Beiträge von Bandida im Thema „Autoren und der Umgang mit Kritik“

    Aber eins macht mich dennoch neugierig. Warum musstest du viele Rezensionsseiten lesen?

    Viel interessanter als das "Warum" wäre: was genau hat dich so gestört? Etwas tun zu müssen, worauf man keine Lust hat, macht die Sache an sich ja nicht besser. Das ist wie Brettspiele spielen zu müssen, auf die man keine Lust hat.

    Viele fühlen sich berufen, nur wenige finden mein Interesse, evtl. gefällt mir aber auch der Schreibstil nicht.

    Ich wollte eigentlich nur wissen, was Prototypentests damit zu tun haben.


    Rezensionen sind Einzelmeinungen zu Spielen wie jede andere Meinung auch. Nur Rezensenten machen sie öffentlich. Nicht mehr und nicht weniger.

    Und hier hast du sogar beide miteinander verglichen, was in meinen Augen nicht geht. Da ich alle fast Protos vom NSV testen darf! Zumindest hier darf ich mir dann ein Urteil erlauben.



    Allerdings sind Rezensionen eh immer Ansichtssache und Seiten wie deine meide ich meistens. Wie die meisten Seiten.
    Habe sogar das Spielbox-Abo gekündigt.

    Und was willst du jetzt damit sagen? Nur weil du Protos vom NSV testest, darf Njoltis keine andere Meinung haben und sie niederschreiben?


    Die Antwort hast du doch schon selbst gegeben: Rezensionen sind Ansichtssache. Klar kannst du dir ein Urteil erlauben, Njoltis aber eben auch ... genauso wie Oma Hannelore und Tante Ilse sich eine erlauben dürfen. Nur weil die keine Website haben, ist deren Meinung nicht unrichtiger

    Ich kenne ehrlich gesagt kein Forum und keine andere Gruppe, in der so auf einzelnen Worten rumgeritten wird.


    Keine Sau würde sich am Tisch mit seinen Freunden oder Bekannten so unterhalten. Jeder wüsste, dass eine Formulierung wie "der soll es seinlassen" nicht wirklich als absolutes Verbot gelten soll.


    Natürlich ist es sinnvoll, sich möglichst "präzise auszudrücken" damit man nicht falsch verstanden wird. Aber hier in diesem Forum wird aufgrund einzelner Worte, die jedes Kindergartenkind richtig interpretieren könnte (weil die ohne Duden und StGB auskommen) jedesmal ein Krieg losgetreten. Und das in einer Gruppe, die ich tendenziell als überdurchschnittlich intelligent einstufen würde. Wahrscheinlich ist aber genau das das Problem.


    edit: ich will hier übrigens gar keine Einzelpersonen anprangern, wir sind hier alle nix besser ;)

    Aber deswegen darf ich ihn doch nicht aufgeben, den Anspruch, dass es anders so sein sollte?

    Nein ganz und gar nicht. Appellieren und immer wieder ansprechen ist gar nicht die schlechteste Idee.


    Allerdings für das, was du gerade forderst, kannst du gerade nichtmal selbst ein Beispiel nennen. Wirklich beleidigt wird zumindest in Rezensionen wohl doch eher selten. Und "Falschaussagen" in Rezensionen sind so eine Sache, weil wie weiter oben auch schon von mir gesagt: ein wirklich richtig oder falsch gibt es in den wenigsten Fällen. Rezensionen sind subjektive Eindrücke einzelner Personen. Und wenn jemand ein Spiel als glückslastig empfindet (selbst wenn es sich eher um ein strategisches Eurogame handelt), wird dagegen kein Verlag klagen können. Wäre auch noch schöner ...


    Die Leser sind aber durchaus in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen ;)


    Und für echte Beleidigungen gibt es eben rechtliche Mittel, die ausreichen dürften. Übrigens: ich wurde auch einmal von einem Verlag HÖFLICH darauf hingewiesen, dass ich eine Grenze überschritten habe (Verändern von Bildinhalten). Ich denke, dass man im Gespräch auch ohne rechtliche Schritte zu einer Einigung kommen kann, wenn sich alle Parteien mit gesundem Menschenverstand verhalten

    Leute ihr verrennt euch gerade


    1. Die wenigsten Rezensenten sind Journalisten


    2. Die wenigsten Rezensenten bekommen Rezensionsexemplare


    3. Wer Jounalist ist und/oder Rezensionsexemplare bekommt, braucht nicht daran erinnert zu werden, dass man niemanden beleidigt. Sonst bekommt man schnell keine mehr


    4. Ihr könnt Hobbyrezensenten ( und das sind fast alle) zu gar nix verpflichten. Lediglich appellieren und hoffen. Der Rest ist gesetzlich geregelt ( Beleidigung etc.)

    Ich habe in meinem Spieletestlesenden und rezensionenschreibenden Leben schon überragend deutlich mehr Empörung von Kritikern gelesen, als von Autoren

    Wahrscheinlich, weil Rezensenten oftmals viel mehr in den Foren aktiv sind als Autoren. Sie sind viel mehr auch "Konsument", als "Produzent". Eben weil Autoren auch davon leben müssen und deshalb gut daran tun, sich eher zurückzuhalten.


    Hier in den Foren gab es durchaus auch schon persönliche Beleidigungen gegenüber Autoren/Rezensenten. Ich rufe da mal die große H&C Diskussion um "Werbung, gekauft oder nicht" ins Gedächtnis. Bei ausreichend Reichweite sind ja irgendwann nicht nur die Autoren "öffentliche Personen" sondern auch Rezensenten und die werden ganz genauso für ihre "Produkte" (nämlich Rezensionen) kritisiert


    Nochmal: mir ist keine Rezension bekannt, wo ein Autor direkt angegriffen wurde, es werden halt ihre "Produkte" kritisiert. Hier in den Foren ist das was ganz anderes. Das ist aber nicht Thema des Threads (oder zumindest nicht von Michaels und meinen Beiträgen). Im Prinzip sprechen wir hier von fiktiven Fällen... es sei denn, ihr nennt mir jetzt einen Fall, wo ein Rezensent tatsächlich einen Autor direkt beleidigt hat.


    In den Foren sitzt die Zunge generell lockerer schätz ich. Da sind Rezensenten aber nur ein ganz winziger Teil der großen Community.

    @Sternenfahrer


    Nein natürlich nicht, aber darauf wollte Michael ja auch gar nicht hinaus


    Das meine ich ja auch mit fair oder unfair.


    Natürlich können wir hier darüber diskutieren, wie man faire Kritik übt und das tun wir ja auch oft genug. Michael hat ja lediglich gesagt, dass man als Autor damit rechnen muss , dass auch mal Kritik kommt. Und diese Kritik einem nicht unbedingt passt


    Und wie ich bereits in meinem ersten Beitrag gesagt habe: es gibt kein richtig und keinfalsch, weil das ein subjektives Empfinden ist, das jeder anders wahrnimmt. Und dazu kommt eben, dass jeder etwas anderes als Beleidigung wahrnimmt.


    Es wird ja eher selten ein Rezensent öffentlich in seiner Rezension schreiben: Autor XY ist ein Arschloch.


    Meistens steht da ja sowas wie : ich finde Spiel XY scheisse.


    Mehr oder weniger freundlich ausgedrückt. Nur der eine Autor akzeptiert das ( weil er weiß dass nicht jeder sein Spiel mögen kann oder er diesen Rezensenten generell nicht ernst nimmt) oder nimmt es hin und der andere Autor sieht sich persönlich angegriffen, obwohl das Spiel kritisiert wurde

    Und um nochmal die Kertwende zum Threadthema zu schlagen:


    Wie gehen denn solche Leute mit Kritik um?



    Es gibt Autoren, die nehmen jegliche Kritik persönlich und melden sich. Der Großteil aber nimmt die Kritik einfach hin und wenn sie zu groß und zu ungerechtfertigt ist, melden sie sich mal in einem Interview oder öffentlichen Brief.


    Die meisten Verlage (auch "Personen des öffentlichen Lebens") halten sich bewusst zurück. Guck doch einfach mal hier ins Forum. Die Kollegen "Asmodee" lesen hier alles regelmäßig mit, melden sich aber grundsätzlich nur, wenn sie zu eigenen Spielen direkt angesprochen werden. Ich glaube, denen juckt es manchmal ganz schön in den Fingern, sind ja auch nur Menschen. Es gibt aber gute Gründe, sich zurückzuhalten, wenn man nach außen hin etwas repräsentiert.


    Im Umkehrschluss leben diese Menschen nämlich von der Öffentlichkeit (die kassieren immerhin unser Geld) und tun gut daran, auch unfaire Kritik einfach mal zu "übersehen"


    Und dann gibt es eben noch jene welche, die sich das "Öffentlichsein" bewusst zunutze machen. Ignacy Trzewiczek ist das beste Beispiel: der postet über Twitter quasi jeden seiner Schritte und ich warte jeden Tag auf ein Bild seines Klobesuchs

    Und auch heute noch sollte man wohl eher Fußball spielen oder bei GNTM mitmachen, wenn man "die Öffentlichkeit sucht" - und sicher keine Brettspiele entwickeln... Humbug!

    Ich glaube hier liegt ein kleiner Denkfehler deinerseits vor: auch ein Fußballspieler oder ein Teilnehmer bei einer Model-Castingshow sucht vorrangig nicht die Öffentlichkeit, sondern möchte Fußballspielen (Profifußballer fangen nicht mit 18 an) oder über Laufstege watscheln. Und ein Schauspieler möchte vorrangig schauspielern, so wie ein Musiker Musik machen möchte.


    Was Michael dir die ganze Zeit versucht mitzuteilen:


    ab einem bestimmten Punkt tritt man damit in die Öffentlichkeit, wenn man erfolgreich sein will und evtl. auch Geld damit verdienen möchte. Bei Fußballspielern, wenn sie z.B. in der Bundesliga spielen wollen, bei Musikern, wenn sie auf großen Bühnen spielen wollen und bei Spieleautoren eben, wenn sie ihre Spiele an die breite Masse vertickern möchten. Der "Ruhm" hat aber eben eine Kehrseite: man muss sich Kritik stellen können, selbst wenn sie ungerechtfertigt ist und man muss sich dessen bewusst sein.


    Jeder Fußballer wird in den Himmel gelobt, wenn er ein Tor schießt und genauso zerrissen, wenn er mal einen schlechten Tag hat. Die berühmten Musiker werden von Paparazzi auf Schritt und Tritt verfolgt und jeder "Ausfall" in der Disco steht am nächsten Morgen in der BILD. Nicht umsonst werden solche Leute von Presseprofis im Umgang mit der Presse geschult.


    Du sagst, ein Spieleautor erfindet Spiele aus Leidenschaft. Das sehe ich durchaus auch so.


    Aber wenn es nur um die Leidenschaft ginge, könnten diese Spiele auch in seinem Wohnzimmer bleiben und er sie mit seinen Freunden spielen. So wie es einem Fußballer völlig ausreichen würde in der Kreisliga zu spielen, wenn es nur um Fußball ginge. Aber der Spieleautor möchte mehr (warum spielt eigentlich gar keine Rolle) und er entscheidet sich ganz bewusst dafür, mit seinem Spiele in die Öffentlichkeit (an Verlage heran) zu treten. Dann muss er sich aber eben auch bewusst sein, dass es ab diesen Zeitpunkt Leute gibt, die sein Spiel von einer anderen Seite betrachten als seine Freunde im Wohnzimmer. Und dann gibt es vllt auch mal Kritik. Vllt sogar ungerechtfertigt. Möglicherweise sagt auch jemand einfach "scheiss Spiel" ohne das überhaupt zu begründen.



    Das Eine bringt das Andere automatisch mit sich. Von fair oder unfair war hier nie die Rede. Das Leben ist nicht fair. Was glaubst du wie viele Promis sich wnschen würden, sie könnten einfach Musik machen OHNE als Person des öffentlichen Lebens mit all seinen Kehrseiten zu leben?

    Ich hab jetzt mehrfach versucht darzustellen, was ich meine. Das scheint mir nicht zu gelingen. Tut mir leid, aber ich halte mich nun wirklich hier raus.

    Wenn du mitten im Thread quasi das Thema wechselst (während du jemanden zitierst, der zum ursprünglichen Thema etwas sagt), darfst du dich nicht wundern, wenn einige den roten Faden verlieren ;)


    Und wenn dann auch noch sowas hier kommt:


    Zitat von Odes Spielekiste

    Kritik in Rezensionen und wie man damit umgeht interessiert mich gar nicht. Das ist überhaupt nicht mein Thema. Das muss meiner Meinung jeder mit sich selber ausmachen. Das ist auch etwas, was ich überhaupt nicht diskutieren will. Da interessiert mich eure Meinung überhaupt nicht.

    Ist das in einem Thread, wo es um Spielekritiken und Autoren geht, schon "dezent" verwirrend. Vielleicht solltest du den "viel größeren Zusammenhang" mal beim Namen nennen, statt zu chiffrieren. Aber ich will ja nicht anmaßend sein ;)

    @Reich der Spiele, wie @Attila schon herausgearbeitet hat, kann zwischen den Formulierungen ("...sollte es lassen" vs "...muss damit rechnen") durchaus ein enormer Unterschied wahrgenommen werden.
    .....



    Aber beleidigen lassen müssen sie sich sicher nicht.

    zwischen Kritik und Beleidigung ist auch ein enormer Unterschied...


    Dummerweise fassen manche Leute Kritik generell als Beleidigung auf


    Der Rest ist wie immer Haarspalterei ;)

    Normalerweise bin ich ja immer die Letzte, die etwas kapiert ...


    Es spielt überhaupt keine Rolle, wie man als Rezensent etwas schreibt. Falsch ist es immer (für irgendwen)


    Schreibst du negativ, beschweren sich welche, warum du dich mit schlechten Spielen abgibst und nicht das Kulturgut Spiel förderst. Oder warum du auf den Gefühlen von Autoren und anderen Menschen hinter den Spielen rumtrampelst.


    Schreibst du positiv, bist du ein Lobhudler, der unfähig ist sich mit den Spielen konkret auseinanderzusetzen. Außerdem hast du sowieso nur maximal 1-2 x gespielt, wahrscheinlich gar nicht und die Rezi direkt nach dem Lesen der Anleitung getippt. Außerdem schreibst du nur für kostenlose Rezensionsexemplare und weil du ein Narzisst bist, der sich gerne selbst reden hört. Dein Blog oder deine Website dient lediglich als Werbeplattform für Verlage


    Schreibst du über emotionale Spieleindrücke, fehlt dir ganz offensichtlich das Fachwissen. Lern erstmal die Regeln und tippe sie dann möglichst wortgetreu ab, wir wollen hier schließlich nicht mit deinem Seelenmüll vollgespammt werden.


    Schreibst du eher trocken und nüchtern, schreibst du besser gar nicht. Wir wollen New Boardgame Journalism, vor Sprachwitz sprühende Aufsätze ... die Spielregel kann ich auch als PDF runterladen


    ...


    Irgendwas ist immer. Bei Spielen übrigens auch. Nein, die Welt ist nicht mehr in der Lage, mit Kritik umzugehen. Nichtmal wenn man sie mit rosafarbener Pufftinte auf parfümiertes Briefpapier schreibt und Rosenblätter drumzu streut.


    Schon gar nicht, wenn man emotional wird und "kacke" schreibt, weil es genau das trifft.


    Möchte wissen, wie oft einer diese Kritiker-Kritiker zu Hause "Scheisse" schreit, weil ihm eine passende Karte fehlt oder die Mitspieler ihm die blauen Ressourcen klauen. Aber zu Hause geht es ja nicht um Stil.