mehr Empörung von Kritikern gelesen, als von Autoren. Ja, es gibt natürlich auch Autoren, die sich aufregen - aber das sind deutlich weniger als es in meinen Augen sein müssten (ich habe schon erschreckend unfundierte Kritiken von anderen Spielen gelesen; Kritiken in denen die besprochenen Spiele vermutlich tatsächlich niemals gespielt wurden).
    Ich glaube viel mehr kann man zu dem Thema auch gar nicht sagen. Es gibt solche und solche und einige von solchen sind doof. Und jetzt?



    Aber etwas konstruktiver: Es gibt ein schönes Zitat von Stefan Regener, dass ich allen, die Spiele machen oder Spiele rezensieren ans Herz legen möchte:
    "Die Welt schuldet dir [als Schaffenden] nichts. Du ihr aber auch nicht".

  • These: Wer mein Geld haben will für ein Brettspiel, der soll auch eine gescheite Gegenleistung bieten. Wenn ich der Meinung bin, dass die Gegenleistung nicht stimmt, dann kann ich das kritisieren. Brettspiele bieten da arg viel Angriffsfläche für unerfüllte Gegenleistungen: Spielkonzept funktioniert nicht. Regelwerk ist unverständlich. Regelwerk ist fehlerhaft. Spielmaterial ist fehlerhaft. Spielmaterial ist unzweckmässig. Spiel ist langweilig, hat keinen Wiederspielwert, ist unausgereift, ist schlicht blöd. ... und und und. Ebenso gibt es arg viele Brettspiele, die einfach toll sind. Das wird aber als Normalzustand meist nicht hervorgehoben, weil die eben genau das leisten, was man von denen erwartet hat und für das man Geld bezahlt hat.


    Jetzt ist die Frage, wie man kritisiert: Subjektiv und emotional aufgeheizt, weil man schlicht enttäuscht oder sogar getäuscht wurde. Sachlich kühl und konstruktiv. Oder schlicht überhastet unüberlegt der Wirkung der eigenen Aussagen, weil man es selbst gar nicht so wichtig sieht, sich aber trotzdem Luft machen will.


    Wer sich als Autor und Verlag der Öffentlichkeit stellt und sein Produkt verkauft, muss damit auch klarkommen, wenn das Produkt kritisiert wird. Eben wenn es einer persönlich definierten Erwartungshaltung des Käufers nicht gerecht wurde. Ob das im Einzelfall ungerecht oder unfair ist oder so empfunden wird, ist auch einer unterschiedlichen Perspektive geschuldet. Der Autor weiss eventuell, warum sein Spiel so hastig übersetzt und produziert wurde. Oder warum die Pappe nicht dicker ist. Den Käufer interessiert das nicht und sieht nur das Endprodukt eines unverständlichen Regelwerks und fehlerhaftes Spielmaterial.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich habe in meinem Spieletestlesenden und rezensionenschreibenden Leben schon überragend deutlich mehr Empörung von Kritikern gelesen, als von Autoren

    Wahrscheinlich, weil Rezensenten oftmals viel mehr in den Foren aktiv sind als Autoren. Sie sind viel mehr auch "Konsument", als "Produzent". Eben weil Autoren auch davon leben müssen und deshalb gut daran tun, sich eher zurückzuhalten.


    Hier in den Foren gab es durchaus auch schon persönliche Beleidigungen gegenüber Autoren/Rezensenten. Ich rufe da mal die große H&C Diskussion um "Werbung, gekauft oder nicht" ins Gedächtnis. Bei ausreichend Reichweite sind ja irgendwann nicht nur die Autoren "öffentliche Personen" sondern auch Rezensenten und die werden ganz genauso für ihre "Produkte" (nämlich Rezensionen) kritisiert


    Nochmal: mir ist keine Rezension bekannt, wo ein Autor direkt angegriffen wurde, es werden halt ihre "Produkte" kritisiert. Hier in den Foren ist das was ganz anderes. Das ist aber nicht Thema des Threads (oder zumindest nicht von Michaels und meinen Beiträgen). Im Prinzip sprechen wir hier von fiktiven Fällen... es sei denn, ihr nennt mir jetzt einen Fall, wo ein Rezensent tatsächlich einen Autor direkt beleidigt hat.


    In den Foren sitzt die Zunge generell lockerer schätz ich. Da sind Rezensenten aber nur ein ganz winziger Teil der großen Community.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Die Aussage "Wer was veröffentlich muss Kritik einstecken können." ist menschlich gesehen zwar passend, wenn man sie auf die Goldwaage legt natürlich quatsch. Weil das eine mit dem anderen eigentlich überhaupt nichts zu tun hat. Es ist nicht wie "Wenn du Eis möchtest musst du Wasser gefrieren." Also keine Tatsache, dass Punkt X (= etwas veröffentlichen) nur eintrifft, wenn Punkt Y (= Kritik ertragen) erfüllt ist.

    Oder einfacher ausgedrückt: Es ist keine Implikation. ;)

  • Bandida, Michael, in Eurem eng umgrenzten banalen Normalfall hatte ich Euch doch schon längst Recht gegeben. Die mit vielen Worten platt gewalzte Selbstverständlichkeit will ich gar nicht diskutieren, wie schon von vielen Dritten hier erwähnt sind wir uns da alle einig.
    Ist so ähnlich wie die STVO, schon die Teilnahme am Straßenverkehr bedeutet die Akzeptanz eines Grundrisikos (allerdings fordert sie auch "gegenseitige Rücksichtnahme").


    Die von mir aufgeworfenen Fragen dagegen - ausgelöst durch Diskussionen, Argumente hier - dazu interessieren mich andere Meinungen! ^^ Weil mit dem "füge Dich oder laß es" werden eben auch tatsächliche Mißstände kaschiert.
    Ok, da wollt Ihr nicht mitgehen, passt vielleicht auch nicht hierher, sehe ich ein.


    So weit dann die Diskussion bisher für mich ohne Neues, aber wichtiges wurde wiederholt, auch nicht schlecht.

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  • Ich glaube, Ode geht es darum, dass ein Autor, der keine Kritik verträgt, es nicht zwingend "lassen soll", Spiele zu veröffentlichen.

    Die Grundaussage war aber dass man es ertragen oder lassen muss. Nichts ist da zwingend, man hat eine Alternative.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Die Grundaussage war aber dass man es ertragen oder lassen muss.

    Soweit es mich betrifft, ist das schlichtweg falsch:

    Wer ein Spiel erfindet, oder ein Buch schreibt, oder sonst was ähnliches tut, der sollte mit jeder (auch mit ungerechter) Kritik umgehen können - ansonsten sollte er es besser bleiben lassen.
    Das ist Business, und Business ist bekanntlich hart ...

    Man braucht nur mal nach "ungerechtfertigte Kritik" zu googeln, dann kann man sehen, wie man damit umgehen könnte/sollte/müsste.
    Wer das nicht kann, tut sich in erster Linie selbst absolut keinen Gefallen.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Bandida, Michael, in Eurem eng umgrenzten banalen Normalfall hatte ich Euch doch schon längst Recht gegeben. Die mit vielen Worten platt gewalzte Selbstverständlichkeit will ich gar nicht diskutieren, wie schon von vielen Dritten hier erwähnt sind wir uns da alle einig.
    Ist so ähnlich wie die STVO, schon die Teilnahme am Straßenverkehr bedeutet die Akzeptanz eines Grundrisikos (allerdings fordert sie auch "gegenseitige Rücksichtnahme").


    Die von mir aufgeworfenen Fragen dagegen - ausgelöst durch Diskussionen, Argumente hier - dazu interessieren mich andere Meinungen! ^^ Weil mit dem "füge Dich oder laß es" werden eben auch tatsächliche Mißstände kaschiert.
    Ok, da wollt Ihr nicht mitgehen, passt vielleicht auch nicht hierher, sehe ich ein.


    So weit dann die Diskussion bisher für mich ohne Neues, aber wichtiges wurde wiederholt, auch nicht schlecht.

    1. Bitte beantworte mal meine Frage. Wovon zum Teufel redest du eigentlich? Fiktive Ideen? Gibt es das in der Realität? Welche Missstände bitte? Es wird doch gar nichts kaschiert.
    2. Ich bezog mich in erster Linie auf die Ausgangsfrage. In diesem Zusammenhang ist auch meine Aussage zu sehen.
    3. Odes Verkürzung fand ich so unpassend wie er meine Aussage.
    4. Damit umgehen zu können, beinhaltet auch das Ignorieren. Von daher sehe ich keinen Widerspruch. Wer aber nicht damit umgehen kann, sollte es eben lassen. Das ist gesünder auf Dauer. Das ist kein Anmaßen, kein Vorschreiben, kein sonst etwas.
    5. Nur, um sicher zu gehen: Eine Spieleveröffentlikchung bedeutet von nett bis unfair Kritik von Medien, Wichtigtuern, Spielern, Redakteurem Illustratoren, Verlagen und Forumsleuten.


    So, und jetzt möchte ich endlich eine Antwort auf 1. und auf die Frage, ob die Ausgangsfrage in der Praxis überhaupt ein Problem widerspiegelt?

  • Soweit es mich betrifft, ist das schlichtweg falsch:

    Wo ist da jetzt der inhaltliche Unterschied?

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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  • Warum hakst Du jetzt noch nach? Das ist doch jetzt alles schon zwei- bis zigfach erklärt worden.


    Ein letztes Mal :
    - Den Bezug auf den ersten Beitrag finde ich langweilig und Deine Ausführungen banal-offensichtlich, womit ich sagen will, natürlich hast Du Recht; ich sehe das ganz genauso. Egal ob auf Spiele oder anderes bezogen, ein Werk wird es nicht geben, ohne das andere es beurteilen und wenn das im Rahmen des "so wollen wir alle behandelt werden" geschieht, ist das doch klar, wenn auch nicht immer schön. Gefordert ist und war hier nur, ich sag jetzt mal, die Einhaltung "journalistischer Standards". Darin sind wir uns von Anfang an einig. Und die meisten anderen Leser hier auch. H
    Mal zurück gefragt, wann hätte hier im Thread je mal jemand was anderes behauptet?!? Das ist eine Phantomdiskussion.


    - Entzündet hat sich die (für mich interessante) Diskussion an Warbears gerade nochmal zitierter Formulierung, dass man eben auch "ungerechtfertigte Kritik" ertragen müsse, oder man solle es lassen.


    Allein darüber, und auch im gesellschaftlichen Kontext weitab von Brettspielen, hätte mich eine Diskussion interessiert. Als Argument dafür gibt's ja nur, daß es nunmal so sei, aber es ist ja nur so, weil wir das so zulassen. Es MUSS nicht so sein.


    Nur mal als Beispiel: Gibt es neben es hinzunehmen, es sein zu lassen, nicht auch mindestens die Option, sich zu wehren? Bei Falschaussagen auch gegen das Werk, nicht bloß gegen den Autor, juristische Schritte einzuleiten? Vielleicht wäre uns in einer offenen Diskussion ja noch mehr eingefallen? Ich bin kein Jurist, ich bin Idealist und will nicht in einer Gesellschaft leben, in der die (scheinbar!) einzigen Alternativen "lass Dir alles gefallen und wenn es Dir nicht paßt, zieh' Dich aus der Öffentlichkeit zurück" heißen. Ich bin auch immer noch nicht überzeugt, daß das stimmt.


    Vor einigen Jahren hat man einem Spieleautor sicher auch noch gesagt, "akzeptiere, dass Dein Name nicht auf der Schachtel steht, oder laß das Spieleerfinden sein". Irgendjemand hat damals offensichtlich auch eine Alternative gesehen.

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  • Noch eine Idee:
    Die Autoren schließen sich zusammen und setzen durch, das Verlage Rezensionsexemplare nur noch an Rezensenten schicken, die sich freiwillig zu noch zu formulierenden Grundsätzen verpflichten...

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  • @Sternenfahrer: War mir nicht klar, dass du die Diskussion auf einen Aspekt einengen wolltest.


    Du schreibst oben von Sitte und Anstand, hier von noch zu formulierenden Grundsätzen. Das ist alles sehr vage. Reichen dir Straf- und Presserecht nicht aus?


    Vielleicht wäre es einfacher, wenn du eine Rezension hättest, die du unakzeptabel findest, damit wir hier nicht wieder eine Phantom-Diskussion führen.

  • Ich habe da auch nicht den Anspruch, in Kürze auf DIE eine Lösung zu finden...


    Wie wäre es damit :
    "Wer ein Spiel erfindet, oder ein Buch schreibt, oder sonst was ähnliches tut, der sollte auf verschiedene Art von Kritik (auch ungerechte) vorbereitet sein. Es gibt verschiedene Arten, damit umzugehen - keinesfalls sollte man sich von einzelnen, vielleicht auch als verletzend empfundenen Bemerkungen davon abhalten lassen, weiterhin schöpferisch tätig zu sein."

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  • Wo ist da jetzt der inhaltliche Unterschied?

    Der Unterschied zwischen "sollte" und "muß" natürlich.


    Das ergibt das einen völlig unterschiedlichen Sinn, aber das wird hier leider von einigen wenigen permanent ignoriert - von den Fäkalien, die Ode offenbar immer wieder in den Mund nimmt, einmal ganz abgesehen.
    Die würde ich nicht mal in die Hand nehmen ... :lachwein::hahaha:


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich habe da auch nicht den Anspruch, in Kürze auf DIE eine Lösung zu finden...


    Wie wäre es damit :
    "Wer ein Spiel erfindet, oder ein Buch schreibt, oder sonst was ähnliches tut, der sollte auf verschiedene Art von Kritik (auch ungerechte) vorbereitet sein. Es gibt verschiedene Arten, damit umzugehen - keinesfalls sollte man sich von einzelnen, vielleicht auch als verletzend empfundenen Bemerkungen davon abhalten lassen, weiterhin schöpferisch tätig zu sein."

    Hmm, ich dachte, du wolltest Kritiker auf etwas verpflichten?


    Die Gefahr, die ich bei deinem Vorschlag sehe, nur bestimmte Kritiker mit Rezensionsexemplaren zu versehen, ist, dass einige/viele Journalisten Sorge haben könnten, in den Ruch der Hofberichterstattung zu kommen und dann lieber ganz auf Spiele-Rezensionen verzichten könnten. Das wäre kaum im Sinne der Verlage/Autoren.

  • Leute ihr verrennt euch gerade


    1. Die wenigsten Rezensenten sind Journalisten


    2. Die wenigsten Rezensenten bekommen Rezensionsexemplare


    3. Wer Jounalist ist und/oder Rezensionsexemplare bekommt, braucht nicht daran erinnert zu werden, dass man niemanden beleidigt. Sonst bekommt man schnell keine mehr


    4. Ihr könnt Hobbyrezensenten ( und das sind fast alle) zu gar nix verpflichten. Lediglich appellieren und hoffen. Der Rest ist gesetzlich geregelt ( Beleidigung etc.)

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  • Stimmt, wobei Journalisten an sich ja auch zu den Regeln des Presserats (?) verpflichten.

    lol
    Ja, es gibt einen Pressekodex, nur handeln längst nicht alle Journalisten danach. [Muss ich auf Topf voll Gold (bei Übermedien) oder bildblog verlinken?] Ganz zu schweigen von Rezensenten ohne journalistischen Anspruch, welche im Brettspielbereich vermutlich die Mehrheit stellen dürften.

  • Aber deswegen darf ich ihn doch nicht aufgeben, den Anspruch, dass es anders so sein sollte?

    Nein ganz und gar nicht. Appellieren und immer wieder ansprechen ist gar nicht die schlechteste Idee.


    Allerdings für das, was du gerade forderst, kannst du gerade nichtmal selbst ein Beispiel nennen. Wirklich beleidigt wird zumindest in Rezensionen wohl doch eher selten. Und "Falschaussagen" in Rezensionen sind so eine Sache, weil wie weiter oben auch schon von mir gesagt: ein wirklich richtig oder falsch gibt es in den wenigsten Fällen. Rezensionen sind subjektive Eindrücke einzelner Personen. Und wenn jemand ein Spiel als glückslastig empfindet (selbst wenn es sich eher um ein strategisches Eurogame handelt), wird dagegen kein Verlag klagen können. Wäre auch noch schöner ...


    Die Leser sind aber durchaus in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen ;)


    Und für echte Beleidigungen gibt es eben rechtliche Mittel, die ausreichen dürften. Übrigens: ich wurde auch einmal von einem Verlag HÖFLICH darauf hingewiesen, dass ich eine Grenze überschritten habe (Verändern von Bildinhalten). Ich denke, dass man im Gespräch auch ohne rechtliche Schritte zu einer Einigung kommen kann, wenn sich alle Parteien mit gesundem Menschenverstand verhalten

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  • Da haben wir doch eine weitere Alternative zu "es sein lassen": Das Gespräch suchen!


    Auch wenn es schon ein paar Mal deutlich wurde, mir geht es nur am Rande um Brettspielkritiken. Ich weiß, darüber willst Du die Diskussion unbedingt beschränken - ich eben nicht. Halt das aus, oder hör auf, hier zu schreiben! Oder? ^^


    Beispiele für das, was ICH fordere, gibt's viele, gerade hat Yzemaze die BILD genannt. Gegen die kann man anschreiben.


    Mir geht es eher allgemein darum, was man aushalten muss, und was man im Gegenteil ändern müßte. Übrigens halte ich für ganz wesentlich im Leben, das für sich zu erkennen.

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  • Noch so ein Beispiel ist übrigens Fefes Blog. Ich bin gar nicht so oft seiner Meinung, bewundere ihn aber dafür, dass er sich nicht mit den beiden "einzigen" Alternativen abfindet

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  • Zu dem Ode/Warbear Thema möchte ich noch folgendes anfügen (falls das so oder so ähnlich schon geäußert wurde, bitte ich das zu entschuldigen, ich habe das letzte Thread-Drittel eher überfolgen).
    Das erinnert mich an Leute in meinem Umfeld, die sich schwer mit einer zweiten eher metaphorischen Ebene tun und die dazu neigen "alles" wörtlich zu nehmen. Oder keine Antenne für Ironie haben. Ich persönlich wäre nie auf die Idee gekommen Warbears Worte wörtlich zu nehmen und als konkrete Aufforderung/Handelsanweisung an Autoren zu verstehen.
    Es fasziniert mich immer wieder wie unterschiedlich die Menschen da gepolt sind.

  • Witzig, wie man drei Seiten Blut, Herzschmerz und Repetition dafür gebraucht hat, nur um Odes und Sternenfahrers Ansinnen endlich zu verstehen. Und ja, es gibt noch zig weitere Optionen, als sich als Autor mit (negativer) Kritik abfinden zu "müssen", oder ansonsten nichts veröffentlichen (zu dürfen). Wenn man immer so gedacht hätte, wären zum Beispiel viele der besten technischen Erfindungen aller Zeiten übrigens gar nicht veröffentlicht worden. Das stützt sich auf eine Studie die ich mal gelesen habe, in der die Biografien großer wissenschaftlicher bzw. technischer Erfinder studiert wurden und wo herauskam, dass viele dieser Personen vom Charakter her introvertiert waren und Angst vor öffentlicher Kritik hatten. Albert Einstein, Isaac Newton, Charles Darwin...Hätten die sich damals nicht getraut, ihre jeweiligen Errungenschaften herauszubringen bzw. öffentlich zu machen, wären wir jetzt technisch gesehen möglicherweise bei Weitem noch nicht so fortgeschritten, wie wir es sind. Achtung: In der Lesart von Ode und Sternenfahrer fordert ihr das aber, die ihr durch das "müssen" die sinnvolle Abmilderung von Warbear ("sollen"), so aktiv ausgeschlossen habt. Ihr fordert durch euer "müssen" implizit, dass diese Leute einfach nichts veröffentlicht hätten, weil sie ja mit Kritik an ihrem Werk/Produkt/o.Ä. ja sowieso nicht hätten leben können und dann sicher daran verrückt geworden wären, sich umgebracht hätten oder Dergleichen. Und nein, das ist keine Hyperbel, sondern es ist die normale Hermeneutik die im Common Sense aus eurem geschriebenen Wort folgt. So habt ihr es verfasst (@jeder, der "muss" geschrieben hat). Und das ist eben - nach feinster Thygra'ischer Redensart - eben nicht nur "Humbug", sondern schlicht falsch. Sie hätten Ausrasten können und dann später Selbstbewusstsein durch die positiven Gegenstimmen erhalten können; sie hätten Schimpfen können, danach ein weiteres Werk herausbringen können und sich an dessen potentiell umfassenden Erfolg laben können; sie hätten sich in die Ecke setzen können und nach einem kurzen theatralischen Ausweinen wäre alles wieder gut gewesen, und so weiter und so weiter. Es gibt tausend andere Möglichkeiten, als mit Kritik direkt Leben können zu müssen oder ansonsten aufzuhören. Man muss doch als Autor nicht immer mit allem umgehen können und man muss doch als solcher auch nicht immer perfekte Manieren an den Tag legen müssen. Wir sind doch alle auch nur Menschen.
    Oder könnt/wollt ihr Fehltritte nicht vergeben?


    Tl;dr: Nächstes Mal denkt bitte vielleicht einfach länger über eure Formulierungen nach, bevor ihr pseudo-allgültige Subjunktionen wie "wenn X, dann muss Y, oder es folgt notwendigerweise: nicht Z" raushaut, und nutzt doch bestenfalls abgemilderte, non-absolute Terme. Oder schreibt es vielleicht wenigstens so, dass man nicht denkt, ihr möchtet jemand anderem partout etwas vorschreiben. "Entweder du hörst jetzt auf, Spiele herauszubringen, oder du lernst endlich mal, mit Kritik umzugehen - hundert Pro' schadet dir das sonst!" - so konnte man mehrere Posts hier im Thread lesen. Und das ist meines Erachtens im Falle A für unser aktuelles Beispiel einfach falsche Kausalität und im Falle B ein schlechter Ratschlag. Besser für Fall B wäre beispielsweise die Formulierung: "Sei vorsichtig: wenn du etwas veröffentlichst, kann das immer auch auf negativen Gegenwind stoßen - vielleicht wäre es gut, sich darauf vorzubereiten, oder sich das von Zeit zu Zeit ins Bewusstsein zu rufen, damit man später im etwaigen Ernstfall besser damit umzugehen lernt/umgehen kann. Ich kann aber verstehen, wenn du das nicht möchtest - letztendlich ist es vielleicht tatsächlich wichtiger, du selbst zu bleiben" o.Ä.! So würde es wahrscheinlich ein Freund ausdrücken, oder zumindestens mal jemand, der es definitiv nur gut meint und nicht vorschreibend sein will - und so kann es auch viel schlechter missverstanden werden. Der Ton macht die Musik und Befehlsworte sind böse :) Nichts anderes hat Ode imho gemeint und keiner der anderen Diskussionspunkte des Threads sollte negiert werden (siehe z.B. Sternenfahrers Posts #94 und #102 in den Abschnitten zu unsachlicher Kritik). Hier waren und sind sich doch alle einig.


    Gn8, meine 2 Cent. Wenn ich falsch liege, dürft ihr sie behalten :)

  • Ich kenne ehrlich gesagt kein Forum und keine andere Gruppe, in der so auf einzelnen Worten rumgeritten wird.


    Keine Sau würde sich am Tisch mit seinen Freunden oder Bekannten so unterhalten. Jeder wüsste, dass eine Formulierung wie "der soll es seinlassen" nicht wirklich als absolutes Verbot gelten soll.


    Natürlich ist es sinnvoll, sich möglichst "präzise auszudrücken" damit man nicht falsch verstanden wird. Aber hier in diesem Forum wird aufgrund einzelner Worte, die jedes Kindergartenkind richtig interpretieren könnte (weil die ohne Duden und StGB auskommen) jedesmal ein Krieg losgetreten. Und das in einer Gruppe, die ich tendenziell als überdurchschnittlich intelligent einstufen würde. Wahrscheinlich ist aber genau das das Problem.


    edit: ich will hier übrigens gar keine Einzelpersonen anprangern, wir sind hier alle nix besser ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Komisch, oder? Das menschliche Gehirn ist in der Lage, solcherlei Sätze zu verstehen, aber wir können nichtmal einen simplen Satz wie "dann soll er es sein lassen" interpretieren, ohne uns 3 Seiten lang um Kopf und Kragen zu diskutieren.


    [Blockierte Grafik: https://www.haefnerwelt.de/blog/wp-content/uploads/2013/08/unser_gehirn_leistung_text.jpg]

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